Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 17. DEZEMBER 2002 
VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
 ,nseräteschwun d NEUER BANKGIGANT 
n 10 \i IN KÜRZE OPEC-Öl erheblich teurer WIEN - Rohöl aus der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist in der letzten Woche erheblich teurer geworden. Als Gründe werden die OPEC-Förderpraxis und die Lage in Venezuela genannt. Die OPEC hatte beschlossen, die offiziellen För­ derquoten zu erhöhen und zudem die För­ derdisziplin einzuhalten, so dass am Ende weniger Öl auf den Markt kommt. In der Folge stieg der Preis für das Barrel um 0.76 auf 26.48 Dollar, wie das OPEC-Sekretariat am Montag mitteilte. In der Branche wird im Weiteren auch die Krise in Venezuela, einem der wichtigsten OPEC-Förderländer, für die 
Verteuerung verantwortlich gemacht. Fiat-Unternehmen in Europa streikten gleichzeitig ROM - Die Belegschaft der Fiat-Unterneh- men in ganz Europa haben am Montagvor­ mittag gleichzeitig zwei Stunden lang die Arbeit niedergelegt. Wegen der schweren Krise, die den Turiner Autobauer belastet, werden in Italien 8100 Fiat-Arbeitnehmer ihre Stellen verlieren. Der montügliche Streik wurde vom Europäischen Metallar­ beiter Bund (EMB) mit seinen Organisatio­ nen in Italien, Österreich, Belgien, Frank­ reich, Deutschland, Grossbritannien, Spani­ en, Portugal und Polen ausgerufen, um Soli­ darität mit den 5600 Fiat-Arbeitnehmern zu bekunden, 
die vor einer Woche dienstfrei gestellt wurden. Die italienischen Gewerk­ schaften erwägen einen Generalstreik gegen Fiat und die Regierung. Mit der Initiative fordern sie einen direkten Einstieg des itali­ enischen Staates zur Rettung des maroden Autokonzerns. Wirtschaftswachstum steuert auf Null zu FRANKFURT/MAIN - Nach einem kaum noch spürbaren Wachstum in diesem Jahr erwarten Konjunkturforscher für 2003 nur noch einen zaghaften Aufschwung. Bundes- bankprüsident Ernst Welteke schloss am Montag in Frankfurt am Main für dieses Jahr ein Nullwachstum nicht aus. Die Wachstumsrate werde bei null bis 0,5 Pro­ zent anzusiedeln sein. 2001 war das Brut­ toinlandsprodukt noch um 0,6 Prozent gestiegen. Zugleich korrigierten zwei führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Wachstumsprognosen nach unten. Die deutsche Wirtschaft befinde sich in einem durchgängigen Stimmungstief, sagte Welte­ ke. Das Wachstum im dritten Quartal habe unter den Erwartungen gelegen. Zahlungsprobleme für zweite Säule ZÜRICH - Die steigende Lebenserwartung bringt die zweite Siiule in Zahlungsproble­ me. Der Umwandlungssatz aus dem Jahr 1985, mit dem die Renten berechnet wird, sollte deshalb gemäss einer am Montag vor­ gestellten Studie per sofort von 7,2 auf 7 Prozent gesenkt werden. Im Rahmen der BVG-Revision hatte das Parlament Ende November eine Reduktion des Umwand­ lungssatzes von heute 7,2 Prozent auf 6,8 Prozent im Jahr 2015 beschlossen. Der Wert von 6,8 Prozent im Jahr 2015 sei «plausi­ bel», teilten die Autoren der Studie «Techni­ sche Grundlagen BVG 2000» am Montag weiter mit. Die Vorsorgeberater Prasa Hewitt und Atag Libera haben in der Studie die Daten von 12 Schweizer Pensionskassen ausgewertet. Dabei wurden von 1999 bis 2001 insgesamt 560000 Berufstätige und 280 000 Rentner erfasst. Die Studie soll «Arbeitsinstrument» und «wissenschaftli­ cher Beitrag» sein. Die Autoren kommen zum Schluss, dass der heutige Umwand­ lungssatz von 7,2 Prozent sofort auf 7 Pro­ zent gesenkt werden muss, Nach 2015 müssten weitere Reduktionen vom Satz von 6,8 Prozent ins Auge gefasst werden. 
