Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA Samstag, 10. August 2002 
25 Buchtipp: Leber und Galle Erkrankungen der Leber, Gallenblase und Gallenwege sind äusserst vielgestaltig und erfordern jeweils eine unterschiedliche diätetische Behandlung. Entsprechend sind die Rezepte in 
diesem Buch nach Gallensteinlei­ den, Fettleber und Leber­ zirrhose unterteilt und opti­ mal auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt. Die Rezepte, mit Kalorien- und Nährstoffangaben sind schmackhaft und varianten­ reich. Die Menues reichen von Champignontoast über Kohlrabischaumsuppe bis hin zu 
Nudelauflauf und überbackenem Fischfilet mit Wildreis. >1. 1.1,11. 'IUI» IMIl I I jj.l ,lj H J..J l Svrn-Üavid Müftcr . ' v»«. Midena- Verlag: *Genussvoll essen für Leber und Galle» von Sven-David Müller, 100 Seiten, mit einem Vorwort von Prof. Dr. med. Hubertus Wietholtz. Polymyalgia rheumatica Die Polymyalgia rheumatica ist eine nicht so seltene ent- zündlich-rheumatische Er­ krankung des älteren Men­ schen. Sie 
befällt in aller Re gel Patienten über 50 Jahre; das Durchschnittsalter liegt bei 
60 bis 70 Jahren. Frauen sind doppelt so häufig be­ troffen wie Männer. Die Er­ krankungsrate wird auf et­ wa 1 von 200 Einwohnern geschätzt. Die häufigsten Symptome dieser Erkran­ kung sind Muskelschmer­ zen, typischerweise in 
der Nacht und frühmorgens, im Schultergürtel und in den Oberarmen, in der 
Gesäss- und Beckenmuskulatur und in den Oberschenkeln. Oft bestehen nicht nur Schmer­ zen, sondern auch eine Stei­ figkeit und eine Schwäche in diesen Muskeln, so dass die Patienten Schwierigkei­ ten haben, am 
Morgen die Arme zu heben oder etwa Treppe zu steigen. Gelegent­ lich ist es auch schon müh»- sam, aus dem Bett zu kom­ men oder von einem Stuhl aufzustehen. Die Patienten-Informati­ onsbroschüre «Polymyalgia rheumatica» ist gratis er­ hältlich bei: Schweizerische Rheumaliga, Polymyalgia- Broschüre, Postfach, 8038 Zürich. Bitte ein an Sie adressiertes und frankiertes C5-Couvert (23 
xl6 cm) beilegen. « s 
Schmerzempfindlichkeit Buchtipp: Leber und Galle Muskelschwäche Gesundheit-Nachrichten Frauen sind schmerzempfindlicher Männer können mit dem Schmerz nicht gut umgehen - Hormone spielen grosse Rolle OBERURSEL: Der ver­ meintlich kleine Unter­ schied zwischen den Ge­ schlechtern drückt sich auch in der Wahrneh­ mung und Verarbeitung von Schmerzen aus. Frau­ en leiden nach Angaben der Deutschen Schmerzli­ ga häufiger unter starken Schmerzen als Männer, können aber besser damit umgehen. Nach Angaben der Experten haben Frau­ en eine niedrigere Schmerzschwelle. Vor allem die Sexualhormone, Östrogen bei Frauen und Testos­ teron bei Männern, seien für die unterschiedliche Reaktion auf und Verarbeitung der Be­ schwerden verantwortlich. In Studien sei nachgewiesen wor­ den, dass Östrogen die Auf­ merksamkeit und die Aktivität des Nervensystems steigere und die Weiterleitung schmerzhafter Impulse ins Zentralnervensys­ tem verstärke, berichteten die Mediziner. Testostcron wirke dagegen dämpfend. So lösten beispielsweise bei Migränepati­ entinnen die natürlichen hor­ monellen Schwankungen im Körper oft Kopfschmerzen aus. Nach den Wechseljahren pas­ se sich die Schmerzschwclle der Frauen denen der Männer an. Psychologen der Universität Florida fanden dem Bericht zu­ folge jedoch heraus, dass Frau-Insgesamt 
kamen Frauen mit ihren Schmerzen besser zurecht als Männer, da sie mehr über ihr Leiden sprechen und Hilfe aufsuchten. en, die sich einer Hormoner­ satztherapie unterziehen und Östrogene einnehmen, weiter eine niedrigere Schmerz­ schwclle aufweisen. Laut Deut­ scher Schmerzliga können Frauen auch besser zwischen unterschiedlichen Beschwerden 
unterscheiden. Vor allem bei Druckschmerzen reagiere das weibliche Geschlecht im Ge­ gensatz zu Männern sensibler. Dass Frauen häufiger unter Schmerzen leiden, liege auch in den verschiedenen Krankheits­ mustern der Geschlechter be­gründet, 
erklärten die Experten. So litten Frauen häufiger unter schmerzhaften chronischen Er­ krankungen wie Weichteilrheu­ ma, rheumatoider Arthritis, Knochenschwund und Migräne. Insgesamt kämen Frauen mit ihren Schmerzen aber besser zu­recht 
