Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 15. MÄRZ 2003 VOLKS 
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DAS LEBEN REICH 
25 KULTURTIPPS Gerolf Hauser Kulturjournalist Ins Licht VADUZ - Christine Hartmann liest am Dienstag, 18. 3., 20 Uhr im Litcraturhaus Liechtenstein aus ihrem Gedichtband «da, wo ich hin». An der Hand genommen von diesen Gedichten eröffnen sich Quellen, die beweglich machen. Christine Hartmann dringt in Regionen vor, die ermöglichen, janusköpfig Vergangenheit und Zukunft zu schauen, Durchblicke von Innen nach Aus­ sen und umgekehrt behutsam aufzuweisen. Literaturhaus Liechtenstein (Vaduz; Land­ strasse 73), Dienstag, 18. März, 20 Uhr: Christine Hartmann, «da, wo ich bin», Lesung & Buchpräsentation; begleitet von John Robin Gillard, Percussion. Hinter den Kulissen SCHAAN/VADUZ - Das TaK bietet am morgigen Sonntag zwei sehr unterschiedli­ che Veranstaltungen. Um 11 Uhr präsentie­ ren Intendant Georg Rootering und die Schauspielerinnen der Eigenproduktion «Hekabe» (Premiere am Samstag, 22. 3.), zusammen mit Bernhard Zimmerman (Pro­ fessor für Altphilologie an der Universität Freiburg/Br.) einen Einblick in die Hinter­ gründe zu der griechischen Tragödie «Heka­ be» von Euripides. Um 20 Uhr gestaltet der aus Mexiko stammende Tenor Francisco Araiza, am, Klavier begleitet von Jean Lemaire, im Vaduzer Saal einen Lieder­ abend mit Werken von Beethoven, Wagner, Rheinberger und Liedern aus Mexiko. «Musikschule goes Ireland» ESCHEN - Die Musikschule lädt am Mon­ tag, 17. 3. um 18 Uhr nach Eschen (Musik­ schule, Peter-Kaiser-Saal) ein zu einem iri­ schen Musikfest. Das Lehrerkleebiatt der Liechtensteinischen Musikschule Imelda Biedermann (Violine), Regine Wischuf (Querflöte), Kurt Gstöhl (Gitarre) und Alex : ander Matt (Klavier) bieten mit Schüler/- innen klassenübergreifend und auf verschie­ denen Instrumenten einen irischen Abend zum Namenstag des irischen Nationalheili­ gen St. Patrick. 
Spannende Geschichte Arthur Brauss spielt den Agamemnon in Euripides' «Hekabe» 
KUNST SCHAAN - Das TaK zeigt als Eigenproduktion die griechi­ sche Tragödie «Hekabe» von Euripides - eine allgemeingülti­ ge und zugleich einmalige Geschichte. Im Zentrum steht Hekabe, die Frau des ermorde­ ten Trojanerkönigs Priamos, die zur grausamen Rächerin am Mörder ihres Sohnes wird. Arthur Brauss spielt die Rolle des Agamemnon. • Geroll Hauser Volksblatt: Sie waren lange auf die Rolle des Bösewichts abon­ niert - wird das aufgezwungen? Arthur Brauss: Zu Beginn einer Karriere sagt man natürlich bei jedem Angebot zu. Aber auch später ist es eine heikle Sache, eine Rolle abzulehnen. Das habe ich, fürs Fernsehen, einmal gemacht. Dar­ aufhin hat mich der Regisseur fünf jahrelang nicht mehr engagiert. Sehen Sie eine Verbindung von «Hekabe» zur momentanen welt­ politischen Situation? Wenn Krieg ist, versucht man das immer irgendwie zu rechtferti­ gen. Das war damals so und ist heute so. Wie Menschen reagieren, das sind wohl die Gemeinsamkei­ ten. Und sie reagieren ausserge- wöhnlich. Zur Zeit des Vietnam­ krieges habe ich für die CIA in München eine Schulung mitge­ macht. Da war ein Waffenspezia­ list, der erzählte völlig emotionslos Geschichten über neue Waffen und ihre Wirksamkeit. Am Krieg Enga­ gierte müssen wohl ohne innere Beteiligung sich auf das Techni­ sche konzentrieren. Aber es ist auch erschütternd, zu hören, dass jetzt Dustin Hoffmann, mitdem ich 
