Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 9. NOVEMBER 2002 
VOLKS I BLATT I 
INLAND ESR5N 
dg eV och 5 IM GESPRÄCH Thomas Hasler über... ...seine Anfange als Musiker: Daran erin­ nere ich mich noch gut. Als etwa Zehnjähri­ ger probte ich mit Freunden tagelang mit unserer Band. Wir basteilen Gitarren, hatten Mikrofone aus Batterien und malten Ver­ stärker an die Holzwand. Manchmal sang ich so laut zum Fenster hinaus, dass die Leute auf der Strasse stehen blieben und wahrscheinlich irritiert nach oben schauten. Zu unserem grossen, lang ersehnten Auftritt im Cafö Risch-kam es aber leider nie. ...seinen Bruder Bruno: Wir 
sind total ver­ schiedene Typen. Das gemeinsame Musik­ abenteuer ergab schlicht und einfach der Umstand, dass wir beide in Zürich wohnten. In 
der Musik verstehen wir uns denn auch blind. Dort vertrauen wir uns und verfolgen den gleichen Weg. Das haben wir im Alltag auch einmal versucht: Wöchentlich einmal gingen wir zusammen ins Kino, mit dem Resultat, dass der eine bei den Filmen des andern eingeschlafen ist und der andere die Filme des einen nicht verstanden hat. ... die 
englisch-sprachigen Liedertitel: Meine Mutter fragt auch immer, weshalb die Titel auf Englisch sind. Mir fallen eng­ lischsprachige Titel wahrscheinlich deshalb leichter, weil ich mir einbilde, ich könne das damit verbundene Gefühl präziser beschrei­ ben. Als Journalist bin ich ein Sprach-Hand- werker, für deutschsprachige, gefühlsmäs- sig treffende Begriffe müsste ich mich wohl mit einem Schriftsteller zusammensetzen. ... 
den Globus-Verkaufsstand: Das ganze war eine Idee meines Bruders. Der simple Gedanke dahinter: Man verkauft Musik übers Hören, nicht Ubers Lesen. Unser erster Verkaufsort 
war St. Gallen, und ich hasste es..Da stand ich also vor dem Globus und sollte meine eigenen CDs anpreisen. Rück­ blickend war es natürlich der Start zu einem unglaublichen Erfolg. Seither habe ich Hochachtung vor Verkäuferinnen. Sie leis­ ten Unglaubliches. ... Fleisch, Zigaretten und Sex: Nach mei­ nem Verhältnis zu diesen drei Dingen bin ich einmal von einem Fan gefragt worden, der wahrscheinlich davon ausging, dass nur in völliger Askese «Back to Earth»-Musik entstehen kann. Daran glaube ich nicht. Sagen wirs so: Das Erste habe ich sehr redu­ ziert, das zweite versuche ich zu reduzie­ ren ... In der Topliga der Schweizer Musikszene 1990 mit ihrem Erstlingsalbum «Back to Earth» an die Öffentlichkeit getreten, gehören die in Zürich und Wollerau leben­ den Liechtensteiner seit Jahren unbestritten zur Topliga der Schweizer Musikszene. Ihr erstes Werk hat mittlerweile die 20 000-er Verkaufsgrenze überschritten, sämtliche vier nachfolgenden Alben wurden ausge­ zeichnet: Gold für «dreams and hopes» • 1992 und «Secret Spaces» 1998, gar Platin für je Uber 50 000 verkaufte CDs von «from • deep inside» (1993) und «Rivers of Life» 1995. «Mystic Ways» heisst die neuste CD und erneut haben die beiden Liechtensteiner ; ihre mystischen, mediativen und positiven Klänge mit Hilfe einer ganzen Reihe von namhaften Musikern umgesetzt. Die CD ist in Musikläden erhältlich. Thomas und Bruno Hasler werden mor- I gen an der Lowa-Eröffnung in Triesen * anwesend sein. E; 
