Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2002 
VOLKS I IXI II Tl ID 
KULTUR MACHT BLATT I l\UL IVi VT 
DAS LEBEN REICH 
27 KULTURTIPPS Gerolf Hauser Kulturjournalist «Monte UGa» VADUZ - Brauchen Sie Hilfe, um die eige­ ne Befindlichkeit beim Umgang mit Proble­ men in den Griff zu bekommen?" Dahn geniessen Sie «Monte LiGa». Ingo und Mathias Ospelt und Marco Schüdler zeigen im Kcllerraum des Hotels Schlüssle in Vaduz den nicht immer in feiner englischer Art statt­ findenden Umgang miteinander. Vorstellun­ gen: 16., 17., 21., 23;, 24.', 28. bis 30.11. Vor­ verkauf: 23.9 63 56,  www.postcorner.li ,  Post Vaduz und Eschen. Klee und die Pille VADUZ - Das Kunstmuseum zeigt die Paul-Klee-Sammlung von Carl Djerassi, dem Erfinder der «Pille», der nicht nur Wis­ senschaftler und 
Kunstsammler ist, sondern auch Schriftsteller und Theaterautor. Am Di, 19. 11 um 18 Uhr, ist Djerassi zu einer Lesung mit dem Titel «Science-in-fiction ist nicht Science Fiction. Ist es Autobiogra­ phie» zu Gast im Kunstmuseum. «Luag amol!» SCHAAN - Im September startete das Kin- derFILMprojekt «Luag amol! - durchs Kin­ derauge» mit Dreharbeiten auf dem Aben­ teuerspielplatz Schaan. Nun stellen die jun­ gen Cineasten ihren (mit Katja Langenbahn- Schremser als Regisseurin und der Filmerin Isolde Marxer) selbst erarbeiteten Film «Die Suche nach dem verlorenen Glück» imTaK vor (Mi, 20. 11., 18 Uhr). «Alte Meister» VADUZ - Die Co-Produktion der Schau­ spielhäuser Hamburg und Zürich ist auf Ein­ ladung des TaK zu Besuch im Vaduzer Saal. Am So, 17. und Di, 19.11. jeweils 20 Uhr, ist Thomas Bernhards Roman «Alte Mei­ ster» (Theaterfassung von Christof Nel und Stefanie Carp) zu sehen. Mit hintersinnigem Humor und abgrundtiefer Verzweiflung wandern die Schauspieler die sich ver­ schlingenden Textpfade entlang, klettern auf höchsten Gedankengebäuden umher. 
Vergangenheit und Zukunft Installation «Heimat» im Ruggeller Küefer-Martis-Huus nur noch dieses Wochenende 
 k ' • RUGGELL - Die nördlichste Jtamelnde Liechtensteins hat mit dem Küefer-Martis-Huus ein Kultunentnim geschaffen. Mit der Installation «Heimat» der Ruggeller . KünstlerHn •Gertrud Kohli, Stephan Sude und Arno Oehri gelingt der Spa­ gat, in einem alten Haus zeit­ genössische Kunst zu zeigen. ' Geröll Häuser Die Installation, die nur noch an diesem Wochenende zu sehen ist (Samstag und Sonntag jeweils 11 bis 17 Uhr), zeigt noch .einen zwei­ ten Spagat. Drei Künstler unter­ schiedlicher Prägung, die bisher noch nie zusammengearbeitet hat­ ten, .zeigen eine gemeinsame Installation, bei der unterschiedli­ che Blickwinkel auf ein Thema zusammengefügt werden. Statements Gertrud Kohli: «Heimat ist wie ein Regenbogen zwischen Vergan­ genheit und Zukunft. Heimat ist also immer neu zu gestalten. Hei­ mat ist in mir, Heimat ist dort, wo ich bin.» Arno Oehri: «Schon beim ersten Treffen kristallisierte sich eine Idee heraus, die uns alle drei mit einbezieht. So wird im besten Sinne eine Gesamtinstallation ent­ stehen, weil es mit grossem gegen­ seitigem Verständnis möglich war, die einzelnen Arbeiten zu integrie­ ren.» Stephan Sude: «Es ist wohl nicht selbstverständlich, dass drei Künstler, die individuell schaffen, zu einem solchen Konsens kom­ men. Das ist in einer 
