Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 2 Dienstag, 18. Juni 2002 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT Auf innovative Technik gesetzt ESCHEN: Mit der Einführung der voll variablen Ventilsteuerung valvetronic setzte BMW 2001 neue Massstäbe im Motorenbau und gewann damit einen technischen Vorsprung gegenüber den anderen Automobilherstellern. Eine Herausforderung für die ThyssenKrupp • Presta AG (Eschen) die ihrerseits' an der Entwicklung von Ventiltriebskom­ ponenten arbeitet. Inzwischen kann das Liechtensteiner Stammwerk in Eschen ein voll variables Ventilgetrie­ be präsentieren, das in Künje für die Serienproduktion verfügbar ist. Die Neuentwicklung wird den Lie­ ferumfang im Geschäftsbereich von Ventilkomponenten der bisher vor al- • lern auf gebaute Nockenwellen, Len­ kungssysteme und Fliesspresskompo- nenten spezialisierten Unternehmens­ gruppe in absehbarer Zukunft deutlich beleben. Abbau von 150 Stellen PFÄFFIKON/ZH: Bei Huber+Suhner kommt es erneut zu einer Kündigungs­ welle. Das Unternehmen streicht in der Schweiz 150 Stellen - nach einem massiven, Abbau im vergangenen Jahr. Huber+Sühner begründet den Abbau von 150 der knapp 2000 Arbeitsplät­ zen in der Schweiz mit dem schlechten , Geschäftsgangs im Telekommunikati- • onsbereich. Ein «wesentlicher Teil» er­ folge durch Kündigungen, teilte die Anbieterin von Polymer-Systemen und Systemen für die Nachrichten­ technik gestern mit. 0,2 Millionen neue Millionäre BERN: Trotz des schwierigen Börsen­ jahres 
2001 hat es letztes Jahr 
200 000 neue Millionäre gegeben. Dieser Zu­ wachs um 3 Prozent lässt die Zahl der vermögenden Privatanleger weltweit auf 7,1 Millionen ansteigen. Gesamt liege die Anzahl der Reichen in West-, Mittel- und Osteuropa un­ verändert bei 2,54 Millionen, wie es in einer gestern veröffentlichten Studie von Merrill Lynch und Cap Gemini Ernst Et Young weiter heisst. Sie besit­ zen gesamt rund 8,4 Billionen Dollar. Am weltweiten Gesamtvermögen sind die europäischen Millionäre zu 32 Pro­ zent beteiligt. Ihre Vermögen sind laut «World Weltah Report 2002» seit 1986 um 440 Prozent gestiegen. Bis Ende 2006 soll dieses auf 13,89 Billionen zunehmen. Neues Mobiltelefon vorgestellt HELSINKI: Der finnische Mobiltelefon- Hersteller Nokia hat gestern in Helsin­ ki ein neues Färbbildschirm-Handy mit Hochgeschwindigkeits-Datenver- arbeitung vorgestellt. Zudem soll das Modell 6610, das für das teurere Geschäftskunden-Segment gedacht ist, mit der Möglichkeit zum so genannten Multimedia Messaging Service (MMS) ausgestattet sein. Die MMS- Technik erlaubt Nutzem, neben Text-Botschaften auch 
das Versenden von Bildern, Tondateien und Video- Clips. Das Drei-Band-Handy arbeitet mit dem GPRS-Standard, der schnelle Internet-Verbindungen ermöglicht. PanAlpiiia Sicav Alpina V Preise vom 17. Juni 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 48.70 Rücknahmepreis: € 47.73 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 46.80 Rücknahmepreis: € 45.79 Zahlstelle in Liechtenstein: Swlsslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 01. Postfach, FL-9490 Vaduz 
IG-BAU-Chef Wiesehügel droht mit wochenlangem Streik BERLIN/HAMBURG: Der erste Bauarbeiterstreik der Nach­ kriegsgeschichte hat begonnen: Gestern legten rund 8000 Be­ schäftigte auf mehr als 400 Baustellen in Berlin, Hamburg, Bremen, Magdeburg und im Ruhrgebiet ihre Arbeit nieder, wie die IG BAU mitteilte. Ge­ werkschaftschef Klaus Wie­ sehügel drohte in Berlin mit ei­ nem wochenlangen Arbeits­ kampf. «Jeden Tag, den die Arbeitgeber unge­ nutzt verstreichen lassen, wird der Ar- beitskämpf ausgeweitet», erklärte Wie­ sehügel. Der Streik werde vom Norden aus wellenförmig ausgebreitet; auch auf Autobahnbaustellen könne schon in dieser Woche gestreikt werden, sag­ te Wiesehügel der «Bild»-Zeiturig. Ab Mittwoch sollen die Streiks auf Schles­ wig-Holstein, .Mecklenburg-Vorpom- merfi und Süddeutschland ausgeweitet werden. . 4,5 Prozent mehr Lohn gefordert Mit dem Streik will die Industriege­ werkschaft Bauen-Agrar-UmWelt die Arbeitgeber zum Einlenken im Tarif­ streit zwingen. Im Deutschlandradio Berlin sagte Wiesehügel, er hoffe auf Sondierungsgespräche noch in dieser Woche. Die IG BAU verlangt 4,5 Pro­ zent mehr Lohn für die rund 950 000 Beschäftigten, die Arbeitgeber boten 
