Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT i 
Mittwoch, 25. September 2002 . 
1 5 1 1 . • ' Andreas Frigg gewinnt erneut LRV-Mountainbiker sorgen für Top-Ergebnisse in Walzenhausen und Dornbirri. Liechtensteins Mountainbiker befinden sich weiter auf einer Erfolgswelle. Beim Rennen in Laehen-Walzenhausen ging ne­ ben dem Tagessieg auch ein Ka­ tegoriensieg an die LRV-Athle- ten und auch beim internatio­ nalen Alpencup machte der Nachwuchs erneut auf sich auf­ merksam. Heinz Zöchbauc r Gleich über zwei erste Plätze durften sich die Mountainbiker des LRV bei der II. Auflage des Bikerennes La­ ehen-Walzenhausen freuen. Neben MTB-Cheftraincr Thomas Girardi. der wieder einmal nicht zu schlagen war und mit der absoluten Tagesbestzeit einen ungefährdeten Start-Zicl-Sicg landete, konnte auch Andreas Frigg (VC Vaduz) einen Kate­ goriensieg (Hard) erringen. Nach der ersten Runde lag der Balzner noch an der 4. Stelle, drehte dann aber mächtig auf und setzte sich auf der wegen Näs­ se schwer zu fahrenden Strecke an die Spitze, die er bis zum Ziel zu verteidi­ gen wusste. 
Andreas Frigg konnte beim Bikercniicn in Lachen-Walzenhausen erneut sein Ta­ lent unter Beweis stellen. 
Mit Rang 5 durfte sich auch Thomas Berger (VC Ruggell) in der Kategorie Herren über ein ausgezeichnetes Er­ gebnis freuen. Das gute Gesamtresultat der Liech­ tensteiner Athleten wurde von Manu­ el Elkuch und Kevin Kaiser (beide RV Mauren) mit den Plätzen 12 und 15 komplettiert. Schlammschlacht in Dornbirn Mit widrigen Verhältnissen hatten die LRV-Nachwuchs-Biker beim inter­ nationalen Alpencup in Dornbirn zu kämpfen. Richtige Schlammmassen und eine unter Wasser stehende Wiese hat den jungen Radsportlern wirklich alles abverlangt. In der Kategorie U13 löste Mario Kranz (VC Vaduz) die Aufgabe mit Bravour und verpasste mit Rang 4 einen Podestplatz nur ganz knapp. Auch Benedikt Mündle (RV Mauren) zeigte seine.'Kämpfer­ natur und beendete das Rennen an der 6. Stelle. Dabei wurde er in der letzten Runde von einem Überrun­ deten arg behindert, was ihm den .5. Platz kostete. Fabian Meier (KRV Mauren) hatte Pech und ist wegen eines Defektes in der Kategorie U15 ausgeschieden. n' .in ' " iJi .i '•<»  [' . " . -„1 { \X iS" ' i i 
> ,*' Keine TV-Begnadigun- gen mehr für Rotsünder Fussballspieler, die mit einer roten Karte vom Platz "gestellt werden, können laut FIFA-ab sofort nicht mehr nachträglich aufgrund von TV-Aufnahmen begnadigt werden. Sie werden in jedem Fall mindestens für das nachfolgende Spiel gesperrt. Die FIFA reagiert damit auf die kürzliche Aufhebung einer Spiel­ sperre für Grasshoppers-Goalie Fab­ rice Borer durch Nationalliga-Diszi- plinarrichter Urs Studer sowie auf ähnliche Vorfalle in Spanien und England. Borer war von Schieds­ richter Philippe Leuba im Spitzen­ kampf gegen Basel (2:3) nach einer Intervention gegen Herve-Tum vom Platz 
gestellt worden, TV-Bilder zeigten danach, dass keine strafbare Handlung des' Gpalies vorgelegen hatte. Deshalb wurde auf eine Spiel­ sperre verzichtet. . «Die Spielregeln müssen auf der ganzen Welt einheitlich angewandt werden und die FIFA hat die Aufga­ be, dies zu kontrollieren», sagt FIFA- Präsident Joseph Blatter. 
