Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIE TAGESZEITUNG 
FÜR LIECHTENSTEIN MIMÄMjTlilCHENlRUB.llllCA!rW.NENŜISIil 
125 S JAHRE VOLKSBLATT 
VOLKSWETTER Heute Morgen 15° 12° ANZEIGE RISCH FREITAG. 21. MARZ 2003 BILANZ Wie der scheidende US-Botschafter Merccr Reynolds das Verhält­ nis zwischen USA und Liechtenstein sieht. 5 IföSflMIX Felsräumung VADUZ - Die diesjährige Fclsriiumung an der Schloss- und Frommcnhausstrasse wird ab Montag, den 24. Marz, durchgeführt. Die Zufahrt bis zum Schloss ist deshalb während der Zeit von Montag, den 24. März bis Freitag, den 28. März, nur über den Quadretsehaweg möglich. Ab Montag, den 31. März ist die Strasse vom Schloss- Parkplatz. bis Triesenbcrg für ca. vier bis fünf Wochen während des Tages gesperrt. Soweit wie möglich wird die Strasse von 18 bis 7 Uhr für den Verkehr freigehalten. Acht Tote bei schweren Unwettern in den USA DENVER - Der schwerste Blizzard seit 19I3 hat das öffentliche Leben in Denver im Staat Colorado lahmgelegt. Die Gross­ stadt liegt uqter einer 75 Zentimeter dicken Schneedecke. Der Flughafen wurde geschlossen, mindestens 3.700 Reisende mussten dort die Nacht verbringen. Auf den verschneiten Strassen des Nachbarstaats Wyoming kamen mindestens zwei Men­ schen ums Leben. Bei einem Tornado im US-Staat Georgia kamen unterdessen min­ destens sechs Menschen ums Leben. Lungenkrankheit: Spur führt zu Hotel in Hongkong HONGKONG - Ein in Hongkong an der mysteriösen Lungenkrankheit verstorbener Arzt aus Südchina könnte der Auslöser der weltweiten SARS-Welle gewesen sein: Er steckte während seines Aufenthaltes in der Stadt vermutlich sieben weitere Menschen an. Der 64-Jährige wohnte im Februar auf der neunten Etage im Hongkonger Metro- pole-Hotel im Stadtteil Kowloon. Dort hiel­ ten sich auch die anderen sieben Personen auf, die an SARS erkrankten. An SARS sind weltweit schon mehr als 270 Men­ schen erkrankt, zehn von ihnen starben an der Lungenkrankheit. VOLKI SAGT: «Wenigschtens öppis Frfeulichs bi all dena Schreckensmäldiga us dr Golfrt'Kion: Höt fangt endlich dr Früahlig a.» 'BLATTIINHALT Wetter 2 Snort 15-19 Kino 2 
Kultur 23 Inland 3 -9 TU 27 Wirtschaft 11-14 International 28 www.volksblatt.li Tel. +423/^37 51 51 125. JAHRGANG, NR. 65 
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J LAIW WIE WEITER? iAn der Delegiertenver- sammlung des LANV 4 konnte mangels Dele- I gierter kein Bcschluss i gefasst werden. 
NEUES GESICHT Der FC Vaduz ver­ pflichtete Paulo Vogt. Der Brasilianer soll das FCV-Torkonto auf­ stocken. 15 
PROTESTE Hunderttausende haben gestern weltweit gegen den begonnenen Krieg gegen den Irak demonstriert. 
28 Irak-Krieg in vollem Gang Bodenkrieg im Süden des Iraks hat begonnen - Luft- Angriffe auf Bagdad BAGDAD - 16 Stunden nach Beginn des Irak-Krieges hat am Donnerstagabend eine grosse Angriffswelle zu Boden und aus der 
Luft begonnen. Während Bodentruppen in den Südirak eindrangen, lag Bagdad erneut unter Beschuss. Im Süden des Landes überschritten amerikanische und britische Elite- Einheiten die Grenze zum Irak, meldeten der arabische Nachrich­ tensender El Dschasira und der US-Nachrichtensender CNN. Ein BBC-Reporter, der im Konvoi von tausenden US-Fahrzeugen auf die Grenze vorrückte, berichtete: «Der. Bodenkrieg hat begonnen.» 