ungewöhnli-flrno 
Oehri, Gertrud Kohli und Stephan Sude (von links) zeigen nur noch dieses Wochenende im Küefer-Martis-Huus In Ruggell ihre Installation zum Thema «Heimat». chen Harmonie abgelaufen. Der Heimatgedanke hat sich so versinn­ bildlicht.» bifrUrldee Es war die Grundidee von Gert­ rud Kohli, einen sprichwörtlichen Erdboden zu legen, zeitgenössische Kunst zum Thema «Heimat» auf die Erde bringen. Recht schnell, nachdem der Erdgrund als Uridee, einen verbindenden Boden zu haben, als Anfangsimpuls feststand, entwickelte sich das Gemeinsame, von jedem individuell, unabhängig voneinander gestaltet. Das ist das Grossartige dieser Installation, dass jeder mit ganz persönlichen Ele­ menten arbeitet, und doch das Gemeinsame deutlich wird. Gert­ rud Kohli bettet in diese, «erdige Grundidee» Farbe konzentriert in zerbrechlichen Glaskörpern. Arno Oehri zeigt, auf einer über dem 
Erdboden schwebenden Leinwand, in einer Videoarbeit Ultraschallbil­ der seines Kindes im Mutterbauch - das Thema Heimat, der geschütz­ te Heimatzustand des Kindes, das Einsscin mit der Heimat, auf dem Weg zu einer anderen Heimat. Ste­ phan Sudes Arbeit besteht aus einer etwa acht Jahre alten Holzplatte, .auf welcher der Künstler Holz­ schnittarbeiten fertigte. Auf ihr zeigt er, in der archetypischen Technik des Holzschnitts, jene Bergkette, als Positiv eingeschnit­ ten in die Holzplatte, die er täglich sieht, die seine Heimat darstellt. Der Druck auf Japanpapier zeigt das Negativ, der Natur nicht mehr gleich; das nicht Messbare des indi­ viduellen Eindrucks und Empfin­ dens von Heimat. Die unmittelba­ ren Zusammenhänge der individu­ ellen Arbeiten schaffen eine beein­ druckende Gesamtinstallation. KULTURKALENDER Theater 
SAMSTAG, 16.11. Mm Zürich, Schauspiel, Schiffbau, 20 Uhn «Stut­ zen der Gesellschaft» Mm » .  • - Zürich, Oper, 19.30 Uhr: Berlioz «Benvenuto Cellini» Utentu r Wlnterthur, Casinotheater, 20.15 Uhn Bern­ hard «Der Theatermacher» mit Traugott Buhn; Tan * Bregenz, Festspielhaus, 16 und 20 Uhr «Bole­ ro» Kabarett  • Vaduz, Hotel Schlüssle, 20 Uhr: «Monte' LiGa» (das «Liechtenstein Gabarelt») Kino "  . Schaan, TaKino, 20 Uhr «Shake it all about»; 22 Uhr: «8 Femmes» 
Schaan; TaKino, 18 Uhr: «Stoiytelling», 20 Uhr: «Shake H all about» Theater 
MONTAG, 18.11. ZUrich, Schauspiel, Pfauen, 20 Uhr: «Richard 111.» (Shakespeare) ZUrich, Schauspiel, Schiflbau, 20 Uhn «Faust. Eine subjektive Tragödie» Mn o ; Schaan, TaKino, 20 Uhr: «Shake it all about» DIENSTAG, 19.11. Theate r Theater 
SONNTAG, 17.11. Vaduz, Vaduzer Saal, 20 Uhr: «Alte Meister» Ftlcfkirch,'Saumarkt, 19 Uhn Improtheater- Happening Zürich, Schauspiel, Pfauen, IS Uhn «Der gute Mensch von Sezuan» ZUrich, Schauspiel, Schiflbau, 19.30 Uhr: «Hotel Angst» Musik ZUrich, Oper, 14 Uhr Verdi «La Traviata» Ballett ZUrich, Oper, 20 Uhn «Giselle» " Bregenz, Festspielhaus, 16 und 20 Uhn «Bolero» Kabaret t  . •. ' Vaduz, Hotel Schlüssle, 20 Uhr: «Monte LiGa» (das «Liechtenstein Gabarett») Kuns t  1__ Vaduz, Kuristmuseum, 15 bis' 17 Uhr Kunst­ treff . 
