Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Freitag Juni 2002 Er. 1.20 Amtliches Publikationsorgan • 124V Nr. 138 
VERBUND/SÜDOSTSCHWEIZ FREITAG Literarische Bergfilme SCHAAN: Ein literarisch angehauchtes Programm läutet heute Abend das letz­ te Bergwelten-Wochenende im TaKino ein. Markus Imhoofs dramatischer Spiel­ film «Der Berg» und Sergej Bodrows Verfilmung der Tolstoj-Erzählung «Ein 
Ge­ fangener im Kaukasus» ste­ hen heute auf dem Pro­ gramm. Seite 7 England fordert Brasilien FUSSBALL-WM: Für viele ist das erste Viertelfinale heute (8.30 
Uhr) in Shizuo­ ka zwischen Brasilien und England bereits das vor­ weggenommene Endspiel. Die Briten wissen, dass sie ans Limit gehen müssen, wenn sie gegen den Rekord- Weltmeister bestehen wol­ len. Im zweiten Viertelfinal­ spiel (13.30 Uhr) kann Deutschlands Teamchef Ru­ di Völler gegen die USA personell nach eigener Aus­ sage aus dem Vollen schöp­ fen. 
Seiten 15 und 16 Frodo auf dem Bildschirm ONLINE: Für alle Fans von Mittelerde gibt es jetzt ein «Multimedia Studio» 
zum Film «Der Herr der Ringe - Die Gefährten». Die CD- ROM enthält mehrere Pro­ gramme, um mit Motiven aus dem Film Poster, Kalen­ der, Karten und Einladun­ gen, aber auch Bildschirm­ schoner oder Hintergründe zu erstellen.^ Seite 21 REKLAME FLIRTEIM wliiui. Ul m 
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Klares Ja zur Raumplanung Landtag stimmt der Vorlage mit 24 Stimmen zu und beschliesst Volksabstimmung , Elf Jahre nach dem Vor- stoss in Form einer FBP- Motion hat der Landtag gestern das Raumpla­ nungsgesetz nach sechs­ stündiger Beratung ver­ abschiedet. Mit 24:1 Stimmen fiel die Zustim­ mung zu der von der Re­ gierung nachgebesserten Vorlage deutlich aus. Ver­ mutlich Ende September hat nun das Volk das letz­ te Wort. Martin Frömmel t Vor der 3. Lesung äusserten sich Abgeordnete aller drei Par­ teien sehr lobend über den von Regierungsrat Alois 
Ospelt be- schrittenen Weg ' einer sehr 
breiten Information in den Ge­ meinden. Johannes ; Kaiser (FBP) freute sich, dass das Volk sehr ausgiebig einbezogen wurde. Die Akzeptanz der Vor­ lage sei durch die Änderungen wesentlich gestiegen, ohne dass die Eckpfeiler der Raumpla­ nung ausgehöhlt worden seien, so Kaiser, Auf seine Initiative hin wurde für die weitgehend eigenständigen Weiler Schaan­ wald und Nendeln einstimmig eine separate Betrachtungswei­ se der Baiizonen fixiert. Kaisers Antrag, den geforderten Aus­ baugrad von 80 Prozent auf zwei Drittel zu senken, wurde dagegen mit nur acht Stimmen abgelehnt. Auch Paul Vogt (FL) würdig­ te die «wertvolle Arbeit der Re­ gierung». Kritik äusserte der 
FL-Abgeordnete dagegen an ei­ nigen Vorstehern. Er bedauere ausserordentlich, dass «gewisse Vorsteher» mit unzutreffenden Behauptungen auf populisti­ sche Weise Stimmung gegen die Vorlage gemacht hätten. Konstruktive Optimierung Auch Otto Büchel (VU), Vor­ sitzender der Landtagskommis- sion, lobte die Bemühungen von Regierungsrat Alois Ospelt. Die überarbeitete Vorlage der Regierung ist laut Büchel die «gewünschte konstruktive Opti­ mierung» der Kommissionsvor­ lage: «Ich bin nun optimistisch, dass wir mit Zuversicht in die Volksabstimmung gehen kön­ nen.» Einzig Gamprins Vorste­ her Donath Oehri (VÜ) brachte 
gestern noch einmal Zweifel an: «Ich habe die grosse Be­ fürchtung, dass wir nochmals alten Wein in neuen Schläu­ chen erhalten.» Mit diesen Be­ fürchtungen blieb Oehri jedoch weitgehend alleine. Jedenfalls fand die Vorlage im Plenum ei­ ne sehr breite Zustimmung. Einzig. Erich Sprenger (VU) stimmte der Vorlage nicht zu. Volksabstimmung Auf Antrag von FBP-Frakti- onssprecher Helmut Konradhat der Landtag mit 20 Stimmen beschlossen, diese bedeutende Vorlage dem Volk zur Abstim­ mung vorzulegen. Wie Regie­ rungsrat Alois Ospelt auf An­ frage sägte, wird diese Volksab­ stimmung vermutlich Ende September, stattfinden.. Seite 3 Mit 24:1 Stimmen hat der Landtag gestern Abend das Raumplanungsgesetz verabschiedet und zugleich eine Völksabstimmung beschlos­ sen. ° (Bild: Paul Trümmer) Schaan ohne Strom Stromausfall wegen Kabelüberlastung Gestern um 9.45 Uhr standen im Zentrum und Industriege­ biet von Schaan die Computer und Maschinen still. Eine un­ freiwillige Pause war ange­ sagt. Grund: Kabelüberlas­ tung. . Manuela Schädler In Schaan stand wieder einmal für kurze Zeit alles still: Strom­ ausfall im Zentrum und in der Industrie- und Gewerbezone. «Schuld war eine Kabelüberlas­ tung», sagt Mario Nescher, Lei­ ter Netzbetriebsführung der Liechtensteinischen Kraftwer­ ke. In der Trafostätion Wiesen­ gasse West war die Last des Stroms so stark angestiegen, dass es zu einer Schutzabschal­ tung kam. Als die Netzbelas­ tung zu gross wurde, unter­ brach ein Leistungsschalter in der Trafostation den Strom, da­ mit keine grösseren Schäden an Kabeln und Anlagen entstehen konnten. Die LKW konnte das Problem schnell lösen und um 
