Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT INLAND Donnerstag, 24. 
Oktober 2002' 1 1 Eine Studie für die Öffentlichkeit Nachhaltiger Verkehr im Oberen Rheintal: Studie mit wenig Substanz für Verbesserungen Die Regierung hat in ihrer Sit­ zung vom 22. Oktober 2002 die Studie «Nachhaltiger Verkehr im Oberen Rheintal» zur Kennt­ nis genommen. Des Weiteren hat die Regierung beschlossen, die Studie der interessierten Be­ völkerung zur Verfugung zu stellen. Anlässlich des nächsten Treffens der Arbeitsgruppe «Regionale Verkehrs­ planung auf Regierungsebene», die am 29. November stattfinden wird, wer­ den die beteiligten Regierungsmitglie­ der aus Liechtenstein, Vorarlberg, St. Gallen und Graubünden über das wei­ tere Vorgehen diskutieren. Bereits am 14. Juni 2002 wurde die Studie «Nach­ haltiger Verkehr im Oberen Rlicintal» in Vaduz präsentiert. Regierungschef- Steil Vertreterin Rita Kieber-Beck un­ termauerte im Zusammenhang mit der Präsentation der Studie, dass sich Liechtenstein eine fundierte Zusam­ menarbeit betreffend die nachhaltige Verkehrsplanung in unserer Region wünsche. «Liechtenstein wird jederzeit dazu Hand bieten, an vernünftigen Lösungen zu arbeiten, welche der Be­ völkerung entgegenkommen», so die Verkehrsministerin. Trotz der Bereit­ schaft und dem Wunsch nach ver­ stärkter Zusammenarbeit auf regiona­ ler Ebene machte Regierungschef- Stellvcrtreterin Rita Kieber-Beck deut­ lich, dass sich die ablehnende Position Liechtensteins gegenüber dem Projekt «Letzetunnel» nicht geändert habe. «Die Regierung spricht sich gegen die­ ses Projekt aus, sofern dadurch in Liechtenstein Mehrverkehr entsteht.» Generalisierende Studie Die Studie «Nachhaltiger Verkehr im Oberen Rheintal» wurde von der Vor- gängerregiening im Frühjahr 2000 als so genannte «trilaterale Studie» zwi­ schen Liechtenstein, Vorarlberg und der Schweiz in Auftrag gegeben. Im Zeitraum von fast zwei Jahren ent­ stand ein Papier, das einerseits ver­ schiedene Entwicklungsszenarien auf­ zeigt, andererseits einen 
Massnah-Die 
Regierung hat in ihrer Sitzung die Studie «Nachhaltiger Verkehr im Oberen Rheintal» zür Kenntnis genommen. menkatalog aufstellt, welcher dazu geeignet wäre, die Nachhaltigkeit in unserer Region zu. gewährleisten. Der Inhalt der Studie neigt aber dazu, ent­ sprechende Massnahmen, die zur Ver­ besserung der Verkehrsentwicklung beitragen könnten, nicht konkret aus­ zuführen, sondern in generalisierender Weise zu umschreiben. Konkrete An­ satzpunkte zur Entwicklung lassen sich kaum feststellen. Die Studie.zeigt auch keine treffenden Argumente und Lösungsansätze für Liechtenstein, welche Mehrverkehr wirksam be­ kämpfen könnten. Verschiedene Mass­ nahmen, 
die aufgezeigt werden, hät­ ten einzig zur Folge, dass Verkehr um­ gelagert, aber nicht reduziert würde. Sieben Massnahmen, kaum Lö­ sungen In der Studie werden sieben ver­ schiedene Policy-Massnahmen vorger schlagen, um dem Aspekt der Nach­ haltigkeit im Bereich Verkehr nach­ kommen zu können. Betrachtet man diese Policy- Massnahmen deutlicher, so muss festgestellt werden, dass be­ kannte Aspekte und Massnahmen wiedergegeben werden, ohne neue 
Perspektiven aufzuzeigen. Andere'Pö- licy-Massnahmen können auf regio­ naler Ebene nicht umgesetzt werden, da es sich hierbei um Ideen handelt, die einer europaweiten -Grundsatzer­ klärung bedürfen. Dass diese Ideen auf regionaler Ebene forciert werden kön­ nen, muss bezweifelt werden. Zentral erschient in der Studie zu­ dem die Aussage, dass mit den vorge­ schlagenen Policy-Paketen nicht alle Ziele erreicht werden können. Die Stu­ die bringt zum Ausdruck, dass - bei einer Umsetzung aller postulierten Massnahmen - Zielkonflikte bleiben, die auf andere Art und Weise gelöst werden sollen. Im Zentrum dieser ver­ bleibenden Zielkonflikte werden «übermässige lokale Belastungen», «Klimaziele» sowie eine positive Ände­ rung des Modalsplits angeführt. Ge­ nau diese Ziele der Nachhaltigkeit werden durch die von der Studie ange­ führten Massnahmen ausgeklammert. Die Regierung ist aber davon über­ zeugt, dass genau diese in der Studie unberührten Felder berücksichtigt werden müssten, um effektive Verbes­ serungen zu erreichen. Die Studie, von der ehemaligen Regierung in Auftrag 
gegeben, bringt also für die heutige Politik kaum brauchbare Vorarbeiten, um die vielbesagte Ernte in der Ver­ kehrspolitik einzufahren. Dazu bietet die Studie zu wenig Substanz und Aussage. Wie weiter? Am 29. November werden sich die betroffenen Regierungsmitglieder aus Liechtenstein, St. Gallen, Vorarlberg und Graubünden treffen, um den Inhalt der Studie gezielt zu besprechen und die weitere Vorgehensweise festzulegen. Es stellt sich im Vorfeld des Gespräches schon die Frage, wie viele der sieben Massnahmen auf gemeinsames. Interes­ se stossen werden. Es ist abzusehen, dass lediglich im Bereich des Öffentli­ chen Verkehrs gemeinsame Interessen bestehen, um die regionale Verkehrspla­ nung weiter zu forcieren. Ein wichtiger Diskussionspunkt wird die Anregung von Regierungschef- Stellvertreterin Ri­ ta Kieber-Beck sein: im Sinne der Regi­ on soll ein gemeinsames regionales Ge­ samtverkehrskonzept entwickelt wer­ den, welches konkrete Vorschläge zur Verbesserung des grenzüberschreiten­ den Verkehrs aufzeigen wird. 
