Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOl.KSBLATT 
SPORT Montag, 9. September 2002 
1 7 0 o Adelheid Hess schlägt auf Pradamee ein Hole-In-One und wird zur Kasse gebeten Das erste Malbuner Golftur­ nier blieb niemandem etwas schuldig: Postkarten-Wetter sorgte bei allen Teilnehmern und Zuschauern für eine tolle Stimmung und neben vielen Birdies kam es gar zu einem sensationellen Hole-In-One. Rene Seligere r Der 1. «Alpin-Golf-Cup Malbun» hat eingeschlagen und dabei auch gleich viele Anhänger gewonnen. Zahlreiche Zuschauer verfolgten das erstmalige Golfspektakel über Stock und Stein vom 1027 m. ü. M. gelegenen-Hubel bis hinunter zur Engelburg in Malbun, und diese verstanden es auch, die ins­ gesamt 67 Spielerinnen und Spieler stimmungsvoll anzufeuern. Dazu hat­ ten sie auch allen Grund, denn erstens zeigte sich Malbun bei schönstem Sonnenschein und zweitens boten die Veranstalter Horst Büchel, Franz Schiidler und Ambros S'telzl eine hochklassige Turnier-Organisation. Die Frage, oh es sich hei dieser Ver­ anstaltung eigentlich um eine Berg­ tour oder ein Golfturnier handle, wur­ de allseits sehr.schnell beantwortet. Die Golferinnen und Golfer durften nur gerade fünf Hülle und drei Seh Iii-' ger auf ihre Kunde mitnehmen und anstelle eleganter Golfmokassins vvur- ̂ de das fragen eher klobiger Trekking- oder Wanderschuhe empfohlen. Zu Recht, denn der happige Aufstieg von Malbun zur ersien Bahn auf dem llubel 'dauerte zu-Fuss gut und gerne eine Stunde, und der spielbedingtc Ab­ stieg inklusive Ballsuche in Gottes freier Natur bis zurück nach Malbun beanspruchte von allen abermals etwa zwei bis drei Uhrzeiger-Umdrehungen. Doch dann begann das Berglouren- Golftiirnier gleich mit eipem High­ light, mussten doch auf der Bahn I bei 
Der I. »Alpiii-Uolf-Cup Malbun» bestach durch guten Golfsport, eint} hochklassige Turnier-Organisation undßihrte zahl­ reiche Zuschauer mich Malbun. {Bild: J. J. Wucherer) einer'l.iinge von KU Metern insgesamt 94 llöhenmeter talwärts gespielt wer­ den. Alle angesprochenen Teilnehmer waren, hierzu einhellig derselben Mei­ nung: «Iis war einmalig, den Golfball während einer solchen Bergab-Flug- phase über Felsen verfolgen zu kön­ nen.» Und gleich folgten auch die ers­ ten Birdies mit Bällen, die ihr Ziel in weniger Schlügen erreicht haben, als vorgegeben war. Höchste Aufmerk­ samkeit und Präzision erforderte auch das Spiel auf der 494 Meter langen 
Bahn 3 im Ruchhaida, die mit 93 zu bewältigenden Höhennietern gleich' zeitig auch durch stark coupiertes Gelände führte. Dafür folgte dann auf Pradamee .mit öl- Metern nicht nur die kürzeste Bahm sondern auch eine währschafte Zwlschenvcrpflcgung mit örtlichem Frischkiise und und herrli­ chen Alpjoghurts. Einen Grätisdrink für alle Und hier sorgte die St. Gallerin Adelheid Hess auch für die grössteTa-gesüberraschung. 