10.03 Uhr ging das Licht wieder an. Aber wie konnte es zu einer Überlastung kommen? «Wir können die TTafostationen noch nicht überwachen. Das ist jedoch 
für die Zukunft vorgese­ hen, sobald der Um- bezie­ hungsweise Neubau der Um­ spannwerke wegen der Umstel­ lung von 50 kV auf HO kV ab­ geschlossen ist. Die Leittechnik ist darauf vorbereitet.» Doch nicht nur wegen Über­ lastungen fällt der Strom aus. Anfangs Mai war Schaan drei Stunden wegen einer beschä­ digten Kabelisolation und Fol­ gefehlern ohne Strom. «Am häufigsten werden Stromleitun­ gen 
während Bauarbeiten be­ schädigt. Kleinere Schäden wir­ ken sich manchmal erst Jahre später aus», sagt Mario Nescher. Ist der Stromausfall noch so kurz, Schäden kann er trotz­ dem hinterlassen. Denn vor al­ lem für ältere elektronische Geräte wie Videorecorder, Hei­ zungen oder Fernseher kann der abrupte Stromentzug das Ende bedeuten. 
Hitze trotz Gewittern Temperaturrückgang erst am Montag Auch die gestrigen Gewitter konnten nichts gegen die Hit­ ze ausrichten. Aber die Nie­ derschläge mit Hagel richteten vor allem in der Ostsehweiz erhebliche Schäden an. Der offizielle Sommer fängt erst heute Freitag an. Die Temperaturen bewegten sich am Donnerstag immer noch über der30-GradrGrenze, wie MeteoNews auf Anfrage sagte. Es seien zwar an gewisr sen Orten Gewitter entstanden und hätten kurzfristig für etwas Abkühlung gesorgt. Aber sie seien zu wenig zahlreich gewe­ sen, um wirklich einen Unter­ schied zu machen. Schäden von 2 Millionen Franken . Im St. Galler Rheintal verur­ sachten die Gewitter am Mitt­ wochabend Schäden an Gebäu­ den, landwirtschaftlichen Kul­ turen und Autos. Vor allem das mittlere und untere Rheintal war vom Unwetter betroffen. In Rheineck wurden mehrere Au­tos 
durch grosse Hagelkörner beschädigt. In Thal entstand an einer Gärtnerei grösser Scha­ den. Bei der kantonalen Gebäu­ deversicherungsanstalt (GVA) gingen bis am Nachmittag 350 Schadfenmeldungeii ein. GVA- Direktor Werner Gächter rech­ net mit 500 Meldungen und ei­ ner Schadensumme von insge-. samt 1,5 bis 2 Millionen Fran­ ken. Heisser Sommerbeginn Trotz der sommerlich heissen Woche - der eigentliche Som­ mer fängt erst heute Freitag mit dem längsten Tag des Jahres an. Punkt 5.24 Uhr erreichte die Sonne am 21. Juni den nörd­ lichsten Punkt ihrer, scheinba­ ren Bahn. Dies war der Moment der Sommer-Sonnenwende. Der astronomische Sommer dauert dann präzise 93 Tage, 15 Stünden und 31 Minuten und endet am 23. September um 6.55 Uhr. Der Sommer dauert damit Iii diesem Jahr 5 Minuten länger als 2001. 
KOMMENTAR Die erste grosse Hürde ist geschafft. Geschlagene elf Jahre hat es gedauert, ehe im Landtag eit\ Raumpla­ nungsgesetz verabschiedet werden konnte. Aufgrund der grossen parteiübergrei­ fenden Zustimmung im Par­ lament darf der Vorlage nun auch für die Volksabstim­ mung gute Chancen einge­ räumt werden.- Dass die Schaffung dieses Gesetzes so lange gedauert hat, «liegt auch daran, dass Raumplanung zwar 
prak- Ängste abgebaut tisch von jedermann als Notwendigkeit erachtet wird, dass aber, sobald es konkret wird, gleich grosse Ängste und Widerstände er­ wachsen», 
sagte gestern FBP-Fraktionssprecher Hel­ mut Konrad. 
Wie die breite Zustimmung im Landtag ge­ zeigt hat, konnte Regie­ rungsrat Alois Ospelt auf seiner aufwändigen I\ifor- mationstour durch die Gemeinden einen Grossteil dieser Ängste und Wtatr- stände durch Information und Nachbesserungen ab­ bauen. Insbesondere für Alois Ospelt schliesst sich somit der Kreis nun allmählich: Es war nämlich der heutige Regierungsrat und seinerzei­ tige Landtagsabgeordnete, der im März 1991 als Erst­ unterzeichner der FBP-Mo- tion den Anstoss für das •Raumplanungsgesetz gege­ ben hatte, das nun gestern auf die Zielgerade eingebo­ gen ist. Um die Vorlage auch beim Volk durchbringen zu kön­ nen, wird aber zweifellos weiterhin eine gezielte Infor­ mation nötig sein. Dass sich dies lohnt, durfte Regie­ rungsrat Alois Ospelt ges­ tern im Landtag erfahren. Martin Frommelt REKLAME
	        

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