Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Liechtensteiner 
Samstag 24. August 2002 Fr. 1.20 Mit amtlichen Publikationen • 1 24. Jahrgang, Nr. 192 VERBÜND I SÜDOSTSCHWEIZ iSA IVISTAG i 32 neue Namen im »Goldenen Buch» VADUZ: Auf Schloss Vaduz durften sich gestern 32 Be­ rufsleute, die ihre Ausbil­ dung mit besonderer Aus­ zeichnung beendet haben, ins «Goldene 
Buch» eintra­ gen. Die seit 1974 geführte «goldene Liste» umfasst damit bereits 879 Namen. Den herzlichen Glück­ wünschen von Fürst Hans- Adam II. 
schloss sich auch Regierungsrat Alois Ospelt an. Seite 2 Kein Verlust für die Demokratie VADUZ: Keinen Demokra­ tieverlust, sondern eine Machtverschiebung zu­ gunsten des Volkes sieht der Vaduzer Jurist und ehemali­ ge FBP-Präsident Norbert Seeger im aktuellen Verfas­ sungsvorschlag. 
Seite 3 FC Vaduz empfängt Sion FUSSBALL: Die bisherigen sieben Punkte holte der FCV allesamt auswärts - ein Sieg, vier Unentschieden - zuhause gab's zwei ärgerli­ che 1:2-Niederlagen. Höchste Zeit also für den ersten Heimsieg, denn auch die Geduld der Fans kennt Grenzen. 
Seite 17 ANZEIGE OFT 
Nur ein Glas Wein In der Schweiz wird voraussichtlich der Promillegrenzwert auf 0,5 gesenkt - Auch in Liechtenstein Thema Wenn die Schweiz den Blutalkoholgrenzwert im Strassenverkehr von 0,8 auf 0,5 Promille senkt, wird Liechtenstein laut Peter Kindle, Mitarbeiter der Regierung, höchst­ wahrscheinlich nachzie­ hen. In der Schweiz ist die Gesetzesänderung frühes­ tens auf 2004 geplant. Doris Meie r «Die Promillegrenze ist auch in Liechtenstein ein aktuelles The­ ma», erklärte Peter Kindle auf Anfrage des Volksblattes. Die Gesetzgebung im Strassenver- kehrsbereich (SVG) Liechten­ steins lehne sich an die Schweiz an. Liechtenstein wer­ de sich also sicherlich einerseits an der Schweiz orientieren. Andererseits nehme Liechten­ stein auch die Entwicklungen der europäischen Staaten und der EU zur Kenntnis, so Peter Kindle. In den meisten Ländern des EU-Raumes wurde die Pro­ millegrenze bereits nach unten korrigiert. Viermal weniger Unfälle Laut Robert Aeberhard, Pres­ sesprecher der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) wür­ de eine Senkung auf 0,5 Pro­ mille sehr viel bewirken. «Wenn 
Mehr als ein Glas Weinjiegt voraussichtlich ab 2004 in der Schweiz fiir den Fahrer nicht mehr drin. Auch in Liechtenstein laufen Bestrebungen, die Promillegrenze zu senken. (Bild: Paul Tfummer) man die Unfallstatistik an­ schaut, sieht man,dass bei über 20 Prozent der tödlichen Unfäl­ le Alkohol im Spiel war. Aus­serdem 
gibt es' diesbezüglich auch noch eine beträchtliche Dunkelziffer, da ja nicht bei je­ dem Unfall der Blutalkoholwert 
getestet wird. Wir schätzen die­ se Dunkelziffer auf weitere 30 Prozent ein.» Laut diesen Schätzungen wäre also bei je­dem 
zweiten tödlichen Unfall der Verursacher alkoholisiert. Angesichts dieser dramatischen Zahlen fragt man sich, wieso die Gesetzgeber Alkohol am Steuer nicht ganz verbieten. «0,5 Promille erlaubt uns doch' noch, dass wir zu einem guten Essen ein bis zwei 
Gläser Wein trinken dürfen», meint dazu Robert Aeberhard. Ärzte und Experten bestätigen, dass Au- tolenker mit einem Blutalko­ holwert bis 0,5 Promille im . Strassenverkehr praktisch keine Gefahr darstellen. Bei 0,8 Promille, also dem heutigen Grenzwert hingegen, steige das Unfallrisiko gegenü­ ber 0,5 Promille bereits um ein Vierfaches. Ein Promillegrenz- wert von 0,0 würde laut Robert Aeberhard in der Schweiz ganz einfach absolut keine Akzept tanz finden. Prozedere Schweiz In der Schweiz ist die Ver­ kehrskommission des Stände­ rates am letzten Dienstag mit einem klaren Mehr dem Bun­ desrat gefolgt. In der Herbstses­ sion wird sich der Ständerat selber dem Thema annehmen, und voraussichtlich im Dezem­ ber geht dieses Begehren in den Nationalrat. Frühestens auf 1. 1. 2004 kann diese-Gesetzesän- derung in der Schweiz in Kraft treten. Widerstand gegen Haider-Besuch Angebliche Demo gegen Rechtsaussen-Politiker +423239 9090 www.selepersonol.li 