Auf Deutschlands Baustellen hat gestern der erste grosse Bauarbeiter-Streik der Nachkriegszeit begonnen. (Bild: Keystone) zuletzt 3,0 Prozent. Wiesehügel kriti­ sierte, dass das Angebot der Arbeitge­ ber erst in fünf Monaten gelten solle. Real sei dies eine Erhöhung von ledig­ lich 1,75 Prozent. «Dafür schliesst un­ sere Gewerkschaft keinen Tarifvertrag ab», betonte er. Zudem müsse die Be­ zahlung der Arbeiter in den alten.und 
neuen Bundesländern angeglichen werden. Gewerkschaft sieht Verantwor­ tung bei Arbeitgebern Wiesehügel machte die Arbeitgeber für das Scheitern des friedlichen Eini­ gungsversuchs in dem seit Februar 
dauernden Tarifstreit verantwortlich. Er habe den Eindruck gewonnen, dass ein Grossteil der Arbeitgeber gedacht habe, die Gewerkschaft sei zu einem Arbeitskampf nicht in der Lage, da in der Branche viele unorganisiert seien. «Wir werden sie Lügen 
strafen», erklär­ te der Gewerkschaftschef. Fast alle für Arbeitskampf Als Knackpunkt gilt vor allem die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns im Osten von derzeit 8,63 Euro. Eine Urabstimmung der IG BAU hatte am Wochenende mit 98,63 Prozent eine überwältigende Mehrheit für den Arbeitskampf ergeben. Die Ar­ beitgeber kritisierten den Beschluss scharf und drohten mit Aussperrun­ gen, boten aber Verhandlungen an. Arbeitgeberpräsident Hundt kriti­ sierte das Vorgehen der Gewerkschaf­ ten in der Tarifrunde 2002 heftig. Es gebe seit einem Jahr kein Wirtschafts­ wachstum, die Zahl der Arbeitslosen liege im Jahresdurchschnitt bei fast vier Millionen, sagte Hundt der «Berli­ ner Zeitung». Wer in dieser Situation einen Arbeitskampf nach dem anderen provoziere, nehme die Vernichtung weiterer Arbeitsplätze in Kauf. Vor al­ lem IG 
BAU und ver.di «scheinen von allen guten Geistern der Tarifautono­ mie und der sozialen Marktwirtschaft verlassen». Sie setzten ganz offenbar auf die Strategie eines brutalen Konfrontati­ onskurses, um ihren Mitglieder­ schwund zu stoppen, kritisierte Hundt. Insolvenzverfahren eröffnet Poker um das Erbe von Leo Kirch: WAZ zieht zurück MÜNCHEN/HAMBURG/FRANKFURT: Im Medienkrimi um die Überreste des einstigen Kirch-Imperiums hat sich die WAZ-Gruppe aus dem Bieter- Wettkampf zurückgezogen. Die Ge­ schäftsführung sprach sich gegen ei­ ne Beteiligung an der insolventen KirchMedia aus. Dies teilte die Essener Mediengruppe gestern Abend mit. Nach dem Rückzug der WAZ könnten nun die Chancen des Springer-Verlags auf einen Einstieg bei der KirchMedia - und damit ins TV-Geschäft - gestiegen sein. Aller­ dings wird bereits über neue Allianzen spekuliert. Die WAZ-Gruppe hatte einen Ein­ stieg bei KirchMedia in einem Konsor­ tium mit der Commerzbank und dem Filmstudio Columbia geprüft. Der auch für Verhandlungskreise überraschende Rückzieher des Verlags muss nicht das 
Ende des Konsortiums bedeuten. «Die Commerzbank hat immer betont, dass sie auch für andere Interessenten offen ist», hiess es gestern in Branchenkrei­ sen. Es gebe eine Reihe von Interes­ senten. Basteln an eigenem Bündnis Der Springer-Verlag bastelt unter­ dessen an einem eigenen Bündnis mit dem Heinrich Bauer Verlag. Springer ist laut Branchenkreisen an einer Be­ teiligung von mehr als 25 Prozent in­ teressiert. Ohne die Unterstützung ei­ ner Bank lasse sich das Vorhaben nicht realisieren, sagen dazu Branchenken­ ner. Gestern war bekannt geworden, dass das Amtsgericht München das Insol­ venzverfahren über das Vermögen der Reehtchandels- 
und Fernsehgesell­ schaft KirchMedia eröffnet hatte. Es sei Eigenverwaltung angeordnet wor­den,. 
teilte das Amtsgericht München mit. Dies bedeute, dass die 
Verantwor­ tung weiter in den Händen der KirchMedia-Geschäftsführung liegt . und ni.cht wie üblich bei einem Insol­ venzverwalter. Wie es beim Amtsgericht hiess, wur­ de das Insolvenzverfahren bereits am Freitag eröffnet. Dabei habe das Ge­ richt dem Antrag auf Eigenverwaltung zugestimmt, so dass die KirchMedia- Geschäftsführung mit den Sanierungs­ experten Wolfgang van Betteray und Heinz-Joachim Ziems über das Vermö­ gen verfügen kann. Kontrolliert wird das Management, das mit Hilfe der Investmentbank UBS Warburg nach einem Investor für das Kerngeschäft sucht, aber durch den vom Gericht bestimmten Sachwalter Michael Jaffä und den Gläubigeraus- schuss. 
VEVEY: Der Nahrungsmittel-Multi Nestle tätigt in den USA einen Milli­ arden-Deal ohne- Bargeldaufwand. