Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Samstag, 17. August 2002 1 9 FC Vaduz beim Top-Club Lugano zu Gast Unbekannte Gegner für FCB und USV Ferrari-Fahrer dominieren auch in Ungarn «Topfünf-Platzierung ist möglich» Der Letzigrund bebte «Weltklasse Zürich»: Boulami sorgt im 3000 m Steeple für den 24. Weltrekord im Letzigrund Weltrekord Nummer 24 im Letzigrurid bildete den Höhepunkt des Super- meetings «Weltklasse Zürich». Der Marokkaner Brahim Boulami. verbes­ serte über 3000 m Steeple seine eigene Weltbest­ marke aus dem Voijahr um 2,11 Sekunden. Andre Bucher wurde über 800 m Vierter. Nach dem Feuerwerk 1997 mit drei Weltrekorden hatte es in Zürich während vier Jahren ei­ ne Weltrekord-Pause gegeben. Nun setzte Boulami, der den Kenianern die . Vorherrschaft auf der Hindernisstrecke schon vorher entrissen hatte, die his­ torische Serie fort und ging in Weltrekordzeit von 7:53,17 durchs Ziel. Dank einem sensa­ tionellen Sololauf hat Brahim Boulami (Mar) den eigenen Weltrekord somit um 2,11 Se­ kunden auf 7:53,17 gesenkt. Der 30-Jährige hat damit sein Versprechen, seine in Brüssel aufgestellte Bestzeit aus dem Vorjahr zu attackieren, ein­ drücklich gehalten. Nach drei Runden vom Feld verabschiedet Boulami folgte nicht wie ur­ sprünglich geplant bis zum zweiten Kilometer den Tempo­ machern, sondern ergriff be­ reits nach drei Runden die Initiative. Josepath Kapkory (Ken) hatte das Feld eine Se­ kunde über der Weltrekord- Durchgangszeit über die Bahn geführt, zu langsam für den Marokkaner. Bei Kilometer 2 wies Boulami bereits drei Se­ kunden Vorsprung gegenüber 
Der Marokkaner Boulami (vorne) sorgte mit seinem Weltrekord für Begeisterung im Letzigrund. dem Zeitplan auf. Dieses Pols­ ter vermochte er bis ins Ziel zu halten. «Einfach phantastisch», meinte' Boulami, der an einem Gross- anlass noch keine Medaille ge­ wonnen hatte. Er habe auf die­ ses Ziel hin trainiert und sei glücklich, dass es ausgerechnet in Zürich geklappt habe. Beinahe Weltrekord im Al­ leingang hätte Hicham El Guer-rouj 
erzielt. Der Marokkaner verpasste seine eigene Welt- b'estzeit über 1500. m von 3:26,00 nur um 89/100. Das 800-m-Rennen war für Bucher offensichtlich zu schnell. Der Weltmeister und EM-Zweite verfügt nach seiner Verletzung noch nicht über die Form, die ihm erlaubt hätte, das schnelle, vom überraschenden Kenianer Joseph Mutua ge­wonnene 
Rennen an der Spitze zu beenden. Weltrekordler Wil­ son Kipketer wurde Zweiter. Sechsmal Jahres- Weltbestleistung Insgesamt gab es im Letzi­ grund sechs Jahres-Weltbest- leistungen: zunächst im Vor­ programm über 800 m durch Wilfred Bungei (Ken), dann durch die rumänische 1500-m-Weltmeisterin 
Gabriela Szabo, durch Felix Sanchez (Dom) über 400 m Hürden, Hicham El Guerrouj über 1500 m, nochmals über 800 m bei den Männern durch Joseph Mutua (Ken) sowie durch Ana Guevara (Mex) über 400 m. Aus dem Jackpot der Golden League um 50 kg Gold fiel eine der zuvor noch fünf Teilhaber: Gail 