Der umstrittene LIHGA-Auf- tritt des Kärntner Landes­ hauptmanns Jörg Haider wirft seine Schatten voraus. Angeb­ lich, so ein heisses Gerücht, planen Liechtensteinische Schüler eine Gegendemon­ stration zu veranstalten. Beim Liechtensteinischen Gymnasi­ um wird das dementiert. Wolf gang Zechner Er gilt als Gallionsfigur des eu­ ropäischen Rechtspopulismus. Am 9. September wird Jörg Haider, einfachstes aller Partei­ mitglieder der österreichischen Regierungspartei FPÖ, der LIHGA in Schaan seine 
Auf­ wartung machen. Der Kärntner Landeshauptmann wird in Schaan einen Vortrag zum The­ ma «Die Zukunft der Kleinstaa­ ten in Europa» halten. Ein Auf­ tritt, 
der bereits im Vorfeld Wellen schlägt und die Gemü­ ter erregt. Kein Wunder, gibt es in Europa kaum einen Provinz­ politiker, der derart polarisiert wie Jörg Haider. Vor allem sei­ ne 
zahlreichen Äusserungen zur Zeit des Nationalsozialist mus sowie sein umstrittener «Privatbesuch» beim irakischen Diktator Saddam Hussein wa-Am 
9. September wird Jörg Haider der LIHGA in Schaan seine Aufwartung machen. ren für viele Menschen ein Schlag ins Gesicht. In den letz­ ten Tagen machte ein heisses Gerücht rund um den Besuch des bekannten Rechtsaussen in Liechtenstein die Runde. An­ geblich planen Liechtensteiner Schüler einen «heissen Emp­ fang» für Haider. Sie wollen, so heisst es, auf die Strasse gehen, um lautstark gegen den Auftritt des österreichischen Politikers zu demonstrieren. Ein Gerücht, das auch Josef Biedermann, 
Rektor des liechtensteinischen Gymnasiums, gehört haben will. Eine solche Aktion, falls sie wirklich stattfindet, würde von der Schule selbstverständ­ lich nicht unterstützt werden», bekräftigte gestern Biedermann auf eine Volksblatt-Anfrage. Falls Schüler des Gymnasiums auf die Strasse gehen, sei das «ihre private Angelegenheit», die die Schule nichts angehe, so Biedermann. Eines stellte Bie­ dermann aber klar: «Fragen des Rechtsextremismus werden natürlich im Unterricht durch­ genommen.» Der LIHGA-Besuch Haiders hatte bereits vor Wochen fiir Aufregung gesorgt. Mehrere Aussteller hatten sich dem Ver­ nehmen nach über die «Gäste­ wahl» entsetzt gezeigt und ihre Teilnahme bei der LIHGA kur­ zerhand abgesagt. Haiders jüngste «Unterneh­ mungen» lassen seinen Liech­ tenstein-Besuch in einem noch brisanteren Lichte erscheinen. So strebt Haider in jüngster Zeit eine vermehrte Zusam­ menarbeit der rechten Kräfte in Europa an. Sein Treffen mit Vertretern des als rechtsextrem geltenden belgischen Vlaams- Blocks sorgte sogar innerhalb «seiner» FPÖ fiir Kopfschütteln. 
Expo will mehr Geld Weitere 40 bis 70 Millionen beantragt BERN: Die Expo.02 bittet den Bund um eine weitere Finanz­ spritze von 40 bis 70 Millio­ nen Franken. Der Zusatzkredit wird mit fehlenden Einnah­ men begründet. Am meisten drücken die Prob-. lerne mit den leeren Parkplät­ zen und dem Dreitage-Pass. Die Parteien sind wenig begeistert, die SVP lehnte einen neuen Kredit kategorisch ab. Gründ für den Zusatzkredit ist das Loch bei diversen Ein­ nahmen, wie Expo-Sprecher Toni Burgener am Freitag be­ kannt gab. So seien beim Spon­ soring 192 Millionen Franken weniger eingenommen worden als budgetiert. Beim Ticketver­ kauf fehlten 100 bis 110 Millio­ nen Franken, wobei hier ein­ deutig das Marketing beim Dreitage-Pass versagt habe. Schliesslich seien beim Parking 45 bis 55 Millionen Franken weniger eingenommen worden. Events, Restaurants, der Fun Park, die Beherbergung und das Merchandising liegen laut Bur­ gener 95 bis 105 Millionen Franken unter, den Erwartun­ gen. Dies ergibt fehlende Ein­ nahmen in der Grössenordnung von 432 bis 462 Millionen Franken. 
Teure Expo 02: Der Bund soll weitere 40 bis 70 Millionen Franken ßiessen lassen. ANZEIGE Wir wünschen euch viel Freude beim Lernen! um IM Das bunte Sparen mit der Landesbank «3
	        

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