Ein Versuch der Annäherung «Back to Earth»: Thomas und Bruno Hasler Thomas Hasler Ist Chefreporter beim Tages-Anzeiger. Und zusammen mit seinem Bruder Bruno ist der 43-jährige Schaa­ ner auch «Back to Earth». Kein Widerspruch. Sondern eine Ergänzung. • Cornelia Hote r Pausen gibts kaum im Gespräch mit Thomas Hasler. Manchmal hält er zwar einen Moment lang inne. Überlegt. Sucht nach dem passen­ den Wort. Oder zündet sich eine neue Zigarette an. Seine Augen las­ sen sein Gegenüber nicht los und auch wenn für einen kurzen Augenblick keine neue Frage kommt, erklärt sich Thomas Has- ler. Es scheint, als ob er die Stille fürchtet. Doch vielleicht lebt er - in dieser kurzen Mittagspause bei CaftS und Zigarette in einem überfüllten Tea Room in Zürich - auch nur in der hektischen, unberechenbaren Welt des Chefreporters. Immer auf dem Sprung. Immer in der Erwartung, dass irgendwo auf der Welt etwas Ausserordentliches geschieht. Ruhe hat hier keinen Platz. Seine Körperhaltung jedenfalls signali­ siert seine Grenzen deutlich. «Bis hierhin gewähr ich dir Einblick. Was dahinter liegt, geht dich nichts an», scheint er zu sagen. Ein Gefühl, das erwacht Zum Glück gibt es die Musik. Seine Musik: «Back to Earth - mystic ways.» Dort lässt Thomas Hasler seine Umwelt teilhaben an dieser anderen Seite eines hoch interessanten und vielseitig begab­ ten Menschen. Dort werden die Emotionen und Gefühle des 43- Jährigen lebendig. Sie erwachen zum Leben. Werden Teil von ihm. Und er Part von ihnen. Auch wenn er sagt: «Ich weiss nicht, wann, wo und wie meine Melodien entste­ hen. Es ist nicht so, dass ich dem See entlang spaziere, die Herbst­ blätter beobachte und anschlies­ send zu Hause das Lied «Harvest 
«Back to Earth - Mystic Ways heisst die neuste CD von Thomas (am Klavier) und Bruno Hasler. Moon» aufnehme. Ich hab einfach eine genaue Vorstellung von einer Stimmung in mir, die ich unbedingt umsetzen will.» Und diese genaue Vorstellung lässt ihn manchmal tage-, wochen- und sogar monate­ lang nicht mehr los. «Bei der drit­ ten CD hab ich an der Einleitung des vierten Stücks drei Monate lang gearbeitet. Es klang einfach nie so, wies in meinem Kopf war. Und eines Tages hats gestimmt. Wieso, weiss ich nicht», sagt Tho­ mas Hasler und seine Erklärung ist auch eine versteckte Frage. Die Antwort ist klar: Der 43-jährige Schaaner ist ein Perfektionist. Und ein hoch begabter Musiker. Vor allem aber ein Mensch mit tiefen Gefühlen und Gedanken. Eine Planung, die misslingt Das würde Thomas Hasler aller­ dings • nie von sich selber sagen. Das käme einer Preisgabe gleich. Und eine Solche 
lässt Thomas Has­ ler beim ersten Treffen nicht zu. Fast schon naiv fügt er vielmehr 
