Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 3. DEZEMBER 2002 
 V0LK S I \A/IRTQri4Ä CT RÜCKGANG BEI ZELLWEGER * RF-FE BLATT I Ulf in I OLrliMr 1 TABAK-WERBEVERBOT 1 II Kurznews Credit Suisse verkauft zwei Töchter an deutsche Postbank FRANKFURT - Die Credit,Suisse Group (CSG) treibt ihren Rückzug uns dem europäischen Vermögens verual tu ngsge- schäft voran. In Deutschland wurden die beiden Tochtergesellschaften CS A'sset Advisorv AG und CS Dircct GmbH an die Postbank verkauft, wie die Credit Suisse am Montag zu einer Mitteilung der Posthank bestätigte. Von der Transaktion sind rund 80 freie Handelsvertreter in Deutschland betroffen, die über die beiden Gesellschaf­ ten bisher Produkte und Dienstleistungen der Credit Suisse auf eigene Rechnung v er­ trieben. Die Postbank legt die beiden Gesellschaften zur Postbank Vermögensbe- ratung AG zusammen. Über den Verkauf- preis wurden keine Angaben gemacht. Hin­ tergrund der Transaktion ist die Neuausrich- tung deŝ Vermögensverwaltiingsgeschäfts der CSG in Europa. Der Absatzkanal der freien Handelsvertreter werde nicht weiter- verfolgi, sagte CS-Spreeher Martin Somo- gyi auf Anfrage. Die vom früheren CS- Financial-Services-Chef Thomas Wellauer mit grossem Aufwand vorangetriebene Expansion in das Segment unterhalb des Private Banking war von dessen Nachfolger Oswald J. Grübel gleich nach Amtsantritt auf das reine Private Banking zuriickge- stutzt worden. Im dritten Quartal führte dies zu Absehreibungen von 119 Mio. Franken. Kartellamt prüft künftige Besitzverhältnisse beim Spiegel BONN - Nach dem Tod von «Spiegel»- Herausgeber Rudolf Augstein hefasst sich das Bundeskartellamt mit Veränderungen in den Besitzverhältnissen an dem Verlag. Auf­ grund alter Vereinbarungen haben sowohl der Verlag Gruner + Jahr als auch die «Spie­ gel-Mitarbeiter das Recht, ihre Anteile um jeweils 0,5 Prozent aufzustocken. Eine Sprecherin der Wettbewerbsbehörde be­ stätigte am Montag in Bonn einen entspre­ chenden Bericht des Münchner Nachrich­ tendienstes «Der. Kontakter». Allerdings gebe es noch keine konkrete Anmeldung, sagte die Sprecherin. Es stehe noch nicht fest, ob es sich überhaupt um den Tatbe­ stand eines Zusammenschlusses handele. Nur in diesem Fall müsse das Kartellaint die Wettbewerbsaspekte prüfen. Gruner + Jahr ist auf dem Markt der aktuellen Wochenma­ gazine bereits mit dem «Stern» vertreten. Derzeit halten die Mitarbeiter des «Spie­ gels» 50 Prozent sowie Gruner + Jahr (G+J) und die Augstein-Erben jeweils 25 Prozent der Anteile. Gruner + Jahr als auch die Mit­ arbeiter kündigten bereits an, ihr Recht zur Aufstockung ihrer Anteile auch wahrneh­ men zu wollen. Dies ginge zu Lasten der Augstein-Erben, die damit ihre Sperrmino­ rität verlieren würden. Erste Lohnrunde für Bundes­ personal noch ohne Ergebnis BERN' - Die erste diesjährige Lohnrunde lür das Bundespersonal ist am Montag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Wie der Rkle- rativverband nach dem Treffen mit Bundes­ präsident Kaspar Villiger mitteilte, halten die Personalverbände an einer substanzicl- len Lohnerhöhung fest. Laut der Gewerk­ schaft tranfair soll zumindest der volle Teuerungsausgleith gewährt werden. Der Förderativverband kritisierte zugleich das Parlament scharf. Es sei falsch und zynisch, das Personal zum Lückcnbüsser für die Schuldenbremse zu. machen, während der Nationalrat Steuergeschenke von 300 Mil­ lionen Franken für die Unternehmen beschliesse. Der Föderativverband und seine angeschlossenen Organisationen erwarten nun vom Ständerat, dass der Ent­ scheid des Nationalrats korrigiert wird. Andernfalls werde der Bund in den kom­ menden Jahren die Quittung für die unzu­ verlässige Personalpolitik erhallen. 
