Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Dienstag, 29. Januar 2002 1 1 Diskussionen im Rahmen der Wolfsberg-Prinzipien ZÜRICH: Zwölf internationale Grössbanken, darunter die UBS und die Credit Suisse Group (CSG), suchen nach Lösungen im Kampf gegen Terrorismus- Gelder. Im Vordergrund steht dabei die Zusammenarbeit mit den Behörden. Die vor gut einem Jahr von zwölf Grossbanken vereinbarten Wolfsberg- Prinzipien, die Richtlinien im Kampf gegen Geldwäscherei festschreiben, sind in Bezug auf Terrorismus-Gelder vertieft worden. Denn der Kampf ge­ gen den Terrorismus stelle die Finanz­ dienstleistungskonzerne vor ' grosse Herausforderungen, teilten die zwölf Banken am Montag mit. Die Probleme stellten sich vor allem deshalb, weil das Geld, mit dem Terro- rismus finanziert werde, oft aus saube­ rer Quelle komme, heisst es. Daneben sei im Gegensatz zu der Geldwäscherei nicht in erster Linie das Privatkunden­ geschäft betroffen, sondern das kleine­ re Bankkundengeschäft. Deshab brau­ che es feinere Instrumente, um die Ter­ rorismusgelder zu bekämpfen. Globale Zusammenarbeit Neben der UBS und der Credit Suis­ se Group haben sich die ABN Amro Bank, die Deutsche Bank, Banco San- tander Central Hispano, Bank of To­ kyo-Mitsubishi, HSBC, Barclays, J.P. Morgan Chase, Citigroup, Soci6t£ G£n£rale sowie die Anti-Korruptions­ organisation Transparency Internatio­ nal, Strafrechtsprofessor Mark Pieth und Vertreter von Strafverfolgungs­ behörden an den Gesprächen für eine Ausweitung der Richtlinie beteiligt. Der Kampf gegen den Terrorismus bedinge die globale Zusammenarbeit zwischen den Regierungen und den Fi­ nanzinstituten, heisst es. Die Geldin­ stitute könnten die Regierungen 
unter­Geldscheine 
werden durch einen Geldzählautomaten gelassen, aufgenommen in einer Filiale der UBS in Zürich. Zwölf in­ ternationale Grossbanken, darunter die UBS und die Credit Suisse Group, suchen derzeit nach Lösungen im Kampf gegen Terrorismus-Gelder. (Bilder: Keystone) stützen. Dabei stehe der Informations­ austausch und die Überprüfung von Personen und Organisationen durch konkrete Angaben der Behörden im Vordergrund. Dabei dürfe es jedoch nicht zu Diskriminierungen kommen. Die Rechte der Einzelpersonen seien zu respektieren. Die Banken erklärten sich bereit, an­ hand von Listen eigene Nachforschun­ gen anzustellen und verdächtige Akti­vitäten 
zu melden. Dabei sollen Regie­ rungen und Behörden die Listen mit verdächtigen Organisationen oder Per­ sonen erstellen 
und die Zusammenar- , beit koordinieren. Sorgfalt sicherstellen Die Wolfsberg-Prinzipien sind im Oktober 2000 der Öffentlichkeit vorge­ stellt worden. Die Banken wollen da­ mit sicherstellen, dass die notwendige 
Sorgfalt im Kampf gegen Geldwäsche­ rei beachtet wird. Im Mittelpunkt steht das «Kenne-deinen-Kunden»-Prinzip. Die Richtlinien werden Wolfsberg- Prinzipien genannt, weil sie im gleich­ namigen Ausbildungszentrum der UBS verabschiedet worden sind. Die Ergän­ zung der Richtlinien im Umgang mit • Terrorismusgeldern sind vom 9. bis 11. Januar 2002 ebenfalls im Wolfsberg-. Zentrum getroffen worden. 
