Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Freitag, 16. August 2002 
1 5 «Keine Milliarden versteckt» Streit um Minimalrendite der beruflichen Vorsorge ZÜRICH: Im Streit um die Mini­ malrendite der 2. Säule legt die Rentenanstalt als erste Schweizer Versicherung die 
Karten auf den Tisch: Der Konzern hat von 1985 bis 2001 mehr als 95 Prozent der Erträge im Kollektivgeschäft an die Kunden ausgeschüttet. Die Rentenanstalt habe keine Milliar­ den versteckt, sagte Konzernleitungs­ präsident Roland Chlapowski am Don­ nerstag vor 
den Medien in Zürich. Mit der Veröffentlichung der internen Zahlen reagierte Chlapowski auf die Kritik nach dem Entscheid des Bun­ desrates, den Mindestzinssatz für Al­ tersguthaben in der beruflichen Vor­ sorge per 1. Oktober von heute 4 auf voraussichtlich 3 Prozent zu senken. Den Versicherungen war von Ge­ werkschaftsseite vorgeworfen worden, aus den vergangenen Boomjahren an den Börsen den Versicherten rund 20 Mrd. Fr. vorzuenthalten. Die Regie­ rung wurde des Kniefalls vor den Ver- sicherungskonzemen bezichtigt. 21 Mrd. Franken ausgeschüttet Die Rentenanstalt habe in den letz­ ten 17 Jahren ihren Kunden rund 21 Mrd. Fr. an Leistungen und Über­ schüssen gutgeschrieben. Insgesamt seien gleichzeitig Kapitalerträge auf den technischen Reserven von 22,9 Mrd. Fr. erwirtschaftet worden. Nach Abzug der Vermögensverwal­ tungsgebühren sei dies durchschnitt­ lich eine Anlageperformance von 6 Prozent, sagte Geschäftsleitungsmit­ glied Ruedi Bodenmann. Der Pictet- Vergleichsindex habe nur 0,2 Prozent besser abgeschnitten. Mit 1,6 Mrd. Fr. hätten Verwaltungskosten zu Buche geschlagen, die den Kunden nicht ver­ rechnet worden seien. «Zusätzlich ha­ ben wir für die Solidität unseres Ge­ schäftes 1,5 Mrd. Fr. den Reservever­ stärkungen zugewiesen», sagte Boden-Mi 
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der Veröffentlichung der internen Zahlen reagierte-Rentenanstalt-Chef Ro­ land Chlapowski auf die Kritik um die Minimalrente der beruflichen Vorsorge. mann. Auf der anderen Seite seien die Prämien für Tod und Invalidität um 2,1 Mrd. Fr. höher ausgefallen als die erbrachten Leistungen. Unter dem Strich seien damit auS den letzten 17 Jahren 845 Mio. Fr. für die Deckung der Risikokapitalkosten verblieben. Reserven von Börsenturbulenzen zerzaust In den letzten beiden Jahren hat dann der Börseneinbruch die Bewer­ tungsreserven auf den Kapitalanlagen in den Keller gerissen, nachdem sie zuvor während der Aktieneuphorie in die Höhe geschossen waren. Von 5,5 Mrd. im Jahr 2000 sackten die Bewer­ tungsreserven (Differenz von Markt- und Buchwert) auf 1,9 Mrd. Fr. im letzten Jahr ab. Und seither sind sie weiter geschmolzen. Dabei habe die Rentenanstalt eine konservative Anlagepolitik verfolgt, weil eine Unterdeckung und eine nachträgliche Anhebung der Prämien 
