Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

20 Montag, 23. September 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT iNÄCHRiCHTENl Papst wird «Ehrenrömer» ROM: Bischof von Rom ist er schon - jetzt soll Papst Johannes Paul II. auch Eh­ renbürger der italienischen Hauptstadt werden. Bürger­ meister Walter Veltroni.will dem Oberhaupt der katholi­ schen. Kirche am 31. Okto­ ber die Ehrenbürgerschaft verleihen, wiedie Zeitung «La Repüblica» berichtete. Wie und wo müsse noch vereinbart werden, erklärte der 
Vatikan am Sonntag. Seit seiner Übernahme des Amtes 1978 ist Johannes Paul regelmässiger Besucher der römischen Pfarreien. Als Papst hält er auch den Titel des Bischofsvon Rom, die Amtsgeschäfte liegen aber in den Händen eines Kardi­ nals. Pavarotti wird wieder Vater ROM: Der 66-jährige Starte­ nor Luciano Pavarotti wird wieder .Vater. Seine Lebens­ gefährtin Nicoletta Manto- vani bestätigte der Turiner Zeitung «La Stampa», dass sie Zwillinge erwartet. Die Zwillinge sollen im Februar zur Welt kommen, sagte die 33-Jährige. Gerüchte über die Schwangerschaft kursie­ ren in Italien schon seit Monaten, Bisher hatte «Big Luciano» das stets bestrit­ ten. Erst kürzlich hatte eine Zeitung 
berichtet, dass das Paar heiraten wolle, wahr­ scheinlich bereits Ende des Jahres. Der «Tenerissimo» hat 
bereits mit seiner ersten Frqu drei Töchter, im April ist er zudem zum ersten Mal Grossvater geworden. . Frau stach auf Patienten ein LACHEN: Eine nach Anga­ ben der Polizei verwirrte Frau hat am Samstagabend im Spital Lachen einen Pati­ enten mit einem Messer leicht verletzt. Die Frau, die sich zuvorins Spital einlie­ fern Hess, wurde festgenom­ men und in eine psychiatri­ sche Klinik eingewiesen. Kuh verletzt Bäuerin tödlich SALZBURG: Bei einem Alp­ abzug in Österreich ist eine Bäüerin von einer wild ge­ wordenen Kuh attackiert worden. Die 67-jährige Frau erlag ihren schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle. Die Kuh hatte die Frau nach dem Alpab­ zug auf einer Wiese ange­ griffen und gegen einen Zaun gedrückt. Die anderen Landwirte konnten die Kuh zwar vertreiben, die Frau brach aber kurz danach mit schweren Halsverletzungen zusammen. Der Angriff der Kuh wurde auf den Stress des Alpäbzuges zurückge­ führt 
Schweiz sagt drei Mal Nein Keine Solidaritätsstiftung und keine Strommarkt-Leitplanken BERN: Keine Solidaritätsstif­ tung, keine «Vergoldung» der AHV, keine kontrollierte Öff­ nung des Strommarktes: Bei einer Beteiligung von rund 45 Prozent ist die Schweizer Volksabstimmung vom Wo­ chenende mit einem dreifa­ chen Nein ausgegangen. Bei sechs Urnengängen in Fol­ ge mit 20 Vorlagen war der Souverän zuvor der Parole von Bundesrat und Parlament ge­ folgt. Mit dem «Nein» zur Soli­ daritätsstiftung und zum Elek­ trizitätsmarktgesetzes mussten die Behörden nun erstmals seit zwei Jahren wieder eine Nie­ derlage einstecken. Weder Stiftung noch AHV Offen bleibt, was mit dem Er­ lös des überschüssigen Natio­ nalbankgoldes geschehen soll. Mit 52,4 Prozent Nein gegen 47,6 Prozent-Ja und 14 6/2 ge­ gen 6 Standesstimmen verwarf der Souverän die SVP-Volks­ initiative, welche die rund 20 Milliarden oder die Erträge dar­ aus vollumfänglich in die AHV leiten wollte. Mit 51,8 Prozent Nein gegen 48,2 Prozent Ja und 14 5/2 ge­ gen 6 1/2 Standesstimmen scheiterte aber auch der Ge­ genvorschlag des Parlaments. Er sah einen Fonds vor, dessen Zinsen zu gleichen Teilen der AHV, den Kantonen und der Stiftung «Solidarität Schweiz» 