«Wenn Krieg Ist, versucht man das Immer zu rechtfertigen. Das war damals so und Ist heute so. Wie Menschen reagieren, das sind wohl die Gemeinsamkeiten zwischen «Hekabe» und heute», sagt Arthur Brauss. auch schon einen Film gedreht habe, wegen seiner Kritik an der Bush-Administration nicht zur Oscar-Verleihung eingeladen wird. Das sind Auswüchse wie zu Zeiten von McCarthy. Weshalb haben Sie zugesagt, bei «Hekabe» mitzuspielen? Zum einen bin ich seit Längerem nur noch vor der Kamera und nicht mehr auf der Bühne gestanden, zum anderen ist hier eine ausgezeichnete Schauspielergruppe zusammen. Das macht es doch leicht, zuzusagen. Ausserdem ist «Hekabe» eine span­ nende Geschichte. Und es ist gut, den Kopf mal wieder anzustrengen, mich mal wieder zu konzentrieren und zu schauen, ob das überhaupt noch geht. Der Schauspieler Arthur Brauss machte eine kauf­ männische Lehre ufid war Deutscher 
Jugendmeistcr im Stabhochsprung. Von 1955 bis 1960 studierte er in den USA Mathematik und Volks­ wirtschaft (mit Diplom)-Zurück in Deutschland, arbeitete er zunächst . im Meinungsforschungsinstitut Infratest und bekam 1963 seine erste Kinorolle («Verspätung in Marien­ born»). Kurz darauf wurde. er zusammen mit Burt Lancaster und Jeanne Moreau für den Film «Der Zug» engagiert. Seitdem gehört Arthur Brauss mit inzwischen über 100 deutschen" und internationalen Kino- und TV-Produktionen zu den meistbeschäftigten deutschen Film- und Fernsehschauspielern (u. a. in «Der Milliönenraub» mit Warren Beatty, "Goldie Hawn und Gert Frohe; in Peter Handkes «Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter» oder Sam Peckinpahs «Steiner - das Eiserne Kreuz». TaK: «Hekabe», Premiere am 22. 3. KULTURKALENDER Theater 
SAMSTAG, 15.3. Vaduz, Schlösslckellcr, 20 Uhr: «Hag- stickcr» mit Ingo Ospclt und Marco Schäd- ler Bregenz, Kornmarkt, 20 Uhr: Clavigo Zürich, Schauspielhaus, Pfauen, 20 Uhr: Trauer muss Elckira tragen: Schiffbau, 20 Uhr: Apres Solcil Musi k Vaduz, Vaduzer Saal, 19.30 Uhr: Die Fle­ dermaus St. Gallen, Theater. 19.30 Uhr: «Mona Lisa», Oper von Max von Schillings Ta m Bregenz, Festspielhaus: Brcgcnzer Früh­ ling, 20 Uhr: «Rain» (Anne Teresa de Kecrsmackcr) Zürich, Oper, 19 Uhr: «Joscphslcgcnde» und «Igor», Ballet von Heinz Spocrli Kin o Schaan, TaKino, 16 Uhr: Exklusiv für Kin­ der: «Der kleine Maulwurf» Schaan, TaKino, 18 Uhr: Bowling for Columbine; 20 Uhr: Lc fils; 22 Uhr: Prin- ccss Mononoke 
«Hekabe» von Euripides • Bregenz, Kornmarkt, 20 Uhr: Clavigo Musi k Vaduz, Vaduzer Saal, 20 Uhr: Francisco Araiza (Tenor), Jean Lemaire (Klavier) Kin o Schaan, TaKino, 16 Uhr: Für Kinder und Erwachsene: «Der kleine Maulwurf» Schaan, TaKino, 18 Uhr: Bowling for Columbine: 20 Uhr: Lc fils 
St. Gallen, Theater, 20 Uhr: Toter Pullover Musi k Chur, Werkstatt, Untere Gasse, 20.30 Uhr: Konzert mit Coirason Theater 
