Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Freitag, 12. Juli 2002 
1 9 Liecht-Bild und Liecht-Ton «Liecht-Bild 2002 - Bildung ohne Grenzen» auch im Bereich Musik Aus den rund 2500 Lehrerinnen aus der Schweiz, Vorarlberg, Süddeutschland und Liechtenstein hat eine Gruppe Musikinteressierter eine Band zusammengestellt, die in der Musikschule in Eschen probt und eine CD aufnimmt. (Bilder: Gerolf Hauser) Die 111. Schweizerischen Lehre­ rinnen- und Lehrerbildungs­ kurse werden bis zum 26. Juli in Liechtenstein abgehalten. Aus den rund 2500 Lehrerinnen aus der Schweiz, Vorarlberg, Süd­ deutschland und Liechtenstein, hat eine Gruppe Musikinteres­ sierter eine Band zusammenge­ stellt, die in der Musikschule in Eschen probt und eine CD auf­ nimmt. Gerolf Hause r Neben der Qualitätssicherung ist «Mo­ tivation durch gezielte Weiterbildung» eines der Hauptziele dieser praxisori­ entierten Kurse. Das breit gefächerte Angebot, mit rund 170 Kursen, -deckt unter anderem die Bereiche Change- und Qualitätsmanagement, Kommuni­kation, 
Informatik, Selbsterfahrung, Führungsstil sowie Gestaltung, Tanz, Musik und vieles mehr ab. In der Musikschule in Eschen konnten wir bei den Proben der «Liecht-Ton- Band» lauschen und mit einem der bei­ den Leiter, mit Stefan Frommelt spre­ chen. Volksblatt: Sind das alles Musikleh­ rerl nnen? Stefan Frömmelt: Es sind Lehrerinnen aus ganz verschiedenen Fächern: Schul­ musiker, Heilpädagogen, Primarschul- lehrer, aber auch Lehrer, die einfach mu­ sikalische Ambitionen haben. Die Kurse sind wohl nicht mehr wie früher sehr eng gefasst. Es soll den Lehrern einfach Spass machen, sich zu begegnen, Erfah­ rungen auszutauschen usw. Macht es Spass? Ja, Gott sei Dank sind alle mit gros­ sem Engagement dabei. 
Wie kam es dazu, eine Band zu bil­ den? Die Schweizerische Lchrerfortbil- düng SWCH kam auf Liechtenstein zu, • um zusammen diese Wochen zu ge­ stalten. Dann fragten die «Liecht-Bild- Organisatoren» die Musikschule, ob sie auch Kurse anbieten könnte. Musik­ schuldirektor Klaus Beck kam dann zu mir und fragte mich. Zusammen mit Wolfgang Vetsch, er unterrichtet an der Musikschule, aber auch an der Se­ kundärschule, ist also prädestiniert Für so eine Aufgabe, ich habe auch früher auch Schulmusik gegeben, studieren wir jetzt mit der Gruppe Stücke ein. Wolfgang und ich mussten' aber nur einige Positionen klären. Du kannst nicht z.B. mit fünf Schlagzeugern, sie­ ben Keyboardern und ohne Bläser ar­ beiten. Also mussten wir bestimmte Vorgaben machen. Jetzt haben wir ei­ nen Schlagzeuger, einen Percussionis- ten, einen Bassisten, vier Bläser, vier 
Sängerinnen, drei Keyboarder, zwei Gitarristen. Das gibt auch die Möglich­ keit, sich zu teilen, also in zwei Grup­ pen zu arbeiten. Wolfgang hat z.B. ei­ ne Gruppe zusätzlich informiert darü­ ber, wie man als Musiklehrer oder Mu­ sikinteressierter 
mit dem Internet ar­ beiten kann. Parallel dazu habe ich mit den anderen ein Stück einstudiert. In einer zweiten Runde haben wir dann getauscht. Jetzt kommt eine entschei­ dende Phase, nämlich die Stücke, die ausgewählt und geprobt wurden, auf­ zunehmen. Macht es euch Spass? Inzwischen haben wir uns nicht nur damit abgefunden, dass unsere Ferien eine Woche später beginnen, sondern machen wirklich gerne mit. Alle sind so motiviert und begeistert, dass es wirk­ lich Spass macht. Und sie sind dankbar für alles, was man macht, dankbar für jeden musikalischen Hinweis. Karten zu gewinnen für die Bregenzer Festspiele Mit «La Boheme» und «Julietta» zeigt Bregenz zwei grosse Highlights Die Bregenzer Festspiele starten am 17. Juli mit Bohuslav .Martinus Oper «Julietta» im Festspielhaus in ihre 57. Festivalsaison. Einen Tag später, am 18. 7., folgt mit «La Boheme» von Giacomo Puccini die Premiere des Spiels auf dem See. Gerolf Hause r Das VOLKSBLATT verlost für beide Aufführungen jeweils zwei Eintritts­ karten für Ihr Wunsch-Aufführungs­datum 
(siehe Aufführungsdaten am Ende des Artikels und Kasten mit den Gewinnbedingungen). Die Bregenzer Festspiele laden die Gewinner ausser­ dem ein zu einem Sektempfang im Ku- linariapark vor dem Festspielhaus. «Julietta» Nach der Uraufführung von «Die Griechische Passion» 1999, bringen die Bregenzer Festspiele 2002 ein weiteres zentrales Werk des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu und .T„ 
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Festspiele 2O02 ein weiteres zentrales Werk des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu. 
