Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

6 Freitag, 18. Oktober 2002 
KULTUR Liechtensteiner VOLKSBLATT Jesus Christ Super­ star im Gottesdienst MAUREN: In der Pfarrkirche Mauren findet am Samstagabend, 19. Oktober, um 19.00 Uhr ein Jugendgottesdienst mit dem Jugendchor Mauren statt. Das Thema lautet: «Jesus Christ - ein Su­ perstar?» Es kommen u.a. zwei Titel aus dem Musical zur Aufführung. In der Rockopcr wird Jesus als ein Super­ star besungen und bejubelt, der dann aber verfolgt und verurteilt wurde. Ist Jesus Superstar - oder? Junge und Junggebliebene sind willkommen! Familiengottes­ dienste MAUREN: «Gottes Familie hat viele Farben» - so lautet das Thema der Fa­ miliengottesdienste zum Weltmissi­ onssonntag, die am Samstag, 19.10.02 um 17.45 in Schaanwald und am Sonntag, 20.10. um 10.00 Uhr in Mau­ ren stattfinden. Durch Gesänge, Ge­ schichten und Gebete entsteht ein bunter Regenbogen: ein Zeichen der Verbundenheit mit Gott und unterein­ ander. - Nach dem Familicngottes- dienst in Mauren ist der EINE WELT- Markt mit Reis, Honig, Tee ... wieder­ um geöffnet. Indienabend in Mauren MAUREN: Indien ist (mehr als) eine Reise wert! Pfr. P. Anto Poonoly und Diakon Marius Kaiser berichten am Sonntagabend, 20. Oktober um 19.00 Uhr, in der Aula der Primarschule Mauren von ihrer Indienreise im Som­ mer 
dieses Jahres. Neben der Urauf­ führung von drei Kurzfilmen von ONE WORLD stehen auch Lieder von P. Francis, Mitbruder von P. Anto, auf dem Programm. Alle Kinder sind ein­ geladen, am Malwettbewerb «Rägabo- ga» mitzumachen, bei dem es kleine Preise zu gewinnen gibt. Auch das In­ dienhilfswerk HILFE ZUR SELBSTHIL­ FE ist durch einen Marktstand vertre­ ten. Vortrag «Jesus für Männer» SCHAAN: Im Rahmen des Projektes «MannsBilder» veranstaltet die Er­ wachsenenbildung Stein-Egerta atiL Montag, 21. Oktober um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan ein Abendvortrag mit Dr. Markus Hofer zum Thema «Jesus ftir Männer» statt. Seien wir ehrlich, viele der gängigen Jesusbilder sind für uns Männer nicht allzu attraktiv, vielleicht gerade weil sie nicht sehr männlich wirken; weich und sanft mit tränenunterlaufenen Augen, der immer liebe Freund von al­ len, mit langen Haaren und Bart der Prototyp des heutigen Softies, nicht Fisch nicht Fleisch, der vorweggenom­ mene neue Mann mit dem weiblichen Kern, die Frau mit Bart. Ein Blick in die Evangelien zeigt, dass hier einige •Seiten unterschlagen wurden. Jesus war auch kraftvoll, fordernd, zornig, ausgrenzend und darin fast brutal. Er hat den Menschen nicht nur die Füsse, sondern auch den Kopf gewaschen. Vielleicht lohnt es sich, Jesus auch als Mann wieder in den Blick zu kriegen, damit er für uns Männer greifbar bleibt. Dr. Markus Hofer aus Götzis hat kath. Theologie, Philosophie, Germa­ nistik und Kunstgeschichte studiert. Er leitet seit sechs Jahren das Männer­ büro der Diözese Vorarlberg. Alle Interessierten sind herzlich ein­ geladen. Keine Voranmeldung/Abend­ kassa. BRIEFFREUNDSCHAR Wang Yongjian, ein Philatelist aus China, interessiert sich sehr für Brief­ kontakte mit Briefmarkenfreunden aus Liechtenstein, mit denen et philatelis- tische Sammlerstücke austauschen möchte. Interessiert an chinesischer Philatelie? Dann schreiben Sie an Wang Yongjian, Giefang-Strasse 1-23, Chengdu, Volksrepublik China. 