i Zellweger Luwa 
baut radikal um Kaufangebot durch Mehrheitsaktionärin Hesta ZÜRICH - Die Technologiegrup­ pe Zellweger Luwa zieht aus ihrer schlechten Ertragslage radikale Konsequenzen. Der Konzern plant den Börsenrück­ zug und soll ganz in den Besitz der Hauptaktionärin Hesta gelangen. Oer Bereich Zellwe­ ger Uster wird an zwei Investo­ ren und das Management für 160 Millionen Franken verkauft. Der Usiermer Elektronikkonzern tritt seil Jahren ohne Umsalz- wachslum und bei schwacher Ertragslage am Ort. Jetzt zieht der Verwaltungsrat und die Hauptak­ tionärin Hesta AG in Zug den Kon­ zern von der Börse ab. um den Turn-around der beiden Kerndivi­ sionen Analytics und Luwa ohne den Druck der Kapitalmärkte vor­ anzutreiben. wie der Verwaltungs- ratsdelegierte der Hesta, Thomas Bechtler, am Montag vor den Medien in Zürich sagte. Zuvor wird der Texlileleklronik- hereich Zellweger Uster verkauft, mit einem Betriebsgewinnanteil von 4M Prozent bei einem Umsatz­ anteil von 17 Prozent die eigentli­ che Cashcow des Konzerns. Des­ sen Einanzkraft sei zu klein, um drei unabhängige Bereiche weiter­ zuentwickeln. sagte Konzernchef 
Die Technologiegruppe Zellweger Luwa zieht aus ihrer schlechten Ertragslage radikale Konsequenzen. Konrad Peter. «Ohne grosse Inves­ titionen ist bei der Zellweger Uster nur ein Wachstum entlang der Textilwertschöpfungkeite mög­ lich». so Konrad. Deshalb konzen­ triere sich der Konzern auf die bei­ den strategischen Wachstumsberei- che Analytics und Luwa. Käufer der Zellweger Uster sind die Finanz-invesloren CapVis und Quadriga sowie das bestehende Management. Der Ubernahmepreis beläuft sich auf 160 Millionen 
Franken zusätzlich eines erfolgsab­ hängigen Betrags von 15 Millionen Pranken. Dem Konzern fliessen aus dem Verkauf netto rund 115 Millionen Franken zu. Der Deal muss von den EU-Wettbewerbs­ behörden abgesegnet werden und soll Milte Januar abgeschlossen sein. Der Betrieb wird neu Uster Technologies heissen. Die 470 Mit­ arbeiter in Uster und im amerikani­ schen Knoxville werden übernom­ men. Um den Börsenriickzug der 
Zellweger zu erreichen, bietet die Hesta 100.00 Franken pro Inhabe­ raktie, 50,9 Prozent mehr als der Schlusskurs vom Freitag. Im Ange­ botspreis ist eine Sonderdividende von 44.00 Franken enthalten, die nur bei einer erfolgreichen Abwicklung des Deals zur Auszah­ lung kommt. Bei einem Hesta- Anteil von 50,6 Prozent am Aktien­ kapital betragen die Kosten für die Übernahme der frei gehandelten Aktien rund 64 Millionen Franken. EU 
beschliesst umfassendes Tabak-Werbeverbot Für Zigaretten darf kaum noch geworben werden BRÜSSEL - Für Zigaretten darf EU-weit künftig kaum noch geworben werden. Gegen den Widerstand Deutschlands ver­ ständigten sich die EU-Staaten am Montag in Brüssel auf ein weit reichendes Tabak-Werbe­ verbot. Dieses soll künftig für Zeitungen und Zeilschriften. Radio und Inter­ net gellen. Erlaubt ist YY'erbung für Zigaretten danach nur noch im Kino und auf Plakaten. Die Bun­ desregierung stimmte dagegen, weil die Vorlage «eindeutig die Kompetenz der EU überschreitet», wie Staatssekretär Alexander Mül­ ler vom Verbraucherschutzministe- rium ausführte. Zudem dürfen Ta­ bakkonzerne Grossveransialtungen mit grenzüberschreitender YVir- kung wie die Formel I nicht mehr 
sponsern. Umgesetzt werden soll die Richtlinie bis Juli 2005. Zum Erlass war eine qualifizierte Mehr­ heil erforderlich. Das Europäische Parlament hatte der Vorlage von EU-Verhraucherschutzkommissar David Byrne bereits zuge-stimmt. Ob Deutschland nun erneut vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg gegen die Richtlinie klagen wird, liess Müller offen. Die Bundesregierung werde dies unter Federführung des Finanzministeriums prüfen. Eine Klage muss laut Müller binnen 50 Tagen eingereicht sein. Einen ähn­ lichen EU-Beschluss hatte Deutschland im Oktober 2000 in Luxemburg zu Fall gebracht. Die Richter entschieden damals, dass die EU in der Gesundheitspolitik nur begrenzte Kompetenzen habe. 