als Männer, da sie mehr über ihr Leiden sprächen und Hilfe aufsuchten. Männer hätten dagegen nicht so gute Bewälti­ gungsstrategien. Sie bissen eher die Zähne zusammen und war­ teten, dass der Schmerz vorbei­ gehe. Kampf gegen tödliche Muskelschwäche Forscher aus Bonn und Pittsburgh bei Mäusen mit Stammzellen erfolgreich 
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• u J BONN: Hoffnung im Kampf gegen eine tödliche angebore­ ne Muskelschwäche könnten in einer Therapie mit Hilfe von Stammzellen liegen. Wissenschaftler der Universität Bonn und des Kinderkranken­ hauses von Pittsburgh, USA, haben nach Angaben der Uni­ versität bei Mäusen spezielle Stammzellen isoliert, die die Regeneration der von der Mus­ keldystrophie geschädigten Zellen verbessern können. Die von Wissenschaftlern um den US-Forscher Johnny Huard und den Bonner Physiologen Anton Wernig entdeckten Stammzellen wecken Hoffnung auf effektivere Therapien dege­ nerativer Muskelerkrankungen wie der Duchenne'schen Mus­ keldystrophie. Bislang Hatten die Forscher bei Muskelzell­ transplantationen vor allem mit der geringen Überlebens­ und Vermehrungsrate der ver­ fügbaren Zelllinien zu kämp­ fen; zudem rief das Transplan­ tat meist eine heftige Abstos- sungsreaktion hervor, die schliesslich zum Untergang der neuen Zellen führte. «Wir sollten diese Befunde jedoch nicht überbewerten», warnte Wernig. «Der in der Maus gefundene Zelltypus wurde beim Menschen bislang 
An Muskeldystrophie erkranken fast ausschliesslich Männer. noch nicht nachgewiesen.» Im Rahmen eines EU-Projekts würden aber bereits entspre­ chende Untersuchungen durch­ geführt. 
An Muskeldystrophie erkran­ ken fast ausschliesslich Män­ ner; auf Grund eines Gende­ fekts fehlen wichtige Eiweisse für den Muskelstoffwechsel. Ei­ner 
von 3000 männlichen Neugeborenen leidet an der un­ heilbaren Erbkrankheit; der Krankheitsverlauf lässt sich durch Krankengymnastik und Medikamente lediglich verzö­ gern. Das Muskelgewebe wjrd mehr und mehr abgebaut, so dass die Kinder meist schon vor dem zehnten Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen sind. Schliesslich werden auch Atem- und Herzmuskulatur in Mitleidenschaft gezogen; die Patienten versterben an Herz­ versagen oder Atemnot. Abgesehen von der Bedeu­ tung für Muskelaufbau scheint der gefundene Zelltypus noch viel weiter reichende Eigen­ schaften zu haben. «Anders als normale Muskelstammzellen aus Mäusen sind diese Stamm­ zellen pluripotent», erklärte Wernig. «Sie können sich zu verschiedenen Gewebetypen entwickeln, beispielsweise auch zu Knorpelzellen.» Die Zellen verlieren ihre vielversprechen­ den Eigenschaften auch nach mehreren Teilungen nicht. Auch aus anderen Geweben, vor allem aus Knochenmark, konnte man bereits derartige pluripotente adulte Stammzel­ len isolieren. Neben den em­ bryonalen Stammzellen gelten sie als Hoffnungsträger für zukünftigen Organersatz. 
LOS ANGELES: Sportlich ak­ tive Kinder sind in Städten mit hoher Luftverschmutzung weitaus stärker gefährdet, an Asthma zu erkranken, als in­ aktive Heranwachsende. Das zeigt eine US-Studie, der Uni­ versität von Südkalifornien. Demnach leiden junge Sport­ ler in der Millionenmetropole Los Angeles und anderen fiir ihre Smogbelastung bekann­ ten. Orten Kaliforniens drei Mal so häufig unter Asthma wie Jugendliche, die ihre Freizeit lieber vpr dem Fern­ seher oder Computer verbrin­ gen. Der federführende Autor, Rob McConnell, führt die Asthmaerkrankungen auf Ozon zurück, den Hauptbe­ standteil der als: Sommers­ mog bekannten Luftver­ schmutzung: McConnell räumte ein, dass Ozon wahr­ scheinlich nur ein Auslöser für Atemprobleme wie Asth­ ma ist. Das Team um McCon­ nell stützt seine Aussage auf die Untersuchung von 3535 Jugendlichen im Alter von 9 bis 16 Jahren, die zu Beginn der Studie keinerlei Anzei­ chen von Asthma erkennen Hessen. Ein Teil dieser Gruppe lebte in sechs Orten mit hoher Ozonbelastung, der andere in sechs Gebieten 
mit niedrigen Ozonwerten.
	        

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