Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 29. MÄRZ 2003 VOLKS I 
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 K0P F DER WOCHE BLATT I 
IIV L.M IM U IM GESPRACH MIT MATTHAUS HOOP 
11 SEMINAR Eltern-Seminar SCHAAN - Am Dienstag, 8. April, findet von 14 bis 17 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan ein Seminar für Eltern und Erzieher mit Dr. Jirina Prekop aus Lindau unter dem Titel «Von der Liebe, die Halt gibt» statt. Eltern von heute haben keine leichte Auf­ gabe. Nur eine Momentaufnahme: Der tech­ nische Fortschritt erobert in rasantem Tempo nicht nur die berufliche Welt, son­ dern prägt auch zunehmend unser alltägli­ ches Leben. Die zentrale Aufgabe für Eltern und Erziehende liegt deshalb darin, dem Zwischenmenschlichen genügend Raum zu geben und somit die Menschlichkeit wieder über den technischen Fortschritt zu stellen. Jirina Prekop hat sich in den letzten 20 Jah­ ren mit einzigartigem Engagement für Familien eingesetzt. Sie weiss, dass Eltern bei der Kindererziehung oftmals überfordert und auf Hilfe angewiesen sind. Dr. phil. Jirina Prekop aus Lindau arbeite­ te als Diplom-Psychologin viele Jahre im Olgahospital, einer Kinderklinik in Stutt­ gart. Sie ist Autorin zahlreicher erfolgrei­ cher Erziehungsbücher und auch bei uns als Referentin bestens bekannt. Weitere Auskünfte und Anmeldungen bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per K-Mail info@stein-egerta.li .  (Eing.) Ein Tag für uns als Paar SCHAAN - Wenn man Beziehungen mit einer Kajak-Fahrt vergleicht, gibt es zwei Möglichkeilen: Man kann den Blick fixie­ ren auf die Steine und Felsen, die einen bedrohen, also auf die Schwierigkeiten, Konflikte und Probleme. Andererseits kann man darauf achten, wo das Wasser fliesst, wo das Boot gut in Fahrt bleibt, d. h. auf jene Zeiten, in denen die Beziehung in Fluss ist. In diesem Sinn bietet die Erwachsenen­ bildung Stein-Egerta am Sonntag, 6. April einen Tag für Paare an, um sich Zeit für die gemeinsame «Schatz-Suche» zu nehmen. Geleitet wird dieser Tag von Barbara und Wemer Jochum, Erwachsenenbildner und Familientherapeuten. Anmeldeschluss ist am 31. März. Informationen und Anmeldun­ gen bei der Erwachsenenbildung Stein- Egerta, Tel. +423/232 48 22 oder E-Mail info@stein-egerta.li . VERANSTALTUNG Grundkurs Präsentation TRIESEN - Nach diesem Kurs können die Teilnehmenden Aufgaben wie das Erstellen, Formatieren und Vorbereiten von Präsentati­ onsunterlagen für deren Verteilung erledigen. Sie verstehen es, unterschiedliche Präsenta- • tionen für die verschiedensten Zuhörergrup­ pen und Situationen zu erstellen. Die Teil­ nehmenden lernen Arbeitsschritte mit Grafi­ ken und Diagrammen durchzuführen und nützliche Effekte bei Folienpräsentationen einzusetzen. Der Kurs 439 unter der Leitung von Daniel Baumgartner beginnt am Mitt­ woch, den 2. April um 8.15 Uhr im Inform College in Triesen. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E-Mail: info@stein-egerta.li . (Eing.) Suppentag SCHELLENBERG - Auch heuer organi­ siert die Pfadfinderschaft St. Georg wieder den Suppentag. Er findet am kommenden Sonntag, 30. März im kleinen Saal des Gemeindehauses statt und zwar von 11-13 : Uhr und von 17-19 Uhr. Der LED hat uns zugesagt, dass die Spenden verdoppelt und von ihm direkt an das von uns ausgewählte Projekt «Bildungshaus Betania» von i Bischof Erwin Kräutler und P. Fritz Tschol weitergeleitet werden. Wir freuen uns auf i Ihr Kommen. (Eing.) 
