Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 20. FEBRUAR 2003 BLATT 
I INTERNATIONAL DES'TAGIS 
36 IN KÜRZE Elton lohn hasst «Deutschland sucht den Superstar» HAMBURG - Popstar Elton John hat ein grosses Problem mit der RTL-Show «Deutschland; sucht den Superstar», «Ich hasse diese Sendung», sagte er in einem Interview des Hamburger Magazins «Stern». Der britische Pop-Superstar hält e& demnach für «völlig falsch, über's Fernsehen Popstar werden zu wollen oder einen zu suchen». Die Bewerber würden «schnell verheizt», kritisierte der Sänger. Im englischen Pendant der «Superst3D>-Show seien die letzten drei Kandidaten zwar sehr talentiert gewesen, «aber wer läss\ ihnen Zeit, sich zu ent­ wickeln?». fragte er. Auch Popstars müssen «ihre Hausaufgaben machen, durchs Land touren, auf Bühnen stehen, Charisma ent­ wickeln». Larry Hagman hegt keine \ Sympathien für Bush BERLIN - Der amerikanische Schauspieler Larry Hagman, bekannt als Bösewicht J.R. aüs der Seifenoper «Dallas», hegt keine Sympathien für US-Präsident George W. Bush. Hagman (Bild) sagte bei der Vorstel­ lung seiner Autobiografie am Mittwoch in Berlin: «Es ist traurig, dass wir so eine Art von Präsident haben.- Es ist eine Schande;» Bush führe das aus, was Verteidigungsminis­ ter Donald Rumsfeld und Vizepräsident Dick Cheney ihm einflüsterten. Hagman, der wie Bush aus Texas stammt, hält die Irak- Politik der US-Regierung für yerfehlt. Anstatt, einen Krieg .gegen Irak vorzuberei­ ten, solle man 50 000 Inspekteure in das Land schicken, so dass die kleinste Bewe­ gung von Präsident Saddam Hussein und seinem Regime registriert würde. Sasha steht nur auf Mädels MÜNCHEN - Popstar Sasha hat Gerüchte zurückgewiesen, er sei homosexuell. «Ich würde es zugeben, wenn's so wäre, weil ich es in keiner Weise schlimm finde. Aber ich stehe nun mal auf Mädels, nur auf Mädels», sagte er der Illustrierten «Bunte». Die Gerüchte waren dem Bericht zufolge aufge­ kommen, nächdem der 31-Jährige bei der Verleihung der «Goldenen Kamera» mit Freund'Cosmo Klein aufgetaucht war. Sasha betonte: «Ich bin nun mal nicht schwul. Mir geht es da vielleicht "wie Robbie Williams, Uber den die Leute ähnlich reden.» Momen­ tan habe er keine Freundin, verriet der Sän­ ger, aber er habe eine mögliche Kandidatin im Auge: «Salma Hayek zum Beispiel». Sasha will nach eigenen Angaben im nächs­ ten Jahr ein neues Album herausbringen und schreibt gerade an einem Drehbuch für einen Kinofilm. Flugzeug in Iran abgestürzt TEHERAN - Bei einem Flugzeugabsturz im Süden Irans sind gestern vermutlich alle 270 Menschen an Bord ums Leben gekom­ men. Das meldete das staatliche iranische Fernsehen. Die Maschine vom Typ Antonow . befand sich dem Sender zufolge auf einem Inlandsflug von Sahedan nach Kerman. Bei den Passagieren soll es sich mehrheitlich um Angehörige der Revolutionsgarde handeln. Dem Sender zufolge verloren die Fluglötsen um 17.30 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) den Kontakt zu der Maschine. Der Absturzort lag etwa 80 Kilometer vom Zielflughafen ent- . fernt nahe der Stadt Sihahdad. . 
Neue UN-Resolution? Widerstand im Sicherheitsrat - Saddam Hussein: «Irak will keinen Krieg» NEW YORK - Grossbritannien will in den kommenden Tagen einen Entwurf für eine neue UN- Resolution gegen Irak vorlegen. Der britische UN-Botschafter Jeremy Greenstock erklärte am Mittwoch in New York, der Text werde direkt oder indirekt ein Ultimatum an Irak zur Zusam­ menarbeit mit dtin Waffenin­ spekteuren enthalten. Der irakische Staatschef Saddam Hussein erklärte unterdessen, sein Land wünsche sich Frieden - airer- dings nicht um jeden Preis. Aus Diplomatenkreisen verlautete am Mittwoch, die USA wolltert am Freitag, einen Entwurf für eine zweite UN-Resolution in Umlauf bringen. Grossbritannien dränge allerdings auf den Montag, um noch Einzelheiten des Papiers aus­ zuarbeiten. 
