Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MONTAG, 4. NOVEMBER 2002 VOLKS I BLATT I INLAND VERBINDET 
9 WEITERBILDUNG Tibetische Medizin BALZERS - Ein Abendvortrag am 4. November ab 19.30 Uhr mit Prof. Dr. med. J.C. Aschoff: Neben der «klassischen» tibe­ tischen Medizin gibt es Schamanen, die im Krankheitsfall weiterhelfen können. Diese sind heute überwiegend in Ladakh noch tätig. Neben dem Schamanismus kann sich" ein kranker Tibeter an den «Lama als Hei­ ler» wenden, der über Gebet, Mantra oder Exorzismus helfen , oder heilen kann. Die «klassische» tibetische Medizin beruht in grossen Teilen auf dem indischen Ayurveda. Kaum ein «klassischer» tibetischer Arzt stellt heute seine Medizin selbst her, er kauft sie bei tibetisch-pharmazeutischen Fabri­ ken. Der enorme Bedarf an tibetischer Pil­ len-Medizin für China, aber auch für den (illegalen?!) Vertrieb in westlichen Ländern stellt eine Gefahr für Flora und Fauna dar. In diesem Abendvortrag sollen Chancen, Kri­ tik und Wechselwirkungen zur westlichen Medizin auf eine allgemein verständliche Weise dargestellt werden. Anmeldungen und Detailinfos: Haus Gutenberg, 9496 Bal­ zers, Tel. 00423 / 388 11 33, Fax 00423 / 388 11 35 (E-Mail: gutenberg@haus-guten- berg.li,  www.haus-gutcnberg.li ).  (Eing.) Eltern und Sexualerziehung SCHAAN - In der Sexualerziehung sind sowohl Mütter wie auch Väter gefragt. Es ist wichtig, dass beide Elternteile auf ihre Art ihren Teil beitragen. An vier Montagaben­ den ab 4. November wird Patricia Matt im Haus Stcin-Egerta, jeweils 20.15 Uhr, zu folgenden Fragen Stellung nehmen: © Was sind meine Möglichkeiten in der Sexualerziehung als Mutter oder Vater? ® Was kann ich als Mutter oder Vater, zur Sexualcrzichung meiner Kinder beitragen? ® 
Wo ist es gut, Grenzen zu respektieren? © Mit welchen Themen bin ich im Kontakt mit meiner Tochter und meinem Sohn und deren erwachender Sexualität konfrontiert? Anhand 
von praktischen Übungen, Erfah­ rung und Wissen aus der Sexologie und Modellen aus der Transaktionsanalyse geht es in diesen vier Abenden darum, die eige­ nen Möglichkeiten lustvoll zu erweitern und sich der eigenen Grenzen bewusst zu wer­ den. Ein Ziel dieses Kurses ist es, diese Auf­ gabe gestärkt und lebendig im Alltag anpacken zu können. Veranstaltet von der Erwachsenenbildung Stein-Egerta, mit Vor­ anmeldung. (Eing.) VERANSTALTUNG Powertraining BALZERS - Sie wollen wirksamer kom­ munizieren? Selbstbewusst Ihre Persönlich­ keit, Ihre Stärken und Fähigkeiten einset­ zen? Sich schnell entspannen und auch in schwierigen Situationen kompetent und erfolgreich auftreten? Mental und rhetorisch fit werden? Wie Sie sich als Politikerin optimal für Ihre Arbeit vorbereiten oder wie frau sich in Stress-Situationen verhält, das steht im /Zen­ trum des Seminars Powertraining jeweils Mittwoch, 06./13./20. und Dienstag 26. November von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr im Haus Gutenberg, Balzers. Geleitet wird das Seminar von der Unter- nehmensberaterin Renate Haas-Beck, Insti­ tut für Management und Weiterbildung, Vaduz. Veranstaltet wird das Powertraining von der Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann und dem Gleichstel- lungsbüro der Regierung. Anmeldungen erbeten an das Gleichstel- lungsbüro Tel. 236 60 60, Fax 236 65 60 oder E-Mail  gleichstellungsbuero@llv.li . Kosten: CHF 180.- (Eing.) 