KOPF DER WOCHE Kein «Herr der Ringe» Der neue Landesfeuerwehrkommandant Matthäus Hoop - ein Porträt ESCHEN - Seine Heimatverbun­ denheit und die Leidenschaft für die Feuerwehr zeichnen ihn aus. Matthäus Hoop erzählt von der Feuerwehr und von seinem Leben. • Karin Hassler «<Secher kascht du zur Fürwehr ko>, hätt dr Gstöhla Adolf gsel. Und denn - hätt er miar a' Öbergwendle i d'Hand druckt.» Eine Woche spater war Matthäus Hoop schon an der ersten Feuerwehrprobe in Eschen. Das war im Jahr 1981. 22 Jahre sind vergangen und er ist immer noch mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Seit kurzer Zeit ist er der höchste Feuer­ wehrmann im Land. Oer Chef, der keiner ist «So sind Sie jetzt Herr über die Feuerwehrmänner im Land», frage ich ihn. Er lacht und sagt: «Ich sehe mich keinesfalls als Chef über die rund 650 Feuerwehrmänner im Land. Ich bin kein <HcrrdcrRinge>.:.!» Vielmehr sieht er sich, wie bis anhin, als Kamerad, der gerne unter seinesgleichen ist. «Ich bin ein hilfs­ bereiter, ehrlicher und offener Mensch. Ich habe es nicht gerne, wenn hinten hemm geredet wird.» Lieber sucht er das Gespräch, ver­ mittelt und klärt auf, wo es nötig ist. Wenn er von der Feuerwehr erzählt, merkt man, dass er mit Leidenschaft dabei ist. Getreu dem Motto der Feu­ erwehr: «Gott zur Ehr' dem Nächs­ ten zur Wehr!» Er denkt kurz nach und meint: «Das könnte auch mein Lebensmotto sein. Da stehe ich voll und ganz dahinter.» Die Herausfordeningen Matthäus Hoop hat eine klare Vor­ stellung, wie er sein Amt als Landes­ feuerwehrkommandant wahrnehmen möchte und noch einmal betont er: «Ich bin zwar der oberste Mann im Verband - dennoch sehe ich meine Funktion nicht darin, den anderen zu sagen, was sie zu (un haben. Das ist Sache der Kommandanten in den Vereinen.» Vielmehr sieht Cr sich als 
«Die Feuerwehr nimmt einen grossen Stellenwert in meinem Leben ein. Dennoch hoffe ich, dass Ich auch In Zukunft genug Zeit für meine Familie haben werde», so Matthäus Hoop. Repräsentant, als verbindendes und koordinierendes Organ. «Meine Auf­ gabe ist es, den Verband gegenüber Amtsstellen und gegenüber ausländi­ schen Vereinen und Verbänden zu vertreten.» Mit der ihm eigenen ruhi­ gen Art erzählt er weiter: «Ich sehe meine neue Tätigkeit als Vermittler. Dazu -kommt «uch die Zusammenar­ beit mit der neu geschaffenen Stelle des Feuerwehrinspektors. Dieser sollte fachliche Ansprechstelle für die Feuerwehren im Land sein. Die Stelle ist von der Regierung bewilligt und soll im Verlaufe dieses Jahres ausgeschrieben werden.» Diese Stel­ le soll den Landcsfeuerwehrkom- mandanten bei seinen vielfältigen Aufgaben entlasten und fachliche Ansprechstelle für die Feuerwehren im Land sein. Der Patron Ob er denn an den heiligen Florian glaube, frag' ich ihn. Matthäus Hoop wird nachdenklich und meint: «Er ist sicher immer bei uns. Bei jedem Ein­ satz. Manchmal sagt man nach 
einem heiklen Einsatz: <Da haben wir Glück gehabt!> Ich denke, dass Florian genau in diesen Momenten mitten unter uns ist, mit seiner schüt­ zenden Hand. Ohne, dass wir es uns bewusst sind.» Der heilige Florian habe die Aufgabe eines Schutzengels und so beten die Feuerwehrmänner zu ihm: «Heiliger St. Florian - beschütze uns - zünd andere an!» Die Familie Das Gespräch kommt auf die Familie und Matthäus Hoop erzählt: «Es hat sich so ergeben, dass wir fünf Kinder haben, ohne dass ich mir vor­ her gross Gedanken darüber gemacht habe. Ich bin selbst in einer grossen Familie aufgewachsen und meine Frau auch. Meiije Familie hat eine sehr grosse Bedeutung für mich. Ich möchte keines meiner Kirider mis­ sen», erzählt Matthäus Hoop und meint: «Sie luagen aber o guat zu miar!» Auch in Zukunft möchte er viel Zeit mit seiner Familie verbrin­ gen: «Ich habe mein Amt als Feuer­ wehrpräsident von Eschen abgege­ben, 