Ein Sprecher von US- Präsident George W. Bush erklärte, die USA rechneten mit einer Reso­ lution 
in dieser oder in der kom­ menden Woche. Bislang wird im Sicherheitsrat nur mit der Unter­ stützung der USA, Grossbritanni­ ens und Spaniens für eine zweite 
Die UN-Waffeninspektlonen im Irak werden unvermindert fortgeführt. Resolution gerechnet. US-Präsi- züfiriden, ob wir eine zweite Reso- dent Bush erklärte in Washington: lution bekommen können.» «Wir arbeiten mit unseren Freun- Zugleich bekräftigte er jedoch, den und Verbündeten, um heraus- eine solche Resolution sei für einen 
Militärschlag gegen Irak nicht zwingend notwendig. Russland und Pakistan .sprachen -sich am Mittwoch gegen eine' zweite UN- Resolution aus. «Irak will keinen Krieg», sagte Saddam Hussein vor einer Delega­ tion russischer Abgeordneter in Bagdad. Einen Frieden um 
jeden Preis werde es jedoch'.nicht geben. «Wir werden nicht unsere Unab­ hängigkeit aufgeben, unsere 
Würde und unser Recht, frei zu 
leben und zu handeln.» (Tie UN-Waffenin-, spekteure besuchten eine Anlage für die Produktion von Raketen­ treibstoff und den Bau von Rake- tenteilen und Lenksystemen. Ame­ rikanische und britische Kampf­ flugzeuge griffen am Mittwoch eine mobile Rqdaranlage und eine Flugabwehrstellung in der südli­ chen Flugverbotszonc an. Drei Tage nach ihrer Einigung zur Haltung iin Irak-Konflikt beschloss die NATO am Miftwoch die Stationierung von Schutzsyste­ men wie AWACS-Aufklärungs- flugzeugen, Patriot-Abwehrraketen und ABC-Einheiten in der Türkei. Anschlag auf U-Bahn Selbstmordversuch? Mindestens 125 Tote - Experten beginnen mit Identifizierung der Opfer DAEGU - Mit dem verheerenden Brandanschlag auf die U-Bahn der südkoreanischen Millionen­ stadt Öaegu wollte der Täter möglicherweise Selbstmord begehen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatte sich der mutmassliche Brandstifter nach eigenen Angaben ent­ schlossen, «gemeinsam mit anderen an einem gut besuch­ ten Platz zu sterben».* Mindestens 125 Menschen entka­ men dem Flammenmeer nicht. Der 56-jährige 
mutmassliche Täter überlebte. Einen Tag nach dem Anschlag wurden am Mittwoch schwere Sicherheitsversäumnisse bemängelt. Es gebe grosse Lücken im Sicherheitssystem der U-Bah- nen des Landes und damit Angriffspunkte für Terroranschlä­ ge, kritisierten Kommentatoren mehrerer Zeitungen. Aus 
Behör-Verzweifelte 
Angehörige van Opfern an der Stätte des Grauens, denkreisen verlautete, das Kom- munikati'onssystem sei am Diens­ tag zusammengebrochen, so dass ein zweiter Zug offenbar nicht vor der Einfahrt in den brennenden 
Bahnhof gewarnt werden konnte. Der mutmassliche Täter hatte den Brand mit einem mit Brandbe­ schleunigungsmittel gefüllten Milchkarton verursacht. Das Feuer 
brach in einem U-Bahn-Zug aus und griff dann auf den zweiten Zug über, der wenig später den.Bahnhof erreichte. - Die Zeitungen kritisierten zudem, es habe offenbar kein Not­ licht gegeben, so dass die Opfer nach dem Ausfall der normalen Beleuchtung" im Dunke|n nach einem Ausweg suchen mussten. Die Polizei befragte am. gestrigen Mittwoch U-Bahn-Beschäftigte zu dem Unglück. Behördenvertreter sicherten zu, künftig feuerfeste' Materialien in den Zügen zu ver­ wenden und eine effektive Notbe­ leuchtung in den Stationen anzu­ bringen. Nach jüngsten Angaben kamen mindestens 125 Menschen ums "Leben; viele verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Von den 145 Ver­ letzten schwehten einige noch in Lebensgefahr. Ski-Abfahrt zum 99. Ungewöhnlicher Geburtstagswunsch CHAMONIX - Ein 99 Jahre alter Japaner hat sich am Mittwoch die gut 20 Kilometer lange Ski­ abfahrt am Montblanc-Massiv hinuntergestürzt. Oer rüstige Veteran Kelzo Miura erreichte mit Sohn Yulchiro (70) und Enkel Yuta (37) nach sechs Stunden das Ziel und erklärte anschliessend, er sei doch etwas erschöpft Der ungewöhnliche Familie.naus- flug begann am Morgen bei minus 22 Grad in 3.842 Meter Höhe auf dem Gipfel des Aiguille du Midi. Der vierjährigen Urenkelin Rio verwehrten die französischen Behörden in letzter Minute aus Sicherheitsgründen die Startgeneh­ migung. «99 Jahre, das ist für uns Japaner das Fest der Farbe'Weiss», erläuterte Keizo, warum ihn die 
legendäre Abfahrt durch das Vallee. Blanche (Weisses Tal) gereizt hat. Er sei in blendender Form, versi­ cherte der in der dünnen Höhenluft etwas heftiger atmende Ski-Vete­ ran vor der Abfahrt. Oer 99*JShrige Kelzo Miura vor dem Start zur Mont-Blanc-Abfahrt. 
Schneechaos in Spanien Dörfer von Aussenwelt abgetrennt MADRID - Heftige Schneefälle haben In weiten Teilen Spani­ ens und Portugals ein Ver­ kehrschaos ausgelöst. Im Nor den der Iberischen Halbinsel waren am Mittwoch Dutzende von Dörfern praktisch von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Zufahrtsstrassen waren wegen der Schneemassen unpassierbar. Auch die nordspanische Provinz­ hauptstadt Soria war auf dem Strassenwege nicht erreichbar. In Palencia in Nordspanien steckte der Nachtexpresszug Barcelona- Vigo mit 135 Reisenden sechs Stunden lang im Schnee fest. Für Tausende von Schulkindern in mehreren Städten fiel der Unter-, rieht aus. In Madrid ereigneten sich nach Angaben des Radios in den Morgenstunden infolge. von 
Schnee- und Eisglätte mindestens 110 Autounfälle. Die Nordhälfte der Iberischen Halbinsel war zu einem grossen Teil eingeschneit. Mehrere Städte registrierten wegen der Kälte Rekordwerte beim Strom- und Gasverbrauch. . • i ..bjr .n -v'v 
-'h'P-* >?'"Ä. «. *' ' - •*— " - * -Mt**JS' <tv. Schneesturm gestern In Spanien.
	        

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