SWX weist Kritik zurück ZÜRICH: Die Schweizer Börse SWX Swiss Exchange sieht ihre Interna- tionalisierungsstrategie bestätigt. Die vor einem halben Jahr einge­ führte paneuropäische Plattform für Standardwerte virt-x habe we­ sentliche Ziele der Einführungs­ phase bereits erreicht, teilte die SWX am Montag mit. Marktantei­ le seien zurückgewonnen worden. Die von Börsenhändlern via Medien formulierte Kritik an der virt-x sei nicht gerechtfertigt, sagte SWX- Sprecher Leo Hug . auf Anfrage. Die Internationalisierung des Handels mit Schwejzer Aktien sei nicht erst mit. der virt-x, sondern schon vor drei Jahren mit der Zulassung von ausländischen Banken eingeleitet worden. Dieser Prozess lasse sich nicht rückgängig machen. Virt-x sei die konsequente Fort­ setzung der eingeschlagenen Inter- nationalisierungsstrategie. Die Über­ tragung des Handels mit den im Swiss Market Index (SMI) zusam- mengefassten Schweizer Blue Chips auf eine Handelsplattform im EU- Raum habe auch grosse ausländi­ sche Banken zum direkten An- schluss an die ßlue-Chips-Plattform virt-x bewogen. Die Ausweitung der Teilnehmer habe die Liquidität in den SMI-Titeln entscheidend ver­ bessert Verlorene Marktanteile sei­ en zurückgewonnen worden. Mit der technischen Migration der Liquidität der SMI-Titel auf eine Börse im europäischen Raum, der freien Wahl und dem "automatischen Zugang zu mehreren Abwicklungs­ organisationen sowie der Schaffung der regulatorischen Voraussetzun­ gen für den paneuropäischen Han­ del seien wesentliche Ziele Ein- führungsphase der virt-x bereits er­ reicht worden. Die vor sechs Monaten aufge­ schaltete Plattform sei im wesentli­ chen von den Teilnehmern des Fi­ nanzplatzes Schweiz gestaltet wor­ den. Auch die Technologie und das Know-how stammten vom Finanz­ platz Schweiz. : L,V,:' . f VP BANK FON.DSLEITÜNG AG 9490 Vaduz • Schmedgass 6 r-, Geldmarktfonds VP Bank Cash & Geldmarktfonds Schweizer Franken. CHF 
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1'291.98 isssa Obllaatlonenfonds VP Bank Obligationenfonds Schweizer Franken CHF 
1'033.33 Euro EUR 
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R- VP Bank Aktienfonds Schweiz CHF 843.34 ' Euroland . EUR 943.49 USA USD 
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Zahlungen an Corti 
untersucht KÜSNACHT/KLOTEN: Allfällige Zah­ lungen der zusammengebrochenen Luftverkehrsholding SAirGroup an Konzernchef Mario Corti werden un­ tersucht. Sie wären Bestandteil der geplanten Untersuchung von Verant­ wortlichkeitsansprüchen, wie es am Montag auf Anfrage bei Sachwalter Karl Wüthrich in Küsnacht (ZH) hiess., «Falls Zahlungen erfolgt sein sollten, wären sie Bestandteil dieser Untersu­ chung», sagte Wüthrichs Partner Fijip- po Beck zu einem Bericht der jüngsten «SonntagsZeitung». Danach soll Corti bei seinem Amtsantritt vor bald einem Jahr unter anderem 
ein Fünf-Jahres- Gehalt im Betrag von insgesamt 12,5 Millionen Franken im Voraus bezogen haben. Es würden sämtliche Geldflüsse Un­ ter die Lupe genommen, die vor dem vergangenen 5. Oktober, dem Datum des Ersuchens um provisorische Nach- lassstundutig, geflossen seien, sagte Beck. Die Untersuchung war dem Sachwalter, wie berichtet, vom zustän­ digen Zürcher Nachlassrichter züger standen worden. Ein weiteres Thema ist dabei laut früheren Informationen -Wüthrichs das Grounding der Swis- sair-Flotte vom 2./3.0ktober und des-' sen Ursache. Ernst Et Young führt Untersuchungen Die Untersuchung allfälliger Verant­ wortlichkeitsansprüche ging aus der von der Swissair-Generalversaiinm- lung vom vergangenen 26. April ver­ anlassten Sonderprüfung hervor. Die 
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ÄmI .JU\» Y ' lixgäifä Allßllige Zahlungen der zusammengebrochenen Luftverkehrsholding SAirGroup an Konzernclitf Mario Corti werden untersucht. als Sonderprüferin eingesetzte Zürcher Firma Ernst Et Young soli auch die neue Untersuchung führen und ihre bisherigen Erkenntnisse in diese ein- fliessen lassen. Laut Wüthrichs Partner Beck dürfte der Vertrag mit Ernst Et Young dieser Tage abgeschlossen wer­ den. _ Swissair-Sprecher Rainer Meier nahm am Montag nicht zur Frage Stel­ lung, ob der von der «SonntagsZei-; 
 : . 'n ... , tungi erwähnte Betrag tatsächlich an Corti geflossen sei. Über laufende Ar­ beitsverträge werde keine Auskunft er­ teilt, sagte er auf Anfrage. Corti wolle seine Aufgaben auch um* ter geänderten .Umständen nach bes­ tem Wissen und Gewissen zu Ende führen. Allfällige Ansprüche an den ' Swissair-Konzern werde Corti am En­ de seiner Tätigkeit anmelden, sagte Meier. •
	        

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