Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DONNERSTAG, 14. NOVEMBER 2002 
VOLKS I BLATT I 
INLAND NACHRK; 
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8 NACHRICHTEN Im Oktober wurden 169 neue Autos in Verkehr gesetzt VADUZ - Im Oktober 2002 wurden in Liechtenstein insgesamt 203 neue Motor­ fahrzeuge immatrikuliert - ein Fahrzeug weniger als im Vergleichsmonat des Vorjah­ res. Gemäss amtlicher Statistik wurden im Berichtsmonat 169 (Vorjahr: 154) Personen­ wagen, 1 (33) Last- und Lieferwagen sowie Sattelschlepper, 5 (2) Spezialwagen, 4 (5) Motorräder, 12 (8) Kleinmotorräder und 2 (2) landwirtschaftliche Traktoren neu in Ver­ kehrgesetzt. Hinzu kamen zudem 23 Anhän­ ger. Bei den Personenwagen stand im Okto­ ber die Marke VW mit 36 Neuzulassungen erneut an der Spitze, gefolgt von Audi, BMW und Mercedes mit jeweils 12 Neuzu­ lassungen. Von Januar bis Ende Oktober 2002 sind somit insgesamt 2320 (Vorjahr: 2431) neue Motorfahrzeuge zugelassen wor­ den: 1819 (1803) Personenwagen, 1 Klein­ bus, 4 Autobusse, 164 Last- und Lieferwa­ gen sowie Sattelschlepper, 36 Spezialwagen, 169 Motorräder, 109 Kleinmotorräder, 3 gewerbliche und 15 landwirtschaftliche Traktoren. Ausserdem wurden 201 neue Anhänger in Verkehr gesetzt. Die Personcn- wagen-Hitliste für diesen Zeitraum wird von der Marke VW mit 326 immatrikulierten Ncuwagcn deutlich angeführt. Auf den näch­ sten Plätzen folgen Audi und Mercedes (je 150 Neuzulassungen), Toyota (146), BMW (128), Opel (95), Renault (93), Mazda (68), Ford (61) . sowie Peugeot und Mini mit jeweils 45 Neuzulassungen. Von den 1819 Personenwagen, die von Januar bis Ende Oktober neu in Verkehr gesetzt wurden, waren 1366 (75,1 Prozent) mit einem Ben­ zinmotor und 452 (24,8 Prozent) mit einem Dieselaggregat ausgerüstet. Ein Fahrzeug läuft mit Gasmotor. Die soeben vom Amt für Volkswirtschaft publizierte Statistik weist im Übrigen per 1. Juli 2002 einen (provisori­ schen) Bestand von insgesamt 23 265 Per­ sonenwagen in Liechtenstein aus. (mö) Internetauktionsbetrug In letzter Zeit ist international ein vermehr­ tes Auftreten von betrügerischen Aktivitäten im Zusammenhang mit Internetauktionen feststellbar. Jetzt wurde auch ein Liechten­ steiner ein Opfer dieser Betrugsart. Es wurde ein besonders günstiges und sehr gut ausgestattetes Notebook ersteigert und im Voraus bezahlt. Das Notebook wurde in weiterer Folge nie geliefert und der Kontakt zum Verkäufer brach plötzlich ab. Tipps der Landespolizei: © Bezahlen sie nie im Voraus. Seien sie auch bei Nachnahmeseiidungcn vorsichtig. Man weiss nicht was sich im Paket befindet. Das Gerät könnte defekt oder wertlos sein. @ Nutzen sie zur. Bezahlung das von den meisten Intemetauktionshäuscrn gegen gerin­ ge Gebühr angebotene Treuhandkonto. Erst nachdem sie die Ware.geprüft und für in Ord­ nung befunden haben wird das Geld vom Auktionshaus an den Verkäufer weitergeleitet. ® Überprüfen sie soweit als möglich die reale Existenz des Verkäufers. Verlangen sie zumindest eine Telefonnummer, Namen und Adresse und überprüfen sie dieses im Tele­ fonbuch und durch Rückruf. Geben sie sich nicht nur mit einer E-Mail-Adresse zufrieden. O Bezahlen oder überweisen sie nur direkt an den Verkäufer und nicht an von diesem benannte dritte Personen oder Firmen. 9 Legen sie bei besonders günstigen Ange­ boten, die weit unter dem Marktpreis liegen, besondere Vorsicht an den Tag. (Ipfl) Altpapiersammlung TRIESENBERG - Am Samstag, den 16. November findet eine Altpapiersammlung der Pfadfinder Triesenberg statt. Wir bitten die Einwohnerschaft, das Papier gebündelt oder in Papiersiicken gut sichtbar am Stras- senrand bis 8 Uhr bereitzustellen. Pfadfinder Triesenberg 
Menschen sind dankbar Moderne Gesundheitsversorgung in den Anden von Bolivien PLANKEN - Stefan Biedermann lebte ein Jahr Zeit mit seiner Familie in Sucre, Bolivien. Im Auftrag des Liechtensteini­ schem Entwicklungsdienstes LED belichtete er regelmässig über seine Erfahrungen und Erlebnisse. Seine Frau Katheri- ne Biedermann kann in Sucre und imkleinen Andendorf Poto­ lo als Ärztin an einem Gesund­ heitszentrum arbeiten. In nach­ stehendem Beitrag berichtet Katherine über ihre Erfahrun­ gen. Stefan berichtete in seinem letzten Zeitungsartikel über Aspekte des traditionellen Heilsystems in den bolivianischen Hochanden. Als Alternative zu diesen Heilmetho­ den bietet die Institution CIMES medizinische Hilfe an. CIMES ist eine von Liechtenstein und Däne­ mark finanzierte Organisation. In Potolo, dem Hauptort der Indio- gruppe Jalq'a, arbeitet eine CIMES-Ärztin. In vier weiteren «Kantonen» funktionieren vier rudimentär eingerichtete Gesund­ heitsposten, welche mit je einer Krankenschwester besetzt sind. In diesem Aktionsfeld lebt eine Land­ bevölkerung mit ca. 9000 Men­ schen. Neben dem Angebot einer medizinischen Grundversorgung versucht die Institution, durch öko­ logische Beratung, Ernährungsbe­ ratung, Vorträge über Hygiene, 
