Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Mittwoch-' 30. Januar 2002 Fr. 1.20 Redaktion und Verlag: Ftldkirchcr Strasse 5, FL-9494 Schaan Telefon +423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mall Redaktion: redaktion®volksblatt.li Fax Inserate +423 237 51 66 Mail Inserate:  lnserate@volksblatt.il Internet:  http://wWw.voIksbIatt.li Amtliches Publikationsorgan • 124. Jährgang, Nr.24 
ViRBUNDiSÖDOsrscama «In Christo» auf Geldsuche Das Kirchenblatt «In Chris­ to» ist finanziell ins Schlingern gekommen. Rückläufige Abonnenten- zahlen und fehlende Unter­ stützung, so der Präsident des «Vereins In Christo», Pfarrer Adriano Burali, sei­ en die Hauptgründe für die Probleme. Im Volksblatt- Gespräch bekräftigte der Pfarrer von Nendeln aber, dass es das «In Christo» wei­ ter geben wird. Seite 7 «Eine bewundernswerte .Sache» KULTUR: Dass Kaimans Operette «Die Csärdäsfiirs- tin» im Balzner Gemeinde­ saal gespielt wird, hat sich herum gesprochen. Der international bedeutende Opernmanager Claus Hel­ mut Drese berichtet, nach einem Aufführungsbesuch in Balzers, von seinen Ein­ drücken. Seite 11 Zech in Zypern (noch) nicht dabei nr FUSSBALL: Hany Zech (Bild), der. am 26. September 2001 seinen Rücktritt aus der Fussball-Nationalmann­ schaft bekannt gegeben hat (das Volksblatt berichtete exklusiv), kehrt möglicher­ weise ins Team zurück. Al­ lerdings wird er beim Län­ derspiel gegen die Färoer- Inseln am 13. Februar in Zypern und dem damit ver­ bundenen Trainingslager aus beruflichen Gründen noch nicht dabei sein. Seite 15 Karaoke und Cocktails JUGEND: Die Fasnacht star­ tet durch. Die Törmleguger Vaduz laden am Freitag, den 1. Februar alle Fas- nachts- und Guggerfreunde zur Törmleparty 2002 in den Vaduzer Saal ein. Seite 23 
-Pflichtmitgliedschaft verfassungsgemäss? In Deutschland Ja - in Liechtenstein laufen neue Abklärungen Das deutsche Bundesver­ fassungsgericht hat die Zwangsmitgliedschaft von Betrieben 
in Industrie- und Handelskammern für verfassungsgemäss er­ klärt. Auch in Liechten­ stein soll ein baldiges Verfahren erneut Klarheit über die Rechtslage ver­ schaffen. Doris Meie r Zur Zeit werden rund 70 ent­ sprechende Beschwerden bei der liechtensteinischen Landes­ steuerkommission 
geprüft. So­ bald die Prüfung abgeschlossen ist, kann das Verfahren begin-" nen. Die Beschwerdeführer wollen mit einer Klage errei­ chen, dass die Mitgliedschaft bei der Gewerbe- und Wirt- schaftskammer auf eine frei­ willige Basis gestellt wird. «Man kömmt mit der GWK ei­ gentlich nur über die Umlage­ rechnung in Kontakt, von den Leistungen spürt man über­ haupt nichts», begründet Ar­ thur Willi, Mitglied des Komi­ tees zur Demokratisierung der GWK, seine Beschwerde. Wenn das Ganze auf eine freiwillige Basis gestellt würde; dann müssfe sich die GWK seiner Meinung nach mehr um die Kunden kümmern und auch entsprechende Leistungen brin-Die 