um trotz meines neuen Amtes genügend Zeit für meine Familie zu haben. Das ist mir sehr wichtig.» Der Mensch Ich frag' ihn, ob er sich selbst beschreiben könne. Matthäus Hoop wird ruhig und denkt einen Moment* lang nach - er meint: «Ich habe mir schon mehrmals überlegt, wie es wäre, wenn ich mir selbst begegnen würde.» Wieder denkt er nacht, und meint: «Ich hab mal gelesen, dass Menschen mit dem , Sternzeichen Widder viel Energie haben. Und ich habe viel Energie. Ich kann gut abschalten und entspannen. Für mich muss das Umfeld stimmen. Ich muss mich wohl fühlen. Gemütlichkeit und Zufriedenheit sind Eckpfeiler in meinem Leben. Natürlich hat auch der Sport einen Stellenwert in mei­ nem Leben. Ich mag die Bewegung in der Natur. Ich gehe laufen oder Rad fahren und sitze nach einer Radtour gerne einmal gemütlich zusammen und rede mit den Men­ schen über Gott und die Welt.» IM GESPRÄCH MIT MATTHÄUS HOOP Matthäus Hoop über... ... seine Familie: Die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe, nimmt einen grossen Teil meines Lebens ein. Es läuft immer etwas und es gibt immer etwas zu tun. Sei es die Kinder zu unterstützen bei der Lehrstellensuche oder bei wichtigen Entscheidungen. Ich Finde es sehr wichtig, dass Eltern ihren Kindern mit Rat und Tat zur Seite stehen. ... das Feuer: Mich hat das Feuer schon als Kind fasziniert, (lacht) Deswegen bin ich aber kein Pyro­ mane. Feuer ist eine feine Sache. Es bringt Wärme und gibt Gebor­ genheit und Atmosphäre in einem Raum. Im Gegensatz dazu ist es aber auch Gefahr und Bedrohung. Es kann gewaltige Ausmasse annehmen und immense Schäden anrichten. Und, das Feuer ist ein allgegenwärtiger Bestandteil unse­res 
Lebens. So sind viele Bräuche mit Feuer verbunden. ... die Freizeil: Ich verbringe meinen Arbeitsalltag im Büro und so hat die Freizeit einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben. Ich geniessc es, in der Natur zu sein und aktiv gemeinsam mit meiner Familie etwas zu unternehmen. 
. . . Liechtenstein: Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Hier fühle ich mich wohl und das Leben in Liechtenstein gefällt mir. Die Kleinheit des Landes hat viele Vor­ teile - man kennt einander und es herrscht eine persönliche Atmos­ phäre. Wenn ich weg gewesen bin, dann freue ich mich immer wieder heim zu kommen. Ich bin ein hei­ matverbundener Mensch und schätze die Lebensqualität, die wir hier haben. ... die Heimat: Das ist eine gute Frage ... Ich denke Heimat ist dort, wo ich mich geborgen fühle und mich auskenne. Das Vertraute im Land Liechtenstein bedeutet für mich Heimat. . . . die Feuerwehn Die Feuer­ wehr ist eine sehr wichtige Ret­ tungsorganisation, die schnell auf­ geboten ist und gute Hilfestellung im Emstfall bietet. Natürlich ist die 
Kameradschaft untereinander sehr wichtig. Alle Feuerwehrmänner im Land machen ihren Dienst freiwil­ lig und sind sehr motiviert. Dies ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir uns um Nachwuchs bemühen und junge Leute motivieren, der Feuerwehr beizutreten. Es ist sehr wichtig, dass alle immer auf dem neuesten Stand sind. So ist die Ausbildung der einzelnen Feuerwehrmänner in den Vereinen sehr wiehtig. Durch Proben, Kurse und Übungen versu­ chen wir für den Emstfall immer optimal gerüstet zu sein. Ich denke, dass die Feuerwehr in Liechtenstein sehr gut organisiert ist und wir auch einen guten Rück­ halt in der Bevölkerung haben. Die gute Zusammenarbeit sowie die finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinden, sind sehr wichtig und helfen uns bei der Umsetzung unserer Aufgaben.
	        

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