Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DONNERSTAG, 28. NOVEMBER 2002 VOLKS I 
CDHDT EX-OLYMPIASIEGER ALS WACHSPROFI BLATT 
I Orvn l MUSICALS BEIM SPORTLERTREFF 
20 SKI NORDISCH lahr der Bestätigung TOGGENBURG - Die Schweizer Ski­ springer treten am Freitag und Samstag in Kuusamo (Fi) unter neuen Vorzeichen zu den ersten Weltcup-Prüfungen an. Die Erfol­ ge von Doppel-Olympiasieger Simon Ammann haben in der Öffentlichkeit hohe :Erwartungen 
geweckt. Speziell unter Druck fühlt sich Simon Ammann (Bild) aber nicht. Die Erfolge seien für ihn vielmehr motivie­ rend. «Ich stehe erst am Anfang meiner Kar­ riere und habe trotz dem Doppel-Olympia­ sieg nöch sportliche Ziele», erklärte der Tog* genburger. Ammann legte im Sommer erfolg­ reich den ersten Teil der Matura-Prüfungen ab und nahm das Training insbesondere im konditionellen Bereich etwas verspätet .in Angriff. Zum Saisonbeginn ist er aber parat; «Ich habe meinen idealen Sprung verinner- licht, sehe ihn eigentlich vor mir.» - . Die deutschen Vorzcige-Adler Sven Han- nawald (28) und Martin Schmitt (24) kamen nicht verletzungsfrei durch den Sommer. Vierschanzentournee-Sieger Hannawald . liess sich am Meniskus operieren, der vierfa­ che Weltmeister Schmitt verpasst nachher Patelläsehne-Operation den Saisonadftakt in Kuusamo. Bei Weltcup- Gesamtster Adam Malysz (Pol) waren zwischenzeitlich eben­ falls Knieprobleme aufgetreten. Seine Ambi­ tionen auf Siege eindrütklich/angemeldet hat der Österreicher Andrea^'Widholz! mit fünf Erfolgen an ̂deruseefis Springen des Sommer-Grand-Prix. Auch Martin Höll­ warth soll in ausgezeichneter Verfassung sein. Der finnisch Weltcup-Dritte Matti Hautamäki-hat sein Training aus militäri­ schen Gründen leicht reduziert. Sein Lands­ mann Janne Ahonen überzeugte mit Rang 3 im Somfrier-GP. Trotz vieler Diskussionen um die Bewertung des Skispringens durch die Sprungrichter sowie den Bestrebungen, die Athletik wieder vermehrt in den Vorder­ grund zu stellen, blieb im Reglement fast Alles beim Alten. Einzig die Toleranzgrösse des Anzuges an standardisierten Messpunk- ten wurde geringfügig auf 6 cm reduziert (zuvor 8 bis 10 cm); Weltcup-Kalender Die wichtigsten Termin e  • ^  ' 29J}0. 
November: Kuusamo (Fi), 2-mal Grossschanzc (0) ' 677. Dezember: ' Trondhcim (Nn), 2-mal G 14715. Dezember: Titisee-Neustadt (De). 2mal G 21J22. 
Dezembtr: Engclberg. 2-mal G.. 29.12. Dezember: Oberstdorf (De), G 1. Januar 2003; Garmisch-Partenkirchen (Dc),.Ö 4. Januar: Innsbruck (Ö)G 6. Januar: Bischofshofen (ö), G ' 11712. Januar: Liberec (Tsch),"2-mal G 18719. Januar: Zakopanc (Pol), 2-mal G 23. Januar:. Haliuba (Jap), G 25726. Januar . Sapporo (Jap), 2-mal G 1.Februar: Tauplitz (ö), Skifliegen(SF) 2.Kebniar: Bad Mittendorf (ö), SF - 879. Februar: Willingen (De); 2mal G 879.Aliirz: Oslo (No), Team, G 14715. März: . Lahli (Fi). 2mal G 21722723, März: Planica (Sin),Team SF und 2mal JjF. Weltmeisterschaften 19, Februar bis 1. März 2003 in Val di Ficmmc/Il. 22. 
Februar Grossschanzc. 23 Februar Grossschanzc, Tcain. 28. Februar Normalschanze. Die Preisgelder Einzel. Ein Springen pro Ort (70 000 Franken): l. 30 000. 6. 2000.- 2. 15 000. 7.1000.- 3.10 000. ' 8. 1000.- 4.6000. 9. 1000.- 5,3000. 10. 1000.- Zwei Sprlntjen pro Orf (Je 50 000.-): 1.20 000. 6. 2000.- 2.12 000. 7. 1000.- 3.7000. 8. 1000.- '4. 3000. 