Inseratemarkt kränkelt weiter Inseratevolumen in der Schweiz im November um 13 Prozent geschrumpft ZÜRICH - Der Schweizer Insera­ temarkt krankt weiterhin. Das Inseratevolumen der Zeitungen lag Im November 2002 um 13 Prozent unter dem Vorjahresni­ veau. Bereits im Oktober war der Inscra- temarkt um acht Prozent ge­ schrumpft. Wie im Vormonat war auch im November der Hauptgrund bei den Zeitungen in erster Linie der massive Rückgang der Stellen­ inserate um 25 Prozent im Ver­ gleich zum Vorjahr. Dies geht aus der am Montag veröffentlichten Statistik der WEMF AG für Werbe- medienforschung hervor. Anzeiger und Gratiszeitungen verzeichneten einen Rückgang von acht Prozent. Bei ihnen war der Einbruch bei den Stelleninseratcn mit 41 Prozent besonders drama­ tisch. Die Zeitschriften publizierten 5,1 Prozent weniger Inserateseiten als im Vorjahr. Die schwarz-weissen Inserate gingen um 7,5 Prozent zurück, die farbigen um 4,4 Pro­ zent. Nach Regionen traf der Rück­ gang mit 18,9 Prozent die Zeitun­ gen des Tessins am härtesten, 
Die Medien leiden unter Inserateschwund, wobei es die grösseren härter als die kleinen getroffen hat. gefolgt von der Romandic (-16) ganze Schweiz gesehen mit 7,7 und Definitionen erhoben wurden, und der Deutschschweiz (-11,4). Prozent Plus sogar zulegen. Bei seien Vergleiche mit dem Vorjahr Besonders die grösseren Tages- 
den Wochenzeitungen resultierte nur bedingt möglich und sollten Zeitungen mussten 
Verluste hinneh- im Vergleich um November 2001 nicht überinterpretiert werden, men (-17,6 Prozent). Kleinere ein Inseraterückgang von 6 Prozent heisst es in der WEMF-Mitteilung Tageszeitungen konnten auf die Da die Daten nach neuen Regeln weiter. Kostensenkungsmassnahmen verankern Lieferantentag bei der Unaxis Balzers AG TRÜBBACH - Am 27. November fand der traditionelle Lieferan­ tentag der IT-Divislonen Seml- conductors, Displays und Data Storage In Trübbach statt. Erstmals wurden die anwesenden Lieferanten nicht nur über die Akti­ vitäten und Schwerpunkte von Unaxis und den Divisionen infor­ miert, sondern mittels Workshops aktiv in die Veranstaltung mit ein­ gebunden. Zu den zentralen The­ men zählten Kostensenkung sowie 
die vielfältigen Anforderungen an Systemlieferanten. Bezüglich Kostensenkung stand in diesem Jahr vorwiegend die Einkaufsopti­ mierung im Vordergrund. Es wur­ den Einkaufskonditionen und Ver­ trüge neu ausgehandelt und Work­ shops mit Lieferanten durchge­ führt. Für das Jahr 2003 richtet sich der Fokus nun auf Produkt- und die Prozessverbesserungen; kurz, die Kostensenkungsmassnahmen sol­ len nachhaltig verankert werden. 
