Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
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SPORT • Montag/1. Juli 2002 
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3 •r Türkei gewinnt kleines WM-Finale LSV-Team Mordisch geht getrennte Wege Karatekas kürten ihre Meister Sechs Goldmedaillen für Christian Beck Ronaldo schiesst die Südamerikaner zum 2 :0-Sieg und entzaubert Oliver Kahn Brasilien hat bei der 17. Fussball-WM durch einen 2:0-Erfolg über Deutsch­ land den fünften Titel ge­ holt. Superstar Ronaldo bezwang Deutschlands Torhüter Oliver Kahn gleich zwei Mal und Krön­ te sich mit Treffer sieben und acht auch zum Tor­ schützenkönig dieser WM. weitere 
Bilder unter www.VOLKSBLATT.il Deutschlands Tcamchef Rudi Völler, der auf seinen gesperr­ ten Spielmacher Michael Ballack verzichten musste, hatte seine Mannschaft optimal auf die favorisierten Brasilianer eingestellt. . Die Deutschen machten in der Anfangsphase Brasilien - Deutschland 2:0 (0:0) ' - International Stadium, Yokoha­ ma (Jap). - 69 029 Zuschauer (aus­ verkauft). - SR Collina 
(It). - Tore:. 67. Ronaldo 
1:0. 79. Ronald6 
2:0. Brasilien: Marcos;'Lucio,- Ed- rhilson, Roque Junior; Cafu, Kle- • .berson, Gilberto,. Roberto Carlos; Ronaldinho (05. Juninho), Rivaldo;. Ronaldo.(90. Dcnitsoii). Deutschland: Kahn; Linke, Ra- - melow, Metzelder; Frings, Schnei­ der, Hamann, Jeremies (77. Asa- ' moah), Bode (84. Ziege); Neuville, Klose (74. Bierhoff). Bemerkungen: Brasilien Jcom- plclt, Deutschland ohne " Ballack (gesperrt). Japans Kaiser Akihito, Südkoreas Staatspräsident Kim Däc-Jung und Bundeskanzler Ger­ hard Schröder auf der TribOne. 7400 Sichcrheiu-Beamte in und um das Stadion. 45..Latte.rischuss von' Klebcrson.. 49. Marcos lenkt freistoss von Neuville, an den Pfo- sten.'Verwarnungen; 6. RoqueJu-*' nior (Foul).' 9. Klose 
(Foul). • 
' überraschend das Spiel, er­ kämpften sieh im Mittelfeld mit viel Aggressivität und Zwei­ kampfstärke ein deutliches Übergewicht. Das hoch gelobte brasiliani­ sche Offensivtrio Ronaldo, der schwache' Rivaldo und Ronal­ dinho kam zunächst nicht ins Spiel, weil Hamann und Co einen gezielten Spielaufbau verhinderten. , Brasilien mit den besseren Chancen Die einzige Chance zu Be-^ ginn hatte allerdings Brasilien. Ronaldo verfehlte in der 19. Minute nach idealer Ronaldin- ho-Vorlage mit einem Aussen- riss-Schuss das Tor. Uhd als die Blau-Gelben nach rund einer halben Stunde das Kommando übernahmen, schien auch der beste Sturm der WM am besten Torhüter des Turniers zu ver­ zweifeln. Oliver Kahn war rechtzeitig zur Stelle, als Ronaldo den Ball nicht gleich unter Kontrolle brachte (30.). Auch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fand der Stürmerstar von Inter Mailand in Kahti seinen Meis­ ter, der Bayern-Keeper verhin­ derte mit einem Reflex einen Pausenrückstand. Kurz davor allerdings war auch «King Kahn» geschlagen, doch ein- Kleberson-Schuss landete nur . an der Latte (45.). Doppelpack von Ronaldo Auch in der zweiten Hälfte hatten die Deutschen den bes­ seren Anfang für sich.; Edmil- son wehrte einen Jeremies- Kopfball vor der Linie ab (47-)» Torhüter Marcos lenkte einen Neuville-Freistoss aus fast 30 m gerade noch an die Stange. Doch damit hatte die DFB-Elf ihr Pulver verschossen * und 
Die Vorentscheidung: Der Brasilianer Ronaldo bezwingt in der,67. Minute Oliver Kahn und bringt sei­ ne Mannschaft 1:0 in Führung ~ 1,2 Minuten später erzielte Ronaldo das 2:0. Brasilien ist Weltmeister )k-,' W j i Die WM-Sieger seit.1930 
ausgerechnet Kahn, bis dahin Garant fiir den Siegeszug der . Deutschen bei dieser WM, er­ möglichte den Brasilianern die Führung. Ronaldo brachte Cdie Brasilianer in der 67. Minute, als der Bayern-Torhüter einen Schuss von Rivaldo aus rund 20 m aus den. Händen fallen liess, in Führung. In der 79. Mi­ nute sorgte er mit dem 2:0 fiir die Entscheidung und holte sich mit seinem achten Treffer auch den Titel des Torschüt­ zenkönigs. Mit insgesamt zwölf. WM-Treffern schloss Ronaldo damit auch zu Pele auf, nur der Deutsehe Gerd Müller (14) und • Brasilien Deutschland 
der Franzose Juste Fontaine (13) haben bei WM-Endrunden mehr Tore erzielt.; Premiere durch Cafu Unter dem Jubel. der über 70 OÖO Zuschauer, darunter zahlreiche Staatschefs, stemmte.. Brasiliens Kapitän Cafu nach dem Schlusspfiff den WM-Po­ kal. Für Cafu war es das dritte Weltmeisterschaftsfinale - das. war vor ihm noch keinem Spie­ ler gelungen. Brasiliens Spiieler durften sich über eine Prämie von 220 000 Euro freuen, an diesem denkwürdigen Abend aber nur eine «Nebensache». 