wegen schlechter Börsenlage (Sanie­ rungsklausel) gesetzlich verboten sei. Der Aktienanteii am angelegten Ver­ mögen sei seit Anfang 2002 auf 7 Pro­ zent gesunken. Mit der vorsichtigeren Anlagestra­ tegie habe die Rentenanstalt weitere Verluste begrenzen können, sagte Bo­ denmann. Vor diesem Hintergrund sei die vorgeschriebene BVG-Mindestver- zinsung von 4 Prozent viel zu hoch, sagte Chlapowski. Der Mindestzins müsse sich an der risikofreien Verzinsung der Bundesob­ ligationen orientieren. «Der Markt wirft derzeit nur 3 Prozent ab», sagte Chlapowski. Man könne zwar mit an­ deren Kapitalanlagen mehr erzielen; hohe Renditen seien aber nur mit ho­ hen Unsicherheiten zu haben. Im heu­ tigen Umfeld würde es auch Sinn ma­ chen, die Rechnungslegungsvorschrif­ ten zu lockern und eine Unterdeckung zu erlauben, die bereits für die Pen­ sionkassen möglich sei. BERN: Bei der Fluggesellschaft Swiss sind Piloten-Prüfungen von für den entsprechenden Flugzeugtyp nicht autorisierten Experten durchgeführt worden. Das Bundesamt für Zivil­ luftfahrt (BAZL) erklärte die Prüfun­ gen für ungültig und wies die Flug­ gesellschaft an, die betroffenen Experten und Piloten nicht mehr ein­ zusetzen. Die Unregelmässigkeiten fielen dem BÄZL bei einer Kontrolle der Piloten-Ausbildung auf. Die Ab­ klärungen ergaben, dass zwischen vergangenem März und .Mitte Juli | Experten Prüfungen und Wiederho­ lungskurse für den Flugzeugtyp Em- braer 145 abgenommen hatten, .ob­ wohl sie gemäss den dem BAZL vor­ liegenden Informationen nicht dazu berechtigt waren. Zwar seien die Ex­ perten, das BAZL geht von drei Pcr- ; sonen aus, als Instruktoren und Prü- ; fiingsexperten autorisiert, jedoch r nicht explizit für den Flugzeugtyp, : Embraer 145. 
Abstimmung gefordert Swiss will Streit mit Piloten rasch beilegen BASEL: Die Fluggesellschaft Swiss drängt auf eine rasche Beilegung des Konflikts mit den ehemaligen Cross- air-Piloten. Der Pilotenverband Swiss Pilots ist aufgefordert worden, die Mitglieder Uber den Gesamtar­ beitsvertrag (GAV) mit den Zusatz­ vorschlägen abstimmen zu lassen. Swiss-Verwaltungsratspräsident Pieter Bouw und CEO Andrö Dos6 sind am Mittwoch mit dem Vorstand der Swiss Pilots (ehemals CCP) zu einem Ge­ spräch zusammengetroffen, wie die Swiss am Donnerstag mitteilte. Dem Vorstand der Swiss Pilots sei eine Frist bis zum 15. September gesetzt worden, um den modifizierten Basis-GAV zu ratifizieren und zu unterzeichnen. Sollte die Frist ungenutzt verstrei­ chen, kämen nur noch Verhandlungen auf der Basis 
des bis 2005 gültigen CCP-GAV in Frage, schreibt die Swiss. Damit würden den ehemaligen Cross-air-Piloten 
bessere Karrieremöglich- keiten verbaut und das Ziel eines integrierten Pilotencorps wäre schwie­ riger zu erreichen. Bei den Swiss Pilots zeigt man allerdings keine Absicht, den Mitgliedern den GÄV zur Abstim­ mung vorzulegen. Derzeit führe der Verband zwar eine Abstimmung unter den Mitgliedern durch, es handle sich dabei aber eine Grundsatzabstimmung über die Richtung, welche die Gewerk­ schaft künftig einschlagen soll, sagte Swiss-Pilbts-Vorstandsmitglied Mar­ tin Gutknecht auf Anfrage. Geklärt werden soll bei dieser Abstimmung, ob Swiss Pilots bei den Verhandlungen auf die Vorschläge des Swiss-Manage- ments eingehen oder weiterhin den «legalen Weg» einschlagen und die ab­ solute Gleichstellung im Europaseg­ ment fordern soll. Vermögen bilden Aktiensparen lohnt Seit 1.1.1996 Spezialitäten Vision Pharma Vision Stillhalter Vision BK Vision 
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