Dr. Katherina Biedermann. Zwei ialq'as beim Chicha-Fest Aufforstungsprojekte, Rechtsbei- stand eine gänzheitliche Verbesse­ rung der Lebensumstände der Ein­ wohner zu erreichen. Jeweils eine Woche im Monat vertrete ich die Ärztin Zulma im CIMES-Gesund- heitsposten Potolo. Im Ort gibt es zusätzlich einen staatlichen Ge­ sundheitsposten, welcher mit einem Arzt, einer Krankenschwes­ ter und einem Medizinstudenten besetzt ist. Oropeza ist eine der ärmsten Provinzen Boliviens. Die durch- . schnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung Oropezas liegt bei 48 Jahren. Im ersten Lebensjahr ster­ ben 12,9 Prozent der Kleinkinder. Fast fünfzig Prozent der Bevölke­ rung ist unterernährt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie notwendig eine Verbesserung der Lebensumstände der Landbevölkerung ist. Zu viele Menschen sterben, weil sie durch ihre materielle Armut keinen Zugang zu einer modernen Gesundhcitsversorgung haben. Meine ersten Behandlungen in 
Potolo waren erfolgreich. «La doc- tora Gringa si cura!» Die ausländi­ sche Ärztin ist gut, sie kümmert sich um die Anliegen der Patientin­ nen und Patienten. Als Kolumbia­ nerin fühle ich mich zwar nicht als «Gringa», doch als Frau von Ste­ fan, der in der Bevölkerung sehr bekannt ist, verstehe ich diese «Einstufung». Seither sind meine Tage in Potolo arbeitsintensiv. Die Patientinnen und Patienten warten auf meine Ankunft. Ich erlebe, dass Menschen stundenlange Märsche in Kauf nehmen, um von der jun­ gen Ärztin behandelt zu werden. Eine rudimentäre medizinische Grundausstattung, keine Kranken­ kassen, das Fehlen eines Kranken­ wagens, regelmässige Stromaus­ fälle, die schlechte Trinkwasser­ versorgung, meine sehr beschränk­ ten Quechua-Sprachkenntnisse, die einfache Unterkunft und ein 
bescheidener Monatslohn von 1000 Bolivianos (ca. CHF 200.-) erschweren die Arbeit. Die Dankbarkeit der Menschen und die kleinen Erfolge sind meine grösste Motivation. Wenn finanzi­ elle Mittel fehlen, bezahlen mich Patientinnen und Patienten mit Naturalien: Ein Sack Kartoffeln, ein Huhn oder ein paar Eier. In Gesprächen erfahre ich, warum der staatliche Gesundheits­ posten fast keine Patientinnen und Patienten hat. Sie erklären, dass sie vom Arzt und seinem Personal schlecht behandelt werden und dass die Preise für Sprechstunden und Medikamente viel teurer als in der Stadt sind. Auch kritisieren sie den übermässigen Alkoholkonsum des Arztes. Dies ist wohl auch ein Grund für das Nichteinhalten der Öffnungszeiten des Gesundheits­ postens. Eine Delegation von Poto­ lo versuchte in Sucre vergeblich einen Arztwcchsel zu erreichen. Ein weiteres Problem für die schlecht funktionierende ländliche Gesündheitsversorgung ist die feh­ lende Motivation des Personals. Medizinstudentinnen und -Studen­ ten müssen ein obligatorisches halbjähriges Landpraktikum absol­ vieren. Nur wenige dieser jungen «Stadtmenschen» können sich mit dem kargen Landleben anfreunden. Viele sitzen ihre Zeit ab, ohne auf die Menschen züzugehen und hof­ fen, nach Abschluss ihres Studiums eine Anstellung in der Stadt zu fin­ den. Eine schwierige Grundlage für den Aufbau eines Vertrauens­ verhältnisses mit der Landbevölke­ rung. Ich denke, dass vor allem negative Vorurteile über die indige- ne Bevölkerung für diese Diskrimi­ nierung verantwortlich sind. Afor unserer Abreise nach Bolivi­ en habe ich Ärztinnen und Ärzte in Liechtenstein und in den Spitälern Vaduz und Grabs um überschüssi­ ge medizinische Instrumente ange­ fragt. Glücklicherweise kamen die grosszügigen Spenden im Januar unversehrt in Bolivien an. In Poto­ lo und Sucre werden diese Instru­ mente gebraucht und eingesetzt. Im Namen von CIMES und vor allem auch im Namen der Patien­ tinnen und Patienten möchte ich mich für diese Hilfe ganz herzlich bedanken. ANZEIGE Gelbe Weihnachten. Schenken Sie dieses Jahr zu Weihnachten Ihren Lieben Kabel-Internet von der Lie-Comte! AG. Wir schenken Ihnen dafür bis zu CHF 554,-* •CVi hjttvn ieiüp-rrei* ( CHF 100.0 und ür* fttvvjhlte Kdbcl-inUtrrwt'dkct (iriH, MoJcmmfct) für «i n*o Monat gratis. wv̂v.k-corottM.II 
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