Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 5. APRIL 2003 
ÎNTERNATIONAL SSS 40 Ss SPLITTER Einseitige Auflagen BERLIN - Die deutsche Regierung erlässt am 17. April einseitige Auflagen für Über­ flüge zum Flughafen Zürich-Kloten. Das teilte die Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium im deutschen Bun- \ destag mit. Dadurch wird die Zahl der Über­ flüge in einem ersten Schritt auf unter 110 000 pro Jahr und ein Jahr später auf weniger als 80 000 reduziert. Die Nacht- Flugbeschränkungen würden zunächst auf 21.00 Uhr bis 07.00 Uhr und später auf 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr ausgeweitet. Der deutsche Bundestag unterstützte die geplan­ ten Beschränkungen. } 
Geteiltes Echo BERN - Nicht alle Kantone sind mit dem Vorschlag einverstanden, Asylsuchende mit einem Nichteintretensentscheid aus dem Fürsorgesystem auszuschliessen. Das hat sich an der Asylkonferenz in Wabern bei Bern gezeigt. Eine Minderheit der Kantons­ vertreter äusserte die Befürchtung, dass mit dieser Sparmässnahme Kosten auf die Kan­ tone überwälzt werden könnten: Einig waren sich Kantone, Städte und Bund an der von Justizministerin Ruth Metzler einberufenen Asylkonferenz darin, dass die Verfahrensfris- ten im Asylwesen weiter zu straffen seien. Geflügelpest befürchtet AMSTERDAM - Die Geflügelpest in den Niederlanden hat sich möglicherweise auf zwei neue Gegenden ausgebreitet. Wie das Landwirtschaftsministerium am Freitag mit­ teilte, wurden zwei neue Verdachtsfälle aus den Provinzen Nord-Brabant und Limburg gemeldet. Daraufhin wurde der Transport von lebendem Genüge! sowie von Eiern innerhalb der Niederlande verboten. Lim­ burg grenzt zum Teil an Deutschland - ebenso wie die Provinz Gelderland, auf die die Tierkrankheit bislang beschränkt war. Dort wurden in den vergangenen fünf Wochen mehr als neun Millionen Hühner auf 200 Höfen getötet, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Altes Gesetz bleibt BISMARCK/USA - Die Regierung des US-Staates North Dakota hält an einem min­ destens 90 Jahre alten Gesetz fest, das unver­ heirateten Paaren das Zusammenleben ver­ bietet. Der Senat in der Hauptstadt Bismarck | stimmte am Donnerstag mit 26 zu 21 Stim­ men gegen die Abschaffung des so genann­ ten Anti-Kohabitationsgesetzcs. Demnach gelten nichteheliche Lebensgemeinschaften F ebenso wie Vergewaltigung und Inzest als | Sexualverbrechen. Verstösse können mit bis j zu 30 Tagen Gefängnis und Geldbussen bis | zu 1000 Dollar bestraft werden. yOLKBGATVO Iii 
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Tausende auf der Flucht Angst vor längerer Belagerung - Flughafen in Bagdad unter Kontrolle der Alliierten BAGDAD - Nach der Übernah­ me des Bagdader Flughafens durch die Alliierten haben Tau­ sende Einwohner aus Angst vor einer drohenden Belagerung die Flucht ergriffen. Augenzeu­ gen berichteten von kilometer­ langen Autoschlangen in Rich­ tung Norden. Die amerikani­ schen Invasionstruppen durch­ suchten derweil die unterirdi­ schen Gänge des Flughafen­ geländes nach etwaigen iraki­ schen Soldaten. Der amerikanische Brigadegeneral Vincent Brooks bezeichnete die Eroberung des Flughafens als Mei­ lenstein auf dem Weg für eine neue Zukunft Iraks. Der bisherige «Sad­ dam International Airport» wurde umgehend in «Bagdad Internatio­ nal Airport» umbenannt. Die Inva­ sionstruppen setzten sich an­ schliessend vor den Toren Bagdads fest. Aus US-Militärkreisen verlau­ tete, die Hauptstadt solle nicht schnell erstürmt, sondern von der Aussenwclt abgeschnitten werden. Der Bevölkerung solle die Bot­ schaft vermittelt werden, sich gegen das Regime zu erheben. Nur vereinzelt Widerstand In den letzten Stunden ihres Vor- marschs waren die US-Truppen nur noch auf vereinzelten Widerstand gestossen. Rund 2500 Soldaten der Republikanischen Garde sollen sich zwischen Kut und Bagdad ergeben haben. Die Hauptstadt war 
Aus Angst vor einer Belagerung der Alliierten haben Tausende Menschen Bagdad verlassen. am Freitag ohne Strom- und Was­ serversorgung. Die Ursache dafür war unklar, da die Luftangriffe in der Nacht zuvor nach US-Angaben nur auf militärische Ziele gerichtet waren. Aufruf von Hussein Saddam Hussein sagte in seiner Fernsehansprache, die feindlichen Truppen hätten die irakische Ver­ teidigung in Bagdad und anderen Städten umgangen. Er forderte seine Anhänger auf, die Alliierten mit aller Macht anzugreifen. Des 
