Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 4. MÄRZ 2003 
VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
AUSSTEHENDE LÖHNE IN KÜRZE 
10 IN KÜRZE General Motors verkauft seilte Rüstungssparte DETROIT -Der grösste Autohersteller der Welt, Genera] Motors (GM), hat den Ver­ kauf seiner Rüstungssparte GM Defense an den üS-Rüstungskonzem General Dyna­ mics abgeschlossen. General Dynamics zahlte dafür l.l Milliarden Dollar iri bar. Bei GM« Defense handelt es sich um die frühere Sparte für leicht gepanzerte Fahr­ zeuge. GM Defense verfügt über Betriebe in den Vereinigten Staaten, in Kanada, Austra­ lien und in der Schweiz. Am Geschäft mit Militärlastwagen hält GM fest. GM ver­ bucht durch die Transaktion im ersten Quar­ tal 2003 einen Gewinn von knapp 600 Mio. Dollar, wie der Konzern am Montag . bekannt gab. «Abrüstung» sorgt für fallenden Ol-Preis HAMBURG/WIEN - Die leichte Entspan­ nung 
im Irak-Konflikt hat den 
Öl-Preis an den internationalen Börsen gedrückt. Zu Handelsbeginn notierte ein 
Fass zur 
April- Auslieferung an der Warenterminbörse New York Mercantile Exchange (NYMEX) bei 35,85 Dollar (Freitag: 36,60). Iri London fiel der Preis für ein 
Barrel der Nordseesorte Brent bis zum Nachmittag gegenüber Frei­ tag um 49 US-Cent auf 32,30 Dollar. Öl OPEC war am Freitag 
auf ein 
Zwei-Jahres- Hoch von 32,41 Dollar pro Barrel gestiegen, wie das Kartell am Montag mitteilte. In der Vorwoche hatte das Barrel noch 31,89 Dollar gekostet. Die OPEC strebt einen Richtpreis zwischen 22 und 
28 Dollar an. 
«Swiss-Geld»? Bitte warten.. Ehemalige Swissäir-Angestellte wollen endlich Geld sehen ZÜRICH - Die 7500 Ex-Ange­ stellten der Swissair könnten schon bald an das Geld kom­ men, das ihnen zusteht, aber seit dem Untergang der Flugge­ sellschaft blockiert ist. Am Donnerstag sollen sie in Wln- terthur zu einem Entwurf des Nachlassvertrags Stellung neh­ men. Rund tausend Personen, ehemali­ ge Angestellte und weitere Glau­ biger, werden an der Gläubiger­ versammlung erwartet. In erster Linie geht es darum, einen Über- wachüngsausschuss zu wühlen. Die Abstimmung über den eigent­ lichen .Nachlassvertrag findet schriftlich statt. Die ehemaligen Swissair-Ange- stellten fordern 330 Mio. Fr. für ausstehende Löhne, geleistete Überstunden und nicht bezogene Ferientage. Diese privilegierten Forderungen werden durch die Aktiven in der Höhe von 472 Mio. Fr. gedeckt. Nachdem sie ursprünglich noch 2,4 Mrd. Fr. verlangt hatten, willig­ ten die Ex-Swissair-Angestellten auf eine Kürzung ihrer Forderun­ gen ein. Denn wenn diese den Wert der Aktiven übertreffen, ist ein Konkurs unausweichlich. Gemäss Wüthrich bietet aber eine Liquida­ tion über einen Nachlassvertrag mehr Vorteile. Damit können 
lang-Hat 
das Warten bald ein Ende? Die 7500 Ex-Angestellten der Swissair könnten schon bald an das Geld kommen, das Ihnen zusteht wierige juristische Auseinanderset­ zungen vermieden werden. Die Zahlungen von durchschnittlich 44 000 Fr. pro Person können schnell erfolgen, vielleicht schon im Verlauf dieses Sommers. Die ehemaligen Swissair-Angestcllten mussten allerdings Konzessionen eingehen, um dies zu ermöglichen. So verzichten die rund 6000 Perso­ nen, die von der Swiss übernom­ men wurden, auf Abgangscntschü : digungen oder Rechte aus dem Sozialplan. Ihre Forderungen beziehen sich auf Überstunden, 
Ferientage und die Kompensation von Lohnausfällen während der Kündigungsfrist. Die Angestellten, die nicht übernommen wurden, können zudem ihr Recht auf Abgangsentschädigungen und den Sozialplan geltend machen. Geld blockiert Seit der Nachlassstundung im Herbst 2001 haben die von der Swissair Entlassenen keinen Rap­ pen gesehen. Das Geld blieb blockiert und wird erst im Rahmen der Liquidation freigegeben. 
Am Donnerstag geht es im Prin­ zip um die Piloten und das kabi­ nenpersonal der ehemaligen Swis­ sair. 
Die Ansprüche von Angestell­ ten anderer Gesellschaften der Swissair Group wurden bereits zuvor geregelt, so etwa bei SAir- Lines, FlightLease, SAirGroup und Swisscargo. - Während Wüthrich auf die Unterstützung der ehemaligen Swissair-Angestellten zählen kann, braucht er noch eine qualifizierte "Mehrheit bei allen Gläubigern. Kommt diese nicht zustande, findet. die Liquidation via Konkurseröff­ nung statt. Dies würde wohl einen langen Streit vor Gericht nach sich ziehen. Der Nachlassvertrag müsste von einer Mehrheit der Gläubiger ange­ nommen werden, die mindestens drei Viertel der Forderungen reprä­ sentieren. Jene der ehemaligen Angestellten macht jiur einen klei­ nen Teil des Ganzen aus. Die Forderungen dritten Ranges belaufen sich auf 22,3 Mrd. Fran­ ken, wovon die ehemalige Swissair nur 4,3 Mrd. Fr. zulässt. Die betrof­ fenen Gläubiger, ehemalige Liefe­ ranten oder Partner, dürften jedoch nicht mehr als 6 Prozent ihrer For­ derungen erhalten. Die-Gläubiger dritten Ranges kommen erst zum Zug, nachdem die privilegierten Forderungen erfüllt wurden.
	        

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