Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 22. MAf 2003 VOLKS BLATT 
INLAND 
UNSERE LESERINNEN UND LESER MEINEN LESERMEINUNGEN Sind unsere Gemeindgräte «Plaudertaschen» In der Radiosendung «Rampenlicht» vom 18. Mai erklärte Generalvikar Dr. Markus Walser, dass bei Personalentscheidungen • die Gemeindebehörde nicht mit einbezogen werden müsse. «Wenn der Gemeinderat involviert sei, wisse es am anderen Tag das •ganze Land» argumentierte der Gencralvi­ kar. Von einem Kirchcnvertreter, der bei uns Auferithal tsrecht geniesst, ist eine Solche Unterstellung, gegenüber unseren Gemein- deräten fehl am Platz. Solche Aussagen sind unpassend und provozierend. Als Liechtensteiner Bürger ersuche ich daher den Gencralvikar zu dieser Äusserung in klärender Form Stellung zu nehmen, gleichzeitig wünsche ich mir, dass unser «Hcrzbischof» den kirchlichen Frieden in unserem Bistum (Linde) wieder herstellt. Nägele Wilfried. Rütelti 263, Tricscnbcrg 
LESERMEINUNGEN Kirchenaustritt Ich denke, Jesus wäre schon längst aus die­ ser Kirche ausgetreten. Toni Ritter, Meierhofstrasse 126, Triesen Nicht nachvollziehbar! Fassungslos mussten wir am' Dienstag, den 13. Mai aus den Nachrichten erfahren, dass unser Triesner Pfarrer Markus Kellcnberger nach Vaduz abberufen werden soll. Wir können nicht verstehen, warum man uns dün beliebten und kompetenten Pfarrer nehmen will; Jahrelang haben Probleme den Reli­ gionsunterricht an der Primarschule und das religiöse Leben in der Gemeinde beein- flusst. Diese Unstimmigkeiten sind auch an unseren Kindern nicht spurlos vorbeigegan­ gen. Pfarrer Kellcnberger ist 
es in kurzer Zeit gelungen, Ruhe und Einigkeit in die Gemeinde zu bringen. Vaduz braucht einen heuen Pfarrer, nicht Triesen! Warum reisst der Erzbischof Pfar­ rer Kellcnberger auŝ unserer Dorfgerrtein- schaft und verlagert somit das Problem von Vaduz nach Triesen? Sind die Triesner Katholiken weniger wert als diejenigen in Vaduz? Diese Lücke in Triesen wird wieder zu neuen Problemen führen. Die Situation erfordert eine Lösung, wel­ che für eine Pfarrgemeinde kein derart gros­ ses Opfer,abverlangt. Der Vorstand der Elternvereinigung Primarschule-Triesen: Astrid Eidenbenz, Lisi Beck, Hildegard Kieber. Shcrly Jans­ sen, Priska Gassner, Andrea Fehr-Auer, Gabi Eberle Jesus würde anders handeln Ich bin schockiert über die Arroganz, die von den Liechtensteiner Bistumsherren Haas Und Walser an den Tag gelegt wird: Ich tonn es kaum fassen, wie durch eine diktatorische Vorgehensweise gewachsene Strukturen unserer Kirchenpolitik subtil zerstört werden und eine Auslegung des zweiten Vatikani­ schen Konzils praktiziert wird, die meinem gesunden Menschenverstand widerspricht. Mein Verständnis von Mitmen'schlichkeit und Nächstenliebe wird durch die öffent­ lichen Äusserungen der Bistumsvetreter mit Füssen getreten. Den Angehörigen der katholischen Kirche das Mitspracherecht, wie öffentlich