Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MONTAG, 30. DEZEMBER 2002 VOLKS I IIV11 A MIH «HILFE ZUR SELBSTHILFE» © BLATT I I IM LMIM 
V LESERMEINUNGEN ® LESERMEINUNG Disharmonien zum Jahresausklang Es ist bedrückend, von nahestehenden Mit­ bürgern zu erfahren, dass sie bis anhin noch nie so sehr um ihre eigene Meinungsbildung ringen mussten, wie, jetzt mit der Verfas­ sungsrevision. Ein anderer sprach von Abstimmungs-Abstinenz und war der Ansicht, dass die nächste Generation selbst schauen solle, wie sie zurecht komme. Dualismus - ein Wort des Jahres. Die praktizierte Dualität wird der breiten Öffentlichkeit durch lange Landtagsdebat- ten und Flugblättern vor Augen geführt. • Eine geschlossene Haltung der VU-Land- tagsabgeordneten gegen den Verfassungs- vorschlag. ® Eine geschlossene Haltung der FBP-Land- tagsabgeordneten für den Veriassungsvorschlag. • Ein Fürstenhaus, mit Ankündigung, das Land zu verlassen bei Ungehorsam des Wahlvolkes (sprich: Ablehnung der Volks­ initiative des Monarchen). Dadurch erhält die staalstragende Dualität einen bedauerli­ chen Nebeneffekt. 0 Eine Volksgruppe setzt sich unter anderem auch für das machtvolle letzte Wort ein. Da klafft die Dualismusklausel weit auseinander. Am starren Festhalten der Streitparteien durch die unrühmlich ausgesprochenen Worte mit Einengung des dualen Verfas- sungsspiclraumcs lässt auch morgen Liech- . tenstein nicht in einem wärmeren Licht erscheinen. In Anbetracht gleichwertiger Trügerschaft wie Fürst und Volk ist auf eine Fassung mit Prüzisicrung der Kernkompe- tenzen zu verzichten, da sie vorauszusehen­ den neuen Zündstoff enthält. Sie lässt sich schlicht nicht in endgültige Worte fassen. Die Besonderheiten der einmaligen politi­ schen sowie auch der christlichen Staatsform muss bei wirklicher Umsetzung in erster Linie im Alltag mit innerer Bereitschaft und gegenseitiger Achtung gelebt und vor Rissbil- dungen geschützt werden. Diese besonders hohen Anforderungen werden nicht mit Pau- schalverurteilungen, Werbespots, fragwürdi­ gen Rechtfertigungen, Einholung von auslän­ dischen widersprechenden Professorengut­ achten oder sonstigen Verunglimpfungen ver­ bessert. Diejenigen Bürger, die das Vertrauen in unsere Politiker ganz verloren haben, müs­ sen sich ehrlicherweise auch eingestehen, dass sie das Ende der Demokratie einläuten. Die Initiativunterzeichner konnten vorerst zum Ausdruck bringen, dass es ihnen nicht gleichgültig ist, was sich bei uns seit längerer Zeil politisch abspielt. Ob alle Initiativunter- . Zeichner 
und auch NichtUnterzeichner 
die vor­ geschlagenen neuen Verfassungsinhalte für gut heissen, wird sich erst bei der anstehenden Volksabstimmung weisen. Je 
länger man sich mit der Verfassungsinitiative des Fürsten aus­ einandersetzt, kommt die Verfassung von 1921 musikalisch einem Meisterwerk nahe. Wenn die derzeitige Orchesterbesetzung die dazu notwendige Konsenzfälligkeit vermissen lässt, finde ich es verfehlt, durch Anpassung mit Misstönen die bestehende Verfassungspartitur anzugleichen. Den aufrichtigen und nachfol­ genden «Musikern» mögen die nicht sehr freundlichen Umgangsformen, wie die Neu­ fassung des kommunizierlosen Sanktions­ rechts im heutigen Zeitalter, erspart bleiben. Wir, das einfache Fussvolk, können die Streit­ parteien von der Eigenverantwortung für ihre Handlungen nicht entbinden und nur die Voten der herrschenden Verfassungslage abgeben. Was ich mir als Landesbürger im nächsten Jahr wünsche, ist, dass in Zukunft bei brisan­ ten Themen die Politiker frühzeitig ein Mei­ nungsbild z. B. mittels Trendumfragen bei der breiten Bevölkerung einholen. Zudem die Ver­ antwortlichen uns nicht erst nach fertig zusam­ mengeknüpften Strukturen und Umtausch­ kompromissen zur Wahlurne bitten. Dann erklingen hoffentlich wieder friedvollere und harmonischere Töne vom hohen Hause für ein Miteinander zum Wohle der gesamten Bevöl­ kerung und zum Wohle unseres Landes. Für euch alle mit besten Glückwünschen und alles Gute für das kommende Jahr. Elmar Bürzle, Heraweg, Balzers 