Von Kuwait aus bewegten sich etwa 10 000 gepanzerte US- Militärfahrzeuge am Abend auf den Südirak zu. Die von den USA geführten Bodentruppen eroberten nach einem Bericht der kuwaiti- schen Nachrichtenagentur KUNA die irakische Grenzstadt Umm Kasr. Die Stadt liegt rund 50 Kilometer südlich von Basra an der Grenze von Kuwait und ist der einzige gros­ se Hafen Iraks am persischen Golf. Seit 1997 wurden in der Hafenstadt im Rahmen des «ÖI-gegen-Lebens- mittel»-Programms der UNO wich­ tige Gnindgüter angelandet. Der Krieg unter dem US-Motto 
«Operation irakische Freiheit» hatte am Donnerstagmorgen- um 3.33 Uhr MEZ mit einem ersten gezielten Schlag gegen den iraki­ schen Machthaber Saddam Hussein begonnen. Nur 90 Minuten nach Ablauf des amerikanischen Ultima­ tums an Saddam feuerten US- Streitkräfte Marschflugkörper und Präzisionsbomben auf dessen ver­ muteten Aufenthaltsort in Bagdad. Der irakische Informationsminis- ter Mohammed Sajjid el Sahhaf sagte später, Saddam habe den Angriff überlebt. Dessen spätere Fernschrede sei ein Beleg dafür. Das Pentagon hingegen zeigte sich überzeugt, 
dass mehrere irakische 
Militärführer getötet worden seien. Lichtblitze über Bagdad Nach US-Medienberichten wur­ den am Abend in einer zweiten Angriffswelle aus der Luft militäri­ sche Anlagen und Schaltzentralen in Bagdad mit Marschflugkörpern angegriffen. Berichte über allfälli­ ge Tote und Verletzte lagen bis am späten Abend nicht vor. Tagsüber war es in der irakischen Hauptstadt ruhig geblieben. Es habe in den frühen Morgenstunden aber einen Toten und 14 Verletzte gegeben, berichtete das Internatio­ nale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). 
Seite 28 Bombeneinschlag gestern Abend in Bagdad: Die irakische Hauptstadt wurde aus der Luft angegriffen, Bodentruppen marschierten im Süden ein. Land lehnt Krieg gegen Irak ab Regierung spricht von «Schwächung des Völkerrechts» VADUZ - Der Krieg am Golf schlägt hohe Wellen In der internationalen Staatengemein­ schaft. Auch die liechtensteini­ sche Regierung sowie S.D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein äusserten sich gestern kritisch zum «Allein­ gang» der Vereinigten Staaten von Amerika. • Wolfgann Zectina r «Die Anwendung von Gewalt ohne ausdrückliche Autorisierung durch den Sicherheitsrat bedeutet eine Schwächung des Völkerrechts, welche Liechtenstein als Kleinstaat mit Besorgnis zur Kenntnis 
nimmt», heisst es in der Presseaus­ sendung. Regierungschef Otmar Hasler rückte das zu erwartende Leid der irakischen Zivilbevölke­ rung ins Zentrum seines State­ ments: «Die humanitäre Situation der leidtragenden irakischen Bevölkerung muss im Mittelpunkt der Bemühungen der Staatenge­ meinschaft liegen.» Aussenminister Ernst Walch sprach sich gestern für die soforti­ ge finanzielle Unterstützung diver­ ser 
Hilfsorganisationen aus. Für die nächste Regierungssitzung werde, so der Aussenminister, ein Konzept vorbereitet, das finanzielle Mittel für das Internationale Rote Kreuz 
Reglerungschef Otmar Hasler erin­ nerte gestern an das Leid in der Irakischen Zivilbevölkerung. 
und das UNHCR vorsieht. Auch S.D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein bezog gestern Stellung zum US-amerikanischen Waffengang. Er hoffe, so Hans- Adam II., dass der Krieg «mög­ lichst bald vorbei sein wird und dass es dann einigermassen stabile und demokratische Verhältnisse geben, wird im Irak». Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich beruft man sich der­ weil auf die Neutralität. Beide Län­ der gestatten keine militärischen Überflüge über ihr jeweiliges Staatsgebiet. Ausführliche Bericht­ erstattung 
zum Krieg 
am Golf fin­ den Sie auf 
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