Devers musste sich über 100 m Hürden etwas überra­ schend geschlagen geben. Sie hatte gegenüber der frisch gekürten Europameisterin Glo­ rie Alozie aus Spanien das Nachsehen. Damit verbleiben noch El Guerrouj, Sanchez, Marion Jones und Guevara im Rennen. Sie müssen noch zwei­ mal siegen, um zum Gold zu gelangen. Maurice Greene hatte «schlechten Tag» Die traditionell starken Sprints in Zürich wurden von . Marion Jones (USÄ) in 10,88 und Tim Montgomery (USA) in 9,98 entschieden. Maurice Greene hatte «einen schlechten Tag», wie er sagte. Einen histo­ rischen Erfolg feierte Maria Mutola (Moz) über 80Ö m mit dem zehnten Sieg in Folge. Man darf gespannt sein, wieviele Siege da noch folgen werden. Lars Börgeling und Tim Lo­ binger teilten sich, mit über­ sprungenen 5,80 m im zweiten Versuch den Sieg. Europameis­ ter Alexander Averbukh (Irs) musste sich mit 5,60 begnügen. Der 30-jährige Olympiasieger Nick Hysong wurde mit 5,70 Dritter. «Ich erinnere mich nicht daran, dass ich schon einmal den Sieg teilen musste», meinte Lobinger. «Welflcla^#Zürich^Re%ultatl Männer ' 100 m (GW 1,3 m/s): 1. Tim Montgoermy (USA) 9,98. 2. Coby Miller (USA) 10,00. 3. Dwain Cham­ bers (Gb) 10,05. 4. Kim Collins (St. Kitts El • Nevis) 10,06. 5. Maurice Greene (USA) 10,10. 6. Uchenna Emcdolu (Nig) 
10,16. 3000 m Steeple: 1. Brahim Bou­ lami (Mar) 7:53,17 (Weltrekord, zu­ vor Boulami mit 7:55,28 am 24. Au­ gust 2001 in Brüssel). 2. Stephen Cherono (Ken) 8:05,14. 3. Paul Koech (Ken) 8:05,44. 400 m Hürden (GL « Golden- League-Dlsziplin): 1. Felix Sanchez (Dom) 47,35 (JWB und Mittclameri- ka-Rckord). 2. James Carter (USA) 47,57. 3. Hadi Al-Somaily (Saudi) 48,11. 800 m: 1. Joseph Mutua (Ken) 1:43,33 (JWB). 2. Wilson Kipketer (Ken) 1:43,59. 3. Mbulacni Mulaudr zi (SA) 1:43,81.4. Andre Bucher (Sz) 1:44,30 (SB). 5. Pawel Czapiewski (Pol) 1:44,35. 1500 m (GL): 1. Hicham El Guer­ rouj (Mar) 3:26,89 (JWB). 2. Corne­ lius Chirchir (Ken) 3:30,88. 3. Rui Silva (Por) 3:31,22. 5000 m (GL): 1. Sammy Kipketer (Ken) 12:56,99. 2. Richard Limo (Ken) 12:57,86. 3. Abraham Chebil (Ken) 12:58,98. Diskus: 1. Robert Fazckas (Un) 66,81. 2. Mario Pcstano (Sp) 65,37. 3. Frantz Kruger (SA) 64,98^ , Hochsprung: 1. Stefan Holm (Sd) 2,35. 2. Mark Boswell (Ka) 2,33. 3. Jaroslaw Ribakow (Russ) 2,31. Stab (GL): 1. Tim Lobinger (De) und Lars Börgeling (De) je 5,80. 3. Nick Hysong (USA) und 
Tim Mack 
(USA) je 5,70. Drei (GL): 1; Jonathan Edwards (Gb) 17,63. 2. Alexander Martincz (Kuba) 17,19. 3. Christian Olsson (Sd) 17,18. Hoch: 1. Stefan Holm (Sd) 2,35. 2. Mark Boswell (Ka) 2,33. 3. Jaros­ law Ribakow (Russ) 2,31. Frauen Frauen, 100 m: 1. Marion Jones (USA) 10,88. 2. Chryste' Gaines (USA) 10,95. 3. Tayna Lawrence (jam) 11,10. 4. Torri Edwards (USA) 11,13. 5. Muriel Hurtis (Fr) 11,14. 6. Debbie Ferguson (Bah) 11,16; 3000 m (GL): I. Berhane Ädere (Äth) 8:32,76. 2. Tatjana Tomascho- wa (Russ)-8:33,40. 3. Sonia 
OvSulll- van (Irl) 8:33,62. ' 1500 m (GL): 1. Gabriela Szabo (Rum) 3:58,78 (JWB). 2. Suzy Ha-, milton (USA) 3:59,10. 3. Alcssia Tu- r.owa (Wruss) 3:59,89. 800 m: 1. .Maria Mutola (Moz) 1:57,24. 2. Jolanda Ceplak (Sin) 1:57,78. 3. Mayte Martincz (Spj 1:58,29. ; " 400 m (GL): 1. Ana Guevara - (Mex) 49,16 (JWB). 2. Olesja Zikina (Russ) 50,44. 3. Michelle Collins (Gb) 50,75. 100 m Hürden (GL): 1. Glory Alozie (Sp) 12,63. 2. Brigitte Förster (Jam) 12,71. 3. Gail Devers (USA) 12,73. - Weit: 1. Maurccn Maggi (Br) 6,84. 2. Tünde Vaszi (Un) 6,69. 3. Olga Rubljowa (Russ) 6,51. Speer (GL): l.Ta^ana Schikolen- ko (Russ) 64,72. 2. Fclicia Tilca (Rum) 63,89. 3. Steffi Nerius (De) 61,55. 