kündgetan, zu verweigern ist eine Ohrfeige die schmerzt, Die jetzt amtie­ rende Bistumsleitung hat meinen Respekt verloren. Damit ich auch weiterhin Gott nahe sein kann muss ich mich über, die heute praktizierte Religionspolitik ü la Haas und Walser erheben und mich von ihr abwenden, weil ich sonst einen Religionsinfarkt erlei­ den werde. Nicht Demut, Furcht und Angst sondern. Freude, Offenheit und Oekumene sind die Instrumente, die ich für meine Reli­ gion benötige. Derjenige Jesus, den ich aus der Bibel kenne, 
würde garantiert anders handeln als Haas und Walser. Michael Fasel, Kirchstrasse 35, Vaduz 
Enttäuschung pur Dass die Herren Haas und Walser Ihre Einstellung nicht ändern wol­ len, davon ist ja auszugeben, da hel­ fen keine Gespräche oder sonst was. Ein Satz von Herrn Walser ist mir aber trotzdem aufgefallen. Er mein­ te, dass die Gemeinden trotz allem ein gewisses Mitspracherecht bei der Einstellung eines Pfarrers haben. Ich interpretiere das. auch ein wenig so, dass der Vaduzer Bürgermeister sehr, sehr interessiert war an der ihm vorgelegten «Kellenbei^erlösung». Was mich persönlich jedoch zutiefst enttäuscht ist: . Dass nach all dem Widerstand sei­ tens der Bürger von Triesen und auch des Pfarrers selber, (der nur eins will, nämlich in seinem so lieb gewordenen Triesen bleiben), trotz allem keine Vaduzer Einsicht da ist. Ich weiss nicht wie fest der Gemeinderat und der Pfarreirat von Vaduz in diesen Tagen hinter ihrem Bürgermeister stehen und all seine Unnachgiebigkeit in dieser traurigen Situation teilen. (Schweigen jetzt" alle? Allmächtiger Bürgermeister? Politische Rot/Schwarz-Entschei- durig in dieser Frage?). - Die zuständigen, vom Volk gewählten. Gcmeindeverteter von Vaduz, könnten mit einer .klaren Stellungnahme dem Bischof mittei­ len, dass sie unter den traurigen Umständen den Pfarrer Kellcnberger lieber in-Triesen sehen. Es ist die moralische Pflicht der Vaduzer, die- .sen Schritt zu tun. Gibt es denn nur Pfarrer Kellcn­ berger für Vaduz 1 Ich hörte, es seien 40 zur Auswahl gestanden, sind alle anderen 39 Pfar­ rer schlecht ? Gut genug fürTriesen? Nicht gut genug, für Vaduz ? Will Vaduz um jeden Preis den Pfarrer • aus Triesen wegreissen gegen seinen Wijlcn ? Frei nach dem Motto: Und er hat dann gefälligst glücklich zu werden in Vaduz. Am meisten Leid tut mir Pfarrer Kellcnberger selber, auch er muss an seinem . Glauben zweifeln wenn er sieht wie ihm geschieht. Helmut Büchel, Triesen Den Dialog suchen Sehr geehrter Herr Erzbischof Wolf­ gang Haas, Sehr geehrter Herr Generalvikar Dr. Markus Walser. Gerne nehme ich zur Ihrer Stel­ lungnahme im Volksblatt und im Vaterland vom 21. Mai Stellung: 1. Die Information, dass Rainer Bandl Kaplan und nicht Pfarrer von Schaan wird, habe ich vom ScKaaner Pfarrer Florian" Hasler bekommen. 
Leider wurde 
in den 
Zeitungen fiilschlicherweisc geschrieben, dass er Pfarrer von Schaan wird. 
