Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Donnerstag, 3. Oktober 2002 
3 statt Telekommunikation: Neue Grundsatzerklärung zur Sicherung der Grundversorgung Die Bevölkerung soll wieder auf eine solide Telefonie-Grundver- sorgung bauen können, anstatt weiter unter den Folgen uner­ füllter Telekommunikationsspe­ kulationen leiden zu müssen: Das sieht die neue Grundsatzer­ klärung der Regierung zur Tele­ kommunikation vor, so Regie­ rungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck gestern. Martin Frommelt  . Die Folgen der ehrgeizigen Ziele der Regierung Frick, mit dem Aufbau ei­ nes Telekommunikations-Standorts das grosse Geld zu machen, sind hin­ länglich bekannt: Die Spekulationen haben sich nicht erfüllt, anstatt dessen gab es Ärger satt mit Telefonie-Problc- men. Nun hat die Regierung die neue Grundsatzerklärung zur nationalen Telekonimunikationspolitik verab­ schiedet. Erklärtes Ziel: langfristige Sicherung der nationalen und interna­ tionalen Grundversorgung und Auf­ rechterhaltung eines umfassenden Service Public. Weitere Ziele: Sicherung moderner Tclekommunikationsdienstleistungcn und 
marktgerechter Preise, Verbesse­ rung der Erreichbarkeit, Sicherung des internationalen Zugangs zu Technolo­ gien, Bekenntnis zum Wettbewerb im • Telekommunikationsmarkt, Regulie­ rung in vernünftigem Mass sowie Ko­ ordination der bestehenden Infrastruk­ turen. «Sichern statt pushen» Gemäss Grundsatzerklärung der 
Re­Lieber 
die Grundversorgung sichern als weiter einen unergiebigen Telekommunikationsstandort pushen: Regierungschefs Stellvertreterin Rita Kieber-Beck. (Bild: Paul Trümmer) gierung Frick sollte sich der Staat im Gegenzug zur Liberalisierung zurück­ nehmen und dafür von lukrativen Ein­ nahmen seitens des neuen Tele- kommunikationsmarktes profitieren. Nachdem sich diese Hoffnungen zer­ schlagen haben, war ein Paradigmen­ wechsel unumgänglich. «Wir wollen die Grundversorgung sichern und den Telekommunikationsstandort Liech­tenstein 
nicht weiter pushen», so Rita Kieber-Beck. Im November im Landtag Die Grundsatzerklärung wird dem Landtag voraussichtlich im November zur Kenntnis gebracht. Sie geht auch auf Änderungen und Anpassungen in der Gesetzgebung, auf Änderungen und Anpassungen in der Konzessions­praxis 
der Regierung sowie auf eine langfristige Sicherstellung der Grund­ versorgung ein. Mobiltelefonie nicht tangiert Von der Grundsatzerklärung weitge­ hend unberührt bleibt der Bereich der Mobilfunkkommunikation. Die Regie­ rung lege jedoch grössten Wert darauf, dass auch die Grundversorgung im Be­reich 
der mobilen Kommunikation ge­ sichert wird und dass gesundheitsver­ trägliche Aspekte einer laufenden Prü­ fung unterzogen werden, so Kieber- Beck. Restrukturierungsschritt abgeschlossen Die Regierung hat auch den Ergeb­ nisbericht der so genannten Phase 3 C der Firma Accenture AG zur Kenntnis genommen. Diese RcstruktuHerungs- phase beinhaltet die Umsetzung des Lösungskonzeptes für den liechten­ steinischen Telekommunikationssektor sowie die operative Führung der staatseigenen Liechtenstein TeleNet AG (LTN). Bei der LTN ging es um die Analyseder Kundenstruktür, den Auf­ bau neuer Geschäftsfelder, die Bereini­ gung des Produktportfolios, die Kon­ zentration aüf die eigenen Kernkom­ petenzen sowie Verbesserung des un­ ternehmenseigenen Informationssys­ tems und organisatorische Verbesse­ rungen innerhalb der Unternehmens­ struktur. . Restruktürierung geht weiter Die Accenture AG hat ihr Beratungs­ mandat für die Regierung'im Juli ab­ geschlossen. Die Regierung wird die Restrukturierung des Telekommunika­ tionsbereichs nun eigenständig weiter­ führen. In einem ersten Schritt wird ei­ ne verstärkte Zusammenarbeit zwi­ schen der LTN und der Telecom FL AG geprüft. Ebenfalls geprüft wird eine allfällige Beteiligung der Swisscom Fixnet AG an der LTN. Eine entspre­ chende Absichtserklärung zwischen Regierung und Swisscom wurde im Mai unterzeichnet. FBP SCHELLENBERG Betriebs­ besichtigung FBP1 Unter Schcllenberg AKTIV führt die FBP-Ortsgruppc eine interessante Be­ triebsbesichtigung der Firma Swarovs- ki in Triesen durch. Tauchen wir ein in die wunderschöne Welt der Kristalle mit den beliebten Figuren und Schmuckstücken am Mittwoch, den 23. Oktober 2002. Herzlichst eingela­ den sind Seniorinnen und Senioren ab ca. 60 Jahren. Wir treffen uns beim Gemeindezentrum Schellenberg um 13 Uhr. Wegen Platzbeschränkung bitten wir höflichst um telefonische Voran­ meldung bis zum 19. Oktober 2002 unter der Tel. +423/373 72 48 oder Tel. +423/373 36 07. FBP-Ortspruppe, Schellenberg AKTIV ANZEIGE r-- t j CSD de Sede i m 