DONNERSTAG, 20. 3. MONTAG, 17. 3. Musik Theater 
SONNTAG, 16. 3. Vaduz, Schlösslckellcr, 20 Uhr: «Hag- stickcr» mit Ingo Ospelt und Marco Schüd- ler Schaan, TaK, II Uhr: Einführung in 
Eschen, Musikschule, 18 Uhr: Schiilcrkon- zert «Irish Heartbeat» Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: Lc fils DIENSTAG, 18. 3. Musi k Dornbirn, Spielboden, 20.30 Uhr: Saxo- four & Maria Joao Literatu r Vaduz, Litcraturhaus (Lündstrasse 73), 20 Uhr: Christine Hartmann. Lesung und Musik (Robin Gillard) Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: Gambling, Gods and LSD MITTWOCH, 19. 3. Theater Bregenz, Kominarkt, 20 Uhr: Clavigo 
Vaduz, Schlösslekcller, 20 Uhr: «Hag- stickcr» mit Ingo Ospclt und Marco Schüd- ler Diverse s Vaduz, Kunstmuseum, 18 Uhr: Diskussion: Architektur in Liechtenstein Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: The Sea FREITAG, 21. 3. Theate r  . Vaduz, Schlösslckellcr, 20 Uhr: «Hag- sticker» mit Ingo Ospelt und Marco Schäd- Icr Buchs, Fabriggli, 20 Uhr: Tagebuch eines Wahnsinnigen Musi k - Vaduz, Vaduzer Saal, 19-30 Uhr: Die Fle­ dermaus Lustenau, Jazzhuus, 21 Uhr Jazz Session (jeder kann mitmachen) Feldkirch, Montfonhaus, 19.30 Uhr: Symph.orch. Vorarlberg: Straus, Grieg, Tschaikowsky Schaan, TaKino, 20 Uhr: The Sea; 22 Uhr: Ghost in the shcll 
Lichtkunst VADUZ - Die Galerie am Lin­ denplatz zeigt unter dem Titel «Zufall und Systematik» Licht­ objekte von Francis Morellet. Der Künstler, 1926 in Cholet/Frankreich geboren, ist einer der Wegbereiter der «Kon­ kreten Kunst». In den 50er und 60er Jahren entstanden seine ersten stringent-rationalen Arbeiten auf der Grundlage geo­ metrischer Systeme. Später wurde sein Umgang mit den Formen freier, spielerischer. Frangois Morellet ist einer der frühen Künstler, die heute der Lichtkunst zuzurechnen sind. In seinen ersten Experimenten mit den Phänomenen visueller Erscheinungen täuscht Morellet Bewegungen oder Dreidimen- sionalität z. B. durch bestimmte Linienführungen oder Überlage­ rungen vor. Auf diese Weise beteiligt der Künstler den Betrachter am künstlerischen Prozess und versucht, dessen Wahrnehmung durch optisch­ kinetische Reize zu aktivieren. AUSSTELLUNGEN Vaduz, Kunstmuseum: Jochen Gerz: Verkehrte Zeit Vaduz, 
Kunstraum Engländer­ bau: Epistro'fos, Tapisserien von Artemis (bis 16. 3.) Vaduz, Galerie am Lindenplatz: Francois Morellet Schaan, DoMuS: Ursula Batli- ner-Ebnöther Triesen, Atelier 11: Daniel Couvreur Eschen, Tangente: Textile Objekte von Uschi Stoff Bregenz, Kunsthaus: Wafe UFO von Manko Mori Feldkirch, Palais Liechten­ stein: Der ephemere Körper Grabs, Raiffeisenbank: Hans­ peter Widrig, Skulpturen und Objekte Grabs, Raiffeisenbank:' Bilder von Monika Schweiter Zürich, Galerie Wemer Bram­ mer: Hanna Roeckle St. Gallen,-Kunsthalle: Gitte Villesen Wil, Kunsthalle: Urs Lengwiler: Ein wissenschaftliches Tage­ buch Chur, Bündner Kunstmuseum: Leonhard Meisser St. Gallen, Galerie vor der Klostermauer: Stefan Rutishau^ ser Dornbirn, c.art: Manfred Bockelmann ...von jedem Punkt der Erde www.vo I ks Ii I a tt. I i <3 <?j • ***' 
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