Die Gcschäftsleiterin der Schweizer Fachzeitschrift 
«Golf-Ii-- festyle» lochte ihren Ball mit einem Schlag ein. «In meiner 20-jährigen Golfkarriere ist mir dies heuteerst zum zweiten Mal gelungen. Und, erst noch ausgerechnet bei einem Aipin-Tur­ nier», erklärte die versierte Handicap- 8-Spielerin. Und sie ergänzte: «Alle sa-. gen, es sei Können, aber ich tippe le­ diglich auf Zufall.» ' ' . Nur so nebenbei bemerkt gehört es bei den Golfern zu den ungeschriebe­nen 
Traditionen, tlass Hole-In-One- Spieler nach Tumierpnde allen Kon­ kurrenten auf dem Platz einen* Drink spendieren, Bei 67 Teilnehmern wie m. Malbun mag dies ganz schön ins Geld gehen, doch Adelheid Hess erhielt für ihren Überrasehungsschlag auch einen Überraschungspreis: Sie wurde von den .Organisatoren für die Folgekosten versichert. Grossartiges Golferlebnis Was überdies kaum anzunehmen war, hat sich-dann bestätigt: Die ge­ starteten «Originäh-Golfer mit den tiefsten Handicaps körtnten sich auch am Malbuner Aipin-Turnier fast aus­ nahmslos souverän durchsetzen. Sie belegten nach einer Runde mit neun Bahnen praktisch alle Spitzenplätze, ' doch auf' die Zweita.uflage dieses att­ raktiven Turniers im Jahre 2003' 
freu­ en sich alle Teilnehmer schon heute. Malbun war ein grossartiges Golf-Er- lebnis. Malbuner Golf-Cup • Brutto-Ranglistc Damen und" Herren: I. Leo Hug, 15 (Handicap 6,5/3). 2. .Rene Gail- Iard," 12 (14,4/6), Ralph Banzer, 12 (27,4/13) und Beat Spreiter, 12 (12,4/5).' 5. MarccI Stöckli, II (17,1/8). 6. Heimulh Beck, 10 111,8/5) und Adelheid Hess, 10 (8,9/4). 8. Hai­ mo. Haas, 9 (28,2/13), Roland Niederrriayr, 9 (18,0/8), "Frahz Schädler, 9 (15,1/7), Guido Eberl;, 9 (28,3/13) und Norbert Marxer, 9 (13,9/6). 13. Josef (Juadcrcr, 8 (16,1/7), Horst Büchel-. 9 (15,3/7), Mario Thciny, 8 (15,8/7), Ambros-Stclzl, 8 (29,2/14), Frcdy Andcnmat- terv, 8 (12,6/6), Peter ,W. Blaser, 8 (27,6/13) und Martin Vogt, 8 (11,7/5). 67 Klassierte. . Nettoranglistc Damen: t. Yoianda Vogt, 13 ' (Handicap 17,2/8), 2. Adelheid Hess; 13 (8,9/4j. 
3, Emma Brauchlj, 12 (23,0/11). 4.. Martha Kunze, (I (25,1/12). 14 Klassierte. Ncttorangliste-Herrcn: I. Ralph Banzer, 21 (Handicap 27,4/13). 2. MarccI Stöckli, 19 (17,1/8). 3. Leo llug, 18(6,5/3). 4:GuidoEber- Ic, 17 (28,3/13) und Rene Gnillard,17 (14,4/6). 25 Klassierte. (Bei gleich punktierten Teilnehmern wurde , die Klassements-Reihenfolge nach den letzten 9, 6, 3, 2; 1 Löchern .ermittelt.) • nviti (in.Vn  l.|-.V|.|. 
:Vv,,."..̂irr Neunter Saison­ sieg für Rossi Valentino Rossi feierte in'der Moto- GP-Klasso in Fstoril (Pof) bereits sei­ nen neunten Saisonsieg. Oer Italie­ ner.profitierte dabei aber vom Aus­ scheiden 
des führenden Spaniers Sete Gibcrnau, der drei Runden vor Schluss stürzte. Für Gibcrnau, der vom 9. Startplatz aus die Führung übernommen hatte, wäre es der ers­ te. Sieg seil dem GP von Valencia vor einem Jahr gewesen. Rossi ist mit dem Erfolg in .Portugal so gut wie Weltmeister. 0er Vorsprung auf seinen Honda-Teamkollcgcn Tohru Ukawa (Jap), der in Estoril hinter dem Spanier Carlos Checa Dritter wurde, beträgt fünf Rennen vordem Saisonende bereits 09 Punkte. Motorrad: GP Portugal . Estoril. Grand Prix von Portugal.. Mo- toGP (28 Runden a 4,182 km • = 117,069 km): l; Valentino- Rossi (Ii), Yamaha (4- takt), 54:12,962. 2. Carlos Checa (Sp), Ya­ maha (4), 22,200. 3. Tolim Ukawa (Jap), Honda (4), 24,220. ' WM-Stand (11/16):- I: Rossi 245. 2, Ukawa 156. 3. Biaggl 144. 4. Checa 1I6/5. Bar'ros I0 
r>, 6. Norick Ahe (Jap), Yamaha (2), 99. 250 ccm (26 Runden = 108,732 km): I. Fonsi Nieto (Sp). Aprilia. 53:58,901 (120,854 km/h). 
