Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 15. MÄRZ 2003 VOLKS I 
IIVII AlVin UNSERE LESERINNEN BLATT 
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UND LESER SCHREIBEN 
8 LESERMEINUNG Ja zur Fürsteninitiative Meine Entscheidung für ein eindeutiges JA zur Annahme des Entwurfes der Initianten S. D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein und S. D. Erbprinz Alois von Liechtenstein zur Abänderung der Landes­ verfassung beruht auf meiner unabhängigen Themenbefassung, persönliche Kontakte, Erfahrungen und der daraus resultierenden Überzeugung, im nachhaltigen Interesse unseres Heimatlandes zu handeln. Ein über­ zeugtes JA zu diesem Verfassungsentwurf bestätigt in keiner Weise einen machthung­ rigen Führer, sondern vielmehr ein gewach­ senes 
Vertrauen in Kompetenz, Neutralität und die dringend notwendige Entschei­ dungsfähigkeit beider Souveräne. Persönlich möchte ich hierzu eindringlich anmerken, dass es mir lieber ist, eine klare Antwort, zu erhalten, statt rund fünf Jahre an Zeit, Energie. Geld und Arbeitskraft "zu verlieren, da es an Kompetenz und Ent­ scheidungsfähigkeit offensichtlich fehlt, wenn sich keine führende Lobby zur Durch- und Umsetzung findet oder diese zur Wahrung ihrer eigenen Interessen gegen weg- und zukunftsweisende Vorhaben an jeder möglichen Stelle zu Lasten Dritter opponieren! S. D. Fürst Hans-Adam II- von und zu Liechtenstein war und ist der einzi­ ge, der sich trotz Neutralität in dieser Ange­ legenheit, wie auch in anderen Angelegen­ heiten stets um Schadenbegrenzung bemüht hat und keine Antwort oder gar Mühe scheute! Ein doppeltes NEIN widerspricht dem vergangenen Handeln der führenden Ent­ scheidungsträger und stellt uns vermutlich ein weiteres Jahrzehnt unnützerweise auf die Probe. Diese Vermutung wird bezogen auf die Grundlagen der bis dahin ergebnis­ los geführten Diskussionen bestätigt und wird im Ergebnis vermutlich auch nichts Neues bringen. Ein doppeltes JA ist kaum anzunehmen, da wir uns für mündig genug halten, in der Sache wie Person, eine eigene und überzeu­ gende Stel|ung zu beziehen. Ein JA zum Entwurf des Initiativkomitees «Verfassungsfrieden» stellt einerseits keine Gesamtlösung dar und andererseits wurde zuviel Porzellan zerschlagen, weshalb anzu­ nehmen ist, dass dieser Entwurf kläglich scheitern muss. Das Traurige dabei ist ins­ besondere das geschürte Misstrauen und die daraus resultierende tiefe Spaltung zwi­ schen den beteiligten Personeu, Familien und in der Bevölkerung insgesamt. Die breitgeschürten Ängste haben zwi­ schenzeitlich ein Ausmass angenommen, welche dem allseits bekannten Gedanken und Handeln unseres Fürstenhauses in jeder Art und Weise widerspricht. Der daraus resultierende Schaden für unser Fürstenhaus sowie für unser Heimatland spricht nicht nur für sich selbst, sondern bedarf aller höchster Anstrengungen zur weg- und zukunftswei­ senden Wiederherstellung wie Verbesserung der Erfordernisse. Darüber hinaus bin ich der festen Überzeugung, dass das Fürsten­ haus die Vertrauenswahl nicht für sich selbst, sondern für-uns gewinnen will und dieses mit der zur Abstimmung stehenden Landesverfassung unmissverständlich zum Ausdruck bringt. Lassen Sie deshalb von Ihren allfälligen Ängsten ab und schenken Sie aus Überzeu­ gung dem Entwurf der Initianten S. D. Fürst Hans-Adam II. Yon 
und zu Liechtenstein und S. D. Erbprinz Alois von Liechtenstein zur Abänderung der Landesverfassung Ihr volles Vertrauen und bestätigen Sie somit unser allseits neutrales und gewinnbringen­ des Staatsoberhaupt 
im nachhaltigen Inte­ resse unseres Heimatlandes Fürstentum Liechtenstein! Ich hoffe darauf, dass die Verfassungsgeg- ner und Verfassungsbefürworter nach der Wahl gleichermassen Grösse zeigen und wir uns wieder gemeinsam den enormen Her­ ausforderungen stellen. ' Renaldo V. Negele, Postfach 431, Triesen. 