9. 1000.- 5.2000. 
10. IQOO.- Trum (50 000.-): 
Haslers Elfolgsgarant Der russische Ex-Olympiasieger IMikolai Simjatow präpariert Markus; Haslers Ski KUUSAMp,- Im Langlauf ist ein schneller J3ki die halbe Miele. Die ganze Kraft eines Athleten nützt nichts, wenn er mit sei­ nem «Brett» nicht richtig vor­ wärts kommt. Seit dem 1. November verfügt der ins öster­ reichische Team eingegliederte Markus Hasler über einen Meis­ ter seines Faches, der schon olympische Ehren erntete: den Russen Nikolai Simjatow. Toni N8ütll, Kuusamo Noch ist der Dopingskandal von Salt Lake City nicht ganz verges­ sen, als Larissa Lasutina und Olga Danilowa die Manipulation mit dem Epo-Nachfolgeprodukt Dar- bepoYetin - nachgewiesen wurde. «Ich weiss nicht genau, was sich da abgespielt hat! Lasutina, Danilowa und Julia Tschepalowa sind ihrer eigenen Wege ausserhalb der* Mannschaft gegangen», wehrt der 47 Jalire alte Nikolai Simjatow die Frage ab, wie nahe er beim Mittel­ punkt des Erdbebens gestanden hat. Trainer ausgewechselt * Wurde Simjatow ein Opfer der Ereignisse der letzten Olympischen Winterspiele? Die Auskunft lautet anders, zumal Simjatow für das Männer-Team zustündig war. Die russische Langlauf-Nationalmann-. schaft verfügt im Erdöl-Unterneh­ men Rosneft über einen potenten Sponsor. Zwischen den Verant­ wortlichen von Rosneft und dem Verbandspräsidenten Anatoli Akentjew soll es zu einem Tauzie­ hen gekommen sein. Als dessen Folge wurden die Trainer und bei­ nahe die halbe Schar der Athleten ausgewechselt. «Nach dem letzten Winter hatte ich einen Monat lang Urlaub. Danach verging die Zeit, und ich hörte .nichts mehr vom Verband.» So lief die Geschichte für Nikolai •Simjatow, der in den achtziger Jah­ ren einer der gefeiertsten Langlauf- Stars war. 1978 machte der in Istra, 60 km nördlich von Moskau 
gebo-Nikolal 
Simjatow ist dafür verantwortlich, dass es beim Liechtensteiner Markus Hasler richtig «läuft». rene Russe, als Zweiter über 30 km an der WM in Lahti 
(Fin) interna­ tional auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später gewann Simjatow in Lake Placid über 30 und 50 km sowie mit der Staffel die Goldme­ daille. Skatingtechnik wurde zum Vertiängnis Zwei Jahre lang blieb Simjatow danach wegen Krankheit ein Schat­ ten 
seiner selbst. Doch 1984 in Sarajevo trumpfte er nochmals auf: Gold über 30 km, Silber mit der Staffel. Dann wurde ihm eine Neu­ entwicklung zum Verhängnis. 1985 bei der WM in Seefeld (ö) kam die Skatingtechnik auf. «Klassisch hätte ich noch weiter laufen kön­ nen», meint der Russe im Rück­ blick, der auf die Olympischen 
1986/87 betreute Simjatow die Junioren-Nationalmannschaft und konnte bei der Nachwuchs-WM in Asiago (It) mit fünf Goldmedaillen einen grossen Erfolg feiern. Nach dem missglücktcn Comeback für Calgary arbeitete er zwei Jahre lang mit der Bialhlon-Nati seines Landes, Danach übernahm er als Cheftrainer die russischen Langläufer, trainierte aber auch die über Jahre hin­ weg erfolgreiche Jelcna Välbc sowie Nina Gawriljuk und Olga Danilowa. Ein solcher Mann, verdien­ ter Sportler der damaligen Sowjetunion und im Militär mit zwei Sternen versehen, stand 
"eine geraume Zeit lang niemand gefunden, bis das Gespräch auf Simjatow kam. «Sein Wort gilt etwas» «Ich bin noch nicht so lange im Austria-Team, deshalb kann ich Markus noch zu wenig beurteilen», sagt Simjatow, der seine Arbeit als* Wachsspezialist nicht als Abstieg betrachtet; «Ich habe auch vorher schon Ski präpariert. Vom Ausland hat mich niemand gefragt, ob ich einen Trainer-Job übernehmen möchte. Deshalb bin ich froh, dass ich bei den ÖsteiTeichem lernen, aber auch meine Erfahrung ein­ bringen kann.» Selbst die jahrelan­ ge Praxis kann nicht verhindern, dass ein Russe, der sein ganzes Leben mit Langlauf verbracht hat, noth nicht'ausgelernt hat. Markus Hasler läuft auf norwegischen Madshus-Ski, deren Steifigkeit in der klassischen Technik von den Fischer und Atomic abweicht, die yon den Russen benutzt werden. Und auch die Paraffin-Wachse, ita­ lienischer und schwedischer Her­ kunft waren für Nikolai Simjatow bis zur Aufnahme seiner Arbeit für das Austria-Team ungewohnt. Aber Respekt hat sich Sim­ jatow bereits ver­ schafft. «Sein Wort gilt etwas. Wenn er etwas sagt, hören alle auf ihn», Trai- Emil h Winterspiele 1988 in Calgary hin • danach vor dem Nichts. ein Comeback 
versuchte. Im ersten Testrennen schien der Weg für ihn nach einem 4. Rang offen. Im zweiten Test belegte er wegen des Wachses nur Platz 11. 
