Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Mittwoch, 
28. August 
2002 3 Herzliche Begrüssung auf Schloss Vaduz: Landcsßirst Hans-Adam II. heisst den deutsehen Bundespräsidenten Johannes Rau in Liechtenstein willkommen. Fruchtbare Zusammenarbeit Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau in Liechtenstein Anlässlich des gestrigen Besu­ ches des deutschen Bundesprä­ sidenten Johannes Rau wurde von beiden Seiten die traditio­ nell guten Beziehungen zwi­ schen beiden Staaten unterstri­ chen. •Zwischen dem wiedervereinigten Deutschland und dem kleinen Liech­ tenstein bestehen enorme Unterschie­ de, was die Grösse und Bevölkerungs­ zahl betrifft, und deshalb sind wir in Liechtenstein besonders dankbar, dass auftretende Meinungsverschiedenhei­ ten, die es immer geben kann, im Rah­ men der Diplomatie und des interna­ tionalen Rechtes gelöst werden, ohne dass deshalb die bilateralen Beziehun­ gen belastet werden.» Mit diesen Wor­ ten unterstrich Fürst Hans-Adam II. die grosse Wertschätzung, welche er dem Besuch des hohen deutschen Gastes als Zeichen der guten" Bezie­ hungen zwischen den beiden Ländern entgegenbringt. Mitgefühl ausgedrückt Aus aktuellem Anlass brachte das Staatsoberhaupt im Namen der liech­ tensteinischen Bevölkerung das tief empfundene Mitgefühl Liechtensteins für die Opfer der Flutkatastrophe in Deutschland zum Ausdruck. . Information über laufende Verfassungsdiskussion Der Aufenthalt des deutschen Bun­ despräsidenten diente in erster Linie dazu, die Situation in Liechtenstein darzulegen und Fragen zu aktuellen Themen zu beantworten. Bei den Ge­ sprächen mit Fürst Hans-Adam II., Re-. gierungschef Otmar Hasler, Regierungs- chef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck und Regierungsrat Ernst Walch sowie mit den Mitgliedern der Aussenpoliti- schen Kommission des Landtags wur­ den der Bundespräsident und die deut-. sehe Delegation unter anderem über die laufende Verfassungsdiskussion informiert. Ebenfalls zur Sprache kamen die na-Regierungschef 
Otmar Hasler freute sich/ dass der deutsche Bundespräsident Johannes Rau seiner Einladung nacli Liech­ tenstein so rasch Folge leistete. (Bilder: Brigltt Risch) tionalen und internationalen Anstren­ gungen zur Bekämpfung der Wirt­ schaftskriminalität und die grossen Fortschritte, welche Liechtenstein bei der Anpassung • seines Finanzplatzes an hohe internationale Standards er­ zielt hat. Beide Seiten begrüssten die frucht­ bare Zusammenarbeit der beiden Län­ der 
in internationalen Gremien, wie den Vereinten Nationen und dem Eu­ roparat. Der deutsche Bundespräsident hob hervor, dass die liechtensteinische 
Klage vor dem Internationalen Ge­ richtshof die ausgezeichneten bilatera-, len Beziehungen zwischen Liechten­ stein und Deutschland nicht berühre, sondern der Klärung unterschiedlicher Rechtsstandpunkte diene. Echte Freun­ de würden auch 
nach einem Gerichts­ entscheid Freunde bleiben. Umstrittene Äusserungen Gegenüber dem Volksblatt nahm Bundespräsident Johannes Rau auch Stellung zu der einen und anderen 
umstrittenen Äusserung von deut­ schen Politikern. Johannes Rau: «Sie haben natürlich recht, dass es Äusse­ rungen gibt, die" keine Freude auslö­ sen. Man muss dann nur danach" fra­ gen, wo die Begründungen dafür lie­ gen. Dann muss man den Begründun­ gen nachgehen und versuchen, diese aus der Welt zu schaffen. Da habe ich den Eindruck, dass das Fürstentum und die Regierung des Fürstentums nach Kräften und fair darum bemüht sind.» (pafl/n\f) 
Umwandlung von Saisonbewilligungen VADUZ: Wie bereits letztes Jahr kön­ nen EWR-Saisoniers bis zum 30. Sep­ tember 2002 Gesuche auf Umwand­ lung ihrer Saisonbewilligungen in eine AufenthaltsbewHligung einreichen. EWR-Staatsangehörige mit Kindern, die in Liechtenstein eine Schule besu­ chen, werden vorrangig behandelt. Dem Gesuch sind folgende Unterla­ gen beizulegen: 0 Gesuchsformular (um Erteilung ei­ ner fremdenpolizeilichen Bewilligung) ® Arbeitsvertrag fiir mindestens 12 Monate • Bewilligungskopien der in Liechten­ stein anwesenden Familienangehöri­ gen " Die Regierung wandelt auf Gesuch hin bis zum 31. Mai 2005 alle Saison­ bewilligungen von EWR-Staatsbürge­ rinnen und -Staatsbürgern gestaffelt in Aufenthaltsbewilligungen um. Die Formulare und weitere Informationen sind 
auch unter  www.flrstlink.li/apa   abrufbar. (paß) Ausländerpolitik 1945 bis 1981 SCHAAN: Am Donnerstag, den 5. Sep­ tember veranstaltet die Erwachsenen­ bildung Stein-Egerta zusammen mit dem Historischen Verein Liechtenstein um 20 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan einen Vortrag zum Thema Ausläriderpolitik. Referentinnen sind die beiden Historikerinnen Veronika Märxer und Claudia Heeb-Fleck. Die beiden Forscherinnen geben an diesem Abend einen Einblick in die Entste­ hung der liechtensteinischen Auslän­ derpolitik der Jahre 1945 bis 1981 und stellen deren Auswirkungen auf die Ausländerinnen und Ausländer dar. Max Frisch formulierte in den 60er- Jahren in Bezug auf die Schweiz: «Ein kleines Herrenvolk sieht sich in Ge­ fahr: man hat Arbeitskräfte gerufen und es kommen Menschen.» Wie ging Liechtenstein mit dieser Herausforde­ rung um? An welchen Leitideen orien­ tierte sich die liechtensteinische Aus­ länderpolitik und durch welche gesell­ schaftlichen Kräfte wurde sie geprägt? Auf diese und andere Fragen versu­ chen die beiden Referentinnen Ant­ worten zu geben. Der Vortrag dauert ca. eine Stunde/Keine Voranmeldung nötig / freier Eintritt. (Eing.j ANZEIGE «Die Alpen gehören zum Wertvollsten, was uns die Natur zu bieten hat. Voraus­ schauende Raumplanung hilft uns, ihre Schönheiten auch für kommende Generationen zu erhaiten.» Walter Seger, Präsident des Liechtensteiner Alpen­ vereins, Schaan 27./29.9.02 
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