Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Dienstag, 23. Juli 2002 
3 as Saminatal bietet Kulissen -für Hollywood Sommerserie: Wandern in den Liechtensteiner Alpen - Heute von Steg bis Amerlügen Wer entlang des Saminabaches wandert, entdeckt wie men­ schenleer und ruhig die Welt sein kann. Das Wasser rauscht, Vögel zwitschern und unter den Füssen knackt hie und da ein Ast - die Bergtour von Steg nach Amerlügen in Österreich ist etwas für Geniesser, die es gern gemütlich haben. Janine Köpß i Es gibt sie tatsächlich: Leute, die in Liechtenstein wohnen und keine Ah­ nung haben, wie schön die liechten­ steinische Alpenwelt ist. Auch ich gehöre zu diesen Banausen. Ich wan­ dere nicht oder höchst selten. Das soll sich ändern. Diese Woche erkunde ich blumige Bergwege und schlendere zu verträumten Plätzen. Wie erholsam das sein kann, habe ich bei meiner ersten Wanderung erfahren. f? W:Mm im- Wer genau hinschaut, entdeckt viel­ leicht einen Alpensalamander. 1. Tag: Steg - Amerlügen DÜS 
Wandern ist nicht nur des Mül­ lers Lust. Bis es aber richtig. Spass macht, gilt es, den richtigen Wander­ weg zu finden. Wanderkarten können tückisch sein. Auf dem Weg nach Amerlügen in Österreich gibt es gerade mal eine Verzweigung kurz nach Steg. 
Volksblatt-Redaktor Wolfgang Zech­ ner und ich geniessen die Morgenluft, . beobachten Wolken, die den Berg hi­ naufkriechen und Vögel, die ihre Lieder trillern. Fasziniert von der Natur im Morgentau biegen wir falsch ab. «Wir müssen am Bach entlang, dieser Weg stimmt schon», sage ich und werfe ei­ nen Blick auf die Wanderkarte. Unse­ ren Fehler bemerken wir erst, als der Kiesweg abrupt endet. Alles wieder zurück? Wir nehmen eine steile Ab­ kürzung und kommen ausser Atem auf dem richtigen Weg an. Am ersten Tag habe ich wenigstens noch eine Ausre­ de: «Ich verstehe noch nicht viel von Wanderkarten und meine Kondition ist alles andere als gut.» Der Friede dieser Welt Kuhglocken läuten. Wir lassen die richtige Verzweigung hinter uns und stapfen durch eine Weide. Die Kühe liegen im Gras und kauen gerade ihr Frühstück. «Im Blick einer grasenden Kuh liegt aller Friede dieser Welt»,, meint 'Wolfgang poetisch. Die Kühe beobachten uns, wie wir von einer Sei­ te des Weges auf die andere hüpfen, damit wir nicht im Schlamm einsin­ ken. Wie im Film Vor uns plätschert eine Quellp mit klarem, kaltem Wasser. Nicht weit weg rauscht der Stägerbach, der einige Ki­ lometer weiter zum Saminabach wird. Jetzt können wir es sehen: das Sami­ natal. Die Hänge auf beiden Seiten sind mit Tannen bewaldet. Die ersten Sonnenstrahlen lassen die Wassertrop­ fen 
in den Bäumen wie kleine Dia­ manten funkeln. Der Boden ist weich und der Weg führt mal hinauf, mal hinab. Als wir eine Hängebrücke errei­ chen, stimmt Wolfgang die Titelmelo­ die vom Kinofilm «Indiana Jones» an. Die Brücke schwankt und bewegt sich auf und ab - es ist wirklich ein kleines Abenteuer. Wenn wir schon bei Filmen' sind, der Saminawald erinnert an die Kulisse von «Herr der Ringe». Die Tan­ nen lassen nur vereinzelte Sonnen­ strahlen auf den Boden. Auf den Fel­ sen wächst Moos. Irgendwo stürzt ein Wasserfall in die Tiefe. Umgestürzte 
Auf dem Weg nach Amerlügen gilt es viele Bäche zu überqueren. Volksblatt-Redaktor Wolfgang Zechner hüpft von Stein zu Stein, damit er keine 
nassen Füsse bekommt. (Bilden Jak} Bäume und herausgerissene Wurzeln liegen am Wegrand. Höhlen gähnen - schwarz, geheimnisvoll und uner­ reichbar. Das ideale Versteck für Zwer­ ge, Kobolde oder Hobbits? Ein Motorrad und Blumengärten Wir erreichen Falleck und damit die grüne Grenze zu Österreich. Der Weg 
wird hier ein bisschen breiter. Der Sa­ minabach rauscht noch immer in den Ohren. Bis jetzt sind wir niemandem begegnet. Nach drei Stunden ent­ decken wir ein erstes Zeichen von Zi­ vilisation: ein herrenloses Motorrad. Kurze Zeit später kommen wir an zwei Autos vorbei. Die Welt ist doch nicht menschenleer, das merken wir, je näher'wir Amerlügen kommen. Der 
Weg wird zu einer Strasse, die an Blu­ mengärten und Häusern mit Geranien- trögen 
an den Fenstern- vorbeifuhrt Langsam aber sicher spüre ich meine Beine und Füsse. Wir sind froh, in Frastanz in den Bus steigen zu kön­ nen. «Hoffentlich bekomme ich keinen Muskelkater.» Ich denke schon an mei­ ne nächste Wanderung, die mich auf den Rappenstein fuhren wird. . Volksblatt-Redaktorin Janine Köpßi bei der grünen Grenze zu Österreich. Die Grenze auf Falleck liegt auf 947 m.ü.M. (Bild: Wozz) 
Die Hängebrücke schwankt und bewegt sich auf und ab. Das Überqueren ist ein kleines Abenteuer. 
Wandertipps i Die Marschzeit von Steg dusch das! ; Saminatal bis Ameriügen und Fräs-; tanz in Österreich dauert S Eas 6 ? j : Stunden. Es ist die ideale Bergtour; : t 
um die Wanderlust zu entefedbeo. 
i \ Die Strecke zieht sich zwar jteiv es i geht jedoch mehr öder weniger ön-f mer geradeaus. War die Auggen ©£ l : fenhält, kann verschiedene v ~" : re (zum Beispiel Alpiensala j entdecken. Es gibt hübsche Hätte! , direkt am Bach, wo man rasixm und! j im kühlen Wasser kneippen: kam®,' ' Kura nach der Grenze zu Öiicmsäefe i gibt es einen. Rastplatz mit eisern; j Usch und Bänken soyne einer Bett- i r erstelle. In Ameriüjgen gibtj es kö-1 > nen Bus. Es besteht die Mög i 
ab Frastanz; mit. dem Zug oäer dem) j 
Bus nach Liechtenstein zurßckztt-,- fahren. Wanderschuhe sind piemp- • , fehlen. < - hf&vzhck Willkomm in, 
Das Naherholungsgebiet Nr. 1 im Fürstentum Liechtenstein 29. 7. - 2. 8. 2002: Aquarellwoche in Malbun Aquarellkurs für Anfänger und Fortgeschrittene unter der Leitung der Künstlerin Evi Kunkel Infos und Anmeldung unter +423 / 263 65 77 Täglich Marc's Aktivprogramm und Malbuner Rasselbande - Infos unter +423/263 65 77
	        

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