Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Donnerstag, 29. August 2002 
31 zum Buchinstallationen von «Alpha Presse» in der Liechtensteinischen Landesbibliothek Die in Frankfurt am Main an­ sässige «Alpha Presse» präsen­ tiert mit ihrem Gründer Wol Müller in der Liechtensteini­ schen Landesbibliothek eine dem aktuellen Kunstschaffen verbundene Richtung der Buch­ präsentation. • Gerolf Hause r Der ausgebildete Tänzer und Grafiker Wol Müller begann Ende der siebziger Jahre seine künstlerische Laufbahn als Aktionskünstler. Das Konzept von Al­ pha Presse besteht darin, sich vom überkommenen Begriff des Künstler­ buches zu lösen. Ein wichtiges Stich­ wort für die neusten Projekte von «Al­ pha Presse» ist die Mixed Media Pro- duktioil. Müller entwickelt sinnliche Buch- und Bewegungsexperimente, die eine Vermischung unterschiedlichs­ ter künstlerischer Disziplinen schaf­ fen. 
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rKüü&. Bilder und Klang Der Titel «Ein Buch ist ein Buch ist kein Buch» weckt die Neugier auf die Ausstellung in der Landesbibliothek, bei der Barbara Vogt und Marc Ospelt von der Landesbibliothek das Organi­ satorische leisteten. Aufgrund der räumlichen Begrenztheit in den Räumen, der Landesbibliothek in Vaduz, wird Wol Müllers Konzept an sechs Beispie­ len exemplarisch vorgestellt. Z.B. mit der Video-Lese-lnstallation «Ein Ein­ topfgericht als kreative Alltäglichkeit». Hier werden bewegte Bilder und Klang in das Lesen, mit Textzitaten von Michael Donhauser und Joseph Beuys, einbezogen. Man sieht beim Lesen und Blättern sozusagen durch das Buch hindurch die Videobilder. Ein "«Künst­ lerbuch» ist dem literarischen Inhalt entsprechend gestaltet: Ein Liechten­ steiner Mundartgedicht von Roswitha Schädler, das die endlosen Wiederho­ lungen des Lebens behandelt, fordert 
Der 
Künstler Wol Müller aus Frankfurt und Bibliothekarin Barbara Vogt. eine bestimmte Form der Buchgestal­ tung. Mixed Media Ein weiteres Objekt ist das Hör-Lese- Projekt, bei dem das Buch nur Bilder zeigt, die dazu gehörenden Texte, vom Autor Günther Mohnau gesprochen, über eine CD gehört werden können. Ein weiteres Ausstellungsobjekt ist «Design of music». Auf CD ist die mu­ sikalische Zusammenarbeit von Katar- zyna Lewandowska (elektrische Harfe) und Wol Müller (Perkussion) zu hören, im Buch, nach dem Gedicht «Zeitinsel» von Hans Jörg Rheinberger, die male­ rische Zusammenarbeit der beiden Künstler zu sehen. Ein wichtiges Ele­ ment dieser Präsentation ist das «An­ fassen der Kunst», neben  de mj.esen, Hören und Sehen, das häptische Erle­ ben. 
(Bilder: Paul Trümmer) Vor ein paar Jahren noch undenkbar: ein multimediales Buch. Das Rätsel der Kreisgeometrie Hansjörg Quaderer zeigt im Schichtwechsel «durchsichten: hell mit bildern» Ausserhalb der Reihe «Ein Kunstwerk - Eine Stimme» zeigt Hansjörg Qua­ derer vom •}'. bis 30. September die Ausstellung *durchsichten: hell mit bildern», Malereien im Passepartout der Schichtwechselfenster: «durch­ sichten»: das hölderlinsche «hell mit bildern» klingt auf kahlem Boden nach:' grossßächige, monochrome Malereien, eigentlich durchsichtige Grundierungen, Spuren eines Mal­ prozesses, der zirkulär und im Duk­ tus 
einer Möbiusschleife - auf die Gegenseite verkehrt - in sich zurück- ßiesst: Hansjörg Quaderer arbeitet kreiseiförmig in der innewohnenden Wucht und Rätselhaßigkeit der Kreisgeometrie. Das Malen auf Fenstern, membran­ gleich, versteht sich als Visitenkarte eines work in progress. Zur Eröff­ nung am Sonntag, den 1. September um 18.30 Uhr, mit Umtrunk und Ge- . sprächen, sind alle herzlich eingela­ den in das Schichtwechsel-Lokal, Va­ duz, Landstrasse 73. 