Doch wie anderswo funktio­ niert auch im Langlauf das Buschtelefon. Trainer Emil Hoch. suchte Serviceleute. Für Markus Hasler wurde 
Vertraut auf das Können von Nikolai Sim­ jatow: Markus Hasler. «Jesus Christ Superstar» meets Sportstars LMC sorgt für musikalischen Rahmen beimSportlertreff 2002 1.24 000. 
2. I6Q00. 3. 
IOOOO.-SCHAAN- 
Auch dieses Jahr Ist das TaK in Schaan wieder Aus­ tragungsort des Sportlertreffs. Am 11. (Tezember werden nicht nur die LandesmeisterHnnen geehrt und'die SportlerHnnen des Jahres gewählt, auch die Liechtenstein Musical Company (LMC) 
gibt ein «Best ofHPro- gramm zum Besten. ' Traditionell lädt der Liechtenstei­ nische Olympische Sportverband (LOSV) im Monat .Dezember zum. Sportlertreff ein. An diesem Abend werden   \mter   anderem die Landes- meisterinnen und Landesmeister der LOSV Mitgliederverbände aus­ gezeichnet. Höhepunkt des Abends ist jeweils die Bekanntgabe der Sportlerin, des Sportler und der Mannschaft des Jahres, welche unmittelbar vor der Veranstaltung durch 
: das Wahlgremium gewählt werden. Ein zusätzliches Highlight in diesem Jahr verspricht das Rah 
J menprogramm. Die Liechtenstein Musical Company hal ihr Kommen zugesagt. Der diesjährige Sportlcr- treff steht unter dem Motto «Made 
Auch sie sind «Made In Liechtenstein» und treten am 11. Dezember beim Sportlertreff auf. Wolfgang Nipp als Jesus und Ernst Walch als Heroties. in Liechtenstein». Nebst den sport­ lichen Leistungen heimischer Cracks, 
Wird auch der musikali­ sche Rahmen ein Beweis liechten­ steinischer Stärke sein. Die Liech­ tenstein Musical Company wird 
mit einem «Best of» Programm aufwarten. In Originalbesetzungen werden die grössten Hits der drei Erfolgsproduktionen Hair, Joseph" und Jesus Christ Superstar im TaK für eine dynamische Verbindung 
von Sport und Kultur sorgen. «Für uns ist es eine grosse Ehre, beim Sportlertreff aufzutreten», so Hans Nigg, Präsident der LMC. Finale im Jubiläumsjahr Mit. dem Sportlertreff 2002 geht für den LOSV ein aktives, attrakti­ ves und intensives Jahr zu Ende. Im Rahmen des zehnjährigen Beste­ hens des Liechtensteinischen Olympischen Sportverbandes, wurde 2002 als das «Jahr der Chancen» ausgerufen. Verschiede­ ne Höhepunkte wie die Olympi­ schen Spiele von Salt Lake City, die Weiterentwicklung des Ausbil- dungsprogrammes, der Besuch von IOC-Präsident Jacques Rogge oder die Würdigung des Sportpioniers Eduard Alexander Baron von Falz Fein werden einen bleibenden Ein­ druck hinterlassen. 
Beim Sportler­ treff am Mittwoch, dem 11. De­ zember im TaK in Schaan, werden diese Highlights nochmals aufle­ ben. Beginn dieser öffentlichen Veranstaltung ist um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
	        

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