setzen damit die erfolgreiche Pflege von Opernraritäten fort. Dietfried Ber- net, musikalischer Leiter von «Julietta» und ein ausgewiesener Kenner tsche­ chischer Musik, ist fasziniert von der Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit dieser Komposition, die ohne jede Effektha­ scherei ist. Diese Musik öffne neue, verschüttete Räume und zeige die Welt der Heimatlosen, die Sehnsucht, See­ lenlandschaften, auf denen die Men­ schen sisyphusartig Spuren hinterlas­ sen. Eva-Maria Westbroek, sie singt die Titelrolle/ ist begeistert von der Musik, die, je mehr man sie höre, im­ mer reicher an Gefühlen sich zeige. Für Regisseurin Katja Czellnik und Vera Bonsen (Ausstattung) war bei der Einrichtung des Werks das wichtig, was Martinu selbst als «Die Sehnsucht und das Suchen» bezeichnete. «La Boheme» Bereits im vergangenes Jahr begeis­ terte Puccinis Oper «La Bohäne». In der Kulisse eines riesengrossen Bistros am Ufer des Bodensees, zeigt das Som­ merfestival ein weiteres mal Giacomo Puccinis Erfolgsoper «La Boheme», ei­ ne der beliebtesten und meistgespiel- teri Opern der Welt. Die spektakuläre Inszenierung von Richard Jones avan­ cierte vergangenes Jahr zum Publi­ kumsliebling. Die musikalische Lei­ tung hat Ulf Schirmer. Das Spiel um die Träume und Sehnsüchte einer Gruppe junger Künstler in der Metro­ pole Paris wurde von Zuschauern und Kritikern gleichermassen gefeiert. Pre­ miere feiert der Publikümsliebling am 18. Juli, 23 weitere Aufführungen fol­gen 
bis zum 18. August. Informatio­ nen und Tickets unter Tel. 0043 5574 407-6 und www.bregenzerfest- spiele.com. «La Boheme» auf der Seebühne: 18. bis 20. Juli, 23. und 24. 7., 26. und 27. 7., 30. und-31. 7., 2.̂ bis 4. August, 6. bis 11. 8., 13. bis 18. 8., Beginn jeweils um 21.15 Uhr. «Julietta» im Festspielhaus: im Juli am 17., 21., 25. und 28. und am 1. Au­ gust, Beginn jeweils um 19.30 Uhr. Gewinnen Sie Karten - . I. i>, ' Wenn Sie heute, Freitag, 12. 7., zwi­ schen 14.30 und 15 Uhr beim Volks­ blatt anrufen (Tel: 769 51 51) und wissen, wer. die musikalische Ld- tunjg für «La Bohime» bzw. «Julietta» hat, gewinnen Sie entweder zwei Eintrittskarten für «La Bohfcme» auf der Seebühne öder zwei Eintrittskar­ ten für «Julfctta» im Festspielhaus (jeweils in einer gehobenen Preiska­ tegorie). ; Sie können sich Ihren Wunschtag aussuchen (ausgenom­ men sind jeweils die Premieren) - siehe Spieldaten am Ende dieses Ar­ tikels. Die Bregenzer Festspiele laden Sie ausserdem' ein zu eiiiem Sekt- empfarig im Kulinäriapark vor dem Festhaus. Die gewonnenen Karten können ab Mjtte nächster Woche beim Volksblatt abgeholt werden. Bitte sagen Sie beim Anruf den Na­ men' des musikalischen Leiten: und Ihr Wunschdatum. •' 
Paul Klee im Kunstmuseum VADUZ: 100 Meisterwerke des Schwei­ zer Künstlers Paul Klee (1879-1940) aus der Sammlung Djerassi zeigt das Kunstmuseum Liechtenstein, ergänzt um Gemälde aus der eigenen Samm­ lung und aus Privatbesitz. Als zweite und letzte Station wird die Ausstellung vom 18. Oktober 2002 bis 19. Januar 2003 in Vaduz präsentiert, bevor die in Europa grösstenteils unbekannten Werke wieder ins San Francisco Mu­ seum of Modern Art zurückkehren. Mit seiner Paul Klee-Sammlung, die der 1923 in Wien geborene Carl Djerassi dem 