» » i • i L_ova 
Jagd: Regierung reagiert auf Kritik Verlängerung der Jagdpachtperiode lässt Zeit für Klärung der Ruhezonenr-Thematik 9490 VADUZ  www.lova.li 
Aufgrund von Zeitdruck ist hinsicht­ lich der Ausscheidung von Ruhezo­ nen für Wildtiere und der Bedingun­ gen fxlr die neue Jagdpachtperiode vor allem seitens der Jagdvertreter Unmut geäussert, worden. Die Regie­ rung reagiert nun auf diese Kritik mit einer einjährigen Verlängerung der Jagdpachtperiode. Martin Frommel t Im August hatte die Regierung den in­ teressierten Kreisen den Verordnungs­ entwurf betreffend die Ausscheidung von Ruhezonen für Wildtiere und ei­ nen sich darauf abstützenden Bericht über die Neueinteilung der Jagdrevie­ re mit Frist bis zum 13. September zur Vernehmlassung unterbreitet. Die knappe Frist ergab sich dadurch, weil das zuständige Amt erst im Juli letzte Grundlagen für den Bericht erhalten hatte, andererseits aber eine Lösung gefunden werden musste, da im kom­ menden Frühjahr die Jagdpachtperi­ ode ausläuft. Zeit für Diskussion Die Regierurig hat nun auf Wunsch einiger Gemeinden beschlossen, die Jagdpachtperiode 1994-2003 um ein Jagdjahr bis zum 31. März 2004 zu verlängern. Dadurch soll hinsichtlich der Ruhezonen-Frage und der Voraus­ setzungen sowie Auflagen für die nächste Jagdpachtperiode eine umfas­ sende Vernehmlassung respektive Klärung ermöglicht werden. Schon früher war die Vernehmlassungsfrist bis zum 13. Dezember verlängert wor­ den. Verständnis seitens Regierung Mit der getroffenen Lösung zeigt die Regierung, dass ihr mit dem Einbezug der Kräfte ernst ist. Regierungsrat Alois Ospelt: «Es war schon so, dass wir extremen Zeitdruck hatten. Die Leute haben sich damit unter Druck 
Pachtverlängerung um ein Jahr durch die Regierung (kleines Bild: Regierungsrat Alois Ospelt): Die Frage der Ruhezonen fiir Wildtiere kann nun ohne Zeitdruck ausgiebig diskutiert werden. gesetzt gefühlt. Wir haben darum klar gesagt, dass das nicht sein darf. Es soll nicht vorschnell entschieden werden. Man soll unter Einbezug aller Beteilig­ ten zu einer möglichst einvernehmli­ chen Lösung kommen. Wir wollen alle Meinungen zu diesen Vorschlägen kennen, um im Interesse eines ausge­ wogenen Verhältnisses zwischen Wald • und Jagd auf lange Sicht möglichst wenig Konfliktfelder zu haben. Ob: es im Idealfall zu einer absolut einver­ nehmlichen Ideallösung kommt, kann ich natürlich nicht versprechen. Die Umsetzung der Wald-Wild-Strategie 2000 soll jedenfalls auf einer breiten und tragfähigen Grundlage langfristig gesichert werden.» Positive Rückmeldungen Eine Vielzahl der in die Vernehmlas­sung 
einbezogenen Gemeinden und Alpgenossenschaften haben ihre Stel­ lungnahme bereits abgegeben. In die­ sen Stellungnahmen ist laut Regierung eine grundsätzlich positive Haltung sowohl zur Ausscheidung von Ruhe­ zonen für Wildtiere als auch zur Neu­ einteilung der Jagdreviere festzustel­ len. Diese Massnahmen würden allge­ mein als ein wichtiger Schritt hin zu einem verstärkten Schutz unserer wild lebenden Tierarten und einer nachhal­ tigen Jagd anerkannt, schreibt die Re­ gierung in ihrer Pressemitteilung. Die Regierung bekräftigt in ihrer Mitteilung, dass die Erkenntnisse und Ergebnisse der «Wald-Wild-Strategie .2000: Gutachten zur praktischen Lö­ sung des Wald-Wild-Problems im Fürs­ tentum Liechtenstein» die sachlich re­levante 
Grundlage für die notwendi­ gen Massnahmen bilden. Dieses Gut­ achten, dem schiedsrichterlicher Cha­ rakter zukommt, würde gemeinsam von der Liechtensteiner Pächterschaft und 
der Regierung in Auftrag gegeben. ANZEIGE f r o m m tr i t LI — 9400 Vaduz Busreise n 02.10.02 - München Tagesausflug nach München Oktoberfest/ Modebummel pro Person 49.- Fono oa  233 8133, Fu 004J3 Sla 43 13
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.