Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 4 Mittwoch, 6. Februar 2002 
SALT LAKE CITY 2002 
99P Liechtensteiner 
VOLKSBLATT OIvmpigSpKKer ERÖFFNET. Der belgische IOC- Präsident Jacques Rogge hat in Salt Lake City die erste Arbeitssitzung der 113. Vollversammlung des Inter­ nationalen Olympischen Komitees eröffnet. Prominentester Abwesen­ der ist dabei der holländische Kron­ prinz Willem-Alexander, der sich nach seiner Heirat am Samstag auf Hochzeitsreise in der Schweiz befin­ det. 
Rogge kündigte an, dass auch noch das russische IOC-Mitglied Schamil Tarpischew nach Salt Lake City kommen werde. Tarpischew hatte von den amerikanischen Behörden bisher keine Einreisege­ nehmigung bekommen. Kurz vor Eröffnung der Olympischen Winter­ spiele werden von der Session keine wesentlichen Entscheidungen er­ wartet. • • • DOPING-KONTROLLEN. Mit zwölf Beobachtern wird die Anti- Doping-Agentur WADA die geplan­ ten Kontrollen bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City überwachen. «Wir wollen sicherstel­ len, dass alle Kontrollen korrekt ab­ laufen und die Athleten Vertrauen haben können», erklärte WADA- Präsident Dick Pound. Von der Eröffnung des Olympischen Dorfes am 29. Januar bis zum Schlusstag am 24. Februar werden rund 1600 Doping-Kontrollen vorgenommen. Darunter sind etwa 800 Tests auf mögliches Blutdoping, denen sich die Ausdauerathleten unterziehen müssen. • • • VERSPÄTET. Noch nicht im Ein­ satz stand am Montag beim Eis­ hockey-Testspiel der Franzosen ge­ gen Lettland (1:5) Philippe. Bozon von Servette. Der Stürmer des ersten Schweizer 
Vorrundengegners war zwar rechtzeitig in der Olympia- Stadt eingetroffen, nicht aber sein Gepäck. Santiago de Chile tönt aber auch ähnlich wie Salt Lake City . .. SALT LAKE 2002 TUO 1W7 HOC BOMBENANGST. Ein Bomben- alärm hat am Montag den Verkehr zeitweise zum Erliegen gebracht. Wegen eines verdächtigen Pakets auf dem Highway 15 nach Ogden wurde die Autobahn für eine Stunde gesperrt. Der Inhalt des Pakets er­ wies sich jedoch als harmlos. • • • «UNFAIR». Eddie «The Eagle» Ed­ wards durfte 1988 von der Schanze hüpfen, 1992 gingen Slalomläufer aus dem Libanon und Marokko an den Start. Aber Bashar al Huneidi, ein ehrgeiziger Riesenslalom-Spe- zialist aus dem Scheichtum Kuweit, kann in Salt Lake City nicht dabei sein. «Das ist unfair», empört er sich, «für die WM genügt die Meldung, für Olympia muss eine Mindestzahl an FIS-Punkten erreicht werden.» AI Huneidi nahm an zwölf FIS-Rennen teil, verfehlte aber das Minimum. Sein Österreichischer Trainer Chris­ toph Brugger meint: «Er wäre gut genug, um mitzumachen.» • • • SCHNEEFÄLLE. Rechtzeitig auf den Beginn der Spiele meldet sich auch Frau Holle wieder: Für morgen Donnerstag sind In Snowbasin, Deer Valley, Park City, Soldier Hollow und im Utah Olymplc Park weitere Schneefalle angesagt, die zum Teil bis Sonntag anhalten sollen. In der Olympiastadt selber soll es hingegen vorerst niederschlagsfrei bleiben. 