Göttin des Chansons Maria Bills Hommage an die unvergeßliche Edith Piaf im TaK Maria Bill ist nicht Edith Piaf und sie macht zum Glück nicht den Versuch, die Piaf zu imitie­ ren, denn das geht nicht, war doch Piafs Stimme einmalig, unvergleichlich, mit einem herrlichen Vibrato und voll un­ glaublicher Intensität. Gerolf Hause r Und das französische Chanson ist ein unnachahmbares Genre, ob das Bras­ sens, Montand, Fem!, Brei, Moustaki oder eben Edith Piaf ist. Französische Chansons sind gute Texte mit «einfa­ cher», aber konkurrenzlos guter Musik. Und natürlich ist eines, wenn nicht das zentrale Thema die Liebe. Piaf, der Spatz Genau darum muss es gehen, wenn man das von einer «schwerwiegenden Vergangenheit» geprägte Leben der Edith Piaf zeigen will, das Leben einer einsamen Frau, umgeben von 
Män-' 
Die Schauspielerin und Sängerin Ma­ ria Bill zeigte im TaK Szenen aus dem Leben der Edith Piaf. 
nem, die sie wechselt wie andere Leute die Hemden, einer Frau, die nach Liebe sucht und Traurigkeit findet, die sagt: «Mit den Tränen bezahlt man das Recht auf Liebe». Edith Giovanna Gassion wird 1915 auf einer Strasse in Paris ge­ boren (Vater: ambulanter Akrobat, Mutter: Freudenmädchen in Pigalle). Edith beginnt auf der Strasse zu singen und wird 1935 von einem Nachtlokal- besitzer entdeckt. Er engagiert sie und gibt ihr den Namen «Piaf» - Spatz. Da­ mit war die wohl berühmteste Chan­ sonsängerin aller Zeiten geboren. Aber der Erfolg hat seinen Preis. Mit Alkohol und Drogen malt sie sich «La Vie en ro­ se». Als sie 1963 stirbt, ist sie 47 Jahre alt. Eine unübersehbare Men­ schenmenge bildet den Trauerzug zum. Friedhof. Als Jean Cocteau, einer ihrer besten Freunde, die Nachricht von ihrem Tod erhält, schreibt er einen Nachruf und stirbt einen Tag später. Keine Kopie Auch fast 40 Jahre nach ihrem Tod ist Edith Piaf unvergessen. Einen be­sonderen 
Tribut zollt ihr die Schweize­ rin Maria Bill mit ihrem Programm «Piaf», in dem sie versucht (mit dem mässigen Schauspieler Valentin Schreyer, der einige der Männer in Piafs Leben spielt, mit dem hervorra­ genden Pianisten Andrew Hannan und dem unglaublich virtuos und fantas­ tisch spielenden Krzystof Dobrek am Akkordeon), in einer dürftigen Show (Inszenierung Michael Schottenberg) dem Leben der Piaf anzunähern. Bill gelingt dabei das Kunststück, hinter die Persönlichkeit Piaf zurückzutreten, ohne sie zu kopieren und ohne sich selbst zu verleugnen. Dabei zeigt sie sich sowohl als aus­ gezeichnete Schauspielerin, wie auch als Sängerin, die mit ihrer eigenen Art und Stimme die Chansons der Piaf in­ terpretiert. Kopiert, aber das ausge­ zeichnet, werden dabei nur die so aus­ drucksvoll sprechenden Hand- und Armbewegungen der Piaf. Fazit: «Non, je ne regrette rien» - es gibt nichts zu bereuen, auch nicht den Besuch von Maria Bills «Edith-Piaf-Show». Kunst im Triesner Saal Nachlese zur Ausstellung Quellen der Inspiration, Künstler aus Triesen stellen aus «Wow, bei euch in Triesen läuft et­ was!» Manch ein Besucher staunte über die gelungene Ausstellung im Triesner Saal. Es ist aber nicht selbst­ verständlich, dass so ein Event zu­ stande kommt. Zu verdanken ist es dem rührigen Ge­ meinderat Gebhard Kindle, der selber als Künstler tätig ist. Seine Idee und sein Engagement waren es, die es zwölf Kunstschaffenden aus Triesen ermöglichte, ihre Werke während einer Wqche im Gemeindesaal Triesen zu präsentieren. Er organisierte auch die Vernissage, wo Paul Kindle in seiner liebenswürdigen Art die ausstellenden Künstler vorstellte. Umrahmt war-die Eröffnung mit Musik von einer Flöten­ gruppe unter der Leitung von Gisella Dudler. Die Bildhauerin Myriam Bar­ gelze JC. präsentierte wunderschöne Plastiken und zwei eindrückliche Lichtbilder, die förmlich die Ausstel­lung 
überstrahlten. Sie gestaltete auch auf gekonnte Art die Einladungskarte. Der Metallkünstler Hanspeter Bock­ mühl zeigte fröhlich-heitere Eisenplas­ tiken in meisterhafter Manier, die durch ihre Einmaligkeit bestachen. Christiane Deseiy-Waliczek präsen­ tierte subtile Bilder auf Verpackungs­ material gemalt, während sie zu ande­ ren 
