MITTWOCH, 13. NOVEMBER 2002 VOLKS BLATT
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7 IN KÜRZE Weiterer Stellenabbau bei der Commerzbank FRANKFURT - Die Commerzbank hat im dritten Quartal 2002 einen Verlust vor Steu ern von 133 Millionen Euro eingefahren und will erneut Arbeitsplätze abbauen. Das Bankhaus teilte am Dienstag in Frankfurt am Main mit, im Investment-Banking- Bereich fielen ein Viertel der Stellen - rund 300 Arbeitsplätze - weg, weitere 150 Jobs würden im dazu gehörigen Abwicklungsbe reich gestrichen. In den vergangenen zwölf Monaten hatte die Bank bereits 3000 Stellen abgebaut. Commcrzbank-Chef Klaus-Peter Müller betonte, im Filialnetz werde es kei nen weiteren Stellenabbau geben. Nach Angaben Müllbrs prüft die Bank bei ihrer neuen Kostenoffensive die Zentrale in Frankfurt, das Investment Banking, die ope rativen Auslandseinheiten und die Tochter gesellschaften genau. Ziel sei es, den Ver- waltungsaufwand 2003 weiter deutlich auf weniger als fünf Milliarden Euro zu drücken. Die Einschnitte im Investment Banking seien bereits beschlossen, Stütz punkte in New York, Prag, Singapur und Tokio würden aufgegeben beziehungsweise beschränkt. Die Commerzbank vermeldete zugleich hohe Abschreibungen auf ihre Beteiligungen: Müller sagte, die Bank habe im dritten Quartal «den stattlichen Betrag von 545 Millionen Euro für Abschreibungen auf Beteiligungen verwendet»,-insbesonde re für den Anteil an T-Online. Bayer kündigt Abbau von 15 000 Stellen an LEVERKUSEN - Nach einem deutlichen Gewinneinbruch in den vergangenen neun Monaten hat der Chemie- und Pharmakon- zem Bayer den Abbau von 15 000 Stellen bis 2005 angekündigt. Dies entspricht rund zwölf Prozent der Beschäftigten. Rurtd 3000 Stellen würden npch in diesem Jahr gestri chen, sagte Bayer-Vorstandschef Werner Wenning (im Bild). In Deutschland würden in den kommenden Jahren etwa 5400 Stel len abgebaut. Doch solle dies möglichst sozialverträglich geschehen. In den ersten neun Monaten 2002 brach das operative Ergebnis des Chemieriesens vor allem wegen des Vermarktungsstopps für den wegen möglicher tödlicher Nebenwirkun gen vom Markt genommenen Cholesterin- senker Lipobay und wegen der Konjunktur flaute um 42 Prozent auf 862 Millionen Euro ein. Eine grundlegende Verbesserung erwartet Wenning erst im kommenden Jahr., Fiat-Proteste weiten sich aus ROM - Die Protestaktionen verzweifelter Arbeiter des Fiat-Konzerns weiten sich immer stärker aus: Am Dienstag blockierten mehrere hundert Beschäftigte des Fiat- Werks im sizilianischcn Tcrmjni Imerese die Zufahrten zum Flughafen von Palermo. Mit ihren Autos besetzten sie die Zubringerauto bahn zum Airport «Falcone-Borsellino» in beide Richtungen und lösten in den Mor genstunden kilometerlange Staus aus. Zahl reiche Passagiere konnten ihre Flüge nicht erreichen, ankommende Fluggäste hatten keine Möglichkeit, zur Autobahn zu gelan gen. Viele Passagiere legten die vier Kilo meter lange Strecke von der Autobahn zu den Abflughallen zu Fuss zurück.
UBS bleibt auf Kurs Erwartungen übertroffen -Tiefere Kosten bei geringeren Erträgen ZÜRICH - Die UBS hat auch im dritten Quartal dem garstigen Marktumfeld getrotzt. Dank rigidem Kostenmanagement und tieferen Steuern stieg der Gewinn im Vergleich zur Vorjah resperiode um uier Prozent auf 942 Millionen Franken. UBS Capital und PaincWebber blieben in der Verlustzone. Die Marken Warburg und PaincWebber verschwinden. Konzernchcf Peter Wuffli konnte an derTelefonkonfe- renz am Dienstag erneut Gratula tionen von Analysten entgegenneh men. «In einem schwierigen Mark tumfeld hat die UBS einmal mehr ihre defensiven Qualitäten unter Beweis gestellt», sagte Wuffli. Und mit Investitionen in die Vermö gensverwaltung und das Invest mentbanking sei auch die Zukunft nicht vergessen worden. Im dritten Quartal lag der Ertrag zwar acht Prozent unter dem Vor jahr. Parallel dazu wurden aber auch die Kosten geschliffen. «Geschäftsaufwand und Personal bestand erreichten den tiefsten Stand seit der Übernahme von Pai ncWebber vor zwei Jahren», sagte Wuffli. Der Gewinn stieg im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal,
Bei der UBS stieg der Gewinn im Vergleich zur Vorjahresperlode um vier Prozent auf 942 Millionen Franken. hinkte aber 29. Prozent hinter dem zweiten Quartal zurück. Ein Grund sei der Einbruch an den Aktien märkten, sagte Wuffli. Die verwal teten Vermögen schrumpften um sechs Prozent auf 2,070 Billionen Franken. Von den einzelnen Unter nehmensgruppen blieb der Bereich UBS Wealth Management und Business Banking mit einem Ergebnis von 1,131 Milliarden Franken praktisch auf Vorjahres höhe. Die Vermögensverwaltung und das Investmentbanking machten