Dies ist natürlich nicht richtig. Bei einem Telefongespräch mit General vikar- Markus Walser habe ich wortwört­ lich erwähnt, dass ich die Informa­ tion von Pfarrer Hasler habe, dass Rainer Band! Kaplan von Schaan wird. Gencralvikar Walser hat nicht gesagt, dass diese Aussage nicht stimme. Dehalb kann davon ausge­ gangen werden, dass Rainer Bandl ab August Kaplan von -Schaan wird. Es ist richtig, dass es kein Männer­ dorf gibt, aber es gibt ein 8708 Män- nedorfZH. 2. Nach dem Tod von Pfarrer Don Aibcrto Lanfranchi hat die Gemein­ de öffentlich das Pfarrhaus zur Ver­ mietung ausgeschrieben. Bei der ersten Ausschreibung hat General vi­ kar Walser schriftlich sein Interesse' am Pfarrhaus bekundet. Kaplan Markus Degen, welcher'in Schaan zu diesem Zeitpunkt eine eigene Wohnung hatte, hat sich nicht um dieses Haus bewprben. Im Jahre 1999 hat es Gespräche zwischen Pfarrer Schuster, Kaplan Markus Degen und der Gemeindevorstehung. Planken gegeben bezüglich der kirchlichen Betreuung von Planken. Man hat einstimmig beschlossen, nach. Rücksprache mit der Gemein­ de Schaan, dass 
Kaplan Markus Degen Planken seclsorgerisch betreuen wird. Der Grund warum das Pfarrhaus nicht an Gencralvikar Walser vermietet wurde, liegt darin, dass die Betreuung von Schaan aus gewährleistet war und dass viele Familien mit Kindern für dieses grosse Haus abgefragt haben. Des­ halb hat der Gemeinderat einstim­ mig beschlossen, dieses • Haus an eine Familie zu vermieten und nicht an Generalvikar Walser, welcher nicht für die soelsorgerische Betreu- • ung , für Planken verantwortlich gewesen wäre. Bei der zweiten öffentlichen Aus­ schreibung, gut ein Jahr später, hat Kaplan Markus Degen Interesse bekundet, dieses Haus zu mieten, jedoch nicht mit der Bestimmung selber in diesem Haus zu wohnen, sondern für kirchliche Zusammen-" ' künfte oder Anlässe. Die Gemeinde verfügt' über diverse Räumlichkei­ ten; in welchen solche Anlässe abge­ halten werden könnten. Deshalb hat der Gcmeinderat beschlossen, das Pfarrhaus weiterhin an Familien zu vermieten. Nebenbei noch ange­ merkt, zu diesem Zeitpunkt war . auch bekannt, dass. die Gemeinde Schaan ein Pfarrcizentrum baut und die Plankner Bevölkerung die Mög- . lichkeit hat, bei den Anlässen 
teilzu­ HERZLICHEN DANK . Nach dem Tode unseres lieben Egon Bätliner " 26. Februar 1916 - 17. April 2003 erlebten wir ejne grosse und tröstliche Anteilnahme. Wir möchten uns dafür bei allen ganz herzlich bedanken, besonders bei Dr. Egon Matt für die ärztliche Betreuung und den HH. Pfarrern Deplazes und Burali für den geistlichen Beistand. Herr-, Dir in die Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt. Nendeln;im Mai 2003 Die Traiicrfamilien 
nehmen. Im Gegensatz zum Pfarr­ haus in Planken eignet sich das Pfarreizentrum optimal flir solche Anlässe. 3. Die Gemeinde Planken weiss sehr wohl, dass sie kirchlich zu Schaan gehört. In den letzten Jahren. haben die Gemeinden Schaan und Planken, wenn es um kirchliche .Angelegenheiten ging, immer, mit­ einander gesprochen. An dieser Stel­ le möchte 
sich die Gemeinde Plan-, ken bei der Gemeinde Schaan, dem . Pfarrer und dem Kaplan für die grosszügige Unterstützung recht herzlich bedanken.- Die Gemeinde Planken ist sehr daran interessiert, dass die Seelsorger, welche Planken . betreuen, für das Heil der Seelen der Kinder und Erwachsenen besorgt sind. Die Gemeinde Planken fordert nicht, dass die politische Behörde in Zukunft Pfarrer oder Kapläne abstellt öder versetzt, sondern sie fordert bei der Ernennung und Ver­ setzung zumindest „miteinbezogen zu werden. Welcher Missmut und kontroverse Diskussionen entstehen, . wenn das Erzbistum Entscheide trifft, kann man in den Gemeinden Triesen, Triescnberg und Planken sehen. Hinweis: unter www. "triesen Ji kann man