Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 30. NOVEMBER 2002 
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YMAll/ WIRTSCHAFTSSEITE DER BLATT I A3 VV IX GEWERBE- UND WIRTSCHAFTSKAMMER 
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: |§ Sektion Industrie gegründet Am 21. Oktober 2002 wurde die Sektion Industrie in Form einer. Gründungsver­ sammlung aus der Taufe gehoben. Diese 28. 
Sektion der GWK entstand auf Anre­ gung einiger Mitglieder aus den Berei­ chen Entwicklung und industrielle Ferti­ gung. So soll für die Zukunft Sicher ge­ stellt werden, dass ihren Interessen tie­ fergehend Rechnung getragen wird. In­ dividuelle Anliegen können auf dieser Basis optimal vertreten werden und Grösscnvorteile durch einen gemeinsa­ men Sektionsauftritt werden realisierbar. Im Leitbild der neuen Sektion Industrie steht zu lesen: «Neue Netzwerke im In- .und Ausland werden aufgebaut und be­ stehende genützt. Dtfs Ziel dieser Netz­ werke ist es, die Wirtschaft nachhaltig zu fördern. Gefördert'wird auf verschiedens­ ten Ebenen. Die Sektion wird durch spe­ zielle Angebote;im Bereich der unterneh­ merischen Weiterbildung den" Mitglie­ dern die Möglichkeit geben, sich optimal für die Anforderungen der Zeit zu wapp­ nen,» Ebenso ist im Leitbild verankert, dass den Wünschien und Anregungen der Mitglieder höchste Beachtung zukommt. Dazu gehört auch, dass die Sektion Ihren •Mitgliedern bei Fragen mit" Rat und Tat zur Seite stehen wird. Die Sektion will sich ausserdem aktiv für bestmögliche Rahmenbedingungen einsetzen. Die Sektion sieht ihre Rolle deshalb als Bindeglied zwischen Staat und Industrie. Alle Massnahmen sollen zu einem gestärkten Industriestandort Liechtenstein führen. Wenn" ein Betrieb der Sektion Industrie angehören .möchte, soll ersieh mit Frau Oehri in Verbindung setzen. Sie ist Verbandssekretär der Sek­ tion Industrie. Ihre E-Mail-Adresse lau­ tet:   joehri@gwk.li Der Vorstand der Sektion Industrie: (i'.l.n.r.) Eddy Widmer, Hansjörg Goop (Vizepräsident), Magnus Tuor (Präsi­ dent), Marco Schmid und Donat Marxer. Die GWK im Internet Gewerbe- und Wirtschaftskammer:, www.flwk.il  f Äutogewerbeverband:. j www.automarkt.il Sektion Gastronomie: www.gastronomle.H Sektion der Untemehmensberater:"j www.lvu.lf  - v i 
GWK-Präsident Arnold Matt:.»Gerade die Berufsschau war für die GWK ein grosser Monstern, welcher auch in def Bevölkerung fir grosses Echo sorgte.» GEWERBE- & ^ ' WIRTSCHAf TSKÄMMER (Dt 'dfli fOrstentum Liechtenstein' 
Interview mit GWK-Präsident Arnold Matt zum Jahr 2002 für das Gewerbe Für die" Gewerbe- und Wirt- schaftskammer (GWK) geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Wir befragten GWK-Präsident Arnold Matt zum Jahr 2002 für die 
GWK, zur wirtschaftlichen Situation Liechtensteins sowie zu den Vorhaben der Kammer für das kommende Jahr. Herr Matt, wie beurteilen Sie grundsätzlich das Jabr' 2002 für die Gewerbe- und Wlrtschaftskam- mer (GWK), der Sie als Präsident vorstehen? Arnold Mätt: Das wichtigste ist, dass wir in Bezug auf die Umsetzung des Leistungsauftrages auch dieses Jahr Fortschritte erzielt haben. Wir kön-^ nen mit gutem Gewissen.sagen, dass wir im Plan sind. Wir konzentrierten uns dieses Jahr darauf, gewisse Vor­ haben