Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

18 Donnerstag, 10. Oktober 2002 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT Couchepin droht mit Rücktritt Der Schweizer Bundesrat will im Falle eines Konkurses der Credit Suisse zurücktreten HO-CHI-MINH-STADT: Bundes­ rat Pascal Couchepin . will im Falle eines Konkurses des Fi­ nanzkonzerns Credit Suisse Group zurücktreten. Dies sagte Couchepin am. Mittwoch nach einer .Rede vor der Swiss Busi­ ness Association in Ho-Chi- Minh-Stadt. . Es gebe kein Problem, mit der Solidität und Liquidität einer grossen Bank. «Sie können mich beim Wort nehmen. Ich werde meinen Job aufgeben», sagte Couchepin auf eine Frage aus dem Pu­ blikum nach den Problemen der Sichweizer Wirtschaft. Es sei unmög­ lich, dass es einen Unfall mit dieser grossen Bank gebe. Diese grosse Bank sei mit der Swissair nicht vergleichbar. «Ich vertraue auf die Schweiz», sagte der Vorsteher des Eidg. Volkswirt- schäftsdepartementes. weiter. . Zur Schweizer Konjunktur sagte Couchepin, er sei überzeugt, dass es im laufenden Jahrein Wachstum von null Prozent geben werde. Im nächsten Jahr dürfte die Wirtschaft mit 1 bis 1,5 Prozent zulegen. Bankgeheimnis nicht aufgeben Bei den Gesprächen mit der Europä­ ischen Union (EU) sei die Zinsbesteue­ rung derzeit das schwierigste-Thema. In'den letzten Tagen habe es einige harte Worte zwischen Finanzmi'nister '.Kaspar. Villiger und EU-Kommissar Frits Bolkestein gegeben. Ursprünglich 
BundesratPascäl Couchepin will im Falle eines 
Konkurses des .Finanzkonzerns Credit Suisse Group zurücktreten. 
habe es in der EU das K.o.-Existenz- Modell von Informationsaustausch und Quellensteuer gegeben. Ein auto­ matischer Informationsaustausch wür­ de das Ende des Schweizer Bankge­ heimnisses bedeuten. «Dies ist für uns nicht akzeptabel», sagte Couchepin. Aber Bern sei überzeugt, dass sich das Schweizer Angebot einer Quellensteu­ er durchsetzen werde. Die Verhandlungen mit der EU kön­ nen nicht gestoppt und durch bilatera­ le Abkommen mit den einzelnen Staa­ ten ersetzt werden. Dies wäre eine dumme Idee, sagte Couchepin. Die Schweiz sei eng mit der EU verfloch­ ten. Tausende kämen jeden Tag zur Arbeit in unser Land. Es bestünden viele Kontakte. Da wä­ re es dumm, die Verhandlungen mit der EU abzubrechen. «Dies wäre falsch und eine falsche Vision unserer Zu­ kunft», sagte Couchepin am Mitt­ wochabend. Zudem könnte auch die EU-Massnahmen ergreifen, um «unser Leben unangenehmer zu machen». EU drängt die Schweiz Am Vortag hatten die EU-Finanzmi­ nister bei ihrem Treffen in Luxemburg erheut auf eine Lösung bei der Zins- steuer gedrängt. Über allfällige Sank­ tionen waren sie sich allerdings nicht einig ' geworden. Gleichzeitig hatte. Bundespräsident Villiger am Schwei­ zer Vorschlag. einer Qucllcnsteuer festgehalten. «Unter Freunden droht man nicht mit Sanktionen», hatte er gesagt.; 
Kapitalengpasse ZÜRICH: Die Nichtleben-Versiche- rungsbranche kämpft laut einer Stu­ die des Rückversicherers Swiss Re ; mit anhaltenden Kapitalengpässen. > Die Börsenbaisse und die Schäden aus dem Katastrophenjahr 2001 i müssten weltweit mit Prämiener-; höhungen aufgefangen werden.DIe Nichtleben-Branche habe zwei harte ; Schocks zu verdauen, heisst es in 
1, der am Mittwoch veröffentlichten: sigma-Studie der Swiss Re. Die seit! 2000 herrschende Fjnanzmarktflau-; te habe stark an der Kapitalbasis der Versicherer gezehrt. Vor dem Hin- • tergnind der ungewissen Börsenlage müsse sich die Versieherurigsbran- che wohl über längere Zelt auf riie- derige Erträge aus den Kapitalanla- ' gen einstellen. 