Vaduz, Vaduzer Saal, 20 Uhn «Alte Meister» Zürich, Schauspiel, Pfauen, 19.13 Uhn «Der gute Mensch von Sezuan» Mmll t  .  ' Domblm, Spielboden, 20.30 Uhr: Jazz 
mit New York Voices & Band ZUrich, Oper, 19.30 Uhr: Schubert «Fjer- ' rabras» PIVMIM  • •; Vaduz, • Kunstmuseum, 18 Uhr: Lesung «Science Fiction» mit Carl Djerassi Kin o  • Schaan, ThKino, 20 Uhn «Storytclling» MITTWOCH, 20.11. Theate r  • Feldkirch, Saumarkt, 20.15 Uhn «Die Agen­ tinnen», szenische Lesung ZUrich, Schauspiel, Pfauen, 20 Uhn «Der gute Mensch von Sezuan» Musik ZUrich, Oper, 19.30 Uhr: Verdi «Don Carlo» Luxem: Pianofestival (bis 24. II.) Olmse i Schaan, TaK, 18 Uhn «Suchc nach dem verlo­renen 
GlUck», Kindcr-Film-Projekt Tan z Schaan, TaKino, 20 Uhn «Hangover», ein Tanzkrimi * Kabaret t Rankwell, Altes Kino, 20 Uhn «Die Spechte» DONNERSTAG, 21.11. Theate r  ; ZUrich, Schauspiel, Schiflbau, 20 Uhr: «Faust. Eine subjektive Tragödie» MutO t  ' ZUrich, Oper, 19.30 Uhn Berlioz «Benvenuto Cellini» Kabarett  -  . Vaduz, Hotel Schlüssle, 20 Uhr: «Monte LiGa» Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhn «Gucrre sans ima- ges» Theater 
FREITAG, 22.11. ' Zürich, Schauspiel, Schiflbau, 20 Uhr: «Faust. Eine subjektive Tragödie» ZUrich, Schauspiel, Pfauen. 20 Uhr. «Auf dem Land» Musi k Zürich, Oper, 19.30 Uhn Schubert «Fier- rabras» Utenrtu r Vaduz, Schichtwechsel, 20 Uhn Lesung Peter Oberdörfer mwaa i Feldkirch, Konservatorium, 18.30 Uhr Eröff­ nung «Musiktheater Grenzenlos» Ktaa  . Schaan, TaKino, 20 Uhn «Devine Interventi­ on», 22 Uhn «War Photographer» 
Das Innere Europas Schon 1999 hatte der Eschner Bildhauer Hugo 'Marxer in Brüssel eine Ausstellung, die aufmerksam machte. So kam Carl Baudenbacher, Richter am EFTA-Gerichtshof, nach Eschen, um erneut eine Skulp­ tur auszusuchen. «Für mich war das eine Herausfördehing, etwas Spezielles zu schaffen», sagte Hugo Marxer. Die Skulp­ tur basiert auf seiner Annahme, dass Europa nach Ansicht der Politiker eine geschlossene, runde Einheit werden soll. «Meine Interpretation ist, dass die Gleichschaltung, die Redu­ zierung der Vielfalt nicht reali­ siert werden kann. Also habe ich den Kreis aufgeschnitten, auseinander gezogen^ einen Riss nach aussen aufgezeigt. Das Innere der Skulptur aus Carrara-Marmor zeigt, dass der Kreis, die Einheit, als Zukunfts­ vision vorhanden ist. Aber so, dass die Vielfalt der Kulturen und Mentalitäten erhalten bleibt.» Diese Gedanken fielen beim Entscheidungsgremium auf fruchtbaren Boden. Und so steht Hugo Marxers «Europa» seit Oktober in Luxemburg im Foyer des EFTA-Gerichtshofs. AUSSTELLUNG Vaduz, Kunstmuseum: Paul Kjee Bregenz, Kunsthaus: Pierre Huyghe: L'expedition scintil- lante Vaduz, Schichtwechsel: Arbei­ ten von Ewald Frick Vaduz, 
Postmuseum Englän­ derbau: «Post minima] art» Eschen, Aula Schulzentrum: Werkjahrpräsentation Eckhard Wollwage Vaduz, Kunstraum Englän­ derbau: «Kailash» Ruggell, Küefer-Martis-Huus: «Heimat», Gertrud Kohli, Ste­ phan Sude, Arno Oehri Batschuns, Bildungshaus: A. M. Jehle, Kleine Retrospektive .von jedem Punkt der Erde WWW. Ii 
*f> 
{ Format im weltweiten «Netz»! »V
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.