Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 7. DEZEMBER 2002 VOLKS I 
I IVI I AMR BINDING-PREISE 2002 BLATT I IIMLMIML/ NACHRICHTEN 
3 Verfassung Pro und Kontra Fürsteninitiative VADUZ 
- Am Montag, den 9. Dezember findet um 19.30 Uhr die Diskussionsarena zur Verfassung in der Mehrzweckhalle Spörry in Vaduz statt. Das Organisationsko- mitee, dem der Arbeitskreis Demokratie & Monarchie, das Demokratie-Sekretariat, die Fortschrittliche Bürgerpartei, die Frauen in guter Verfassung, die Freie Liste, die Grup­ pe Wilhelm Beck und die Vaterländische Union angehören, lädt die Bevölkerung herzlich ein, mitzudiskutieren. Befürworter und Gegner werden über den Inhalt der Fürsteninitiative diskutieren. Das Publikum wird Gelegenheit haben, Fragen und Voten an das Podium zu richten. Unter den Dis- kussionsteilnchmcrn wird sich Regierungs­ chef Otmar Hasler befinden. Fürst Hans- Adam II. wird nicht teilnehmen. Organisationskomitee Verfassungsarena TV-Tipp Liechtenstein im ARD- Hauptabendprogramm In der heute Samstag im ARD ausgestrahl­ ten Sendung «Strasse der Lieder» werden auch Impressionen aus Liechtenstein zu sehen sein. Die 90-minütige Sendung beginnt um 20.15 Uhr. Zwischen 11. und 27. März gastierte das Fernsehteam in der Regi­ on Vorarlberg und Liechtenstein und produ­ zierte dort für die Unterhaltungsshow «Strasse der Lieder» die Folge «Eine musi­ kalische Reise durch das Winterparadies Vorarlberg». Die Sendung wird nun heute Samstag, den 7. Dezember 2002 im Haupt­ abendprogramm der ARD ausgestrahlt. In der Sendung begleiten Persönlichkei­ ten das Team durch die Landschaften Vorarlbergs und Liechtensteins. Vorarlberg wird von prominenten Zeitgenossen wie Regisseur Joseph Vilsmaier, Skistar Karl Schranz, Stimmvirtuosc Max Raabe oder TV-Star Verona Feldbusch vorgestellt. Am 26. März machte das Fernsehteam Halt in Liechtenstein und filmte Landschaftsbilder und vor allem das Schloss der fürstlichen Familie. Anlässlich der Eröffnung der Eis- und Schnecskulpturenausstellung am Son­ nenkopf wurde Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein interviewt. Ivan Rebroff gab im Gasthaus Löwen, Vaduz, eine Musikeinlage und singt das Lied «Im tiefen Keller . . .». Beim Schloss Vaduz wurde Liechtensteins ehemaliges Ski-Ass Hanni Wenzel gefilmt und interviewt. ANZEIGE 
Glanzvolle Preisverleihung Der «Grosse Binding-Preis» ging an das Oberhaupt der orthodoxen Kirche VADUZ - «Über dem heutigen Abend liegt ein ganz besonde­ rer Glanz», freute sich der Prä­ sident des Stiftungsrates Peter Goop in seiner Eröffnungsrede. Glanz deshalb, weil die 17. Bin- ding-Preis-Verleihung ganz im Zeichen des Oberhauptes der orthodoxen Kirche stand. «Doris Meie r «Jede Binding-Preis-Fcier ist wohl für uns alle ein Ansporn, mehr über den Schutz unserer Natur als Lebcnsgrundlage zu erfahren, aber auch Begeisterung mitzunehmen für ein vertieftes Engagement. Wir zeichnen ja Menschen aus, die ein besonderes persönliches Engage­ ment für diese Fragen auszeichnet, gepaart mit einer Portion Zivilcou­ rage», eröffnete Peter Goop die Prcisverlcihung. Einer dieser Men­ schen ist in diesem Jahr Seine All­ heiligkeit, der Ökumenische Patri­ arch Bartholomaios I. von Kon­ stantinopel, das Oberhaupt der gesamten orthodoxen Kirche. Der Würdenträger wurde gestern mit dem mit 50 000 Franken dotierten «Grossen Binding-Preis» für Natur- und Umweltschutz ausgezeichnet. Ein Grund für die Auszeichnung ist eine von ihm ausgearbeitete Öko­ logieerklärung, die sowohl vom Papst als auch von dem Patriarchen selber unterzeichnet wurde. Die Ökologicerklärung fordert neue ethische Prinzipien im Verhältnis zur Umwelt. So wird beispielswei­ se darin festgehalten, dass die Menschheit so handeln müsse, dass die Erde auch für künftige Genera­ tionen Heimat sein könne. Ausserdem setze sich der höchs­ te Würdenträger des orthodoxen Glaubens, dem weltweit über 300 Millionen Menschen angehören, global für die Erhaltung der Schöp­ fung ein und versuche Natur und Landschaften mit allen Kräften zu erhalten. Der Patriarch unterstrei­ che dies mit zahlreichen diesbe­ züglichen Aktivitäten, wobei ihm vor allem die intakte Erhaltung der Meere und Flüsse ein besonderes Anliegen sei, hiess es in der Lauda­ tio an Seine Allheiligkeit. Der Patriarch war in Begleitung 
