Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 4. JUNI 2003 
VOLKS I 
CDHDT 10. KLEINSTAATENSPIELE BLATT I OlUn I IN MALTA 
19 Der 2. Satz als Knackpunkt MALTA - Die liechtensteinischen Volley­ balldamen zogen sich gegen das favori­ sierte Zypern achtbar aus der Affäre, auch wenn das 3:0-Satzergebnis klar ausfiel. Die Partie hätte vielleicht einen anderen Verlauf genommen, hätten die FL-Girls Im zweiten Satz bloss einen ih­ rer fünf Satzbälle verwertet. «Oliver Back. Malt a Von Beginn weg zeigten die Spielerinnen von Coach Jürgen Albrecht grosses Engage­ ment und Hessen keinen Zweifel daran, dass sie bis in die Haarspitzen motiviert waren. Die Gegnerinnen aus Zypern standen dem allerdings in nichts nach und konnten den er­ sten Satz im Endeffekt klar mit 25:18 für sich entscheiden. Deutlich enger verlief das Spiel lange Zeit in Satz 2, bis sich die Liechtensteinerinnen dank tollen Spielzügen einen 24:20-Vor- sprung erarbeiteten, in der Folge jedoch kei­ nen dieser Satzbüllc zu nutzen vermochten. Beim Stand von 25:24 vergaben die FL-Da- men den fünften Satzball und unterlagen schliesslich noch mit 29:27. Der zweite Durchgang hatte offensichtlich ein wenig seine Spuren hinterlassen, und die Liech­ tensteinerinnen konnten nicht mehr an die zuvor gezeigte Leistung anknüpfen, was Zy­ pern ein klares 25:12 im dritten Satz und da­ mit einen klaren 3:0-Sieg ermöglichte. MALTA-SPLITTER Online Die Kleinstaatenspiele-Zeitung, welche von Daniela Kranz hergestellt wird und jeden Tag druckfrisch für die liechtensteinische Dele­ gation im Hotel aufliegt, kann jetzt unter www.losv.li auch im Internet gelesen und studiert werden. In Schieflage Die Squashcourts wurden vor den Kleinstaa­ tenspielen zwar renoviert, allerdings führte dieser Umstand ein kleines Kuriosum nach sich. So konnte es den Athleten durchaus passieren, dass ein gerade auf die Wand ge­ spielter Ball in einem ungewollten Winkel wieder abprallte, da die Wände anscheinend nicht alle wirklich gerade verlaufen. Top des Tages Die maltesische Freundlichkeit. Die freiwil­ ligen Helfer der 10. Auflage der Kleinstaa­ tenspiele sind sehr freundlich und zuvorkom­ mend, bemühen sich Probleme zu lösen - aber in der typisch südländischen Geschwin­ digkeit. Alles mit der Ruhe, das wird schon. Wobei diese Gelassenheit auf der Gegenseite manchmal das genaue Gegenteil auslöst. Aber das freundliche Lächeln hilft auch darüber hinweg. Flop des Tages Die Organisation. Es beginnt sich abzuzeich­ nen, dass eine Woche voller Improvisationen auf alle Beteiligten zukommt. Der Shuttle- Service lässt zu wünschen übrig, der Infor- mationsfluss ebenfalls. Dies zeigt sich u.a. im Pressezentrum, das zwar löblicherweise im Presse-Hotel installiert ist, das damit aber auch ziemlich weit vom Schuss (sprich Wett­ kampfstätten) liegt - was dem Informations- fluss irgendwie abträglich zu sein scheint. Wenigstens scheint dieser Umstand im Ath­ letenhotel, bei den direkt Betroffenen, nicht so gravierend zu sein. 
