Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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«fr . Samstag 22.Juni 2002 Fr. 1.20 Redaktion und Verlag: Fddkirchcr Sirasse 5, FL-9494 Schaan Telefon +423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mall Redaktion:   iedaktionQvolksblatt.il Fax Inserate +423 237 51 66 Mail Inserate  lnserate@volksblatt.li Internet:  http://www.v0lk5blatt.li Amtliches Publikationsorgan . 1 24. Jahrgang, Nr.139 
VCRBUNDISODOSTSCHWEIZ SAMSTAG Bundessänger­ fest eröffnet SCHELLENBERG: Das Ge~ meindezentrum Schellen­ berg mit Kirche und Dorf­ platz bot bei der gestrigen FesteröfTnung den stilvollen Rahmen für die Aktivitäten zum jeweils jedes zweite Jahr veranstalteten Bundes­ sängerfest des FL Sänger­ bundes. Seite 11 Deutschland und Brasilien weiter FUSSBALL-WM: Nur mit einer gehörigen Portion • Glück und dank einer star­ ken Leistung von Goalie Oliver Kahn (Bild) 
steht Deutschland im WM-Halb­ finale. Die Elf von Rudi Völler bezwang die USA durch ein Tor von Michael Ballack mit 1:0. Nächster Gegner ist der Sieger des Duells Spanien gegen Süd­ korea. Brasilien setzte sich gegen England mit 2:1 
durch und trifft nun im Kampf um den Finaleinzug auf den Sieger der Partie Senegal gegen Türkei. Seiten 25, 26 Tag der Organspende BUCHS: Heute Samstag, den 22. Juni ist in der Schweiz sowie in den meisten eu­ ropäischen Ländern der na­ tionale Tag der Organspen­ de. In Buchs (EKZ City) werden Mitglieder des NROS (Nierenpatienten der Region Ostschweiz) mit ei­ nem Infostand anwesend sein. 
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Vertrauensmissbrauch von Landtagsvizepräsident Peter Wolff gestern im Landtag Mit einem Vertrauens­ missbrauch hat Landtags- vizepräsident Peter Wolff (VU) gestern Abend bei der Information zur Verfassung das Klima unnötig belastet. Und dies drei Tage vor dem viel­ leicht letzten Termin auf Schloss Vaduz. Martin Frommelt Die Verfassungskömmission in­ klusive Pdter Wolff hatte ein­ hellig Vertraulichkeit verein­ bart. Ein Schreiben des Fürsten vom 11. Juni hat Wolff offen­ sichtlich veranlasst, sich nicht mehr daran zu halten. Jeden­ falls machte er gestern nun In­ halte dieses Schreibens publik. Selbst seine VU-Fraktionskolle- gin Ingrid Hassler-Gerner als Mitglied der Verfassungskom­ mission räumte ein, dass jetzt 
etwas «Ärgerliches» an die Öf­ fentlichkeit gekommen sei. «Fürstenhaus drängt» Wie Wolff darlegte, habe der Fürst in jenem Schreiben, zwei mehr oder weniger, identische Verfassungsvorschläge zur Dis­ position gestellt. Sollte die Verfassungskommissiorn einem dieser Vorschläge nicht folgen können,-so würde eine zweite Lesung im Landtag nach An­ sicht des Fürstenhauses keinen Sinn machen und deshalb wäre die Alternative dann nur noch, eine Volksinitiative zü starten. Es sehe «leider wieder einmal» so aus, als ob der Landesfürst der Meinung sei, dass Weitere Gespräche überflüssig seien, meinte Wolff. «Zutiefst enttäuscht» Landtagspräsident Klaus Wanger,.,der zuvor in einem Votum über die bisherigen: 
Bemühungen informierte, ohne allerdings auf Inhalte einzuge­ hen (siehe 
Seite .3), zeigte sich über Wolff «zutiefst enttäuscht, dass man einhellige Abma­ chungen trifft und hier im Landtag dann genau das Ge­ genteil.macht! Das ist nicht die Art und Weise, wie man in ei­ ner Kommission zusammenar­ beitet!» Falscher Zeitpunkt Ähnlich äusserten sich auch die beiden änderen Kommissi­ onsmitglieder Helmut Konrad und Markus Büchel (beide FBP)i «Ich bin einigermassen deprimiert», so Konrad. Der FBP-Fraktionssprecher ver­ stand insbesondere nicht, wes­ halb Wolff ausgerechnet drei Tage vor dem Schlosstermin unbedingt damit an die Öffent­ lichkeit ging: «Wenn sie jetzt kommen, dann ist das einfach unglaubwürdig.» • 
Wogen glätten Ingrid Hassler-Gerner (VU) war sichtlich bemüht, die Wogen im Landtag wieder zu glätten. Sie hätte weiterhin viel Hoff­ nung, dass am Montag der Ziel­ konflikt gelöst werden könne. Einzig volle Rückendeckung erhielt Peter Wolff vom FL-Ab- geordneten Paul Vogt, der zu­ gleich seine Theorie darlegte: «Der Fürst hat jetzt realisiert, dass er die Zwei-Drittel-Mehr­ heit nicht zusammenbringt und hat darum eine Vorwärtsstrate­ gie beschlossen. Ich finde es ' richtig, dass man vor dem 15. August darüber spricht. Es ist deplatziert, dass man dem Fürsten die Möglichkeit gibt, mit diesen brisanten News am Staatsfeiertag an die Öffent­ lichkeit zu gelangen.» Verbesserungen erzielt Offensichtlich konnte die 