bei: «Nach jeder neuen CD frage ich mich, ob es wohl noch eine weitere gibt. Einmal hab ich zwar den Versuch einer Planung gemacht und mir genau aufge­ schrieben, wie ich die nächste machen werde.» Eine Ignoranz, die schmelzt Blick und Stimme verraten, dass dieser Versuch fehlgeschlagen hat. Sein beruflicher Werdegang liess sich zwar so planen und nach sei­ ner Lehrerausbildung trägt er mitt­ lerweile auch den Titel «Dr. phil.» auf seiner Visitenkarte. Doch das ist nur die eine Seite des sensiblen Wahlzürchers. Über diese Seite hat er die Kontrolle, Keine Kontrolle hat er dagegen über die Schweizer Musikkritiker. Obwohl die beiden Brüder für ihre CDs regelmässig ausgezeichnet werden, mit ihrer Musik Erfolg über Erfolg feiern, wird «Back to Earth» fast totge­ schwiegen. «Wenn man Musikkri­ tikern die Songtexte wegnimmt, sind sie oft am Ende ihres Lateins», 
sagt Thomas Hasler. Bei solchen Sätzen bekommt seine Stimme etwas Schneidendes. Dass ihn die Ignoranz der Musikszene verletzt, würde der feinfühlige Journalist und Musiker nie zugeben. Wenn er sagt: «Das Einzige, was mich wirk­ lich wütend macht, ist, wenn man uns die Ernsthaftigkeit und die Pro­ fessionalität abspricht», könnte man fast schon von einem Hasler- schen Zugeständnis Sprechen. Eine Ehrlichkeit, die besticht Der Erfolg gibt dem Hasler-Duo auf jeden Fall recht. Ob die Schweizer Musikkritiker das nun zur Kenntnis nehmen oder nicht. Und ob einem «Back to Earth» gefällt oder nicht; Die Ehrlichkeit dieser Musik ist nicht zu über­ hören. «Für mich bedeutet die Musik Ausgleich zum Arbeitsall­ tag. Am Klavier kann ich mich von der Hektik des Tages erholen», sagt Thomas Hasler über seine Musik. Und ich freue mich auf die sieb­ te CD von «Back to Earth». Gemeinde Ruggell 
ehrt Vereinsjubilare Ehrungen verdienter Vereinsjubilare RUGGELL-Die Jahre 1962 und 1972 zählen für die Vereinsge­ schichte In Ruggell unverkenn­ bar zu äusserst wichtigen Jah­ ren, konnte doch die stolze Zahl von insgesamt 18 Vereinsmit­ glleder für 30 bzw. 40 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt werden. Der Vorsteher bedankte sich in sei­ ner Begrüssung für diesen äusserst wertvollen Einsatz für die gesamte Gemeinschaft. Die Funktionen die diese Personen in ihrem Verein innehatten und innehaben, wirken weit über den Verein hinaus für die ganze 
Dorfgemeinschaft. Es ge-' hört heute leider nicht mehr zur Selbstverständlichkeit, einem Ver­ ein über Jahrzehnte die Treue zu halten. Diese Vereinsjubliare sind grosse Vorbilder für unsere Jugend. Jede Jubilarin und jeder Jubilar erhielt aus den Händen des Vorste­ hers eine Urkunde sowie ein Ge­ schenk. 30 Jahre Veloclub Jakob Büchel, Lorenz Hasler 30 Jahre Fussballclub Werner Tschütscher, Remi Bieder­mann, 
Alois Büchel, Gilbert Bü- 
30 Jahre MGV-Kirchenchor chel, Kurt Spalt Georg Biedermann, Meinrad Kind, 30 Jahre Turnverein Jürg Bokstaller Trini Hasler 
40 Jahre Fussballclub ANZEIGE Wolfgang Ender Malergeschäft/ FL-9485 Nendeln Telefon +423/373 26 45 IHR FACHGESCHÄFT ÜBER 30 JAHRE Maler- und Tapezierarbeiten, FasSadenrenovationen 
Hans Wohlwend, Otto Büchel 40 Jahre Musikverein Werner Büchel 40 Jahre IVachtenverein Adele Büchel 40 Jahre MGV-Kirchenchor Vinzenz Hoop 40 Jahre Samariterverein RosaÖhri 40 Jahre Freiw. Feuerwehr Egon Hasler ANZEIGE Wir machen Ihre Aussentüren sicher gegen Einbruch rufen Sie uns an BERICH BECK AG 1 ' , Ihre MÖBELSCHREINEREI Steinott 550, 9497 Triesenberg Telefon: 00423 262 69 85 www.moebelschreinerei.li
	        

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