Walser schnell wie noch nie MALTA - Für Florian Hilti ende­ ten mit einem Sturz nach 150 m die Träume von einer guten Platzierung über 800 m. Diese schaffte Martina Walser, die sich mit persönlicher Bestzeit für das Finale qualifizierte und dort Siebte wurde. »Robert Brüstte, Malt a Viel Pech hatte Florian Hilti in sei­ ner Parade-Disziplin, dem 800-m- Lauf. Nach einem guten Start, kam es nach 150 m zu einer Berührung zwischen Hilti und einem hinter ihm laufenden Kontrahenten. Der FL-Athlet kam zu Sturz., rappelte sich wieder auf und wollte mit vollstem Einsatz das Loch zu den Vorderleutcn schliessen. Dieses Unterfangen war aussichtslos und Hilti musste sich mit Rang 10 be­ gnügen. Florian Hilti zu seinem Lauf: «Das ist voll in die Hose ge­ gangen. Schlimmer hätte es für mich nicht kommen können. Nach 150 in ist mir hinten je­ mand draufgestan- den und ich kam zu Sturz. Danach woll­ te ich mich wieder herankämpfen, das hat unheimlich Kraft gekostet, die mir in der zweiten Runde einfach ge­ fehlt hat.». Schuld­ zuweisungen wollte 
Viel Pech für Florian Hilti über die 800 m der faire Sportler aber keine ma­ chen: «In solchen Rennen gibt es immer wieder Rangeleien. Bisher blieb ich aber 
1 verschont von sol­ chen Zwischenfällen. Das es gera­ de an den Kleinstaatenspielen pas­ siert ist natürlich sehr ärgerlich. Absicht möchte ich aber meinem Kontrahenten nicht unterstellen. Das war einfach Pech.» Gewonnen wurde das Rennen von David Fie- gen aus Luxemburg. Walser sehr stark Einen starken Eindruck hinter- liess Martina Walser bei ihrem ers­ ten Auftritt in Malta. Über 100 m schaffte sie im zweiten Vorlauf mit der persönlichen Bestzeit von 12,37 den Sprung ins Finale. Dem­ entsprechend freute sich das FL- Talent. «Der Start kam mir etwas langsam vor, aber danach hatte ich ein gutes Gefühl. Der Finaleinzug und die Bestzeit sind natürlich su­ per.» Im Finale konnte sie ihre Vor­ laufzeit nicht mehr er­ reichen und wurde mit 12,73 Siebte. Der Sieg ging an die Zypriotin Marilia Gregogiou. Über­ glücklich mit seinem Schützling war auch Coach - Günter Wena- weser: «Mit dieser Zeit und dem Einzug Jns Finale konnten wir nicht unbedingt rech­ nen. Die 100 m sind 
Martina Walser lief mit ihrer persönlichen Bestzeit auf Rang 7. nicht die Spezialdisziplin von Mar­ tina, die kommt erst am Donners­ tag über die 200 m. Das gibt ihr jetzt noch mehr Auftrieb und ich bin überzeugt, dass sie einen tollen 200 m laufen wird.» 
Îichlathlrtik 100-m-Frauen: 1. Marilia Gregogiou. Cypnis, 11.67; 2. Surina Gestsdottir. Iccland. 12.02; 3. Silj Ulfessdottir, Iccland. 12.24; 7. Martina Walser. Liechtenstein, 12.73. 800-m-Herren: 1. David Fitgen. Luxemburg. 1:51.52; 2. Const Hadjimarcou, Zypern. 1:52.17; 3. Victor Martinez. Andorra. 1:52.66; 10. Florian Hilli, Liechtenstein, 2:05.44. «Niveau ist angestiegene Thomas Wanger verpasst über 100-m-Freistil den Finaleitjzug um zwei Plätze MALTA - Bei den Schwimmbe- L^__ ~ -> 
- — • | an den nackten Zahlen ersichtlich werben stand mit Thomas Wan­ ger lediglich ein FL-Athlet im Einsatz. Uber die 100-m-Distanz im Freistil schwamm Wanger im Vorlauf mit einer Zeit von 58:2 Sekunden auf Platz zehn, was für den Endlauf der besten Acht nicht reichte. »Oliver Beck, Malt a Es hat nicht sollen sein für Thomas Wanger. Der einzige liechten­ steinische Schwimmer bei den Schwimmbewerben trat gestern Vormittag im Vorlauf über 100-m- Crawl an, wo auch gleichzeitig Endstation war. «Es ist nicht opti­ mal gelaufen. Die ersten 50 Meter hatte ich noch ein gutes Gefühl, aber nach der Wende übersäuerte der Muskel und ich hatte Mühe, 