zahl-Die 
diesjährigen Binding-Preise gingen an den Patriarchen Bartholomaios I., an die «Föderation Europäischer Natur- und Nationalparke», an das Donau-Karpatenprogramm des WWF und an das Bergwa!dpro]ekt in Trin. reicher Würdenträger des orthodo­ xen Glaubens nach Vaduz gekom­ men und nahm den Preis hoch erfreut und tief bewegt entgegen. Unermüdlicher Einsatz Die drei Binding-Preise von je 10 000 Franken wurden an die Direktorin der «Föderation Euro­ päischer Natur- und Nationalpar­ ke». Eva Pongratz, an das Donau- Karpatenprogramm des WWF International und an das Bergwald­ projekt in Trin GR vergeben. In der Laudatio 
für -Eva Pongratz lobte Kuratoriumsmitglied Martin Boesch ihren unermüdlichen Ein- satzseit bald zwanzig Jahren für grosse Schutzgebiete in Europa. Visionen wie Biospährenparks, regionale Naturparks, aber auch Nationalparks seien endlich hierzu­ lande - oder genauer gesagt über dem Rhein - diskussionsfähig geworden, so Boesch. «Grosse Schutzgebiete sind in der Tat weg­ weisende Konzepte für unseren gemeinsamen Weg in eine nachhal­ tige Zukunft - diese Einsicht ver­ danken wir nicht zuletzt der Föde­ ration Europarc und ihrer dynamischen. Direktorin Eva Pon­ gratz», erklärte er weiter. Ausser­ dem habe Eva Pongratz bereits Anfang der neunziger Jahre erste Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel erhält von Andreas Adank (rechts) den mit 50 000 Franken dotierten Binding- Preis. Mario Broggi (links) hielt die Laudatio. ANZEIGE Wolfgang Ender Malergeschäft, FL-9485 Nendeln Telefon +423/373 26 45 IHR FACHGESCHÄFT UBER 30 JAHRE Maler- und Tapezierarbeiten, Fassadenrenovationen 
Kontakte zu Mitarbeitern der Europäischen Union geknüpft. Dies habe dazu geführt, dass inzwi­ schen mehrere von der Europäi­ schen Union mit Millionenbeträ­ gen finanzierte Projekte durchge­ führt werden konnten, so zum Bei­ spiel das «Partnerschafts- und Aus­ tauschprogramm zwischen Schutz­ gebieten in Europa und Lateiname­ rika beziehungsweise Ostasien» sowie Projekte zur Förderung der Schutzgebiete in Mittel- und Ost­ europa. Bergwaldprojekt «Den Wald im Wald erleben», mit diesem Solgan machte einst Greenpeace auf das Waldsterben aufmerksam und motivierte zahl­ reiche Menschen, Gespräche über das Waldsterben nicht an den Stammtischen zu führen, sondern im Wald selber. Diese Idee wurde vom Bergwaldprojekt weiterge­ dacht. Seit 1987 haben über 10 000 Menschen eine Woche Freiwilli­ genarbeit dem Bergwald gewid­ met. Und 10 000-Mann-Wochen seien immerhin 200-Mann-Jahre, freute sich Kuratoriumsmitglied ANZEIGE 
Andreas Adank in seiner Laudatio. Ausserdem hat sich das Bergwald­ projekt zur Aufgabe gemacht, das Verständnis der Öffentlichkeit für die Belange des Waldes zu sensibi­ lisieren. Schutz der Donau Ausgezeichnet wurde auch das Donau-Karpatenprogramm, eines der ersten multinationalen WWF- Programme für eine Ökoregion, also ein nicht durch politische, son­ dern natürliche Grenzen definiertes Gebiet. Das Projekt beinhaltet den Schutz von Feuchtgebieten entlang der Donau und ausserdem die Renaturierung zerstörter Auenge­ biete, die Pflege der Feuchtwiesen und die Verbesserung der Wasser­ qualität. Mit diesem Projekt wür­ den nicht nur Lebensräume zahlrei­ cher bedrohter Arten von seltenen und gefährdeten Vögeln, Pflanzen und Fischen verbessert, sondern auch sauberes Wasser, reiche Lebe­ welt und verbesserter Hochwasser­ schutz kämen auch der ortsansässi­ gen Bevölkerung zugute, betonte Kuratoriumsmitglied Georg Grab­ herr in seiner Laudatio. Q IM ZINTftUM U DIR XUMST HUBER UHREN SCHMUCK VADUZ • ITADTU • TEL *4» 11J7 14 14
	        

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