WM-Teams unter der Lupe Deutschland: Mental stark, aber unkreativ Zweieinhalb Monate nach der Fuss- ball-Weltmeisterschaft 2002 liegt jetzt der technische Bericht der FIFA vor. Eine Expertengruppe erstellte während der WM-Endrunde in Süd­ korea und Japan eine Analyse sämt­ licher 64 Spiele, auf 286 Seiten gibt es nun die wichtigsten Erkenntnisse zu lesen. Insgesamt bot die WM nach Ansicht des Expertenteams «keine revolu­ tionären Neuerungen im techpisch- taktischen Bereich», wohl aber wichti­ ge Erkenntnisse. 30 Prozent aller Tore fielen nach Standardsituationen, 20 Prozent nach Kontern, und ein Fünftel der I6l Tore resultierte aus Einzelak­ tionen. Deutsche Tugenden Aber auch jede einzelne Mannschaft und ihr Spiclstil wurden genau analy­ siert. So konnte zum Beispiel die Na­ tionalmannschaft Deutschlands durch Teamwork, mentale Stärke, gutes 
Kopfballspiel-und ausgezeichnete Or­ ganisation überzeugen. Das elfköpfige Gremium fand aller­ dings auch Schwachpunktc im Team des Vize-Weltmeisters. «Wenig Überra­ schungsmomente im Angriff, anfällig bei schnellen Gegenangriffen, es fehlt an kreativen Spielertypen», lautete die Mängelliste. Mittelfeld und Abwehr seien jedoch «sehr kompakt» aufgetre­ ten und hätten dem Gegner «kaum Raum zur Entfaltung gegeben». Kahn als «Leader» Neben Oliver Kahn «als klarem Lea­ der» seien Dietmar Hamann, Miroslav Klose und Michael Ballack die überra­ genden Kräfte gewesen. Vor allem aber habe die DFB-Aus- wahl als Einheit überzeugt. «Deutsch­ land wurde wieder einmal seinem Ruf, eine echte Tumicrmannschaft zu sein, gerecht. 
Nach verhaltenem Start stei­ gerte sich das TCam und überzeugte durch eine solide kämpferische Leis­ tung», schliesst das insgesamt fünf-scitigc 
Bulletin über die deutsche Mannschaft. ' . Alles Samba? Weltmeister Brasilien wurden von der Expertenkommission übrigens fol­ gende positive Eigenschaften attestiert: starkes Pass- und Kombinationsspiel, Ballsicherheit auch unter Druck, Schnelligkeit und natürlich die «indivi­ duellen technischen Fähigkeiten». Doch auch der WM-Triumphator ist nicht frei von Fehlern. Zu arbeiten ha­ ben die südamerikanischen Ballkünst- Icr laut der FIFA-Analyse an den Unsi­ cherheiten und Abstimmungsproble- men in der Defensive, ein weiteres Problem sind die «übertriebenen Ein- zclaktioncn». Bericht zum Nachlesen Der Bericht der technischen Stu­ diengruppe wurde an alle 204 Natio- nalverbände verschickt, kann aber auch auf der Homepage der FIFA in vollem Umfang studiert werden. Santiago Botero Sieger vor vier Spaniern Spanien-Rundfahrt, 16. Etappe: Camenzind stieg aus In der 16. Etappe der Spanien-Rund­ fahrt setzte sich in Leon der Kolum­ bianer Santiago Botero als Sieger ei­ ner fiinfköpfigen Vorhut vor vier Spaniern durch. Der am Sonntag schwer gestürzte Oscar Camenzind startete nicht mehr. Leader blieb Roberto Heras. Die Mannschaften der Sprinter ver­ mochten das 154 km lange Rennen er- 
! neut nicht zu kontrollieren und muss- ten ein Quintett entweichen lassen. Die Teams Keime und Coast nutzten im Fi­ nale ihre numerische. Überlegenheit. Botero und Luis Pcrez düpierten ihre drei Fluchtgefährten Jose Gutierrez (Keime), David Plaza (Coast) und Aitor Osa knapp 2 km vor dem Ziel ohne grossen Widerstand. Im Kampf um den Sieg rang Botero Perez auf den letzten Metern nieder. Botero hatte schon in der Tour de France zwei Etappen für sich entschie­ den. Paris hatte er als Gesamtvierter erreicht. Perez verpasste den ersten Sieg für das Team Coast, nachdem er schon je einmal Zweiter und Dritter geworden war. Am Erstkategorie-Pass Pajares, der nach halber Distanz zu be­wältigen 
war, hatten sich zunächst 25 Fahrer vom Hauptfeld abgesetzt. Aus dieser Vorhut bildete sich in den fol­ genden Kehren die entscheidende Fluchtgruppe. Leader Roberto Heras hatte im Feld keinen einzigen Helfer mehr zur Seite, überstand das Tempo- forcing der Widersacher vom Renn­ stall Keime aber ohne Schaden. Der Spanier führt das Gesamtklassement weiterhin 35 Sekunden vor Lands­ mann Aitor Gonzalez an. Das Feld büsste.schliesslich 8:58 ein. Den Spurt um Platz 6 gewann der. Deutsche Erik Zabel. Auch Fabian Je- ker gehörte dem Hauptharst an und wurde 43. Der Baselbieter ist im Gc- samtklassefnent als 14. mit knapp sie- • ben Minuten Rückstand weiterhin der beste Schweizer. Die 17. Etappe führt ohne Bergpreis über 145 Kilometer von Benavente nach Salamanca. Oscar Camenzind hatte das Handtuch schon vor dem Start der 16. Etappe ge­ worfen. Der Exweltmeister litt noch im­ mer an den Folgen des Sturzes vom Sonntag. Camenzind war in einer Ab­ fahrt auf nasser Strasse zu Fall gekom­ men und hatte sich hernach die brutale Steigung zum Angliru hinauf gequält. 