Schönes Ergebnis Indienhilfswerk «Hilfe zur Selbsthilfe» dankt der Bevölkerung VADUZ - Auch am diesjährigen Vaduzer Weihnachtsmarkt war das Indienhilfswerk mit einem Verkaufsstand anwesend. Es wurden wiederum selbstgczöge- ne Kerzen, gestrickte wollene Socken, originelle Holzkerzen in verschiedenen Grössen, selber gebastelte Karten, Fotokarten und Kalender angeboten. Zudem konn­ ten auch einige Sachen direkt aus Indien kommend gekauft werden wie Schmuck, Räucherstäbchen, Seide und das beliebte Tigerbal­ sam. Auch für die Kinder hatte es ein Angebot: Das «Pücklifischen». Für einen Franken konnten die kleinen Besucher ihr Glück versu­ chen und aus einem Fass ein Geschenklein herausfischen. Aus der Hühnerfarm wird Spital Der Erlös dieses Verkaufes geht dieses Mal an Sr. Hilary in Karu- nalaya/Mysore. Dort soll ein neues Spital, aufgebaut werden, auch eine Abteilung für Aids-Patienten ist vorgesehen. Aus einer alten Hüh­ nerfarm ein medizinisches Zent­ rum einzurichten, brauch! viel Arbeit, Einsatz und auch viel Geld. Sr. Hilary wurde mit dieser Aufga­ be betraut. Mit ihrem grossen Wis­ sen und ihrem unermüdlichen Ein­ satz ist sie sicher die richtige Per­ son für dieses grosse Werk. Jahre­ lange Erfahrung hat sie auch im 
Ein kleiner Patient lässt sich von Sr. Hilary untersuchen. 
Cardinal Gracious Hospital in Belgaum gesammelt, das sie vor 23 Jahren ebenfals hat aufbauen hel­ fen. Erlös wird durch LED verdoppelt Dank vielen verkauften Gegen­ ständen und auch dank den sehr grosszügigen Spenden ist der erfreuliche Betrag von Fr. 5000.- zusammengekommen. Der LED wird diesen Betrag verdoppeln und so kann nun der schöne Betrag von Fr. 10000.- an Sr. Hilary geschickt werden. Das Indienhilfswerk möchte sich herzlich bedanken bei den •Spendern und Gönnern für die Grosszügigkeit und auch beim LED für die Verdoppelung. Neumitglieder willkommen Gerne geben der Präsident Erich Ospelt oder die Vorstandsmitglie­ der Auskunft über dieses oder andere Projekte, die unterstützt werden. Wir freuen uns auch über. Neu-Miigliedcr, (Mitgliederbeitrag Fr. 20.- pro Jahr). Spenden können getätigt werden auf das Konto bei der Landesbank. D-Konto 293.461.02. PC 90 - 3253 - 1, Hilfe zur Selbsthilfe. Herzlichen Dank für Spenden für unsere Projekte in Indien. Wir wünschen allen ein erfreuliches, glückliches und gesundes Jahr 2003. Indienhilfswerk «Hilfe zur Selbsthilfe» LESERMEINUNGEN Klaus Biedermann zum Letzten! Die halbe Wahrheit? Danke, Hr. Biedermann, Sie haben mittlerweile zur Kenntnis genommen, dass es sich bei der Sache Einkaufszentrum um einen Gemeinderatsbeschluss handelt. Warum versuchen Sie trotzdem weiterhin hartnäckig, mir persön­ lich Sachen zu unterstellen? In Ihrem erneuten Leserbrief schreiben Sie nun, nachdem die andere Sache geklärt ist: «Tatsa­ che ist, dass der Gemeinderat vorgängig eine Umzonierung beschliessen musste, um über­ haupt eine Baubewilligung für das Einkaufszentrum Möliholz (in dieser Grösse) gesetzeskon­ form verabschieden zu können . .. Dies verschweigt Karlheinz Ospelt in seinem Schreiben vom 24. Dezember. Er sagt also nur die halbe Wahrheit.» Diese Unterstellung ist wiede­ rum schlichtweg falsch! Ich habe Ihnen in meiner Richtigstellung Ihres Leserbriefs am 24. Dezem­ ber u. a. Folgendes mitgeteilt: «Bitte diese einstimmig vom Gemeinderat verabschiedete Stel­ lungnahme . .. endlich zur Kennt­ nis zu nehmen und fair bleiben.» In dieser einstimmigen Stellung­ nahme des Gemeinderats heisst es wörtlich: «Schliesslich ist klarzu­ stellen, dass die Umzonierung, welche ja sowohl vom Hochbau­ amt befürwortet als auch von der Regierung beschlossen wurde, von allen direkt betroffenen Anwohnern, darunter befinden sich auch Personen, welche heute gegen das Einkaufszentrum Ein­ sprache erhoben haben, befürwor­tet 