diverse Stimmen direkt aus der Bevölkerung, nachle­ sen. Auch der Gemeinderat von Schaan befasst sich mit dieser Ange­ legenheit. Der Gemcindevorstefier von Schaan hat schriftlich' bekundet, dass auch er mit der Vorgehensweise des Erzbistums nicht einverstanden ist. Für mich stellt sich die Frage, was braucht es "noch, dass das Erz­ bistum Vaduz mit den Gemeinden redet. Ist es nicht unser aller Interes­ se, dass wir Frieden untereinander haben und den bestmöglichsten Seelsorger für die einzelnen Gemeinden bekommen. Gemeinsam am gleichen Strick zu ziehen ist viel leichter als einseitig Pharagraphen und Gesetze zu wälzen. Gaston Jchlc, Gemeindevorsteher 
bereitet Ihnen sichtlich gräte Mühe. Aber wie das einfache Volk zu sagen pflegt: «Mit gutem Willen ist alles lembar.» • . . Alles, was wir uns für unser Land wünschen, sind ein Bischof und ein General vikar, die Menschen wie Menschen behandeln. Für die Gemeinden des' Landes Liechten­ stein wünschen wir uns starke Pfar­ rer des Volkes und nicht Knechte des Erzbischofs. Werter Gencralvikar Walser, die Unterschriftensammlung wird Ihnen zeigen, dass eine grosse und starke Gemeinde hinter ihrem Pfarrer steht Die Herzen der Menschen gewinnt ein Pfarrer nicht mit Attraktivität oder sportlicher Präsenz sondern mit Charisma. Wer die Herzen der Men­ schen sanft berührt, kann sie Gott einen. entscheidenden Schritt-näher bringen. Wer die Herzen der Men : sehen verletzt, kann sie einen ent- scheidenden'Schritt von Gott entfer- nen. Ddsirde Gassner-Kindle, Sax 6, -Triesen . und Brigitte - Kindle- Schurte, Neu^rilitweg 4, Triesen VU fordert Subvention... Auf der-Titelseite des Vaterlandes •vom 21. Mai fordern Abgeordnete der VU Subventionen für den Kunst- rasenplatz in Vaduz. Ich . fordere zuerst maf auf, die Frage zu prüfen, ob die Gemeinde Vaduz ohne die Zustimmung der Bürger berechtigt ist, einfach tiürgerboden fiir ein sol­ ches Kunstrasenfeld verschwenden zu dürfen. Meiner Ansicht nach ist sie das nicht mehr. Ich selber könnte für ein. "solches Projekt niemals meipe Zustimmung geben. Hoffe auf diese Frage von den Verantwort­ lichen eine verbindliche Antwort "zu. erhalten. Erich Ospelt, Mitteldorf 10, Vaduz ANZEIGE : J' • Die Herzen der Menschen berühren Sehr geehrter Herr Generalvikar Walser ' In der Radiosendung Rampenlicht vom vergangenen Sonntag rieten Sie den Einwohnern von Triesen ihre Beweggründe für. die Gottesdienst­ besuche, neu zu überdenken. Das Triesner Kirchenvolk solle allein wegen Gott den Gottesdiensten bei­ wohnen, unabhängig von der Person des Pfarren;, seiner Attraktivität oder seinen sportlichen Leistungen. 
Viel­ leicht ist es Ihnen entgangen; dass auch die Fürstliche Familie, in den letzten Jahren rege die Gottesdienste in der Gemeinde Triesen besucht? Werter .Generalvikar Walser, Sie haben ein ganz bedeutendes Amt in unserem Land inne. Ist es wirklich möglich, dass ein Mann mit Ihrer Bildung und Ihrer Lebenserfahrung die Versäumnisse im kommunikati­ ven Bereich erst hinterher bemerkt? Es fällt Ihnen offensichtlich leicht mit Vorgesetzten, dem Hochadel oder dankbaren Gleichgesinnten das Gespräch zu suchen und zu pflegen. Laut Ihrer Aussage geschieht dies unter dem Deckmantel der Geheim­ haltung. Doch den Vertretern der Gemeinden trauen Sie Verschwie­ genheit nicht zu. Im.Gegenteil, Sie bezichtigen sie der Geschwätzigkeit und Sensationshascherei. Die Pflege der; Kommunikation und der Kom­ munikationsaustausch mit Unterge­ benen oder mit Vertretern des Volkes 
Barometer für den Verbleib von Markus Kellenberger als Pfarrer in Triesen 2000 21.5.2003 1499 1160 545 Unterschriften Ihre Meinung zur ange­ kündigten Abberufung'? Besuchen Sie dazu das Forum auf  www.triesen.li
	        

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