Pfliehtmitgliedschaft bei der Gewerbe- und Wirtschafiskammer ist schon lange umstritten. Ein baldiges Verfahren soll Klarheit schaffen, ob sie verfassungsgemäss ist oder nicht. (Bild: DM) gen. In der Schweiz funktionie­ re dies ja auch, so Arthur Willi weiter. Ansprechpartner des Staates Oliver . Gerstgrasser, Ge­ schäftsführer der GWK, führt diesbezüglich in einem Schrei­ ben aus, dass die 3500 Mitglie­ der der GWK sehr wohl einen Nutzen daraus zögen. So ge­ währleiste die GWK die Vertre­ tung der gemeinsamen Inte­ressen 
der Mitglieder gegen­ über politischer Institutionen, Behörden, Verbänden, Vereini­ gungen sowie gegenüber der Öffentlichkeit. Ausserdem for- . dere die GWK die Umsetzung neuer Gesetze und Richtlinien in den Betrieben, biete ver­ schiedene Kurse und Seminare an, beantworte Anfragen be­ züglich Sozialversicherungen, . verwalte das Mitgliederregister und vieles mehr. Ohne einer Pflichtmitgliedschaft könne 
die GWK die Interessen der Gewerbetreibenden nicht mehr vertreten, so Oliver Gerstgras­ ser. Zur freiwilligen Mitglied­ schaft in der Schweiz meinte GWK-Präsident Arnold Matt, dass sich hier die Frage stelle, wie freiwillig diese Mitglied­ schaft wirklich sei. Zum Bei­ spiel müsse man als Nichtmit- glied bei verschiedenen Sozi­ alleistungen einfach. mehr be­ zahlen. «In der Schweiz darf man also freiwillig tiefer in die Adolf E. Real folgt auf Benno Büchel Neuer Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes Adolf E. Real, Generaldirektor VP-Bank, ist der neuen Präsi­ denten des Liechtensteini­ schen Bankenverbandes. (LBV). Turnusgemäss über­ nahm er das Amt von Benno Büchel, welcher die. letzten zwei Jahre dem LBV als Präsi­ dent vprstand. Zum Vizeprä-: sidenten wurde Thomas Piske, Generaldirektor der LGT Bank in Liechtenstein, gewählt. Das ergab gestern die ordentliche Generalversammlung des LBV. Benno Büchel ?og ein Fazit über seine Amtszeit, in welcher es infolge der sehr guten Zu­ sammenarbeit mit Behörden und Verbändet gelungen sei, das in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Geld- wäscherei-Bekämpfung beste­ hende Misstrauen der interna­ tionalen Staatengemeinschaft gegenüber Liechtenstein zu überwinden. Nunmehr sei der gute Ruf Liechtensteins dank , der sehr, schnellen und koordi­ nierten Reaktion auf die vorge­ brachten Vorwürfe wieder her­ gestellt. Der LBV habe sich in den letzten zwei Jahren seinem 
Präsidentschaft nach aussen und innen profilieren können, wofür Benno Büchel dem Se- Der neue Präsident des Liech­ tensteinischen Bankenverban­ des: VP-Bank-Generaldirektor Adolf E. Real . 
