Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Liechtensteiner 
Freitag 18. Oktober 2002 Fr. 1.20 VOLKSBLATT Mit amtlichen Publikationen • 1 24. Jahrgang, Nr.239 
VERBUND/SÜDOSTSCHWEIZ FREITAG Aktionswoche freiwillig aufofrei VADUZ: Am kommenden Montag startet die Aktions­ woche «freiwillig autofrei». Freiwillige Personen werden eine Woche lang 
auf ihr ei­ genes Auto verzichten und das Angebot des öffentli­ chen Verkehrs im 
Land tes­ ten. Peter Kindle, Mitarbei­ ter der Regierung und Orga­ nisator der Aktion: «Wir sind mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden. 
Seite 5 Achim Vogt in Sölden dabei SKI ALPIN: Es ist wieder so­ weit: Der Skizirkus beginnt am nächsten Wochenende seine Welttournee in Sölden, wo 
je ein Riesenslalom der Herren und der Damen aus­ getragen wird. Der Liechten­ steiner Skiverband wird beim Weltcup-Auftakt mit Achim Vogt (Bild), Marco Büchel und Birgit Heeb-Bat- liner vertreten sein. Büchel ünd Heeb-Batliner waren gesetzt, Vogt setzte sich im internen Ausscheidungsren­ nen durch. Seite 13 Schafzucht, anders als früher Eigentlich war .das Land­ wirtschaftsamt Initiator und als Person Agr. Ing. Mein­ rad Lingg gewissennassen Gründervater für die am 19. März 1977 erfolgten Grün­ dungen von nicht weniger als zwei Schafzuchtgenos­ senschaften im Fürstentum Liechtenstein. Seite 17 
Keine Klagen trotz Rückgang Einbruch im Bereich der Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr - Hoteliers trotzdem zufrieden Die liechtensteinische Tourismusbranche hat bei den Nächtigungen einen Rückgang von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. «Unter Berücksichtigung der der­ zeitigen Rahmenbedin­ gungen ist dies nicht überraschend - dennoch müssen wir die Zahlen analysieren», so Roland Büchel im Gespräch mit dem Volksblatt. Karin Hassle r Liechtenstein als Tourismusre­ gion hat eine ganz andere Aus­ gangslage als typische Ferien- destifiationen anderer Staaten in der Region. Doch genau da­ rin liegt auch die Herausforde­ rung. «Es gilt Aufklärungsarbeit zu leisten und Liechtenstein als Feriendestination bekannt zu machen», so Büchel. Die negati­ ven Schlagzeilen um den Fi­ nanzplatz Liechtenstein sowie 
die allgemeine wirtschaftliche Situation sind nicht zu unter­ schätzende Faktoren für den Tourismusbereich. Vergleicht man die Monate Januar bis August dieses Jahres mit dem Voijahr, so ist bei den Logiernächten ein Rückgang von 9,6 Prozent über das ganze Land zu verzeichnen. Erstaun­ lich ist, dass der Rückgang im Alpengebiet geringer ist und nur 6,9 Prozent beträgt. Im Ju­ ni, Juli und August konnte so­ gar ein Zuwachs von 8,6 Pro­ zent verzeichnet werden. Auf­ fallend ist: Die Zahlen in der Schweiz sind praktisch iden­ tisch. Dort wurde ein Rückgang von 9,8 Prozent verzeichnet. «Dass in verschiedenen anderen Ländern auch ein Rückgang zu verzeichnen ist, ist für mich kein Trost. Sie zeigen aber auf, dass es einen Mix von mehreren Faktoren gibt, die sich in jedem Land anders auswirken», so Ro­ land Büchel. Er sieht viele He­ rausforderungen für den Tou­ rismus-Standort Liechtenstein, aber auch Chancen. Seite 3 
Eine grosse Herausforderung für die liechtensteinischen Tourismusbetriebe sind die im Vergleich zum Vorjahr rückläufigen Zahlen im Näclitigüngsbereich. (Bild: Keystone) Herausforderung und Chance zugleich Regierungschef Otmar Hasler über «Liechtenstein in einer globalisierten Welt» Auf Einladung des Business Club Basel hielt Regierungs­ chef Otmar Hasler am Don­ nerstag einen Vortrag zum Thema «Liechtenstein - Die Möglichkeiten eines Klein­ staates in einer globalisierten Welt». Drei Aspekte der Globalisie­ rung für einen Kleinstaat wie Liechtenstein standen im Vor­ dergrund: die Aussenpolitik, die wirtschaftliche Entwicklung' sowie die mögliche Rolle des Kleinstaates in der heutigen globalisierten Welt. Regierungschef Hasler hielt zu Beginn seinekRede fest, dass sich Liechtenstein in den letz­ten 