abzuschliessen und weniger, neue zu beginnen. Des Weiteren war es uns möglich, den Mitgliedern in verschiedener Art und Weise Vortei­ le zu verschaffen. Hierbei möchte ich nur die Krankenkassenprämien er­ wähnen,, welche von unseren Mit­ gliedern seit Mitte Jahr vergünstigt •bezogen werden können. Auch bei der Rechtsberatung konnten wir Er­ folge für unsere Mitglieder erzielen. Ich kann sagen, dass Wir mit dem Jahr 2002 sehr Zufrieden sind. Es fiel auf, dass die GWK mit Ihren neuen Aktionen, wie beispielswei­ se der Berufsschau und der Verlei­ hung des Preises für Jungunter­ nehmer im Rahmen des GWK-Bal-. les grosse Beachtung fand. Gehe Ich richtig in der Annahme, das» damit dieses Jahf tieue Aktionen gestartet wurden, welche auch In Zukunft zur Austragung gelangen werden? Diese Annahme ist richtig. Gerade die Berufsschau war für die GWK ein grosser Meilenstein, welcher auch in der Bevölkerüng für grosses Echo sorgte. Die GWK konnte damit auf-, zeigen, dass sie sich aktiv für die Ju­ gend unseres Landes einsetzt. Ähn­ lich War e? mit der erstmaligen Ver-, leihurig des Preises für Jungunter­ nehmer. Für kommendes Jahr planen wir erneut die Vergabe eines Preises. Für diesen kann sich jeder Unterneh­ mer Liechtensteins bewerben. Er ist also nicht ausschliesslich- an Jung­ unternehmer gerichtet. Es wird Immer davon gesprochen, dass sich die Weltwirtschaft in ei­ ner Krise befinde. Letztes Jahr sagten Sie, dass es nach dem 11. September einen Umsatzrückgang gegeben habe. Wie sieht die wirt­ schaftliche Entwicklung beim Ge­ werbe dieses Jahr aus? Während den ersteh sechs Mona­ ten' dieses Jahres war eine Aufwärts­ tendenz erkennbar. Diese Hess je­ doch nach der Sommerpause wieder nach, so dass wir ungefähr auf dem gleichen Level wie im Vorjahr sind. " Diese Erkenntnisse decken sich auch mit-einer ETH-Studie. Die W' 
rt~ schaftsbaisse lässt sich auch daran erkennen, dass eine überdurch­ schnittliche Menge an Gewerberäu­ men leer stehen. Des Weiteren hört man auch immer wieder von auslän­ dischen Unternehmen, welche in Liechtenstein ansässig werden 
möchten, dass sie' die Abstimmung zur Verfassung abwarten. Ich gehe aber davon aus, dass auch unabhän­ gig von dieser Abstimmung ab dem Frühjahr die Konjunktur .wieder leicht anziehen wird. Die wirtschaftliche Flaute spürt auch der Staat. Die minderen Steuereinnahmen sprechen eine deutliche Sprache. Der internatio­ nale Druck auf den Finanzplatz hin- terlässt ebenfalls-Spuren, welche auch das Gewerbe zu spüren be­ kommt. Welchen* Rat geben Sie den Gewerbebetrleben unseres Landes, um diese sicher nicht ein­ fache Entwicklung zu meistern? . Diejenigen, welche schon im Früh­ ling spürtet!, dass die Umsätze rück­ läufig sind, und sich auch damit be- fasst 
haben,' trafen bereits die not­ wendigen- Umstrukturierungen. Ich . weiss von einigen Betrieben, dass sie. bewusst die Kosten zu mindern ver­ suchten und dies, auch gelang. Ich bin überzeugt, dass sich diese Betrie­ be für eine . Zukunft mit minderen Einnahmen, fit gemacht haben. In dieser Frage scheint mir jedoch von sehr grosser Wichtigkeit, dass die Bevölkerung Liechtensteins und auch die öffentliche Hand beginnt, bewusst in-Liechtenstein einzukau­ fen; Diesbezüglich sollte ein Umden­ ken