dagegen nicht einmal mehr halb so viel Gewinn. UBS Painc Webber zeigte zwar Fortschritte, wies aber noch immer einen Ver lust von 124 Millionen Franken auf. Die Private-Equity-Einheit UBS Capital fuhr erneut einen Ver lust von 418 Millionen Franken ein. Eine Besserung sei nicht absehbar, sagte Wuffli. Fürs ganze Jahr stellte er einen Gewinn Unter den knapp fünf Mil liarden Franken des Vorjahres in Aussicht. Das Umfeld bleibe
schwierig, die Erholung der Welt wirtschaft lasse auf sich warten. Bei den Not leidenden Krediten, die auf 11,6 Milliarden Franken stiegen, müsse mit höheren Wert berichtigungen gerechnet werden. Nach wie vor ist die UBS laut Wuffli aber in keinen der grossen Konkurse verwickelt. Ab Mitte nächsten Jahres tritt die weltweit grösste Privatbank in allen Ländern nur noch unter der Marke UBS auf. Die Beinamen Warburg und PaincWebber verschwinden. Streit um Frühpensionierung beendet Baumeister und Gewerkschaften schliessen Kompromiss ZÜRICH - In der Bauwirtschaft herrscht wieder sozialer Frie den. Arbeitgeber und Gewerk schaften legten am Dienstag in Zürich den Streit um die Früh pensionierung der Bauarbeiter bei und unterzeichneten die entsprechende Vereinbarung rechtsgültig. Sie einigten sich auch auf den voll en Teuerungsausgleich und das Inkrafttreten des neuen LMV. Die Verhandlungsdelegätionen des Schweizerischen Baumeisterver bandes (SBV), der Gewerkschaft
Bau & Industrie (GBl) und der Gewerkschaft Syna unterzeichne ten die Vereinbarung über das Ren tenalter 60 für Bauarbeiter kurz nach 15.00 Uhr vor laufenden TV- Kameras. Zuvor waren in einer ein stündigen Verhandlung letzte Details bereinigt worden. An feiner gemeinsamen Medienkonferenz stellten der scheidende SBV-Präsi- dent Heinz Pletscher, GBI-Präsi- dent Vasco Pedrina und Syna-Prä- sident Max Haas sowie die Ver handlungsleiter von GBl, Syna und SBV die Details der Vereinbarung
vor. Laut den Angaben können bis 2006 alle Bauarbeiter mit (50 in Rente gehen,, und zwar zu den im vergangenen Frühling ausgemach ten Bedingungen. Sie werden 80 Prozent des letzten Bruttolohnes erhalten. Als erste gehen am 1. Juli 2003 die dann 64- und 63-Jährigen in Frührente. Jeweils auf Beginn der folgenden Jahre folgen die weite ren Jahrgänge. Die Arbeitgeber zahlen anfänglich einen Beitrags satz von 4,66 Prozent. 2006 wird der Satz auf 4,0 Prozent reduziert
und bis 2011 nicht erhöht. Die Arbeitnehmer bezahlen ab 1. Juli 2003 ein Lohnprozent an eine spe zielle Stiftung. Bis dann soll vom Bundesrat die Allgemeinverbind lichkeitserklärung vorliegen. Beide Seiten strichen heraus, dass im gleichen Aufwasch auch der volle Ausgleich der im Okto ber-Index ausgewiesenen Teuerung vereinbart wurde. -Es gibt eine generelle Lohnerhöhung für alle und eine Anhebung der Basislöhne um 65 Franken im Monat oder 40 Rappen pro Stunde. Anleger auf die Folter gespannt Rentenanstalt verschiebt Bekanntgabe der Konditionen
ANZEIGE ZÜRICH - Der Versicherungs konzern Rentenanstalt spannt die Anleger auf die Folter. Der neue Konzernchef Rolf Dörig verschob die Bekanntgabe der Konditionen für die Kapitaler höhung am Dienstag auf den kommenden Montag. Analysten rätselten über die Gründe. Der am vergangenen Mittwoch zum Konzernchef des angeschla genen Versicherungskonzerns Ren- tenanstalt/Swiss Life ernannte Dörig lege Wert darauf, sich per sönlich mit den Einzelheiten der Kapitalerhöhung zu befassen, teilte das Unternehmen mit. Dörig messe der Kapitalerhöliung höchste Prio rität zu. Nach Rücksprache niit der federführenden Bank, der Credit Suisse First Boston, habe er sich entschlossen, die Transaktion um einige Tage zu verschieben, wird der Konzernchef in der Mitteilung zitiert. Statt heute Mittwoch sollen die Konditionen nun am nächsten Montag vor Beginn des Bürsenhan-dels
bekannt gegeben werden. Zu den Gründen der Verzögerung sagte Dörig gemäss der Mitteilung weiter, er wolle persönlich sicher stellen, dass seine Erwartungen erfüllt würden. Den Aktionären und Investoren sollten so bestmög liche Transparenz und Informatio nen in dieser sehr wichtigen Transaktion
zur Verfügung stehen. Händler und Analysten spekulier ten über die Gründe der Verschie bung. Möglicherweise wolle Dörig demonstrieren, dass er nun fest im Sattel sitze, hiess es. Andere Stim men mutmassten über einen zu,sätzlichen Kapitalbedarf der Rentenanstalt.
Ihre offizielle Vertretung in Liechtenstein Othmsr Beck AG, Im eiten Rtot 23, lA/mL^yJ FL-9434 Schaan, wwHU\Cf Telefon •423/237 70 00
garage Bei der Rentenanstalt werden die Anleger auf die Folter gespannt
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