Kurs für Sprechtechnik und Textgestaltung VADUZ: Deutliches Sprechen in kor­ rekter Aussprache ist für alle Men­ schen, die etwas zu sagen haben, wichtig. Für jeden Auftritt in der Öf­ fentlichkeit kann es von entscheiden­ der Bedeutung sein. Ob eine Rede oder Ansage «ankommt» oder nicht, hängt zu einem grossen Teil von der Diktion und der Textgestaltung ab. Auch ein Gesangsvortrag wird durch eine gut? Artikulation besser. Die Liechtenstei­ nische Musikschule bietet daher einen Kurs für Sprechtechnik und Textge­ staltung an, in dem die korrekte deut­ sche Aussprache und die richtige Atem­ führung im sprecherischen Bereich eingeübt wird. Als praktische Übungen werden verschiedene Texte und Ge­ dichte, auf Wunsch auch schauspiele­ rische Monologe, erarbeitet. Der Kurs wird von Thomas Härtner, Schauspiel­ lehrer und Regisseur am Opernstudio Basel und am Konservatorium Biel, geleitet. Kursdaten : Sonntag, 1. Sep­ tember 16.30 bis 18.30 Uhr; Sonntag, '8. September 16.30 bis 18.30 Uhr; Sonntag, 15. September 16.30 bis 18.30 Uhr; Samstag, 21. September 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr. Anmeldung "und Auskünfte: Sekretariat der Liech- tensteinischen • Musikschule, St. Florinsgasse 1, Vaduz, Telefon 00423/ 235 03 30 / Fax 00423/ 235 03 31 (E- Mail:  lms@lms.llv.li ); 
(Eing.) Londoner Museen mit grossem Zulauf LONDON: Die grossen Londoner Mu­ seen haben allen Grund zur Freude. Seit der Abschaffung der Eintrittsgel­ der im vergangenen Dezember hat die Zahl der Besucher stark zugenommen. Sie stieg in den ersten sieben Mona­ ten um 62 Prozent auf über sieben Millionen. Und das, obwohl wegen der Maul- und Klauenseuche und den Ter­ roranschlägen vom 11. September deutlich weniger ausländische Touris­ ten nach 
vGrossbritannien kamen. Die Museen werden für die Einnah­ meverluste vom Staat entschädigt. Insgesamt erstattete der Staat in die­ sem Jahr schon umgerechnet 45 Mil­ lionen Euro. Häuser wie die National Gallery und das Britische Museum, wo der Eintritt schon immer frei war, pro­ fitieren von dem Ausgleich allerdings nicht. Sie erhalten keine Kompensati­ on, und das stellt sie vor Probleme. Das Britische Museum etwa, kämpft mit einem Defizit von rund 4,8 Millio­ nen Euro. Das Haus Reagiert mit Ent­ lassungen," der zeitweiligen Schlies­ sung einiger Galerien und kürzeren Öffnungszeiten auf die schlechte Fi­ nanzlage. Uneingeschränkter Gewinner der neuen Situation ist das Victoria ft Al­ bert Museum. Der schlagartige Besu­ cheranstieg um 157 Prozent geht aller­ dings nicht nur auf die freien Eintritts­ gelder zurück, sondern'auch auf die Eröffnung der als spektakulär gelten­ den British Galleries. Ähnlich zufrieden äussern sich das Science Museum, das von 82 Prozent mehr Interessenten besucht wurde, und das Natural History Museum. Die­ ses konnte nach Streichung der Ein­ trittsgelder für Erwachsene seine Besu­ cherzahl um 33 Prozent steigern. Doch es gibt vielleicht auch einige Nachteile des kostenlosen Eintritts. Die Museen müssen jetzt einen grossen Andrang von Kurzbesuchem bewälti­ gen, die zum Teil «nur einmal drin ge­ wesen» sein wollen. ANZEIGE Vorverkauf: Manor und SBB-Billettschalter (ganze Schweiz), Liechtensteinische Landes­ bank Vaduz, Papeterie Moflar Heer­ brugg und bei allen anderenTicketCör- ner-Stellen, Tickethotline:0848/800 800 TicketCorner.ch 0848 800 800 
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Mittwoch, 25. September 2002,20 Uhr im Vaduzer Saal, Vaduz Theater des Lachens mit PETER STEINER'S THEATERSTADL Aufgeführt wird das neue Lustspiel in drei Akten « Die Baueminvasion». Es entsteht wieder eine lustige Situation nach der anderen. Zwei Stunden lachen und ein unvergesslicher Abend sind garantiert. 
www.dominoevent.ch , 9 Liechtensteiner VOLKSBLATT I
	        

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