LESERMEINUNGEN Geschmacklos Frau Barbara Walser, Schaan, schockierte gestern einen Grossteil der liechtensteinischen Bevölke­ rung mit einem offenen Brief an die Erbprinzessin. Dieser Brief beweist eindrück­ lich, was für gefühllose Menschen hier am Werk sind. In der Bibel steht zwar geschrie­ ben «Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun».^ Aber bei soviel Geschmacklosigkeit bin ich mir nicht sicher, ob Barbara Walser. Gapetschstrasse 10, Schaan, auf dieses Wort zählen darf. David Vogt Rheinstrasse 54, Balzers ÜJA zur Fürsteninitiative!! Nur für den Fürst und die Fürsten- familic kann die Wahl ausfallen, denn was sich hier abspielt und abgespielt hat, das sind persönliche Auseinandersetzungen und haben mit der eigentlichen Sache nichts mehr zu tun. Hin neutraler Beobachter der Szene. Paul Dressel. Schaan Am Tage des Regierungsantritts Folgenden Beitrag im Liechtenstei­ ner Volksblatt vom 26. Juli 1951 habe ich in diesen Tagen zufällig im Landesarchiv entdeckt: «Am 26. Juli 1938 übernahm Seine Durchlaucht Fürst Franz Josef II. die Regierung des Landes. Wir erinnern uns heute noch gerne der im ganzen liechtensteinischen Volkes platzgreifenden Genugtu­ ung, als in der schwersten Zeit politischer Entwicklung am 18. März 1938 Prinz Franz Josef als Thronfolger in die Mitte eines um seine Freiheit bangenden Völkleins trat und am 30. desselben Monats durch Handschreiben des Gross­ oheims Fürst Franz I. die Regent­ schaft übertragen erhielt. Es war nicht allein die zur Tradition gewordene Liebe und Anhänglich­ keit des Liechtensteiners zu seinem Fürstenhaus, die da die Tiefen der Volksseele aufbrach, sondern das Bewusstsein einer unzertrennbaren Verbundenheit zwischen Fürst und Volk in Zeiten des Friedens und der 
Gefahr. Die freudigen Ovationen entsprangen einem innersten Bedürfnis der Volksseele. Und als dann am 26. Juli Fürst Franz Josef die Regierung des Landes über­ nahm und der Regent seinen dau­ ernden Wohnsitz inmitten seines Volkes aufschlug, war ein sehnlichster Wunsch des Liechten­ steiners erfüllt. 13 Jahre sind seither vergangen. Viel Veränderung hat das Angesicht der Welt in dieser kurzen Zeit erfahren. Durchlaucht Fürst Franz Josef hat unser kleines Staatsschifflein mit grossem Geschick und mit Erfolg durch die Wogenbrandung gesteuert. Wir danken es ihm an diesem Tage wie­ der einmal ganz besonders und bit­ ten den Lenker aller Geschicke, dass er den Weg unseres allverehr­ ten Fürsten weiter segnen möge. Wir versichern an diesem Tage Seine Durchlaucht neuerdings unserer Ergebenheit und Treue und grüssen unseren Fürsten und seine Familie auf Schloss Vaduz.» Für mich als jungen Menschen ist es beeindruckend, wie sehr sich die Menschen damals nach einem Staatsoberhaupt sehnten, das ange­ sichts schwerster Zeit politischer Entwicklungen «...das Staatsschiff­ lein mit Geschick und Erfolg durch die Wogenbrandung steuert». Und heute? Juristische Gra­ benkampfe noch und noch! Aber wo bleibt die Freude, wo das Ver­ trauen, wo die Verbundenheit zwi­ schen Volk und Fürstenhaus? Die Fürsten von Liechtenstein haben während dreihundert Jahren bewie­ sen, dass sie zum Volk stehen. Jetzt ist es an uns, etwas zurück zu geben: Zeigen wir, dass das Volk auch zur Fürstenfamilie steht! Pascal Seger, Jägerweg 6, Vaduz TODESANZEIGE Am 5. März durfte nach schwerer und tapfer ertragener Krankheit meine geliebte Gattin, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Tatta Lenke Maria Ragettli-Czajlik 9. September 1924 - 5. März 2003 friedlich einschlafen. Wir gedenken ihrer in Liebe und Dankbarkeit: Thomas Roberl Ragettli-Czajlik Thomas und Ursula Ragettli-Grabcr Durisch Titmasch, Gian Andraia und Urschla Catrina Gustav und Irdne Ragettli-Stutz Martina, Silvan und Reto und Anverwandte Rauracherstrasse 8 41ü6Thcrwil Die Bestattung hat im engsten Familienkreis in Flims stattgefunden. 