Thomas Wanger schafften den Finaleinzug nicht. das Tempo der anderen Schwim­ mer zu halten», beschreibt der Liechtensteiner, warum es nicht für eine bessere Platzierung gereicht 
hat. Ausserdem sei das Niveau, so Wanger weiter, seit den Kleinstaa­ tenspielen in San Marino 2001 , deutlich angestiegen, was bereits 
ist, wie Wanger erläutert: «Im Fina­ le schwamm der Langsamste eine Zeit von 53:99 Sekunden, und auch diese Marke liegt noch unter dem aktuellen Landesrekord.» Am Donnerstag ist Tflomas Wan­ ger zum zweiten Mal im Einsatz, dann über die halb so lange Distanz wie gestern. Und der FL-Athlet ist mit seinen Gedanken bereits bei seinem nächsten Einsatz: «Ich hof­ fe jetzt, dass es über die 50 Meter besser läuft. Einige Leute habe ich ja über die 100 Meter bereits beob­ achten können. Es wird sicher hart, aber lassen wir uns doch überra­ schen.» Schwimme n 100-m-Freest>le Männer, Vorlauf: I. Heidar Marinosson, Island, 54,37. 2. Thomas Molina, Monaco, 54,74. 3. Diego Mularoni, Sari Marino. 54,83. 
Femer: 10. Thomas Wanger, Liechten­ stein, 58,28. Solidarität unter den Kleinstaaten Pressekonferenz zum Treffen der Sportminister der acht Kleinstaaten MALTA - Die Athleten vertreten diongrösse und Zuschauerkapazität ihre Farben bei den Wettkämp­ fen, Liechtensteins Sportminis­ ter Alois Ospelt und Sportkom­ mission-Präsident Roman Her­ mann vertraten das Land an der Sportministerkonferenz der acht in Malta teilnehmenden Kleinstaaten. • Oliver Beck, Malt a Das Thema der Konferenz drehte sich, wie Sportminister Alois Ospelt an der Pressekonferenz mit­ teilte, in erster Linie um das Ver­ hältnis der Kleinstaaten mit der EU in Sachen Sport. Dabei kamen unterschiedliche Aspekte zur Spra­ che, Luxemburg brachte die The­ matik vor, dass das Reglement der UEFA Vorschriften bezüglich Sta­beinhalte, 
jvelche für Kleinstaaten nicht grössentrüglich seien. Eben­ falls der Benelux-Staat war es, der eine zweite Problematik antönte: Den freien Personenverkehr im Sport. Diese Probleme bestehen auch für die Kleinstaaten. «Bei Teamsportarten kann es durchaus vorkommen, dass kaum noch oder gar keine Einwohner des eigenen Landes in der Mannschaft stehen», so Ospelt. Weitere Themenkomplexe, wel­ che die Minister behandelten, dreh­ ten sich um den Schulsport und da­ mit zusammenhängend um die Er­ ziehungsleistung des Sports und den Sport als ökonomischen Faktor (die Kleinstaaten sind nicht in der Lage im gleichen Masse Geld zu generieren, wie es den grossen' 
Sportmlnister Alois Ospelt (links) und Roman Hermann (Präsident der Sportkommission) berichteten über das Treffen der Sportmlnister. Staaten gelingt). «Es ist wichtig, dass sich alle Kleinstaaten gemein­ sam hinter ihre Anliegen stellen», betonte Roman Hermann. «Politik kann zwar nicht direkt fordern, aber sie kann den politischen Willen kundtun», ergänzte Sport­ minister Ospelt, 
Ferner wurden die Kandidaturen von Liechtenstein für das Jahr 2011 und Luxemburg (2013) aner­ kennend aufgenommen. Gleiches galt für die Bekanntgabe von Mo­ naco als Austragungsort 2007. An­ dorra als nächster Ausrichter stellte sich zudem kurz vor.
	        

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