und in Anspruch genommen wurde.» Ist diese Umzonierung also wirklich verheimlicht worden, Hr. Biedermann? Man stelle 
sich vor: Diese einstimmige Stellungnahme des 
Gemeinderats und damit obige Aussage wurde in den Informatio­ nen des Bürgermeisters allen Abonnenten zugestellt sowie im Gemeindekanal, im Vaterland, im Volksblatt und in der LIEWO Mitte Dezember mehrfach veröf­ fentlicht. Mir ist schleierhaft, wie Sie, Hr. Biedermann, dem Gemeinderat und mir immer noch vorwerfen möchten, dass wir die Umzonierung verschwiegen haben sollen. Jede Umzonierung ist ja zudem auch noch öffentlich und damit zum Referendum aus­ geschrieben. Ein Referendum wurde von niemandem ergriffen, wohl deshalb, weil der Gemeinde­ ratsbeschluss nicht abwegig ist, entlang der Landstrasse etwas mehr Gewerbeanteile (70 % statt 60 %) anstatt Wohnanteile (30 % statt 40 %) zuzulassen! Die Aus- nützungsziffer und damit das Gesamtvolumen für Bauten wurde mit der Umzonierung übrigens nicht geändert und die Umzonie­ rung betraf nicht nur die Parzelle für das Einkaufszentrum, sondern alle 
Parzellen beidseitig entlang der Landstrasse von der Grenze zu Schaan bis zur RUfe! Im Übrigen wurde die ursprüng­ lich geplante Verkaufsfläche unter meiner Federführung von 5600 mJ auf 3900 m: und damit einherge­ hend auch die Anzahl der Park­ plätze entsprechend beschränkt. Wieso wollen Sie, Hr. Bieder­ mann, das alles nicht zur Kenntnis nehmen? Die LGU hat sich fairer­weise 
vorgängig bei mir und der Gemeindeverwaltung erkundigt und sich in einem offenen und guten Gespräch Fakten beschafft. Ich biete Ihnen ebenfalls ein Gespräch an, in welchem Sie sich über die Fakten erkundigen kön­ nen, bevor Sie weitere Falschmel­ dungen veröffentlichen. Wenn Sie wünschen, kann ich Ihnen die ein­ stimmige Stellungnahme des Gemeinderats auch noch schrift­ lich zustellen, für den Fall, dass Sie wirklich keine der Veröffentli­ chungen gesehen haben sollten. Der Gemeinderat und ich, wir müssen uns an die Gesetze halten. Wir können nur prüfen, ob die Rechtsnormen eingehalten sind. Wenn das Baugesetz eingehalten ist, dann muss die Baubewilligung erteilt werden, ob es uns passt oder nicht. Wir können keine Kon­ kurrenz- oder Bedürfnisklausel heranziehen. Deshalb nochmals: Bitte diese einstimmig vom Gemeinderat ver­ abschiedete Stellungnahme end­ lich zur Kenntnis zu nehmen und fair bleiben, Herr Klaus Bieder­ mann! Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr und freue mich auf das Ihnen hiermit angebotene Gespräch. Karlheinz Ospelt, Bürgermeister von Vaduz 
mission». Sie werden allerdings durch die gleichzeitig veröffent­ lichte Erklärung von Dr. Wilfried Hoop etwas relativiert. Doch ohne den Fürsten nochmals provozieren zu wollen, stellen sich mir (und vielleicht auch anderen) immerhin zwei Fragen: 1. Warum wurde ausgerechnet (und fettgedruckt) der Antrag Albaniens zur FL-Angelegenheit so deutlich erwähnt? Auch wenn irgend ein anderes Land den Antrag gestellt hätte, wäre die Beschlussfassung wohl genau so einstimmig ausgefallen. 2. Unbestreitbar sind die Ver­ dienste von S. D. Hans-Adam, z. B. bezüglich Mitgliedschaft im Europarat und bei vielen anderen Gelegenheiten. Meines Erachtens sollten aber diese positiven . Aspekte jetzt nicht ausgenützt werden zur Beeinflussung der Bevölkerung in einem ganz ande­ ren Zusammenhang, nämlich der Verfassungsfrage. Martin Sommerlad, Triesen Vielen Dank an S. D. Hans-Adam II.... . . . für seine zusätzlichen und interessanten Erläuterungen in den Landeszeitungen vom 28. Dezem­ ber zum Thema 
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