Gefühl des Friedens Kirchenkonzert zu Allerheiligen mit der Harmoniemusik Schaan SCHAAN - Mit Chorälen von Johann Sebastian Bach und einem Requiem von Sepp Neu- mayr gestaltete die Harmonie­ musik Schaan unter der Leitung von Klaus Beck gestern Nach­ mittag das Kirchenkonzert zu Allerheiligen in der Pfarrkirche Schaan. • GeroH Hausar Zwischen den Stücken lasen Hilde­ gard Corba und Frainz-Josef Jehle Texte aus dem neuen Buch «Trau­ ern gehört zum Leben», das von der Hospizbewegung "Liechtenstein herausgegeben wurde und in den Buchhandlungen erhältlich ist. Die ewige Welt Auf dem Hintergrund der sterben­ den Natur wird an Allerheiligen nicht nur der Verstorbenen gedacht, sondern auch dem Sterben der noch Lebenden. Zugleich wird damit die ewige Welt der Heiligen sichtbar. Das Allerheiligenfest am 1. November gelangte durch irisch- schottische Missionare im 9. Jahr­ hundert auf den Kontinent. Im iri­ schen Einflussbererch haben sich vorchristliche " Brauchelemente erhalten. Am «Halloween», dem Vorabend der Heiligen (= hallows), wird ein ausgelassenes Brauchtum gepflegt. Altes Jahresendbrauch­ tum und die Einheit der Lebenden mit den Toten führen zu ausgelas­ senen Feiern. Das in die USA exportierte und von dort auch nach Deutschland schwappende „Hallo­ ween-Brauchtum hat mit diesem 
Die Schaaner-Pfarrklrche war am gestrigen Sonntag bis auf den letzten Platz gefiillL Anlass allerdings nur noch wenig zu tun. Musik und Wort In der Schaaner Pfarrkirche schuf­ en die Klänge der Harmoniemusik, verbunden mit den Texten, ein Gefühl der Einheit der Lebenden mit den Toten. Musik kann etwas Tröstliches haben. Mit dem Nachklang in der Kir: che erschien sie, wunderbar gespielt von der Harmoniemusik 
Schaan, immer wieder, als tönten Orgelklänge, als wären menschli­ che Stimmen zu hören und nicht «nur» Blasinstrumente. Und wie die Musik, können auch Worte trösten, wenn es in dem Buch «Trauern gehört zum Leben» nach dem Tod eines geliebten Menschen z. B. heisst: «Ich war einerseits ver­ steinert, tränenleer, so tief sass der Schock, andererseits fühlte ich mich eigenartigerweise getragen und umhüllt von einem «gnädigen 
Schleier» ... Einige Tage nach der Beerdigung erlebte ich etwas Ungeheuerliches. Trotz unendli­ cher Trauer überkam mich ein überirdisches Gefühl des Friedens, der Ruhe und der Liebe. Diese Liebe war nicht von dieser Welt, sie war allumfassend, eine göttli­ che Liebe, in der ich Mensch, Her und Natur gleichermassen einge-. bunden verspürte. Ich fühlte mich für Minuten geborgen wie in einer riesigen Hand Gottes.» Wenn Klangfarben spielen Die Liechtensteinischen Bläsersolisten ein ausgezeichnetes Ensemble SCHAAN - Für das gestrige Matinee-Konzert im Rathaus­ saal Schaan konnte Martin Matt die Liechtensteinischen Bläsersolisten verpflichten: Georg Vinciguerra, Klaus Beck (Klarinette), Andreas Schuch- ter, Gaston Oehri (Horn), Erich Berthojd (Bassklarinette) und Werner Gloor (Fagott).. • Goroll Hauta r Mit Johann Christian Bach (geb. 1735), als dem ältesten der gestern gespielten Komponisten und Fran­ cis Castil-Blaze (geb. 1784) als dem jüngsten, hatte das Bläsercn- semble Werke gewählt, die mehr oder weniger aus der gleichen Zeit stammen. Klangfarben Dadurch hätte das Programm auf Dauer uninteressant wirken kön­ nen, da bei den Kompositionen überwiegend die beiden Klarinet­ ten (ausgezeichnet gespielt von Georg Vinciguerra und Klaus Beck) melodieführend sind, die anderen Instrumente (vor allem die Horner mit Andreas Schucliter, Gaston Oehri) in der dienenden Funktion der Begleitung bleiben - wäre da 
nicht die grosse Musika­ lität der sechs Musiker, die z. B. bei den Walzern von Conradin Kreut­ zer den drei Viertel-Takt wirklich tanzen Hessen. Die bewusst einge­ setzten Wechsel von piano und forte Hessen die Klangfarben vari­ ieren, die auch dadurch bereichert 
Die sechs Liechtensteiner-Bläsersolisten überzeugten das Publikum. wurden, dass das Ensemble nicht, wie oft üblich, mit zwei Fagotten spielte, sondern eine Bassklarinette einsetzte, mit der Erich Berthold ein sozusagen festes Fundament setzte. Das ausgezeichnet miteinan­der 
harmonierende Ensemble spiel­ te in sehr musikalischen Interpreta­ tionen die Bläsersinfonie Nr. 3. von Johann Christian Bach, zu dessen Schülern übrigens die Kinder der englischen Königin und Mozart 
gehörten. Auf die sechs Walzer von Kreutzer folgten das Adagio und Rondo von Carl Maria von Weber, der neben E. T. A. Hoffmann als Begründer der romantischen Oper, insbesondere als Begründer der deutschen Nationaloper, im Gegen­ satz zur italienischen oder französi­ schen, gilt (seine Oper «Der Freischütz» wurde 1821 unter ungeheurem Jubel in Berlin urauf­ geführt). Adagio und Rondo erscheinen auch deshalb interes­ sant, da hier die Klarinette ihre sonst dominierende Rolle abgeben muss und Fagott bzw. Horn sie übernehmen dürfen - ausgezeich­ net gespielt von Werner Gloor und Gaston Oehri. Den Programmab- schluss bildete das Sextett Nr. I von Frangois Castil-Blaze (der wie sein •Vater gleichzeitig Komponist und Rechtsanwalt war), den wirklichen Abschluss, die Zugabe, das Rondo aus der Es-Dur Sonate von Wolf­ gang Amadeus Mozart. ANZEIGE t._ 
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Haus Silberhorn ; 9497Trie3enberg / Malbun
	        

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