Bildern Gedichte schrieb, so dass Wort und Bild eine Einheit bildeten. Gretl Huchler stellte Blumen- und Landschaftsaquarelle aus, welche die hohe Schule des Aquarellierens erah­ nen Hessen. In Ilse Islitzers farblich ansprechenden Aquarellen waren die Beschäftigung mit Zeichen und mysti­ schen Bedeutungen Hintergrund, wel­ che ihre mandala-ähnlichen Bilder entstehen Hessen. Mit höchster Akribie gestaltete Gebhard Kindles seine kalli- grafischen 
Bilder und seine Bleistift­ zeichnungen zeugen von Talent und genauer Beobachtung. Hanni Kindle 
stellte grossformatige gespachtelte Öl­ bilder in lebensfroher Farbgebung aus, geschmückt von Gestecken, welche die Floristin in ihr erkennen Hessen. Vor Originalität sprühten die Objekte von Peter Nutt, welche sich in ungewohn­ tem Materialmix präsentierten. Be­ scheiden, aber gekonnt stellte Helm- traud Paesold ihre abstrakten Acrylbil- der und Collagen aus. Zum Jahr der Berge gehört ein Künstler sicher dazu, Josef Schädler. Seine eindeutig er­ kennbaren Liechtensteiner Berge und Weidealpen Hessen nicht nur seine Be­ gabung, sondern auch seine Liebe zu den Bergen durchblicken. Ganz anders präsentierte sich Gabi Zurflüh mit ihren geliebten Katzen auf sämtlichen nur möglichen Malgründen. Mit Talent pinselte sie ganz verschiedene Charak­ teren von Katzen. Eindrücklich im wahrsten Sinne des Wortes zeigte Zita Schatz Acryl-Impasto-Malerei, ver­ bunden mit Collagen, wo sogar Nägel 
oder Steine im Bild eingedrückt waren. Eine Vielfalt an Kunstarten und Techniken waren für den Betrachter wohltuend und abwechslungsreich. Als Mittelpunkt und ruhender Pol in der Ausstellung stand der Kreisel von Peter Nutt, der unentwegt wie von un­ sichtbarer Hand seine Muster in den Sand zeichnete. Und wollte der inter­ essierte Betrachter einen Schritt zurücktreten, um ein Werk in ge­ bührendem Abstand zu bestaunen, so, stiess er nicht gleich mit anderen Kunstwerken zusammen. Alles in Al­ lem war es eine gelungene Ausstel­ lung, wo jedem Künstler Raum genug blieb, seine Werke zu präsentieren. Deshalb möchten die Kunstschaffen­ den an die Adresse der Gemeinde Trie­ sen einen ganz besonders herzlichen Dank aussprechen, dass es ihnen ver­ gönnt war im Gemeindesaal auszustel­ len. Es lebe die Kunst im Dorf! Zita Schatz «Die vier Jahreszeiten» von Antonio Vivaldi Am Samstag, 26. Oktober Orchesterkonzert im Rathaussaal Vaduz Am Samstag, den 26. Oktober 2002, mit Auszeichnung ab. Von 1964 bis mehrerer Orchester und als Kammer- Instrumentalensemble «Raetiana» ins 20.00 Uhr findet im Rathaussaal Va­ duz ein Solisten- und Orchesterkon­ zert mit ganz besonderer Note statt. Helga Frommelt-Torkos wird alle vier Violinkonzerte des berühmten Zyklus «Die vier Jahreszeiten» von Antonio Vivaldi (1675 - 1741) spie­ len. Mit ihr musizieren das Streichorches­ ter «Instrumentalensemble Raetiana» und Hannfried Lücke am Cembalo. «Die vicrJahreszeiten» sind Vivaldis berühmtestes Opus, das an alle Aus­ führenden, besonders aber an die Solo­ violine ausserordentlich hohe Anfor­ derungen stellt. Vivaldi hat jedem Konzert ein Gedicht vorangestellt, das den Inhalt und die Stimmung pro­ grammatisch angibt. Diese Gedichte mit den charakteristischen Hauptme­ lodien werden vor jedem Satz vorgele­ sen bezw. vorgespielt. So werden die Sätze des vielgestal­ tigen Werkes besser verständlich und nachvollziehbar. Die Solistin Helga Frommelt-Torkos wurde in Wien ge­ boren, studierte an der Musikhoch­ schule bei dem berühmten Lehrer Ernst Moravec Violine und Viola und schloss ihr Studium mit dem Lehrdi­ plom und der Konzertreifeprüfung 
zum heurigen Jahr unterrichtete sie an der Liechtensteinischen Musikschule und machte sich daneben einen Na- als Solistin, Konzertmeisterin men 
musikerin. Sie gründete das Jugend­ sinfonieorchester «Jugendsinfonietta Liechtenstein», das sie bis heuer diri­ gierte und rief vor 25 Jahren auch das" 
Leben. Als Solistin in den vier Solo­ konzerten von Vivaldis berühmtem Zyklus wird sie ein neues Glanzlicht setzen.
	        

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