(paß) Technologische Grundlagen stärken Zusammenarbeit im Europäischen Forschungsraum Die Regierung hat einen Bericht und Antrag über das sechste Rahmenpro­ gramm der EG im Bereich der For­ schung, technologischen Entwick­ lung und Demonstration als Beitrag zur Verwirklichung des europäischen Forschungsraums und zur Innovati­ on (2002-2006) zuhanden des Land­ tags verabschiedet. Ziel des sechsten Rahmenprogramms ist es, die wissenschaftlichen und tech­ nologischen Grundlagen der Industrie Der Strukturwandel in der Wirt­ schaft wird sich auf die Qualifikation der Arbeitskräfte und die Anforde­ rungen an die berufliche Bildung auswirken. «Neue Wege des Lehrens und Lernens in der Ausbildung» stehen deshalb im Mittelpunkt eines grenzüberschreitend ausgerichteten Forums am 8. Novem­ ber 2002, das die Arbeitsgruppe «Grenzüberschreitende berufliche Bil­ dung» der Internationalen Bodensee­ konferenz veranstaltet. Die Referenten sind.ausgewiesene Fachleute aus Wis­ senschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Die 
Arbeitsgruppe «Grenzüberschrei­ tende berufliche Bildung» der IBK be- fasst sich mit der zukunftsorientierten grenzüberschreitenden Berufsausbil­ dung in der Regio Bodensee und initi­in 
der Gemeinschaft zu stärken und die Verbesserung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu fördern sowie alle Forschungsmassnahmen zu unter­ stützen, die für den europäischen For­ schungsraum erforderlich gehalten werden. Der Gemeinsame EWR-Aus- schuss wird voraussichtlich in seiner Sitzung vom 8. November 2002 be- schliessen, den Beschluss über das sechste Rahmenprogramm ins EWR- Abkommen zu übernehmen. Die Über- iert unter anderem internationale Lehrlings- und Lehrendenaustausche. Neue Wege aufzeigen Ein Hauptziel der Arbeitsgruppe ist es, wie ihr Vorsitzender Manfred Wol- fensperger betont, neue Wege im Be­ rufsbildungsbereich aufzuzeigen, um für junge Auszubildende die bestmög­ lichen Voraussetzungen für den späte­ ren Berufsalltag zu schaffen. Die Ar­ beltsgruppe «Grenzüberschreitende berufliche Bildung» setzt sich hierbei länderübergreifend (Deutschland- Schweiz-Österreich) für eine Anglei- chung der Lehrinhalte und eine ge­ genseitige Anerkennung der Berufe ein. Alle Länder und Kantone der Regio Bodensee stehen vor ähnlichen Her­ ausforderungen. Überall zeichnet sich 
nähme des Programmbeschlusses er­ möglicht den EFTA/EWR-Staaten eine Teilnahme an Forschungsprojekten des sechsten Rahmenprogramms. Um bei den Projektausschreibungen der EU berücksichtigt zu werden, ist es wich­ tig, dass die Teilnahme der EFTA/EWR- Staaten beim Programmstart im Janu­ ar 2003 gesichert ist. Für Liechtenstein entsteht durch die Teilnahme ein fi­ nanzieller Aufwand von ungefähr 4.2 Millionen Franken. Dieser Betrag ist 
für den gesamten Auszahlungszeit­ raum von etwa 9 Jahren berechnet. Demgegenüber stehen unserer Indu­ strie sowie den Klein- und Mittelunter- nehnien verschiedenste Möglichkeiten offen, sich mit Projekten am Pro­ gramm zu beteiligen. Durch eine rege Teilnahme von Unternehmen aus Liechtenstein am fünften Rahmenpro­ gramm flössen Gelder in Form von Projektförderungen der EU wieder nach Liechtenstein zurück. 
(paß) 
Kostenbeteiligung Die International School Rheintal soll für ihren Betrieb für die Jahre 2003 und 2004 einen jährlichen Beitrag von jeweils 175 000 Franken erhalten. Die Regierung hat einen entsprechenden Bericht und Antrag zuhanden des Landtags verabschiedet. Mit dieser fi­ nanziellen Fördenang will die Regie­ rung einen Beitrag zur Stärkung und Imageförderung unseres Wirtschafts­ standorts leisten. Die International School Rheintal ist eine englischspra­ chige Ganztagesschule. Sie ist die erste international orientierte rein englisch­ sprachige Tagesschule in der Region Rheintal. Die Mehrheit der Kinder wer 7 den von ausländischen Eltern oder einheimischen Eltern, mit internationa­ ler Ausrichtung stammen. Das Schul­ projekt wurde initiiert, um dringend benötigten Spitzenkräften ein interes­ santes Arbeitsplatzangebot machen zu können. Mit 
der Möglichkeit, eine in­ ternationale Schule besuchen zu kön­ nen, wird die zunehmend schwieriger werdende Rekrutierung von interna­ tionalen Spitzenkräften für die einhei­ mischen Unternehmen erheblich er­ leichtert. 
(paß) Jeder Vierte zu schnell ESCHEN/BENDERN: Am Dienstag­ nachmittag führte die Landespolizei in Eschen und Bendern Inrierortsge- schwindigkeitskontrollen' durch. 792 Fahrzeuge passierten während der Kontrollzeit die Messstclle. Jeder vier­ te Lenker hielt sich nicht an die er­ laubte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, wobei ca. 140 Fahrer im Bereich zwischen 56 und 60 km/h lagen. Das schnellste Fahrzeug wurde mit 76 km/h gemessen. 
(Ipß) Motorkettensägen gestohlen SCHAANWALD: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden an der Feldkircher-Strasse in Schaanwald aus einem offenen Fahrzeugunterstand bei einem Einfamilienhaus zwei Motorket­ tensägen gestohlen. Bei den Geräten handelt es sich um eine «Husqvarna». und eine «Stihl» im Wert von ca. CHF 1000.-. Über die Täterschaft liegen bis anhin keine Hinweise vor. 
(Ipß) Schwimmkurs für Erwachsene SCHAAN: Elementare Wassergewöh­ nung: Schweben, Gleiten, Atmen; Ein­ führung in Rückenschwimmen evtl. Brustschwimmen; Anwenden im Nie­ derwasser evtl. brusttiefen Wasser. Der Kurs 218 unter der Leitung-von Lud­ wig Giesinger beginnt am Donnerstag, 24. Oktober 2002, 20.00 Uhr im Schul­ zentrum Eschen. Anmeldung und Aus­ kunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Tel. 232 48 22 oder per E-Mail:  info@stein-egerta.li AIDS-HILFE LIECHTENSTEIN Tel. +423/232 05 20 
Berufliche Bildung im Wandel «Neue Wege des Lehrens und Lernens in der Ausbildung» - Forum auf der Messe «Intertech» 
ANZEIGE ein Mangel an Fachkräften ab, die über Qualifikationen verfügen, die in Zukunft gefordert sein werden. Durch grenzüberschreitende Zusammenar­ beit kann dieser Situation in besonde­ rer Weise begegnet werden. Beim diesjährigen Forum «Neue We­ ge des Lehrens und des Lernens» auf der Intertech in Dornbirn referieren Professor Dieter Euler, Universität St. Gallen, (Neue Anforderungen der Ar­ beitswelt), Arthur Fischer, psydata -In­ stitut für Marktanalysen-, Frankfurt am Main, (Berufliche Bildung vor dem Hintergrund der biografischen Pla­ nung), Klaus Lorenz, Kultusministeri­ um . Baden-Württemberg, (Lösungs­ ansätze der Beruflichen Schulen), Egon Blum, Firma Julius Blum GmbH, Höchst, (Lösungsansätze aus Sicht der Wirtschaft). 
Das Forum richtet sich vor allem an Ausbildungsverantwortliche in den Unternehmen und an Lehrende in überbetrieblichen Ausbildungsstätten und Schälen. Das Forum bietet eine grosse Chance zur Information und verstärkten Zusammenarbeit unter­ schiedlicher Bildungsträger in der Re­ gio Bodensee. Die Veranstaltung findet am Freitag, 8. November von 10 bis 15 Uhr auf dem Messegelände in Dornbirn, Halle 7, 1. Stock statt. Unkostenbeitrag 15 Euro (incl. Tagungsunterlagen, Imbiss, Messeeintrittskarte). Anmeldungen nimmt entgegen: Marion Bauer, Wirt­ schaftsministerium Baden-Württem- berg, Theodor-Heuss-Str. 4, D-70174 Stuttgart, Tel.: 0049 (0)711 123 2398, Fax: 0049 (0)711 123 2094, E-Mail: marion.bauer@wm.bwl.-de 
(paß)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.