2. Marco Melawlri (It), Aprilia, 0,684. 1. Sebastian Porto (Arg), Ya­ maha, 7,342. WM-Stand (11/16): I. Melandri 215. 2. Nieto 183. 3. Rollo 140. 4. l'drlo 110. 5. To­ ni Elias (Sp), Aprilia. 105. 6. Locatelli 98. 125 cem (24 Runden = 100,368 km): I. Arnaud Vincent (lr), Aprilia, 49:05,300 (122,678 km/h). 2. Simone Sanna (It), Apri­ lia, 0,867. 3. Steve Jcnkner (De), Aprilia, 2,600. WM-Stand (11/16)': I. Vincent 194. 2. Poggiali 171. 3. Pedrosa 166. 4. Ccechincl- lo .126. 5. Jenkner 122. 6. Sanna 87. Nächste? Rennen: Grand Prix von Rio in Jacarepagua (Br) am 21. September. 
Nächster Titel für Serena Williams Herren-Traumfinal Agassi gegen Sampras 
RADSPORT Serena Williams ist jetzt auch am Broadway die Queen. Nach Paris und Wimbledon gewann die fast 21- Jiihrige nun.auch den US-Opcn-Fin"al gegen ihre Schwester Venus, diesmal mit 
6:4, 6:3. Völlig zu Recht bleibt sie deshalb im Ranking am Montag die Nummer eins. In der Nacht auf Montag wurde mit dem MiinncrendspieJ das erste rein amerikanische Final-Feslival seit 1979 . (Tracy Austin schlug Chris Evert, John McEnroe bezwang Jimmy Connors) komplettiert. Mit dem Vergleich der Altmeister Pete Sampras. und Andre Agassi kam es'dabci zu einem Epilog, den sich Tennisfans vor Tumierbcginn höchstens hatten . Di-traunicn dürfen. Sampras bezvyang am «Super Satur- • day» Sjeng Schalken (Ho/24) ohne Satzverlust, Agassi setzte sich gegen den Wcltranglisten-Ersten Lleyton He- witt in 2:59 Stunden 6:4, 7:6 (7:5), 6:7 (1:7), 6:2 durch. Venus Williams.liess zwar mit 196 Stundenkilometern den schnellsten Aufschlag des Finals registrieren, hatte aber beim Service Schwächen, die ihr letztlich jede Siegchance ge­ gen ihre Schwester raubten. Sie schlug nur 3 Asse, beging aber 10 Doppelfehler, viele davon in wichti­ gen Situationen. Serena schaffte fünf Brcaks und 
hatte insgesamt 17 Break- chancen. Venus kam nur zu vier Mög­ lichkeiten, von denen sie zwei nützte. «Der Aufschlag war nicht entschei­ dend. Sic hat einfach auf alles, das ich versucht habe, eine Antwort ge- wusst», lobte Venus ihre Schwester, die nun punkto Grand-Slam-Titel (4) gleichgezogen hat. Serena Williams hat mit diesem Turniergewinn ohne Satzverlust heu­ er eine makellose Bilanz bei 
Grand-Serena 
Wilhams hat das Schwestern- Duell bei den US Open erneut für sich entschieden. Slam-Turnieren von 21:0. Wenn sie in Australien nicht verletzyngshalber gefehlt hiit.te, wäre anstatt des «Sere­ na Slam» vielleicht sogar der Grand Slam möglich, gewesen. «Das macht nichts. So habe ich nächstes Jahr ein schönes Ziel», trauerte die Powerfrau der früh verpassten Chance nicht nach. Die andere Serie von 20 Siegen ging hingegen zu Ende: Venus hattq 