San Francisco MOMA als Dauerleihgabe und Schenkung nach seinem Ableben vermacht hat, tritt der Buchautor und Wissenschaftler, der durch die Erfindung der Antibabypille weltberühmt wurde, in einer weiteren Facette an die Öffentlichkeit. Mitte der 1960er-Jahre begann Djerassi, der nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland über Bulgarien in die USA emigrierte, mit Kennerblick und grossem persönlichem Engage­ ment Werke Paul Klees zu sammeln. Die bemerkenswerte Sammlung eröff­ net einen eigenwilligen Blick auf das Schaffen eines der bedeutendsten und populärsten Künstler des 20. Jahrhün- derts, 
dessen gestalterischer Reichtum und innovative FormFindungen ein­ zigartig sind. Die im Kunstmuseum Liechtenstein ausgestellten .Arbeiten auf Papier, Zeichnungen, Graphiken, Gouachen, Aquarelle und Gemälde vermitteln ei­ nen umfassenden Überblick über das Schaffen Paul Klees, von Frühwerken des. Gymnasiälschülers bis zu jenen, die kurz vor seinem Tod entstanden sind. Weitere Ausstellungen im Kunstmuseum Liechtenstein ® Jochen Gerz: 13. Dezember 2002 bis 9. März 2003 @ Frantisek Kupka: 28. März bis 8. Ju­ ni 2003 in Kooperation mit dem Cent- re Pompidou, Paris „ ® Migration: 27. Juni bis 2. November 2003 sowie... ...die Sammlung im Dialog mit wechselnden Schwerpunkten und «Götter wandelten einst...» Antiker Mythos im Spiegel alter Meister aus der Sammlung des Fürsten von Liech­ tenstein. 
(pafl) 112 Millionen Fran-̂ ken fiir Rubens LONDON: Ein Gemälde des flämischen Malers Peter Paul Rubens ist am Mitt­ wochabend im Londoner Auktions­ haus Sotheby's für .49,5 Millionen Pfund (112,8 Mio. Franken) verkauft worden. Das Bild ist damit das zweit­ teuerste bisher verkaufte Bild der Welt. «Das Massaker der Unschuldi­ gen» warzwischen 1609 und 1611 ge­ malt worden. Es war vor der Auktion auf vier bis sechs Millionen Pfund ge­ schätzt worden. Wie eine Sprecherin des Auktionshauses mitteilte, ist le­ diglich das im Mai 1990 bei Christie's in New York versteigerte «Portrait des Dr. Gachet» von Vincent van Gogh mit 82,5 Mio. Dollar (123,7 Mio. Fran­ ken) noch teurer gewesen. Das am Mittwoch verkaufte Rubens-Bild, kommt wegen des derzeitigen Dollar­ kurses bei der offiziellen Umrechnung «nun auf 76,7 Mio. Dollar (115 Mio. Franken). Es wurde von einem nicht näher identifizierten Privatsammler erworben. Das Bild war 1920 von der Fürstenfamilie von Liechtenstein an die Familie der bisherigen Eigentümer verkauft worden. Dabei wurde die Zu- schreibung an den Rubens-Schüler Jan van den Hoecke niemals in Frage gestellt. Erst Experten, die von Sothe­ by's herangezogen wurden, identifi­ zierten das Bild als ein bisher unbe­ kanntes Werk von Rubens (1577-1640). Das Bild gehörte zunächst der Familie Forchoudt, reichen Kunsthändlern in Antwerpen. Im August 1702 wurde es an Fürst Johann Andreas von Liech­ tenstein verkauft und 
trägt das Fami­ lienwappen der Familie Liechtenstein aus dem Jahr 1733,
	        

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