Kommission im Dialog mit dem Fürstenhaus bisher doch noch einmal eine gewisse Be­ wegung erzielen. Landtagsprä­ sident Wanger sprach von «verschiedenen Änderungen und Verbesserungen». Land-- tagsvizepräsident Wolff for­ mulierte es negativ: «Bei eini­ gen Punkten ging hervor, dass er nicht gedenkt, auf unsere . Vorstellungen . einzugehen.» Diese Formulierung lässt den Schluss zu," dass der Landes­ fürst aus Sicht von Wolff in anderen Punkten auf die Vor­ stellungen der Kommission eingegangen ist. Den Vorwurf, er sei nur an einem Scheitern der Gespräche interessiert, wollte Wolff nicht, gelten lassen. Was nun? Möglicherweise entscheidet.es  sich schon am Montag, ob dieses unsägliche Hin'uiid Her nun; per Initiativ­ weg beendet wird. Seite 3 Little Last One «• Das Little Big One wird zum Little Last One oder das kleine Grosse wird zum kleinen Letz­ ten. Nichtsdestotrotz kamen die Musikbegeisterten: Am Ende ^ ^waren es knapp 3000. Der Äitßakt zur Geburtstagsausgabe  ; ist getüngenrAn der Kasse bil­ deten sielt gestern Abend Schlangen und vor der Markt- . büline standen die Fans immer dichter. Der jüngste Besucher war nicht einmal ein Jahr alt, die älteste Besucherin feiert im Juli ihren 90. Geburtstag. Die Band Shakeadelic aus Liechten­ stein eröffnete das 
zehnte Little Big'One, gefolgt von Philipp Fankhausers Funfihpuseblues aus der 
Schweiz. Erster Höhe­ punkt am Abend war Xavier Naidoo aus Deutschland, der die weiblichen-Fans zu Tränen rührte. 
Bei De Phazz aus . Deutschland trafen dann Schla­ ger auf Soul und die flotten Fünfziger auf die hippe Neuzeit. Den Abschluss machten Subzo- nic (Bild) aus der Schweiz. Da leuchtete nicht nur der Mond über Schloss Vaduz. Seite 9 Gesunder Staatshaushalt Der Landtag stimmt der Landesrechnung 2001 einhellig zu Mit einem ErtragsUberschuss von 56,8 Mio. Franken hat die Landesrechnung 2001 um gut 50 Mio. Franken besser abge­ schlossen als budgetiert. Diese positive Rechnung wurde denn gestern vom Landtag auch einstimmig genehmigt. Sorge bereitet jedoch, das grosse 
Ausgabenwachstum.- Martin Frommelt Liechtenstein gehört zu den pri­ vilegierten Staaten, die über sehr gesunde Staatsfirianzen verfügen. Die laufende Rech­nung 
hat bei Ausgaben von 638 Millionen ein Bruttoergebnis von 150,4 
Millionen ergeben. Die Netto-Investitionen in Höhe von 97,8 Millionen konnten bei einem Selbstfinanzierungsgrad von 120 Prozent durch die Lau­ fende Rechnung finanziert wer­ den. Das Reinvermögen des • landes ist auf 1,7 Milliarden Franken angewachsen. Vorsicht geboten Die gute Finanzlage darf nicht darüber hinwegtäuschen,, «dass 
wir die zukünftige Ent­ wicklung sehr genau im Auge 
behalten müssen, um die Ba­ lance zwischen Einnahmen ünd Ausgaben sicherzustellen», be­ merkte gestern im Landtag Ad­ rian Hasler (FBP). Wie auch an­ dere Abgeordnete mahnte Has­ ler zur VorsicTit: «Es ist abzuse­ hen, dass sich die Entwicklung der' Einnahmen nicht in dem Masse fortsetzt, wie dies in der Vergangenheit geschehen ist.» Ausgabenwachstum Ähnlich äusserte sich Walter Hartmann (VU), Vorsitzender .der Geschäftsprüfungskommis­ sion (GPK) des Landtages. Der * 
Eckwert 2 des Finanzleitbildes (das Ausgabenwachstum muss kleiner sein als • das Einnah­ menwachstum), . . konnte auf­ grund des grossen Einbruchs auf den Finanzmärkten erst­ mals hicht eingehalten werden. «Diese Entwicklung schätzt die GPK als gefährlich ein. Die GPK empfiehlt dringend, das Wachstum der laufenden Aus­ gaben spürbar einzugrenzen»,. sägte Hartmann. Regierungschef Otmar Hasler räumte ein, dass Liechtenstein einerseits zwar eine gute Situa­ tion beim Staatshaushalt habe, 
andererseits mahne die Jahres­ rechnung 2001 jedoch dazu, Anstrengungen zu unterneh­ men, um die Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht zu halten.- 2002 im Budget Bei den besonderen Gesell­ schaftssteuern sei in. diesem Jahr bisher keine Trendumkehr festzustellen, sagte der Regie­ rungschef. Was das laufende. Budget betrifft, zeigte sich Ot­ mar Hasler zuversichtlich: «Wir werden die Budgetvorgaben er­ reichen.» Seite 3
	        

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