Ein Blick auf die Goldbaren in der Schweizer Nationalbank. Offen bleibt, was mit dein Erlös des über­ schüssigen Nationalbankgoldes geschehen soll. zugute gekommen wären. Nach dreissig Jahren hätte über die Verwendung des Ver­ mögens neu entschieden wer­ den sollen. Sowohl bei der Goldinitiative 
wie auch beim Gegenvorschlag war das Verdikt in den meisten Kantonen knapp. Für die Soli­ daritätsstiftung votierten drei der sechs Wcstschweizer Kan­ tone, dazu einzig Basel-Stadt, 
Zürich, Luzern und Bern. Am stärksten verwarf Appenzell- Innerrhoden. Zustimmung zur Initiative gab es nur in Deutschschweizer Kantonen. Nach dem Scheitern der Bis zu 100 Tote bei Lawinenkatastrophe? Kaukasus: Wenig Hoffnung auf Überlebende MOSKAU: Beim schwersten Lawinenunglück im.Kaukasus seit Jahren sind in der russi­ schen Teilrepublik Nord-Osse- tien zahlreiche Menschen ums Leben 
gekommen. Die Suche nach Opfern wird laut den Behörden noch Tage und Wo­ chen dauern. «Aller Voraussicht nach kamen mehr als 100 Menschen ums Leben», sagte der Regierungs­ chef der betroffenen russischen Teilrepublik Nord-Ossetien, Michail Schatalow, am Sonntag nach Angaben der Agentur In­ terfax. Die Rettungskräfte zeigten wenig Hoffnung, mehr als die 26 Überlebenden aus dem Ka- tastraphengebiet an der Grenze zu Georgien retten zu 
können. Nach abweichenden Anga­ ben wurden bis zum Sonntag zwischen 6 und 17 Leichen aus der bis zu 40 Meter dicken Schicht in dem verschütteten Kaukasustal geborgen. Die Zahl der Vermissten wurde; am Sonntagnachmittag mit 94 an­ gegeben. Die 150 Meter breite Lawine hatte sich in der Nacht zum Samstag nach starken Re­ genfallen von einem 2500 Me­ ter über 
dem Meeresspiegel lie­ genden Maili-Gletscher gelost. Sie erlangte eint Länge von 
Ein Van wurde von der Geröll-Lawine völlig zerstört. Mehr als hundert Todesopfer werden nach dem verheerenden Lawinenun­ glück im Kaukasus vermutet. acht Kilometern und führte Eis, Schlamm und entwurzelte Bäu­ me mit. Vielerorts war die Mas­ se hart wie Beton. «Solche Katastrophen lassen sich nicht vorhersagen. Der Gletscher ist praktisch unzugänglich», sagte der Chef der nord-ossetischen Bergwacht, Igor Waskow. Bergdorf verschüttet Das Bergdorf Nischni Karma- don mit Dutzenden Bewohnern wurde unter einer 40 Meter ho­hen 
Schicht begraben. Auch Bergwanderer, Grenzsoldaten und Schäfer sollen unter den Opfern sein. Die Polizei riegelte das Tal ab, um das eigenmäch­ tige Suchen verzweifelter An­ gehöriger nach Vermissten zu unterbinden. Etwa 450 Rettungskräfte suchten in der Unglücksregion am Sonntag weiter nach Über­ lebenden, unter ihnen auch Teams aus zwei benachbarten russischen Republiken. Die Re­gierung 