stattfinden. Es sollte in Zukunft vermehrt darauf geachtet werden, Liechtensteiner Unternehmen zu un­ terstützen und nicht ausländische. Der einheimischen Wirtschaft kann man damit etwas Gufes tun, da das Geld im.Land bleibt. Dies generiert auch Steuereinnahmen, welche-der Staat braucht. Wenn die Steueraus­ fälle auf ein Minimum reduziert' werden können, wird es zu keinen Steuererhöhungen kommen. Sömit pro­ fitiert wieder jeder Einzelne von uns. In­ direkt kommt alles wieder zurück. Dies aber nur, wenn man die einhei­ mische Wirtschaft berücksichtigt. Hat die Baisse der Wirtschaft . auch Auswirkungen auf das Lehr­ lingswesen? " Zum jetzigen Zeitpunkt ist es sehr schwer, eine endgültige Aussage zu treffen, da die genauen Zahlen noch nicht vorliegen. Es gibt jedoch noch einige Lehrlinge, die bis heute keine Stelle gefunden haben. Dies ist aber kein Grund in Panik zu verfallen. Lchrverträge können auch noch im; Frühling kommenden Jahres abge-, schlössen werden. Es stellt sich aber die Frage, ob ein jugendlicher eine Lehre in jenem Bereich findet, den er 
für sich ausgesucht hat oder ist er gezwungen,"eine andere Alternative zu suchen. Es hat sicher Lehrstellen für alle Lehrlinge, jedoch nicht im gewünschten Bereich. Vor einem Jahr beklagten Sie sich über die. minder?. Akzeptanz, des Gewerbes In Liechtenstein ge­ genüber der Industrie und dem Fi­ nanzplatz. Hat sich diese Situation in den letzten 12 Monaten gebes­ sert? • Wir waren nicht ganz Unschuldig, dass dem Gewerbe Liechtensteins nicht jenes Renommee entgegenge­ bracht wurde, wie der Industrie und denl Finanzplatz. Dies müssen wir ganz ehrlich sagen. Der zuvor schon angesprochene GWK-Ball und auch die Berufsschau waren sicherlich zwei Anlässe, welche dem Ansehen des Gewerbes, in Liechtenstein nütz-' lieh waren. Dies allein schon durch die Aufmerksamkeit,' 
1 welche erregt wurde. Aus diesem Grund haben wir ' uns' entschlossen, diese Aktionen weiterzuführen. Des Welteren konn­ ten wir in diesem Jahr auch die poli­ tischen Möglichkeiten besser nutzen, was uns „ebenfalls, zugute kommt. Uns fällt auf, dass der Stellenwert des Gewerbes in letzter Zeit gestie­ gen ist. Einige Aussagen von Politi­ kern stimmen uns diesbezüglich zu­ versichtlich. Wir haben unser Defizit in dieser Frage erkannt und können nun die ersten Erfolge in Bezug auf das Ausmerzen-dieses Defizits vor­ weisen. Welche Schwerpunkte setzt sich die GWK Im Jahr 2003? • In erster Linie werden wir unseren Leistungsauftrag . weiterverfolgen, damit er wie geplant irri Jahr 2004 zu einem guten Ende gebracht wer­ den kann. Im Mittelpunkt des kom­ menden Jahres dürfte hierbei die Re­ organisation der GWK stehen, wel­ che wir angehen möchten. Wir möchten die GWK in verschiedene Sparten gliedern, zu welchen dann die einzelnen Sektionen gehören. Dies sollen die sieben Sparten Ge­ werbe und Handwerk, Industrie, Mo­ bilität und Transport, Dienstleistung, Information und Consulting, Handel sowie Tourismus und Freizeitwirt­ schaft. Diesen sieben Sparten wer­ den dann, die einzelnen Sektionen zugeordnet. Dadurch versprechen wir uns mehr Effizienz in unserer Arbeit sowie ein erhöhtes Mass an Demokratie innerhalb der GWK, so­ wie eine Intensivierung des Mei­ nungsbildungsprozesses. 
