Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FRE,TAG. 28 MÄRZ 2003 
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SPLITTER Das Handy am Arm TOKIO - Es sieht aus wie eine klobige Digitaluhr aus den 80er-Jahrcn. Per Knopf­ druck klappt es auseinander und wird zum derzeit kleinsten Handy: Das neueste Mobil­ telefon des japanischen Konzern NTT DoCoMo wurde am Donnerstag in Tokio präsentiert, es wiegt inklusive Batterie 113 Gramm und ist - selbstredend - internet- kompatibcl. Mit dem Minigerät namens Wristomo hat der Konzern Geschäftsleute um die 30 im Visier, auch, weil das Telefon «ein bisschen wild» aussehe, wie DoCoMo- Sprecher Takuya Kono erläuterte. Schon der amerikanische Comic-Held DickTracy habe auf diese Weise kommuniziert, sagte Kono. Bevölkerungsschwund droht WASHINGTON - Das Bevölkerungs­ wachstum in der Europäischen Union hat sich verlangsamt und könnte nach Ansicht von Forschem bald in einen rapiden Bevöl- kerungsschwund umschlagen. Der Grund: Es gibt immer weniger Eltern. Ein kritischer Punkt sei im Jahr 2000 erreicht worden, heisst es in einer Studie im US-Magazin «Science». Vor drei Jahren habe es erstmals so wenig Geburten gegeben, dass die künfti­ ge Eltemgeneration kleiner sein werde als die gegenwärtige. «Wenn es bis zum Jahr 2020 bei 1,5 Geburten pro Frau bleibt, wird es ohne Einwanderung in hundert Jahren 88 Millionen Europäer weniger geben als heute», schreibt das österreichische For­ scherteam. Zur Zeit leben in den 15 europäi­ schen Ländern 375 Millionen Menschen. Während des Fluges festgenommen FRANKFURT/MAIN - Wegen sexueller Belästigung eines zwölfjährigen Mädchens während eines Fluges von Indien nach Frankfurt hat die Polizei einen 53-jährigen Geschäftsmann festgenommen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am vergangenen Montag am frühen Morgen. Die Besatzung des Flugzeuges habe den Inder nach der Landung in Frankfurt am Main den Polizis­ ten übergeben, die ihn festnahmen. Fäkalien im Wasser BILBAO - In der nordspanischen In- dustricmetropole Bilbao sind 250 000 Men­ schen ohne Trinkwasser. Offenbar war aus einem Viehzuchtbetrieb Abwasser in das Versorgungsnetz gelangt und führte zu einer Verschmutzung des Wassers. In der Haupt­ leitung zur Versorgung von 70 Prozent der Haushalte seien Bakterien aus Fäkalien.fest­ gestellt worden. Betroffen seien auch drei Vororte der 350 000 Einwohner zählenden Stadt. r- / :•! JiD hans 
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Kein Ende in Sicht Bush nach Treffen mit Blair zum Irak-Krieg: «Keine Frage des Zeitplans» BAGDAD - Ohne Hoffnung auf ein rasches Ende ist der Irak- Krieg am Donnerstag in die zweite Woche gegangen. US- Präsident George W. Bush ant­ wortete nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair ausweichend auf die Frage nach der Dauer des Krie­ ges: «Das ist keine Frage des Zeitplans, es ist eine Frage des Sieges. Wir haben nur ein Ziel im Sinn: den Sieg.» Bush und Blair zogen in Camp David bei Washington eine Bilanz des bisherigen Kriegsverlaufs. Die Truppen der Allianz machten jeden Tag neue Fortschritte, sagte Bush. Im Mittelpunkt des Treffens stan­ den Beratungen über die künftige Rolle der Vereinten Nationen bei der Sicherung der humanitären Hilfe für Irak und bei der Gestal­ tung einer Nachkriegsordnung. Vom Vorgehen überzeugt Bush und Blair sprachen auch die fehlende Unterstützung tradi­ tioneller Verbündeter an. «Wir haben viele Menschen auf unserer Seite, und dann sind da diejenigen, die unsere Haltung ablehnen», sagte Blair. Er sei dennoch von der Richtigkeit des Vorgehens im Irak überzeugt. Bush betonte vor Jour­ nalisten: «Wir haben viele westli­ che Verbündete. Wir können ihnen eine Liste zeigen.» Weitere Luftangriffe Im kurdischen Norden Iraks eröffneten Fallschirmjäger am Donnerstag eine weitere Front. 