ihrem Schwiegervater umgegangen wird. I.K.H., Liebe Erbprinzessin, Ihnen wünsche ich von Herzen gute Genesung, damit Sie bald wieder gesund zu Ihrer geliebten Familie zurückkehren können. Beatrice Amtinn, Haldenstr. 27, Triesen Wie der Turm zu Babel, der bis in den Himmel reichen soll­ te, dessen Vollendung aber durch Verwirrung der Sprache verhindert wurde. So kommt einem das 
Fürs­ tentum Liechtenstein vor, ein klei­ nes Völkchen, zerstritten in der Familie, unter Verwandten, Freun­ den, Nachbarn, Bekannten. Viel­ leicht können wir wie ein «Fun­ ken» niederbrennen und dürfen aus der Asche wieder erstehen, wie Phönix in der ägyptischen Mytho­ logie. Wir haben grosses Vertrauen (dies ist auch die Basis jeder Ehe) in S. D. Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein, in die hochfürstliche Familie und unsere Monarchie, die einmalig in 
der Geschichte und der Welt ist. Auch unserem hochste­ henden Regierungschef Otmar Hasler geben wir unser volles Ver­ trauen, sowie den Parlamentariern, die der 
Mehrheit des Volkes helfen sollten, mit einem klaren Kopf und einem Herzen der Dankbarkeit wieder neu zu beginnen. Für die Fürstcninitiativc gibt es nur ein klares JA und keine andere Lösung für die Zukunft in Freiheit. Fürs­ tentreue Liechtensteiner, i. A. Traudl von Vladar-Ospelt, Schaan Zum Leserbrief von Barbara Walser am 14. März Ich weiss nicht, sind Sie so bösar­ tig oder fehlt Ihnen wirklich jegli­ ches Gespür für solche Situatio­ nen? Mit der einen Hand geben sie Zucker und mit der anderen eine Ohrfeige. Das hat wirklich nichts mit einer sachlichen Politik und einer anderen Meinung zu tun! Ich weiss, dass unsere Erbprinzessin von Herzen hinter ihrem Mann und ihrem Schwiegervater stellt und es sie sehr schmerzt, wie zum Teil mit 
unser Nevino. Ich eile die Treppe hinunter und laufe zur Unfallstelle. Ein lieber Nachbar mit seiner Toch­ ter hat sein Auto vor dem Tier zum Stehen gebracht. Ein weiterer, mir vom Gesicht her bekannter Mann, hat sein Auto nach dem Tier plat­ ziert. Sie alle lassen mir Zeit für meinen Schmerz und helfen liebe­ voll. Eine Nachbarin, die ebenfalls das Geschehen beobachtet hatte, grüsste mich später mit Blumen, um mir und meiner Familie den Tag zu erhellen. Menschen mit Herz - danke, dass es euch gibt! Was jedoch trotzdem tief sitzt, ist die Tatsache, dass weder der Verur­ sacher noch nachfolgende Autofah­ rer sich um das sich im Todes­ kampf befindliche Tier gekümmert haben, als handelte es sich um einen wertlosen Gegenstand! Karin Pfister-Marxer, Eschen Freunde des gehobenen Sprichworts! Aus Karl Simrocks berühmten «Deutschen Sprichwörtern» von 1846: «Wenn sich die Fürsten an einen Fuss stossen, so müssen die Untertanen hinken.» Hansjörg Quaderer, Reberastras­ se 27, 9494 Schaan Menschen mit Herz? Es gibt sie! So geschehen, heute am 14. 3. ca. 7.30 Uhr in der Früh. Nach dem Frühstück wende ich mich der ersten Hausarbeit mit Blick auf das Strassenstück zwischen Farbenhaus Gstöhl lind Presta zu. Meine Gedan­ ken werden jiih durchbrochen. Eine weisse Katze im Todeskampf 
-Aufrecht 
gehen Hast Du schon einmal ein Kind gesehen, das Angst hat, wenn es die ersten Schritte versucht? Nein. Obwohl die ersten Schritte die schwierigsten und unsichersten sind, wird mit Beharrlichkeit und Zuver­ sicht immer wieder probiert. Ganz gleich, wie oft ein Kind auf den Hin­ tern fällt, es weiss, dass es genau das Richtige tut. Es ist die Bestimmung des Menschen selbstständig zu sein und aufrecht zu gehen. Der Satz «Ohne Fürst sind wir niemand» ist unsinnig und widernatürlich. Mit ihm wird behauptet, Liechtensteiner seien zum Kriechen 
geboren. Pio Schurti, Triesen TODESANZEIGE Wenn meine Kräfte brechen, ich kaum mehr atmen kann und kaum ein Wort mehr sprechen. Herr nimm dich meiner an., Verzeih mir meine Sünden. In stiller Trauer nehmen wir Abschied von meinem Mann, unserem Vater, Schwiegervater, Opa und Bruder Rudolf Spahl 15. April 1934- 11. März 2003 Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb er am 11. März 2003 fried­ lich im Kreise seiner Angehörigen. Triesenberg, Lindau, Füssen, 11. März 2003 Joseßne Spahl Wolfgang Spahl Siglinde Zogg-Spahl mit Desiree und Samantha Ulrike und Theodor Sele-Spahl mit Damian, Sabine, Marisa und Arnika Hans Dieter Spahl und Katja Eduard Spahl und Krista Die Gcdenkmcssi findet am Sonntag, 16. Mürz 2003, um 19.15 Uhr in der Pfarrkirche in Triesenberg statt. Die Trauerfeier und Abdankung findet am Dienstag, 18. Mürz 2003, um 9.30 Uhr in der Abdankungshallc auf dem Friedhof Lindau Äschach statt.
	        

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