Weiterbildung bei der GWK GWK bietet Unter- nehmer-Diplom an Auch erfolgreiche Unternehmer und Führungskräfte in Klein- und Mitteiun- ternehmen stehen zunehmenden Anfor­ derungen in der Unternehmensfilhrung gegenüber. Aus diesem Grund bietet die Gewerbe- und Wirtschaftskammer (GWK) eine Unternehmerschulung an,, die mit dem «Unternehmer-Diplom GWK» abge­ schlossen werden kann. Der Lehrgang zum UnternehmcsrDiplom beginnt im März 2003. Schon am 13. Dezember.von 17 bis 18 Uhr veranstaltet die GWK eine Informationsveranstaltung zu diesem Lehrgang, bei der über den Aufbau, den Abiauf und die' Fachinhalte informiert wird. Diese Infoveranstaltung dauert et­ wa eine Stünde und sie findet im Schu­ lungsraum der GWK in Schaan statt. An­ melden können Sie sich tel. unter 237 77 88 oder per E-Mail an  phoffmann@gwk.Ii . Der Unternehmer-Alltag wird durch den Kämpf um Aufträge und Marktan­ teile ebenso geprägt wie durch die stei­ genden Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern, unter Umständen auch Ka­ pitalgebern. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine solide Aus- und Weiterbildung unumgänglich. Die GWK bietet deshalb im kommenden Jahr eine praxisorientierte' Weiterbildung über betriebswirtschaftliche Führung an. Berufliches Weiterhilduni>.\institul Der neue Lehrgang vermittelt die Kennt­ nisse 
für Unternehmer und Führungs­ kräfte in Klein- und Mittelunternehmen, welche für die erfolgreiche Leitung eines Betriebes von Bedeutung sind. Weil sich das Umfeld für gewerbliche Unterneh­ men durch die Auswirkungen der Globa­ lisierung in einem laufenden Verände- rungsprozess befindet, richtet sich das Ausbildungsprogramm nicht nur an Jungunternehmer. -"Ebenso können be­ währte Unternehmer von der Vermitt­ lung, moderner Instrumentarien aus der Managementpraxis für die Bewältigung ihrer betriebswirtschaftlichen Problem­ stellungen profitieren. ' Das Ausbildungsprogramm, das in 27 Kurstagen (jeweils Freitag und Samstag) absolviert wird, ist in 13 überschaubare, klar definierte und abgegrenzte Blockkur­ se aufgeteilt. Die einzelnen Kurseinheiten dauern zwischen eineinhalb und drei Ta­ gen. Die Ausbildung beginnt mit einer all­ gemeinen Einführung in die Volkswirt­ schaft und endet mit einem Überblick über Organisation und Kommunikation sowie über den Einsätz von EDV. Dazwischen liegen .Bildungseinheiten über die Unter­ nehmensfilhrung und das Personalwesen, über Marketing und Finanzmanagement. Der Risikoschutz und eine Kosten-Nutzen- Analyse steht Im Mittelpunkt des Ausbil- dungsblocks über Versicherungen, Wäh­ rend der Bereich des Rechts die Grundzü­ ge des Personen- und Gesellschaftsrechts sowie des Arbeits- und Vertragsrechts um- -, fasst. Den • Praktikern aus den Produkti­ ons- oder Dienstleistungsbetrieben ver­ mitteln erfahrene Spezialisten mit dieser. Unternehmerschulung die verschiedenen Teile einer erfolgreichen Untemehmerpo- litik. Die Absolventen werden in die La&e versetzt, eine den Bedürfnissen des eige­ nen Betriebes angepasste Geschäfts- und Untemehmenspolitik zu entwickeln und umzusetzen. Um eine hohe Qualität der Weiterbildung zu gewährleisten, wird die. Teilnehmerzahl pro Lehrgang auf 20 Ab­ solventen beschränkt. 4- ' 1 1 ivk GEW-ERBE- & 
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