Zogen «ihre» Kriegsbilanz: Der britische Premierminister Tony Blair (links) und US-Präsident George W. Bush. Rund 1000 Soldaten der 173. Luft­ landebrigade sprangen auf ein Flugfeld hei Baschur ab, 50 Kilo­ meter nordöstlich der Stadt Erbil. Abgesichert wurde ihr Einsal/, von Luftangriffen auf irakische Siellun­ gen. Die Soldaten richteten einen Stützpunkt ein. um den Nachschub von weiteren Soldaten und Materi­ al vorzubereiten. Bei Luftangriffen auf den Grossraum Bagdad kamen nach Berichten von Augenzeugen erneut mehrere Menschen ums Leben. Im Süden der irakischen Hauptstadt wurde demnach ein Wohnblock von Angestellten der 
Behörde für Rüstungsindustrie getroffen. Vorwurf an Allierte Die irakische Regierung warf den Alliierten vor, wahllos zivile Ziele anzugreifen und dabei auch Streuhoniben einzusetzen. Seit Beginn des Krieges hätten in der Zivilbevölkerung landesweit 350 Menschen ihr Lehen verloren, mehr als 3650 seien verletzt wor­ den. sagte Gesundheitsminister Omid Medhat Mubarak in Bagdad. Die vordersten Einheiten der US- Truppen lieferten sich am Donners­tag 
Gefechte mit irakischen Kräf­ ten ausserhalb der Stadt Kerbela, 80 Kilometer südwestlich von Bag­ dad. Bei Kämpfen nahe der südira­ kischen Stadt Nassirijah wurden nach US-Angaben mehrere Mari­ ne-Infanteristen verletzt. Bei Basra, im äussersten Süden des Landes, zerstörten Flugzeuge und Artilleriestellungen der Alliier­ ten 14 irakische Panzer, die über Nacht einen Ausbruchsversuch aus der seit einer Woche belagerten Stadt unternahmen. Die Lage für die 1,3 Millionen Einwohner blieb weiter kritisch. Schulen wegen SARS geschlossen Weltweit inzwischen 54 SARS-Tote - Neuer Verdachtsfall in Köln SINGAPUR/KÖLN - Wegen der gefährlichen Lungenkrankheit SARS sind die Sicherheitsvor­ kehrungen in mehreren asiati­ schen Ländern drastisch ver­ schärft worden. Hongkong stellte am Donnerstag 1080 Menschen für zehn Tage unter Quarantäne. Alle Schulen und Universitäten sollen ab Sams­ tag bis zum 6. April geschlossen werden. Auch in Singapur wurde der Schulbetrieb eingestellt. In Deutschland gibt es einen neuen SARS-Verdachtsfall: Ein Mann wurde in Köln ins Krankenhaus eingeliefert. Eines der grössten Krankenhäuser Singapurs behan­ delt ausschliesslich SARS-Patien- tcn. In dem vier Millionen Einwoh­ner 
zählenden Stadtstaat sollen die Schulen mindestens bis zum 6. April geschlossen bleiben. In der kommenden Woche solle über eine Verlängerung beraten werden, sagte Erziehungsminister Ng Eng Hen. Betroffen sind rund 600 000 Schulkinder. Um die Ausbreitung der Krankheit zu unterbinden, müssen 860 Personen die nächsten zelip Tage zu Hause bleiben, die Kontakt mit erkrankten Menschen gehabt haben. 54 Menschen gestörten Nach Angaben der Weltgesund­ heitsorganisation (WHO) starben bisher weltweit 54 Menschen am Schweren Akuten Atemwegssyn- drom, mehr als 1300 Menschen erkrankten daran. In Singapur blieben am Donnerstag 600 000 Schulkinder zu Hause. Eine Kette von Ursachen Halifax-Katastrophe: War Funkensprung der Auslöser? HALIFAX/KLOTEN - Die Piloten des Swissair-Unglücksflugs in der Nacht zum 3. September 1998 hatten keine Chance, die Katastrophe zu verhindern. Trotz beispiellosem Ermiltlungs- aufwand steht auch viereinhalb Jahre nach dem schwersten Unglück in der Geschichte der Schweizer Zivilluftfahrt nicht mit letzter Sicherheit fest, wieso der Kursflug SRI 11 von New York nach Genf vor Peggy's Covc an der 
299 Insassen Unglück ums 
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kanadischen Ostküste ins Meer stürzte und alle 229 Insassen in den Tod riss. Sicher ist laut dem in Halifax präsentierten Schlussbe­ richt der kanadischen Verkehrssi- cherhcitsbehörde TSB, dass über der Decke im vorderen Teil des Flugzeugs ein Feder ausbrach und rasch die Systeme lahm legte. Höchstwahrscheinlich war das Feuer durch einen Lichtbogenüber- schlag an einem oder mehreren Kabeln ausgelöst worden, wie es im 338-seitigen Bericht heisst. 
Explosion in Dynamitfabrik ARRAS - Die Explosion in einer nordfranzösischen Sprengstofffa­ brik hat am Donnerstag mindestens drei Arbeiter in den Tod gerissen. Ein vierter Beschäftigter wurde noch Stunden nach dem Unglück vennisst, wie die Behörden mitteil­ ten. Augenzeugen berichteten von einer pilzförmigen dunklen Wolke über dem in der Scveso-KIasse ein­ gestuften Unternehmen Nitrochi- mie in Billy-Berclau bei Lens. Industrieministerin Nicole Fon­ taine erklärte, für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden.
	        

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