in Moskau schickte ebenfalls Einsatzkräfte und La- winenhundc. Putin kündigt Hilfsprogramm an Auch der in Russland äus­ serst pöpuläre Schauspieler und Regisseur Sergej Bodrow wurde mit einem Fiimteam aus 22 Mitarbeitern weiterhin in den Bergen vermisst. Präsident Wladimir Putin kündigte ein umfangreiches Hilfsprogramm für das Nachbargebiet der um­ kämpften Region Tschctscheni- en an. Wichtigstes Ziel sei nunmehr die Rettung der Verschütteten, zitierte die russische Nachrich­ tenagentur Ria Novosti Putin. Zudem müsse die Infrastruktur für die in der Region Lebenden wieder aufgebaut werden. DEZA wartet ab Die Direktion für Entwick­ lung und Zusammenarbeit (DE­ ZA) hat bis am Sonntag keine Anfrage von Russland für Hil­ feleistungen erhalten. Wie ein DEZA-Vertreter erklärte, halten sich DEZA-Mitarbeitende in der nord-ossetischen Hauptstadt. Wladiwakas auf. Sie seien be­ reit, auch später bei Wiederauf­ bau und Prävention mitzuhel­ fen. 
Gold-Vorlagen geht das Ringen um die Verwendung der. Wäh­ rungsreserven los. FDP und Li­ berale wollen den heutigen Verteilschlüssel, die SVP ver­ langt 2/3 für die AHV, die SP einen Innovationsfonds, die CVP einen runden Tisch. Im Zweifel gegen die Liberalisierung Mit 52,6 Prozent Nein gegen 47,4 Prozent Ja wurde das Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) abgelehnt, mit dem Bundesrat und Parlament eine kontrollierte Öffnung des Strommarktes anstrebten. Das Referendum des Schweizerischen Gewerk­ schaftsbundes, der wegen der Liberalisierung einen Abbau des Service public befürchtete, war damit vom Erfolg gekrönt. Virulent war der Widerstand gegen das EMG vor allem in der West- und Südschweiz. Im Kanton Waadt sagten fast 69 Prozent Nein, im Jura nahezu zwei Drittel, in Genf, Neuen­ burg und dem Tessin deutlich über 60 Prozent. Die höchste Zustimmung meldete demge­ genüber Zug mit knapp 59 Pro­ zent. Die Ablehnung des Elcktrizi- tätsmarktgesetzes ist für einen Teil der Links-Grünen eine Chancc für eine ökologischere Stromversorgung. Auf -Befür- worterseite zeigte man sich enttäuscht. Die Strombranchc sorgt sich um die Zukunft des Marktes. BRATISLAVA: D|e Partei des früheren autoritären Minis­ terpräsidenten Vladimir Meciar ist aus der Parla­ mentswahl in der Slowakei als stärkste Kraft hervorge­ gangen. Nach vorläufigen Ergebnis­ sen erzielte die Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS) 19,5 Prozent der Stimmen. Der amtierende Ministerpräsident Mikulas Dzurinda kam auf 15,09 Pro­ zent und schnitt damit besser ab als erwartet. An die Macht wird Meciar aber trotzdem nicht zurückkehren, da die anderen Parteien eine Koali­ tion mit ihm abgelehnt ha­ ben. Die HZDS wurde zwar stärkste Kraft, fiel jedoch sie­ ben Prozentpunkte hinter das Ergebnis der letzten Wahl 1998 zurück. Auf Platz drei, lag die linksgerichtete Smer- Pärtei von Robert Fico mjt 13,46 Prozent, gefolgt von drei Mitte-Rechts-Parteien. Die Kommunisten nahmen die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament und sind damit wahrschein­ lich die einzige Partei im Ab­ geordnetenhaus, die sich ge- . gen eine Aufnahme der Slo­ wakei in die NATO aus­ spricht. Die Mediensite Nummer 1 für Liechtenstein www.volksblatt.li
	        

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