Die drei IT-Divisionen werden in Zukunft noch stärker auf System­ lieferanten setzen und sich weiter auf die Endmontage von geprüften, funktionalen Baugruppen fokussie- ren. Systemlieferanten zeichnen sich durch ein breites Leistungs­ spektrum aus. Dazu gehören Engineering, Fertigung, Montage und Prüfung sowie die professio­ nelle Verrichtung von Einkaufs­ und Logistikaufgaben. Diese Anforderungen an Systemlieferan­ten 
wurden in einem Workshop intensiv diskutiert. In den weiteren' Workshops wurden nach Möglich­ keiten eines verbesserten Risi­ komanagements über die gesamte Supply Chain hinweg gesucht sowie die Stärken und Schwächen von Unaxis als Kunde analysiert. Alles in allem darf von einem fruchtbaren Anlass gesprochen werden, der sowohl unseren Lieferanten als auch Unaxis wertvolle Ideen und Anre­ gungen lieferte. Unaxis Balzers AG Neuer Bankgigant vor der Gründung Credit Lyonnais akzeptiert Übernahmeangebot der Credit Agricole PARIS - In Frankreich entsteht eine der grössten Banken der Euro-Zone. Crädit Lyonnais (CL) akzeptierte am Montag ein Übernahmeangebot der genos­ senschaftlichen Finanzgruppe Crödlt Agricole (CA), wie die beiden Danken am Montag in Paris mitteilten. Das neue Kre­ ditinstitut hätte einen Börsen­ wert von mehr als 33 Milliar­ den Euro und kontrollierte 28 Prozent des lukrativen französi­ schen Marktes. Der grosse Rivale im Kampf um die Kontrolle von CL, BNP Pari­ bas, gab sich zunächst noch nicht endgültig geschlagen. «Wir halten alle unsere Optionen offen», sagte eine Sprecherin der bislang gröss­ ten europäischen Bank, die Ende November in einer Blitzauktion die 10,9-Prozent-Beteiligung des Staa­ tes an Credit Lyonnais ersteigert und mit Zukäufen an der Börse auf 16,6 Prozent erhöht hatte. Letzte Woche hatte BNP Paribas aber erkennen lassen, einer CA/CL- Fusion bei einem guten Angebot nicht im Wege zu stehen. Credit Agricole bot 56 Euro pro CL-Aktie, was die nach der Beina-AXA, 
der Bank Societe Generale und der CL-Beschäftigten wurde allgemein erwartet. Crddit Agricole bietet fünf CA-Aktien und 148,24 Euro in bar für jedes CL-Wertpa­ pier. Der neue Bankgigant soll von CA-Chef Rend Carron geführt wer­ den, der CL-Vörstandsvorsitzende Jean Peyrelevade soll sein Stellver­ treter werden. Die genossenschaftliche Bank erhofft sich Synergien von 760 Millionen Euro bis 2006 in den Bereichen Verwaltung, Investment­ banking und Anlagenverwaltung. Die Filialnetze der beiden Partner sollen jedoch getrennt weiter arbei­ ten. Der neue Bankgigant soll von CA-Chef Renö Carron (rechts) geführt wer­ den, der CL-Vorstandsvorsitzende Jean Peyrelevade soll sein Stellvertre­ ter werden. hepleite Mitte der 90er-Jahre priva­ tisierte und inzwischen profitable Bank mit insgesamt 19,53 Milliar­ den Euro bewertet. Credit Lyonnais hat in Frankreich rund sechs Mil­ lionen Kunden und 1800 Filialen in Frankreich. Die Aktionäre Alli­anz, 
Commerzbank, die spanische BBVA und IntesaBCI in Italien hätten dem Deal bereits zuge­ stimmt, erklärte CA, das selber 17,4 Prozent hält. Die Zustimmung des französi­ schen Versicherungskonzerns 
PanAipina Sicav Alpina V Preise vom 16. Dezember 2002 Kategorie A (theeaurlerend) Ausgabepreis: € 43.93 Rücknahmepreis: € 43.07 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.15 Rücknahmepreis: € 41.33 Zahlstalle In Liechtenstein: Swlspflret Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 
01, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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