Weiteren erwähnte er den angebli­ chen Abschuss eines US-Kampf- hubschraubers am -24. März. Die­ sen habe ein irakischer Bauer fnit seiner veralteten Waffe herbeige­ führt. Der amerikanische Geheim­ dienst wertete die Videoaufzeich­ nung als bisher deutlichsten Hin­ weis, dass Saddam Hussein die alliierten Luftangriffe bislang über­ lebte. Weitere Selbstmordanschläge angekündigt Der irakische Informationsminis­ter 
Mohammed el Sahhaf erklärte, der Widerstand am Flughafen halte an. Der Airport werde zum Fried­ hof für die Truppen der Kriegsalli­ anz. Zugleich kündigte er weitere Selbstmordanschläge gegen die Alliierten an. Am Donnerstag waren bei der Explosion eines Autos an einem Kontrollpunkt nordwestlich von Bagdad drei Sol­ daten, eine schwangere Frau und der Fahrer ums Leben gekommen. Es handelte sich nach US-Angaben um das zweite Selbstmordattentat seit Kriegsbeginn. Lungenseuche breitete sich weiter aus Neue Fälle in Asien und USA - WHO-Experten suchen nach Ursprung in China GUANGHZHOU/HONGKONG - Die zent. WHO-Experten suchten in Lungenseuche SARS sorgt wei­ ter für Angst und Schrecken. Am Freitag wurden in Hongkong 27 neue Fälle gemeldet, etliche Ärzte und Pfleger steckten sich in einem Krankenhaus mit SARS-Patienten an, wie die Behörden mitteilten. Neue Verdachtsfälle wurden am Freitag aus Australien, Japan, Russland und den USA gemeldet. In der Nacht zu Freitag bestätigten die kanadischen Behörden den Tod einer 57 Jahre alten SARS-Patien- tin. 
Die Seuche führte zu Ein­ brüchen in der fernöstlichen Tou- rismusindustric von bis zu 30 Pro-der 
Stadt Foshan in der südchinesi- schen Provinz Guangdong nach den Ursprüngen des Schweren Akuten Atemwegsyndroms (SARS), dem bislang 82 Menschen zum Opfer fielen. Als erster SARS- Kranker gilt ein Mann in der südchinesischen Stadt Foshan, der die Krankheit im November an vier Personen übertragen haben soll - erstaunlicherweisc aber nicht an seine Kinder. Er wurde im Januar aus dem Krankenhaus entlassen. Noch konnte das WHO-Team den Mann nicht treffen. «Es ist eine komplizierte Angelegenheit, die Übertragungsweise zu verstehen», sagte WHO-Sprechcr Chris Powell. 
Bislang gibt es noch kein Mittel gegen die Lungenkrankheit. Grosser Schaden Uhrenmesse: Schadenersatz gefordert um das wieder zu kitten. Die Messe Schweiz AG wolle vom Bund Schadenersatz fordern. 
Zur- 
BASEL - Die Leitung der Welt­ messe für Uhren und Schmuck schätzt den Schaden durch die SARS-Präventionsmassnahmen auf einen dreistelligen Millio­ nenbetrag. Sie will vom Bund Schadenersatz verlangen, wie Geschäftsführer Rene Kamm sagte. Den Schaden aus dem Arbeitsver­ bot für das Personal aus SARS- Ländern hätten die Messe, aber auch die Aussteller und die Stand­ orte zu tragen, sagte Kamm am Freitag auf Anfrage. Zudem sei der Imageverlust für den Messeplatz Schweiz und das ganze Land gross. Es werde lange brauchen. 
zeit werde abgeklärt, was für wel­ che Schäden in Frage komme. Kamm geht zudem davon aus, dass auch einzelne Aussteller vom Bund eine Entschädigung verlan­ gen werden. Die Delegation aus Hongkong hatte bereits ain Donnerstag eine Klage in Aussicht gestellt. Elke Brockmann vom Hong Kong Trade Development Council präzisierte auf Anfrage, dass zurzeit die mög* liehen rechtlichen Schritte geprüft würden. Gegen wen schlussendlich geklagt werden solle, sei noch nicht klar. 
Neues Gesicht Lager wird «10vor10»-Moderatorin ZÜRICH - Daniela Lager wird am kommenden 1. Mai neue Moderatorin des Informations­ magazins «10vor10» von Schweizer Fernsehen DRS. Die 38-jährige Lager ersetzt im Dreierteam der «10vorl0»-Mode- ratoren Alenka Ambroz, die Ende April ausscheidet, wie SF DRS am 'Freitag bekannt gab. SF-DRS-Chef- redaktor Ueli Haldimanri bezeich­ nete Lager den Angaben zufolge als sehr gute Journalistin und Moderatorin mit sehr viel Erfah­ rung. Die neue «10vorl0»-Mode- ratorin begann ihre Fernsehlauf- bahn im Jahr 1994 zunächst bei Privatstationen, bevor sie im 
Ab 1. Mai bei «10vor10» zu sehen: Daniela Lager. Herbst 2000 zur «Tagesschau»- Redaktion von SF DRS stiess.
	        

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