Die 16. Etappe der Vuealta sicherte sich der zweifache Tour-de-France-Etap- pensieger Santiago Botero (rechts) vor Luis Perez (links). Spanien-Rundfahrt, 16. Etappe Avilcs - Leon (154 km): 1. Santiago Bole­ ro (Kol) 3:32:07 (43,759 km/h). 2. Luis Pcrez (Sp), gleiche Zeit. 3. Jose Gutierrez (Sp) 0:05 zurück. 4. Aitor Osa (Sp). 5. David Plaza (Sp), beide gleiche Zeit. 6. Erik Zabel (De) 8:50. 7. Martin Pcrdiguero (Sp). B. Gerrit GUlmscr (Ö). 
Ge'samtklassemcnt: I. Heras 58:55:13. 2. Aitor Gohazelz 0:35. 3. Sevilla 1:08. 4. Jose- ba Beioki (Sp) 1:57. 5. Iban Mayo (Sp) 2:16. 6. Francesco Casagrandc (It) 3:56. 7. Felix Garcia Casas (Sp) 4:05.8. Gllbcrto Simoni 
(It) 4:55.9. Manuel Beitran (Sp) 5:20. 10. Haimar Zubcldia (Sp) ,5:26. 
Konföderationen-Cup 2003 in Frankreich FUSSBALL: Am ersten Tag des zweitägigen Meetings des FIFA- Exekutiv-Komitces in Zürich 
Wur­ den eher zweitrangige Themen wie die Vergabe des Konföderationen- Cups diskutiert. Vorschläge zur Neu- strukturierung der. FIFA werden heute präsentiert und verhandelt. Ein von FIFA-Präsident Josef Blatter in Auftrag gegebener, unabhängiger Bericht beleuchtete die Probleme mit den Tickets bei der WM. Vor alr lern Lieferverzögerungen und freie Sitzplätze 2u Turnierbeginn gaben zu Beanstandungen Anlass. Für ei­ nige Begegnungen hätten mehr Tickets abgesetzt werden können, falls sie früher verfügbar gewesen wären,' so der Schluss des Prüfungs­ berichts. Das FIFA-Exekutivkomitee bestimmte Frankreich als Austra­ gungsland für den Konföderatio­ nen-Cup vom -18. bis 29. Juni 2003. Nach dem Rückzug der Schweiz und Südafrika waren nur noch Frank­ reich, die USA und Australien als Kandidaten im Rennen. Frankreich hatte die letzte Austragung im Jahr 2001 in Japan gewonnen. Weiterbildung für Karatekas KARATE: Neun Goju-Ryu-Karatekas aus Liechtenstein, darunter die Trai­ ner U. 
Hoch 4. Dan, D. Ender 3. Dan, K. Walser und S. Wohlwend beide 1. Dan, nutzten vergangenes Wochen­ ende die Gelegenheit, den in La Chaux-de-Fonds gastierenden Go- ju-Kai-Präsidenten für Europa, Shi- han Leo Lipinski, zur Weiterbildung zu besuchen. Zusammen mit ca. 60 Teilnehmern aus der Schweiz unter­ richtete Shihan Leo Lipinsi Kumite {Kampf}, Kihon (Grundschule) und Katä (Kampf gegen imaginäre Geg­ ner). 
Ein weiterer besonderer Lehr­ gang steht vom 25. bis* 27. Oktober in St. Pölten in Österreich an, wo die höchsten Senseis der Japan-Karate^ Fedcration Goju - Kai zu Gast sein werden. Liechtensteins Goju Ryu Karatekas werden sich diese einma­ lige Chance selbstverständlich nicht entgehen lassen. 
' Besonders erfreut zeigten sich Hoch und Ender für die Liechten­ steiner Karatekas, das? Shihan Leo Lipinski definitiv zugesagt hat, im Februar 2003 nach Liechtenstein zu kommen. Masters-Boykott «nicht unmöglich» GOLF: Der US-Professional John Daly schliesst einen Boykott des Masters in Augusta nicht aus. «Ein Spielerstreik ist nicht unmöglich»; erklärte der Longhitter. Ohne Aus­ hängeschild Tiger Woods mache ei­ ne Kampagne aber keinen Sinn, sagte Daly. Hintergrund ist die lau­ fende Debatte um die Aufnahme weiblicher Mitglieder in den elitären Augusta National Golf Club, der das prestigeträchtigste Major-Turnier durchfuhrt. Während Klubpräsident Hootie 
Johnson die Zulassung von Frauen nicht grundsätzlich ablehnt, wehren sich zahlreiche Hardliner mit aller Macht dagegen. US-Golfe­ rinnen üben Druck auf den Ausrüs­ ter von Tiger Woods aus, um den Superstar für ihr Anliegen zu ge­ winnen. Woods hat als Schwarzer in einer von Weissen geprägten Sport­ art hinreichend Erfahrungen mit Aussenseiterrollen gemacht. » *
	        

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