Zu den- sinkenden Anlagerenditen seien noch die Kata­ strophenschäden des vergangenen Jahres dazugekommen. Weltweit hat die Kapitalbasis der Nichtleben-Ver­ sicherungswirtschaft laut der Studie im Jahr 2001 um insgesamt 90 Mil­ liarden Dollar abgenommen! Sollte die gegenwärtige Baisse an den Ak­ tienmärkten anhalten, sei für das laufende Jahr mit ähnlichen oder sogar noch grösseren Verlusten zu rechnen. Bei diesem Szenario würde sich die Kapitalbasis der Branche im Vergleich zum Höhepunkt im Jahr 2000 um 25 Prozent oder 180 Milli­ arden reduzieren. Im Mangel von Risikokapital ortete die Studie ein weiteres Problem. Risikökapital, das. noch in der zweiten Hälfte der 90er Jahre reichlich zur Verfügung stand, sei knapp geworden. Rote Zahlen bei Fujitsu-Siemens AUGSBURG: Fujitsu-Siemens, der grösste europäische Computerherstel- ler, ist in die roten Zahlen gerutscht. Grund seien Restnikturierungskosten von 23 Mio. Euro (33,6 Mio. Fr.) gewe­ sen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Im ersten Semester '2002/03 (per 31. März) resulierte ein Verlust vor Steuern von 21 Mio. Euro (30,5 Mio. Fr.) nach einem Gewinn von 4 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Für das Gesamtjahr erhofft sich der Konzern jedoch zumindest operativ wieder schwarze Zahlen. Wegen der anhaltend schwachen Marktlage sollen bis März 2003 100 von derzeit rund 7600 Arbeitsplätzen abgebaut .werden: 200 Stellen wurden im Zuge der Restrukturierung bereits im ersten Halbjahr gestrichen. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 9. Oktober 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 41.70 Rückriahmepreis: € 40.84 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 40.00 Rücknahmepreis: €39.18 Zahlstelle in Liechtenstein: Swisslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Posttcich, FL-9490 Vaduz Silicon Valley Kquities N'AV <« Kurs <1.10.02 Hrfm.mn ftn.'inco AGmvK Austmv;».' V.iriu?. U<*ch!enMein U?1«;tnn / 3Uf) 3.1 fif» It's Money www.herm,in   nfinnnce.com 
Saurer will wieder schwarze Zahlen schreiben 20 bis 25 Millionen Gewinn erwartet ARBON: Der Maschinenbaukonzern Saurer will nach dem Vorjahresver­ lust im laufenden Geschäftsjahr wie­ der schwarze Zahlen schreiben. In den ersten acht Monaten ging der Umsatz zwar leicht zurück, doch leg­ te der Auftragseingang massiv zu. In Deutschland werden weitere Stellen abgebaut. Die Börse reagierte ungnä­ dig. Der Reingewinn des schwergewichtig im Textilbereich tätigen Saurer-Konr. zerns ging in den ersten acht Monaten dieses Jahres im Vorjahresvergleich von 22,4 Millionen Franken auf 1,3 Millionen Franken zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Der Betriebsgewinn brach um 25 Prozent auf 37,9 Millionen Franken ein. Darin enthalten sind den Angaben zufolge eine Goodwillamortisation von 6,7 Millionen Franken, Restruktu- rierungsaufwand 
von 8,7 Millionen sowie der operative Verlust der deut­ schen Tochter. Barmag von 32 Millio­ nen Franken. Der Konzernumsatz sank um sechs Prozent auf 1,523 Milliarden Franken. Beim Auftragseingang meldet der Konzern eine Zunahme um 21 Prozent auf 1,757 Milliarden Franken. Kon<- zernchef Heinrich Fischer bezeichnete 'die Geschäftscntwicklung als positiv. Die Anstrengungen zur Senkung von Kosten und Kapazitäten zeigten Wir­ kung. Für das gesamte Geschäftsjahr wird deshalb mit einem Umsatz leicht über 
der Vorjalyreshöhe von 2,406 Mil­ liarden Franken und mit einem Kon­ zernergebnis von 20 Millionen bis 25 Millionen Franken gerechnet.. Bei der Restrukturierung des Che­ miefaser* und Textilgeschäfts baute Saurer innert Jahresfrist 1,443 Stellen ab. In Zukunft seien weitere Verlage­ rungen der Produktion in Nied­ riglohnländer geplant. Dies werde über die nächsten zwölf Monate zu ei­ nem weiteren Abbau der Kapazitäten bei 
den beiden deutschen Töchtern Barmag und Schlafhorst führen. 