Byrne zeigte sich zuversichtlich, dass die überarbeitete Vorlage dies­ mal auch vor den Richtern Bestand hat. Zweifel daran äusserte aller­ dings auch der Berichterstatter im Europäischen Parlament, der CDU-Rechtsexperte Kurt Lechner. Die Richtlinie werde vor dem EuGH keinen Bestand haben. Der Bundesverband Deutscher Zei­ tungsverleger sprach von einem klaren Votum gegen die Pressefrei­ heit. Es sei unverantwortlich, wie Bürger mit solchen Entscheidun­ gen entmündigt würden. YVer die Werbung für legal hergestellte Pro­ dukte verbiete, spiele mit der Exi­ stenz der Medienunternehmen und hunderttausender Arbeitsplätze in Deutschland. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Zeilschriften- verlegcr entfällt von den jährlich 
etwa 40 Milliarden Euro Werbeum- sätze der Zeitschriftenbranche rund ein Prozent auf Tabakwerbung. Der Geschäftsführer des Zcntralverban- des der deutschen Werbewirtschaft, Volker Nickel, warnte, bei einem Totalverbot für Tabakwerbung seien bis zu 10 000 Jobs bedroht. Die Branche fürchte, dass dies der Einstieg in weitere Werbeverbote sei, zum Beispiel für Alkohol, aber auch für Kinderspielzeug. Die Bundesärztekammer begrüssie dagegen den EU-Beschluss und kritisierte die Haltung Deutsch­ lands scharf. «Das Verhalten der Bundesregierung ist skandalös», sagte ihr Präsident Jörg-Dietrich Hoppe. In Deutschland rauchten mittlerweile 25 Prozent der 15- jährigen Jungen und 22 Prozent der Mädchen täglich. Telekom macht ernst mit Schuldenabbau T-Online-Aktien verkauft BONN - Gut zwei Wochen nach seiner Berufung macht der Chef der Deutschen Telekom, Kai- Uwe Ricke, ernst mit seinen Plänen zum Schuldenabbau. Binnen weniger Stunden ver­ kaufte der Konzern am Montag ein Paket von 100 Millionen T-Online-Aktien an institutio­ nelle Anleger. Durch den «kleinen» Börsengang zogen die Kurse der T-Aktie und T- Online-Aktie kräftig an. Im Handumdrehen nahm die Telekom rund 610 Mio. Euro ein. Gegen­ wärtig stellt der Konzern mit 64 Mrd. Euro bei seinen Geldgebern in der Kreide. Bis Ende 2003 sol­ len die Verbindlichkeiten auf 50 Mrd. Euro gedrückt werden. Ent­ schuldung und Wachstum, halle sich Ricke zum Amtsantritt Mitte November als die wichtigsten 
Ziele auf die Fahnen geschrieben. Und der 41-jährige Manager fackelte nicht lange: zunächst krempelle er den Vorstand um. Die Vorstandschefs der Töchter sind bis auf eine Ausnahme (T-Systcms) im Vorstand 
vertreten, andere mus- sten den Hui nehmen. Neue Akzen­ te setzt er jetzt beim Schuldenab­ bau: Die Telekom versilbert ein T- Online-Aktienpaket von rund 10 Prozent und erlöst dringend benöli­ ge Mittel für den Schuldenabbau. Die gebeutelten T-Aktionüre dan­ ken es dem neuen Chef: Unter den DAX-Werten gehörte die T-Aktie am Montag bis zum Nachmittag zu den klaren Gewinnern. Das Papier lag rund 6,5 Prozent im Plus und übertraf wieder die 13 Euro- Marke. Börsianer begrüssten den Verkauf des Aktienpakets. «Es kommt wieder Geld in die Kon-zernkasse», 
sagte ein Analyst. Und ein Händler kommentierte: «Der Verkauf ist endlich mal wieder eine positive Nachricht für die T-Aktie». Auch der T-Online-Aktie tat der Verkauf gut. Der Kurs des Papiers ging im Zuge des angekündigten Anteilverkaufs in den Steilflug über und schrammt die 7-Euro- Marke. Am Nachmittag lag die Aktie mit einem Kurs von 6,83 Euro noch gut 10,50 Prozent im Plus. Durch den Verkauf wird die Aktionärsbasis bei T-Online, mit 11,8 Millionen Teilnehmer der grösste Internctanbieter Europas, und die Liquidität der Aktie erhöht. Mit der weiteren Abgabe von Akti­ en reduziert sich der Anteil der Telekom an seiner Tochterfirma auf 73,5 Prozent, ohne die Mchrzu- teilungsoplion (green shoe) von 20 Millionen Aktien. 
McDonald's schliesst 13 Restaurants KOPENHAGEN - Die amerika­ nische Fast-Food-Keiie McDo­ nald's schliesst in Dänemark 13 Filialen, 371 Arbeitsplätze gehen dadurch verloren. Dies erfolge im Rahmen von weltweiten Umstruk- turierungsniassnahmen, teilte McDonald's Dänemark am gestri­ gen Montag mit. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 29. November 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 44.40 Rücknahmepreis: € 43.46 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.60 Rücknahmepreis: € 41.70 Zahlstelle In Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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