in Flushing Mcadows die letzten bei­ den-Turniere und nun schon wieder sechs Matches gewonnen: sie verpasste als erste Spielerin den US-Open-Hatt-. . rick, seit Chris Evert zwischen 1975 ujid 78 sogar viermal in Serie gewon­ nen hatte. • Viel Arbeit für die Konkurrenz Zwei Dinge lassen sich nach diesem «Williams-Jahr» und dem vierten Fa­ milienfinal in den letzten fünf Grand Slams-mit Bestimmtheit sagen: Erstens sind die Vorwürfe, Vater Richard be­ stimme den Ausgang der Duelle im Vor­ aus, spätestens jetzt haltlos: ansonsten hätte Serena in diesem. Jahr nicht alle vier Vergleiche und erst noch ohne Satzverlust gewonnen.- Und .zweitens sind die Schwestern dem Rest der WTA-Tour mit Siebenmeilensticfeln weit enteilt. Ihre Power ist unerreicht, bei Venus kommt noch eine unglaubli­ che Reichweite mit ihren krakenarti­ gen Armen hinzu, bei Serena ein aus- • geprägtes Spielverstiindnis, ein kom­ plettes' Schlagrepertoire und grosse Nervenstärke. «Wir können noch bes­ ser werden», kündigen-die Schwestern . unisono noch härtere Zeiten für die Hingis, Davenport, Capriati und Co. an. Erster <<01die»-Final in New York In der Stadt, die niemals schläft und sich demzufolge die Jugend spe­ ziell wohl fühlt, schlagen zwei «Fast- Jung'scnioren» der Zeit ein Schnipp-, chen.. Agassi, am Finaltag 32 Jahre, 4 Monate und 10 Tage alt, und Sampras (31 Jahre, 27 Tage) bestritten den ers­ ten Final zweier über 30-Jiihriger seit Melbourne 1972; als Ken Rosewall (37) einen gewissen. Mal Anderson (36) bezwang. 
Joseba Beioki verteidigt Führung Der Spanier Joseba Beioki (Bild) hat bei der 57. Spanien-Radrundfahrt sein .am Vortag mit dem ONCE-Team erobertes Leader-Trikot mit dem sie­ benten Rang in der zweiten Etappfr erfolgreich verteidigt. Der Tagessieg nach der 144,7-km- Fahrt von Valencia nach Alcoy ging an den Italiener Danilo di Luca, der den Sprint des Feldes vor dem Deut­ schen Erik Zabel und dem Schweizer Oscar Camenzind gewann. Spanien-Rundfahrt • 1. Etappe, Mannschaftszeitfahren in Valencia (24,6 
km): 1. ÖNCE (Joseba Bclo- ki/Sp, Igor Gonzalez Galdcatio/Sp) 26:21 (56,01 km/h). 2. US Postal (Roberto Hc-. ras/Sp) 0:14 zurück. 3. Keime (Oscar.Scvil- la/Sp) 0:15. 4. Telekom (Erik' Zabel/De) 0:18. 2. Etappe, Valencia -Alcoi (144 km); 1. Di Luca 3:59:35 (36,238 km/h). 2. Zabel. 3. Camenzind; 4. Angel Edo (So). 5. Paolo Bossoni (It). 6. Nicola Loda (It). 7. Bclokl. 0. Aitor Gonzalez (Sp). 9. Juan Guillamon (Sp). 10. Massimilliano Lei Ii (It). Gcsamtklasscmcnt: 1. Beioki 4:25:56. 2. Gonzalez Galdeano. 3. Jose Azcvedo (Por). 4. Mikcl Zarrnbtitia (Sp). 5. Marcos Serra- no (Sp). 6. Jörg Jaksehc (De), alle glcichc Zeit.'7. Ileras 0:14.8. Christian Vande'vclde (USA). 9. 
Jose Luis Rublera (Sp), beide glci-, che Zeit. 10. Altör Gonzalez (Sp) 0:15. f
	        

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