Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 19. NOVEMBER 2002 VOLKS I l/l I I T| ID HERBSTKONZERT BLATT I l\UL IUli RIBEL UND MUSIK 
18 NACHRICHTEN Das Schauspielhaus Zürich zu Gast im Vaduzer Saal VADUZ - Am heutigen Dienstag um 20.09 Ul\r- beginnt mit der Begegnung zweier Kunstexperten noch einmal ein Thomas- Bcriihard-Abend, der es in sich hat. In Tho­ mas Bernhards Text treffen sich eines Tages zwei Kunstexperten, der Privatgelehrte Ätz­ bacher und der Musikkritiker Reger. Und schon bald ist nichts mehr, wie es war... Christof Nel und Stefanie Carp haben aus der .Romanvorlage ein packendes Stück Theater gemacht. Die Zürcher und Hambur­ ger Co-Produktion ist nun im Vaduzer Saal zu erleben. Monica Bleibtrcu, Stephan Biss- nicier, Peter Brombacher und Werner Rehm spielen in Christof Ncls Inszenierung. Und wenn sie loslegen, darin wackelt nicht nur die Museuniswand, die ganze Welt gerät aus den Fugen. Noch gibt es Karten. DerTaK- Vörverkauf an dcrRcbcrastrassc 10, Schaan, Tel.: (00423) 237 59 69, hat zwischen 10 und 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr geöff­ net. Die Abendkasse im Vaduzer Saal, Vaduz, öffnet eine Stunde vor Vorstellungs- beginn. TaK Kinder-Theaterwerkstatt BUCHS - Bist du zwischen 9 und 11 Jahre alt? Und spielst gerne Theater? Dann bist du bei uns genau richtig! Die Fabriggli-Kinder- Theaterwcrkstatt startet am Mittwoch, den 27. November ein neues Projekt. Die Lei­ tung hat Barbara Saluz-Beck, unterstützt durch'Brigitte Frei. Jeweils mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr und ab Januar 2003 auch jeden zweiten Samstag von 11 bis 12.30 Uhr finden Proben statt. Ende März werden wir das Einstudierte dann auf einer richtigen Bühne im Werdenberger Kleintheater Fabriggli aufführen. Das Kursgeld beträgt 260.- Sfr. Anmeldungen sind bis spätestens 25. November 2002 unter der Telefonnum­ mer 081/740 09 80 an Barbara Saluz-Beck zu richten. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eintreffens berücksichtigt, da höchstens II Kinder bei diesem Projekt mitmachen.können. Wir freuen uns auf euch! (Eing.) Glasschmelzen für Einsteiger GRABS - Im «Glass-Fusing»-Kurs möchte die Kurslciterin zeigen, wie man mit Glas gestalterisch umgehen kann. Klar- und Farbglas in Platten zu Scherben, runden Scheiben oder Streifen geschnitten, das sind unsere Rohlinge. Bis der gläserne Rohling schliesslich zum Teller, Aschenbecher, zur Schale oder Vase wird, steht ihm noch ei­ niges bevor. Die Stücke werden Glas auf Glas im Brennofen zusammengeschmolzen, dadurch erhält jede Platte eine eigene Struk­ tur. Die Glasplatte wird zum Teller; indem sie sich beim zweiten Brand im Ofen in einer Form absenkt. Der Kurs 139 unter der Leitung von Hcdy Gnehm beginnt am Don­ nerstag, den 21. November um 19 Uhr im «Werdenberger Glas Design» in Grabs. Anmeldung und Auskunft bei <fcn Erwach­ senenbildung Stein-Egerta in Schaan, Tele­ fon 232 48 22 (oder per E-Mail: info@stein- egerta.ii). (Eing.) 
Herbstkonzert der Harmoniemusik Balzers zum 12Ö. Geburtstag BALZERS - Volle Säle sind bei den Konzerten der Harmonie­ musik wahrlich keine Selten­ heit. Auch beim Herbstkonzert am Sonntagnachmittag im Gemeindesaal Balzers war kein freier Platz mehr zu finden. «Friedrich Westle r  " Dass auch viel Prominenz den Weg zu diesem Konzert gefunden hatte, mag ein Zeichen der Wertschät­ zung sein. So begrüsste der Präsi­ dent, August Frick, Ihre Durch­ laucht Fürstin Marie, Landtagsprä­ sident Klaus Wanger, Regierungs- rätin Rita Kieber-Beck, Vorsteher Othmar Vogt, Mitglieder des Land­ tags, Mitglieder des Gemeindera­ tes, die hohe Geistlichkeit, Vertre­ ter befreundeter Vereine und die vielen Besucher. Er berichtete über ein erfolgreiches Vereinsjahr und Übergab die Ansage an Christian Nipp, der in gewohnter Weise durch das Programm führte. Hoher Unterhaltungswert Die Wahl der vorgetragenen Werke garantierte in ihrer Vielsei­ tigkeit einen hohen Unterhaltungs- wert. Nur wäre das, um den Wer­ ken gerecht zu werden, zu wenig als Aussage. Das Angebot reichte von nahezu naturalistischen Stim- mungselementcn über Stücke im Bereich der absoluten Musik bis hin zur strengen Form. Dazu die reinen Tanzelemente. Kompositio­ nen wie «After a Gentlc Rain» von Anthony Lannaccone sind trotz des Titels keine Naturschilderun- gen, sondern ins abstrakte über­ höhte Empfindungen. Im Gegen­ satz dazu ist «Aurora» von Tho­ mas Doss eine Komposition, die sich in imitatorische Naturschilde­ rungen ergeht/Völlige Musik ist «Celtic Knots» von Goff Richards. 