Jahrzehnten von einem aussenbeziehungsarmen hin zu einem extrem aussenbezoge- nen, wirtschaftlich verflochte­ nen und auch abhängigen Staat verwandelt hätte. Insbesondere die aussenpoli- tischen Beziehungen erfahren eine zunehmende Globalisie­ rung. Für Liechtenstein bedeu­ ten die fortschreitende multila­ terale 
Zusammenarbeit, die Ausweitung und Vertiefung der Europäischen Union, die Mit­ gliedschaft im EWR unter gleichzeitiger Beibehaltung des Zollvertrages mit der Schweiz Herausforderung und Chance zugleich. «Der Kleine wird, gehört, wenn er zur Sache 
spricht. Gleichzeitig wird es als störend empfunden, wenn er sich in den Vordergrund drängt», beschrieb Otmar Has­ ler das Spannungsfeld in den Aussenbeziehungen. Wertvoller Partner In Bezug auf die wirtschaftli­ che Entwicklung Liechtensteins wies Regierungschef Hasler darauf hin, dass sich die ver­ stärkte Integration und Globa­ lisierung sehr wirtschafts­ günstig ausgewirkt hätte. Ab­ schliessend ging Hasler noch auf die Stärke des Kleinstaats ein, die er vor allem in seiner -Übersichtlichkeit und seiner Er- lebbarkeit sehen würde. 
«Der Kleinstaat hat die Chan­ ce, eine neue Dimension in die internationale Politik einzu-. bringen», bekräftigte Regie­ rungschef Otmar Hasler. «Für einen absolut machtlosen Kleinstaat wie Liechtenstein ist das Ziel der Gewaltfreiheit und Rechtssicherheit eine Frage der Existenzsicherung, nicht des moralisch Wünschbaren». In­ dem der Kleinstaat mit einer Politik der kleinen Schritte Prinzipien wie Solidarität und Gewaltverzicht nach ' aussen glaubwürdig vertrete, würde Liechtenstein als Wertvoller Partner in der Völkergemein­ schaft wahrgenommen und ge­ schätzt werden. Meisterwerke von Paul Klee VADUZ: 100 Meisterwerke des Schweizer Künstlers Paul Klee (1879-1940) aus der Samm­ lung Djerassi zeigt das Kunst­ museum Liechtenstein, 
ergänzt um Gemälde aus der eigenen Sammlung und aus Privatbe­ sitz. Die Ausstellung ist gestern Abend eröffnet worden und dauert bis 19. Januar 2003. Die im Kunstmuseum ausgestellten Arbeiten auf Pa­ pier, Zeichnungen, Graphiken, Gouachen, Aquarelle und Gemälde vermitteln einen um­ fassenden Überblick über das Schaffen Paul Klees, von Frühwerken des 
Gymnasial­ schülers bis zu jenen, die kurz vor seinem Tod entstanden sind. Seite 2 
USA bereit für Kompromiss NEW YORK: Die USA be­ stehen im UN-Sicherheitsrat nicht mehr darauf, dass eine neue Resolution gegen Irak die sofortige Androhung mi­ litärischer Gewalt enthält. Angesichts des Widerstandes anderer Sicherheitsmitglieder ist Washington nun zu einem Kompromiss bereit, wie ges­ tern aus diplomatischen Kreisen verlautete. Der russi­ sche Aussenminister Igor Iwanow sagte, die USA und Grossbritannien würden in den kommenden Tagen neue Vorschläge für eine Irak-Re­ solution vorlegen. Der Kompromiss drohe Irak nicht mehr explizit mit ei­ nem Militärschlag, teilten westliche Diplomaten am Sitz der Vereinten Nationen in New York mit. Er enthalte aber die Warnung vor Kon-" Sequenzen, falls Bagdad die Arbeit der UN-Waffeninspek­ toren behindere. Die USA sei­ en damit einverstanden, dass in diesem Fall der Sicher­ heitsrat erneut berate und möglicherweise eine zweite Resolution verabschiede, die ein Mandat für einen Angriff enthalten könne.
	        

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