kretariät und dem Vorstand des LBV sowie all jenen Personen dankte, die in den letzten zwei Jahren in Ausschüssen und Ar­ beitsgruppen des LBV gearbei­ tet haben. Benno Büchel wies auf das international gewonne­ ne Vertrauen in den Finanz­ platz Liechtenstein hin. Es sei wichtig, dass sich Liechtenstein in Zukunft selbstbewusst den neuen Herausforderungen und internationalen Entwicklungen (Rechtshilfe, EU-Zinsbesteue­ rung etc.) stelle und diesen möglichst flexibel entgegentre­ te. Schliesslich dürfe auch künftig der Faktor Mensch nicht unberücksichtigt bleiben. Daher müsse verstärkt die Fachs Sozialkompetenz und Verantwortung gefordert wer­ den. Benno Büchel schloss mit der Zuversicht, dass Liechten­ stein dank seiner hervorragen­ den Rahmenbedingungen, Pro­ dukte und Dienstleistungen auch in Zukunft viel zu bieten habe. Adolf E. Real bedankte sich bei Benno Büchel für die he­ rausragenden Leistungen in den letzten schwierigen zwei Jah­ren, 
die es ihm erlauben wür­ den, die Präsidentschaft auf ei­ ner sehr guten Basis fortzuset- . zen. Adolf E. Real richtete seine Blick schoa auf die künftigen Herausforderungen des Finänz- platzes Liechtenstein, welche nun pro-aktiv angenommen werden sollten, um so rechtzei­ tig und ohne grösseren Zeit­ druck'handeln zu können. Der Vorstand des-LBV bleibt personell unverändert und setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Adolf E. Real (Ver- waltungs- und . Privat-Bank • AG), Präsident, Thomas Piske (LGT Bank in Liechtenstein AG), Vizepräsident, K.'Heinz Beck (Serica Bank AG), Benno Büchel (Liechtensteinische Landesbank AG), Wilfy Bürzle (Neue Bank AG), Klaus Eber­ hard (Hypo Investment Bank ÄG), Dr. .Jochen Hadermann (Centrum Bank AG), Franz Schädler (swissfirst Bank AG). Zudem informierte vor Be­ ginn der Sitzung Regierungs­ chef Otmar Hasler die Versam­ melten Uber die anstehenden Herausforderungen fiir'den Fi­ nanzplatz. -Tasche 
greifen, aber wer tut das schon», so das Fazit von Arnold Matt. 1988 schon Gerichtsentscheid Der Staatsgerichtshof hat sich im Jahr 1987 schon einmal mit .einer Beschwerde eines GWK-Mitgliedes befasst und entschieden, dass die Zwangs­ mitgliedschaft bei der GWK aufgelöst werden müsse. Aller­ dings gab es einen neuen An­ trag bei der GWK, worauf das Verfahren nochmals aufge­ nommen wurde. 1988 wurde der erste Entscheid widerrufen. Damals tiiess es im entspre­ chenden Urteil: «Die sach- gemässe Erfüllung öffentlicher Aufgaben macht eine Organi­ sation nach dem Prinzip der Pflichtzugehörigkeit sinnvoll und notwendig. Wäre der Bei-, tritt zur GWK freiwillig, dann hinge die Zusammensetzung der Mitgliedschaft -vom Zufall ab.» Auch in Deutschland wur­ de, das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtshofes dahingehend begründet. Da heisst es:. «Die Interessensver-. tretüng durch private Verbände ist in dieser Sicht nicht itn glei­ chen Masse am Gesamtinteres­ se und am Gemeinwohl orien­ tiert.» Neben Deutschland gibt es die Pflichtmitgliedschaft noch in 8 weiteren Ländern in Europa. 
- Flüchtlingsdra­ ma in Australien -WOOMERA: Im australischen Flüchtlingsdrama hat eine: '; Regierungskommission die 
1 ; Schliessung des Wüstenla- I ; gers Woomera gefordert. Das * Einwanderungsministerium setzt hingegen auf Abschie­ bung der Flüchtlinge. Flücht- ; lingskinder drohten weiter? mit Selbstmord. ; i Es drohe eine «menschliche; : 
Tragödie nicht vorhersehba- ; ren Ausmasses», erklärten die' . Kommissionsmitglleder am; Dienstag in Sydney. Die Um- gebung des Lagers als «ex­ trem unwirtlich». Die von i Einwanderungsminister Phi- 1 .. Up - Ruddock eingesetzte. Kommission forderte die Re- ' • ' gierung auf, als erste Mass­ nahme die Zähl der Insassen ; • in dem Lager Woomera dras- j •tisch zu verkleinern. ' 1, Es war ursprünglich als : " Raketenbasis, in der abgele- : genen Wüstenregion Im Lan- • , desinneren gebaut worden. Mit der Eröffiiurig weiterer f Lager könnten Unruhen ver- j I mieden: werden. 
Zumindest 1 aber müssteh die Flüchtlinge ; menschlicher behandelt wer-; den. 'Seite 25
	        

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