Die Harmoniemusik Balzers bot bei ihrem Herbstkonzert Musik vom Feinsten. Unter dem begeisterten Publikum wellten auch der Gemeindevorsteher von Balzers, Othmar Vogt, I. D. Fürstin Marie von Liechtenstein und Land­ tagspräsident Klaus Wanger mit Gattin Heidi (Kleines Bild: v.l.n.r). Das stellt hohe Anforderungen an den Hörer und kann nur durch ein hohes Mass an exakter Wiedergabe mitgeteilt werden. «Canterbury Chorale» ist eine klassische Arbeit, die im Durchführungsprin­ zip ein melodisches Modell verän­ dert. Tanzstücke 
wie «Summer in Central Park» und «El Cumbano- chero» sind Tanzthemen ver­ pflichtete Kompositionen, die durch komplizierte rhythmische. Überlagerungen eine hohe Leben­ digkeit vermitteln. Ein Klangphänomen Der Vogel, sagt man, sitzt in den Zweigen und singt, weil er singen 
muss. Ähnliches mag bei den Balz- ncr Musikerinnen und Musikern zutreffen. Sie sitzen zwar nicht in den Zweigen, aber sie spielen, weil es ihnen ein Bedürfnis ist, spielen zu müssen. Dazu kommt ein Diri­ gent, der die Iristrumentalistcn dazu bringt, es so zu spielen, wie er will. Das ist das Klangphänomen der Balzner Harmoniemusik. Die­ ser fordernde Dirigent ist Willi Büchel, ein auswendig dirigieren­ der Ausnahmedirigent. Dass aus dieser Beziehung ein nahezu pro­ fessionelles Musizieren entstehen konnte, setzt ein hohes Mass an Üben voraus. Man braucht sich nicht an die etwas abgenützten 
Metaphern Klangdifferenzierung, Klangbalancc und Ähnliches hal­ ten. Das alles bietet das Orchester mit einer scheinbaren Leichtigkeit, die eine immanente Musikalität beweist. Besonders erwähnenswert die Gruppe der Percussionisten. Sic geben durch ihre Vielseitigkeit, durch ihre unwahrscheinliche Prä­ senz und durch ihr gemeinsames rhythmisches Empfinden den gespielten Werken höchste Authen­ tizität. Ein grosser Applaus, drei Zuga­ ben. Das Zugeben nicht leicht gemacht. Eine Bearbeitung der Bach-Toccata in d-moll. Wer sonst sollte das leisten können? Musikalische Weltmacht Ribel Warum der Ribel in der Musikgeschichte immer schon allgegenwärtig war TRIESENBERG - Zum Abschluss der Triesenberger Wochen fand am Sonntag der Konzertabend «Klassischer Ribel» mit Hieronymus Schädler (Flöte), Edward Rushton (Klavier) und Dolly Schädler (Ribel) statt. Das beachtlich vielköpfige Publi­ kum wurde im, Triesenberger Bärensaal prächtig unterhalten. • Michael Reichert «Ich habe eine Vision», erzählt Hieronymus Schädler, «Am An­ fang ist es der Pizza wie dem Ribel ergangen, zuerst gab es sie nur in einem Dorf ( 
dann im Nachbardorf, schliesslich in Amerika, jetzt wird überall Pizza gegessen. Ich stelle mir vor, dass es in 20 Jahren über­ all Ribel geben wird.» Den Anfang hat seine Mutter Dorly bereits gemacht, die zwei Tage geribelt habe. Berge von Ribel, die rund 60 Leute satt machten inkl. dem not­ wendigen Zubehör, sprich Sura Käs, Kaffee und Apfelmus. Und natürlich, war diese Riblerei nur ein Vorwand, die Leute in ein klassisches Konzert zu locken. Die Leute haben Mühe mit der klassi­ schen Musik, meint Schädler. Warum? Weil sie ihnen keine 
Anhaltspunkte, zu wenig' Erlebnis biete. Daher musste dieser Ohrenschmaus herhalten, um Ver­ bindung zu schaffen zwischen dem Kulinarischen und der Musik. Daher hört man, wenn man dem Confdrencier und Flötisten glauben darf, auch hinter jedem Musikstück den Ribel rollen. So habe bereits Georg Friedrich Händel den Ribel 
vertont - Hörprobe. Auch der Kom­ ponist Jean-Michel Damase benut­ ze den Ribel als «gelben Faden» - Hörprobe. Anhand einer Komposi­ tion von George Enesco wird der Unterschied zwischen dem Berger Ribel, nämlich dem Semmel- oder Weizenribel. und seiner etwas grö­ beren Variante, dem Rheintaler oder Türkenribel erklärt bzw. musi­kalisch 
vorgeführt. Wie weltum­ spannend der Ribel sei, könne man im Internet nachlesen. 659 Einträge hat Hieronymus Schädler dort gefunden. «Dort bin ich bis in die Tschechoslowakei gekommen." Drumherum habe ich nichts ver­ standen, aber Ribel ist immer wie­ der vorgekommen.» Man sieht: Der Ribel ist eben weltweit vernetzt. Am Konzertabend «Klassischer Ribel» mit Hieronymus Schädler (Flöte) und Edward Rushton (Klavier) wurde der Ribel mit der klassischen Musik kombiniert. i 
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