Ge­Friede 
Springer baut Po­ sition beim Verlag aus Deutsche Bank verkauft Verlegerswitwe 10,4 Prozent nauere Angaben waren nicht erhält­ lich. Der Abbau ist eine Folge davon, dass die Produktion verstärkt nach China verlagert werden soll. China werde für Textilmaschinen der wich­ tigste Einzclmarkt, und Saurer wolle in diesem Geschäft dabei sein, sagte Fischer. Im Textilbereich haben sich die Ge­ schäftsaktivitäten weiter belebt: Der Auftragseingang lag mit 1,285 Milli­ arden Franken 19 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Umsatz sank um 14 Prozent auf 1,058 Milliarden Franken. Laut Saurer wird der anziehende Auf­ tragseingang zu einer kontinuierlichen Steigerung der Umsätze bis zum Jah­ resende führen. An der Börse reagierte die Saurcr- Aktic anfänglich mit Gewinnen. Be­ reits im Verlaufe des Vormittags kipp­ te diese Entwicklung aber: Die Aktie machte vorübergehend einen Taucher von über 
18 Prozent und erholte sich bis zum Handelsschluss wieder auf mi­ nus 4,1 Prozent. Carla Barella, Analystin bei der Zürcher Kantonalbank, bezeichnete diesen vorübergehenden Kurssturz als übertrieben. Sie schätzte das Ergebnis positiver ein, unter anderem, weil die verstärkte Verlagerung der Aktivitäten nach China kurzfristig zwar Kosten verursacht, langfristig aber positiv sein dürfte. Zentralbank bleibt hart FRANKFURT: Die Europäische Zen­ tralbank (EZB) bleibt hart. Die EZB- Spitze dürfte an ihrer Sitzung heute Donnerstag kaum mit einer Zinssen­ kung auf die Konjunkturflaute und die Krise an den Finanzmärkten rea­ gieren. So klang es übereinstimmend am Fi­ nanzplatz Frankfurt am Tag vor der entscheidenden Ratssitzung. 
FRANKFURT: Nur einen Tag nach der Ersteigerung des Springer-Aktienpa­ kets von Kirch hat die Deutsche Bank am Mittwoch zehn Prozent am Kapi­ tal des Verlags an Friede Springer weiterverkauft. Die Verlegerswitwe hat ihre Position beim Verlag damit deutlich ausgebaut. Die Verhandlun­ gen mit dem Ringier-Verlag gehen indessen weiter. Die Deutsche Bank hat der Verlegers­ witwe Springer 10,4 Prozent am Kapi­ tal von Europas grösstem Zeitungsver- lag verkauft. Die Beteiligung der Deut­ schen Bank an Springer verringert sich damit auf unter 30 Prozent, wie die Bank am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Die Verlegerwitwe 
hält jetzt direkt und indirekt 55 Pro­ zent am Unternehmen. Die gesamte Familie hält gut 60 Prozent. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen ver­ einbart. Die Vcrlegerwitwe besass bis­ her schon gemeinsam mit den Verle­ gerenkeln 50 Prozent plus zehn Aktien an Springer. Am Dienstag hatte die Deutsche Bank Leo Kirchs 40-Prozent- Anteil an Springer für rund 667 Mil­ lionen Euro ersteigert. Unabhängig davon gehen die Gespräche des Rin- gier-Vcrlags mit dem Vcrlagshaus Springer weiter. «Der Erwerb hat unse­ re Gespräche nicht becinflusst», sagte Ringier-Pressesprecherin Myrta Bugi- ' ni. Die Verhandlungen verlaufen gemäss ihren Angaben partnerschaft­ lich und in sehr gutem.Einvernehmen. Sarasin Investmentfonds Tel.++41 61 27777 37 www.sarasln.ch Kurse per 8. Oktober 2002 Strategiefonds 
Valor-Nr. 
Währung NAV GlobalSar (CHF) 
174*906 . CHF 270.01 GlobalSar (EUR) 
377'951 EUR 187.37 OekoSar Portfolio-174*851 
. CHF 179.81 SwissMix 
456*282 
CHF 169.31 Obligationsfonds BondSar 
618*792 
CHF 64.54 BondSar Euro 
997*334 
EUR 144.65 Aktienfonds BlueChipSar 
456*289 CHF -153.58 EmergingSar 
456*294 . . CHF. . 114.41 EmergingSarAsia 
652*994 CHF . 111.11 EquiSar Lux. 
. 906*846 CHF 109.70 EuropeSar 
174*923 " CHF 68.75 TecSar 
377*954 CHF 111.46 ValueSar Equity 
720*685 CHF 107.62 WebSar 
1*002*595 CHF 67.24. Zahlstelle in Liechtenstein VOLKS BANK AG Vadux Heiligkreuz 42 • FL-9490 Vaduz Tel. +423/237 69 30 • www.volksbank.l v
	        

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