Bucher wird Vierter Joseph Mutua als Überraschungssieger Fünf Tage nach EM-Silber reichte es Andre Bucher am Meeting «Weltklasse Zürich» nur zu Platz 4, er lief aber in 1:44,30 seine klar beste Zeit dieser Saison. Mit ihm hatte niemand gerech­ net: Der Kenianer Joseph Mutua überspurtete im mit Spannung erwarteten 800-m- Lauf alle. Der 23-jährige frühe­ re Junioren-Weltmeister wurde in Jahres-Weltbestzeit von 1:43,33 gestoppt - nachdem sein Landsmann Wilfred Bun­ gei knapp zwei Stunden zuvor im B-Lauf schon Jahreswelt­ bestleistung notiert hatte. Welt­ rekordler Wilson Kipketer (Dä) blieb als Zweiter 26 Hundert­ stel.zurück. Auch den Südafri­ kaner Mulaudzi (Dritter in 1:43,81) hatte niemand auf der Rechnung. Andre Bucher wurde auch nach seinem 4. Rang gefeiert wie ein Sieger. Für ihn war die Pace (400 m in 50,58) ange­ sichts seines Trainingsrück­ standes offensichtlich zu schnell. Bucher blieb bis 600 m an 9. und zweitletzter Position und schaffte auf der Zielgera- I •' 
Für Bucher geht's aufwärts. den mehrere Ränge. Doch sein Rückstand zur Spitze war zu gross. «Mit meiner Zeit bin ich zu-" frieden», erklärte Andrf Bucher, «sie hatte ich mir erhofft. In zwei bis drei Rennen werde ich vielleicht wieder in der Lage sein, bei derart hohen Tempi mitzuhalten.» V 
Der erste Sieg BEACHVOLLEYBALL: Am Swiss Sateliite 2002 in Lausan­ ne hat das FL-Duo Oliver Ind- ra/Adrian Ritter den ersten Sai­ sonsieg 
auf internationaler Ebene landen können. Gegen die Australier Adamson/Jones behielten die Liechtensteiner mit 22:20 und 21:14 die Ober­ hand. Im ersten Satz führten Ind- ra/Ritter bereits mit 10:5, doch die Mannen von «Down Under» kämpften sich wieder heran, so dass es plötzlich 20:18 zu Guns­ ten, der Aussies stand, doch der Satzverlust konnte abgewendet werden und die Liechtensteiner holten sich den 1. Durchgang ihrerseits mit 22:20. Weitaus leichter taten sie sich im zwei­ ten Satz, zwar stand es zwi­ schendurch erneut 14:14, doch dann zogen Indra/Ritter davon und gewannen den Satz und somit auch das Match mit 21:14. Das zweite Spiel gegen das an Nr.4 gesetzte brasiliani­ sche Duo ging dann allerdings verloren: 21:18, 21:12 lautete das klare Score. Heute gilt es bereits wieder ernst für Indra und Ritter, denn gegen 
die Schweizer Rein­ mann/Schütz geht es um den Einzug ins Achtelfinale. 
Hohe Ehre für Ba­ ron von Falz-Fein ALLGEMEIN: Ein besonde­ res Geburtstagsgeschenk er­ wartet Baron von Falz-Fein am 13. September: Wie das Volksblatt erfahren hat, soll einer der bekanntesten Liechtensteiner Sportpionie­ re, 
einen Tag vor seinem 90. Geburtstag, anlässlich des Besuchs von IOC-Präsident Jacques Rogge im Fürsten­ tum, mit einer olympischen Auszeichnung geehrt wer­ den. 
10 Jahre Liechtensteini­ scher Olympischer Sportver­ band (LOSV) sind der Grund für den Besuch von Rogge. Theater um «Effe» beendet FUSSBALL: Der zuletzt ar­ beitslose Stefan Effenberg (34) 
hat nach langer Suche einen neuen Verein gefun­ den. Der ehemalige deutsche Nationalspieler und langjährige Captain von Bayern München unter­ schrieb einen Einjahres- Vertrag beim VfL Wolfsburg. Wenige Stunden vor der Vertragsunterzeichnung in Wolfsburg hatte Effenberg dem österreichischen Spit­ zenverein Austria Wien 
eine Absage erteilt. Ausschlagge­ bend für die Zusage bei den «Wölfen» waren gemäss Ef­ fenberg «das Konzept und die Ideen des Vereins». Kritik am Vaduzer «Kuhfeld» FUSSBALL: Der Präsident des FC Livingston Dominic Keane hat das Spielfeld des • Rheinpark-Stadions nach dem dienstäglichen 1:1 in der UEFA-Cup-Qualifikation als «Kuhfeld» bezeichnet. «Der Rasen war eine Schan­ de. Es war, als spiele man auf einem Kuhfeld. Es braucht einen Untergrund, welcher bespielbar ist, aber das Gras in Vaduz war viel zu hoch. Es gibt nun diese neuen, be­ sonders leichten Bälle, doch was nützen die, wenn man nicht einmal einen genauen Pass spielen kann? Ich ak­ zeptiere, dass wir nicht gut gespielt haben und will auch keine Ausreden suchen, denn wir hätten trotzdem besser spielen müssen, als wir es getan haben. Wie auch im­ mer, wir haben ein Auswärt­ stor geschossen, und mit dem Unentschieden können wir leben. Einige Spieler Li- vingstons waren nicht total fit an jenem Abend, aber das Rennen auf diesem Platz hat ihnen keinen Schaden zuge­ fügt 
Wahrscheinlich hat es sogar ihre Widerstandsfähig­ keit verbessert.»
	        

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