78 Entscheidungen an zehn Orten Weit verstreute Wettkampfplätze in Salt Lake City Die entfernt gelegenen Arenen, die sich auf acht Städte vertei­ len, sind gut erschlossen und bequem zu erreichen. Winter­ spiele der kurzen Wege werden es auch bei Olympia 2002 nicht. Vom Olympischen Dorf in Salt Lake City können die Athleten nur ins «Rice-Eccles Olympic Stadium» zu Fuss gehen. In der renovierten Football-Arena auf dem Campus der Universität Utah fin­ den aber keine Wettkämpfe, sondern nur die Eröffnungs- und Schlussfeier statt. Längere Busfahren werden somit zur täglichen Pflicht für alle, die nicht viel Geld für ein Zusatzquartier in un­ mittelbarer Wettkampfnähe ausgeben wollen. Die maximal 60 Fahrminuten entfernt gelegenen Arenen, die sich auf acht Städte verteilen, sind aller­ dings gut erschlossen und bequem zu erreichen. Fünf überdachte Stadien Die 78 Entscheidungen werden an zehn Schauplätzen ausgetragen. Fünf davon sind überdacht. Am schnellsten ist das sechs Kilometer entfernte «Salt Lake Ice Center» zu erreichen. Es ist die einzige Arena direkt in der Olympia- Stadt. In dem im Stadtzentrum errich­ teten Glastempel, in dem die Basket- ball-Profis der Utah Jazz seit zehn Jahren ihre • NBA-Spiele austragen, wetteifern die Eiskunstläufer und Short-Tracker. Am westlichen Rand der Mormo­ nen-Metropole in Kearns befindet sich das überdachte «Utah Olympic Oval». In dem 39 Millionen Dollar teuren Bau wollen die Eisschnellläufer auf dem «schnellsten Eis der Welt» ein Rekord­ festival veranstalten. Auf halber Strecke liegt in West Valley City das «E-Center». Dort und in der «Peaks Ice Arena» im 82 Kilometer südlich ange­ siedelten Provo werden die Eishockey- Turniere ausgetragen. Die längste An­ reise haben die Aktiven zu den alpinen Hochgeschwindigkeitsrennen ins 87 Kilometer nördlich gelegene «Ski Re­ sort Snowbasin». Am weitesten nach Südosten müs­ sen die Biathleten, Skilangläufer und nordischen Kombinierer fahren. Bis zu den am Fusse der Wasatch Mountains in «Soldier Hollow» wie auf einer Büh­ ne eingebetteten Loipen sind es 74 Ki­ lometer. Das höchstgelegene Langlauf- Areal in der olympischen Geschichte (1670 bis 1793 m) ist fast durchgängig einsehbar. Auf dem Weg dorthin passiert man das Schmuckstück der XIX. Winter­ spiele - den «Utah Olympic Park». In der Rekordhöhe von über 2000 Metern wurden für 139 Millionen Dollar drei 
Salt Lake Ice Center • Eiskunstlauf • Short Track E Center • Eishockey Utah Olympic Oval • Eisschnelllauf 
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Utah Olympic Park • Bob • Rodeln • Skeleton • Skispringen Nordische Kombination Park City Mountain Resort • Ski Alpin: Riesenslalom Deer Valley Resort • Freestyle • Ski Alpin: Slalom Soldier Hollow • Biathlon • Langlauf • Nordische The Peaks Ice Arena Die Medaillenentscheidungen werden in diesen zehn Wettkampfstätten fallen. Skispning-Anlagen und ein Kunsteis- Labyrinth in die weitläufige Land­ schaft integriert. Die Bobfahrerinnen erleben auf der 
1340 Meter langen Piste ihre olympische Feuertaufe, die Skeleton-Asse nach 
54 Jahren ihr Comeback. «Heisses Pflaster» Park City Das «heisseste Pflaster» beginnt sechs Kilometer östlich des «Utah Olympic Park». Park City mit seinen 4700 überwiegend extrem gut betuch- ten Einwohnern ist Utahs Party-Hoch­ burg schlechthin. Bevor allerdings die 
Snowboarder und alpinen Slalom- so­ wie Riesenslalom-Läufer ihren Spass haben, werden sie auf den ihnen seit Jahren vertrauten Steilhängen ihre Olympia-Sieger ausfahren. Die Wettkampfstätten, die nach den Wettbewerben für sportliche wie auch für Unterhaltungszwecke genutzt wer­ den, waren Salt Lake Citys grosser Trumpf schon bei der Bewerbung. Be­ reits vor sieben Jahren verfügte die Stadt am grossen Salzsee mit Ausnah­ me einer zweiten Eishalle und eines Kunsteiskanals über ein komplettes An­ gebot von Sporteinrichtungen. Mit 360 
Millionen Dollar nehmen sich die Ge­ samtinvestitionen im Vergleich zu den Winterspielen 1998 in Nagano (680 Mio. Dollar) bescheiden aus. Problemkind Olympic Oval Kopfzerbrechen bereitete einzig das «Olympic Oval». Erst stürzte im April 2000 ein Teil der Dachkonstruktion ein, dann musste auf Grund von Ris­ sen im Beton der gesamte Laufring neu ausgegossen werden. Die General­ probe bei den Sprint-Weltmeister­ schaften im März verlief jedoch glän­ zend. Adidas und Rechsteiner offizielle Ausrüster des Olympia-Teams 2002 In Sachen Bekleidung wird es dem Liec/ifensfeiner 
Olympia Team für Sah Lake City an nichts fehlen. Mit Adi­ das konnte der LOSV eine Weltfirma als Ausrüstungspartner gewinnen. Nebst Trainingsbekleidung und Reise­ taschen, stellt Adidas auch die be­ währten Stadionjacken in den Landes­ farben zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit Rechsteiner Schuhe ft Sport in Vaduz wurden zu­ dem Winterboots, Allzweck- und Frei­ zeitschuhe angepasst und abgegeben. Unser Bild zeigt das Liechtensteiner Olympia-Team 2002 anlässlich der offiziellen Verabschiedung zusammen mit (vorne v.l.) Chef de Mission Alex Hermann, Sportminister Dr. Alois Os- pclt, Prinzessin Nora von und zu Liechtenstein, fronte v.r.) LOSV-Prä- sident Leo 
Kranz, Andy Rechsteiner von Rechsteiner Schuhe ft Sport und Bruno Hungerbühler von Adidas Schweiz. 
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