• Liebesbeweis: Ronaldo (links) und Gilberto Silva küssen die WAf-Tfophäe. 
Ronaldo: «Es ist eine ganz tolle Sache. Ich freue mich riesig, Torschützenkönig und Weltmeister geworden zu sein. Das ist einfach grossartig. Mit meinem zweiten Tor habeich die 
toi? le Leistung der gesamten Mannschaft gekrönt Den , Sieg widme ich meiner Fa­ milie und 
dann natürlich auch all jenen, die in den letzten zweieinhalb Jahren auch zu mir gehalten haben, als ich schwer verletzt war.» Rudi Völler: «Wenn-man ein Endspid verliert, ist:die. Enttäuschung natürlich 
im­ mer gross. Auch wenn man gegen'so eine Klasse-Männ­ schaft wie Brasilien verliert, was sicher keine Schande ist, ist es bitter. 
Die Brasilia­ ner waren bei dieser WM si­ cher die beste Mannschaft, auch wenn sie immer nial wieder kleinere Schwierig­ keiten hatten. Ihr. Sieg geht aber in Ordnung. Für Olli Kahn gibt es von uns über­ haupt keine Vorwürfe. Der Olli hat eine Traum-WM gespielt und Dinge gehal­ ten, das war sensationell. Wenn ihm mal ein kleiner Fehler passiert, istdas ; bitter.» Oliver Kahn: «Es ist bitter, wenn man im Final einen Fehler macht. Der einzige 
,' Fehler im Tiimierjst be­ straft worden. Das ist zehn­ fach bitter. Dafür gibt es ' keinen Trost. Es muss ein­ fach weitergehen. Die Mannschaft wird sich bis 2006 verändern. Es werdeh Spieler dazukommen; ande­ re aiifhören.Jedes Turnier hat seinen eigenen Charak-c ter und auch jede Mann- . schaft. Unsere Mannschaft hatte einen besonderen Charakter.» 2C02 FIFA WORID CÜP 
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NiedrigsterZuschaüer- Durchschnitt seit 1982 10 ia u» <o -<o - N - n- r» co co m o> 0> 0) 0) ffl 'Ol 0), 0) 0> 0> ' 0), CB^'-tÖ/vy _• ! r" v r* *"•' " r* *• v 'r - r" v « ' • ^ , << ' I 
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Durchschnittlich 42 268 Zuschauer verfolgten die insgesamt 64 WM-Spiele in den Stadien von Japan und Südkorea. Dies be­ deutet den niedrigsten Durchschnitt seit der WM 1982 in Spani- • en (35 698). Den Rekord hält die Endrunde 1994 in den USA mit ; durchschnittlich-68 991 Zuschauern.' . • - Der Final zwischen Deutschland und Brasilien in Yokohama ! ' war mit 69 029 Zuschauern ausverkauft Dies stellte.indessen' le- < diglich die elftgrösste Kulisse.in einem WM-Endspiel dar. Die ; höchste Zahl waren die 174 000 Zuschauer im Maracana-Stadi- ? on in Rio de Janeiro am l950er-Final Brasilien tUruguay; ; ; : Die Zuschauerzahlen aller WM-Turniere auf einen Bück 
 ; ' Spiele Zuschauer . Durchschnitt 1930 Uruguay • ^ 18 . 434 500 24 139 
 : 1934 Italien 17 \ 395 000 . 23 235, •1938 Frankreich 18 483 000. 26 833- ; 1950 Brasilien . 22 . 1337 000, ' 60 773 1954 Schweiz . 26 943 000 ; 36 269 1958 Schweden 35 i 868 000 v' 24 800 1962 Chile 32 . 776 000 ; 24 250: 1966 England • 32 • . ! 1614 677 -50 459 1970 Mexiko . : . 32 1 673 975 52 312 1974 Deutschland - 38 ;i 774 022 4^685 1978 Argentinien 38 ; . 1 610 215 42 374' 1982 Spanien . 52 1 856 277 : , 35 69B: 1986 Mexiko 52 ; 2 407 431 46 297 1990 Italien . - 52 2 517 348 • 48 369 1994 USA ' ; 
 : 52 3 587 415 68 604^ 1998 Frankreich 
 ! . ; 64 2 ?75 400 43 366 2002 Japan/Südkorea 64 
 r . 2 705 191 42 268
	        

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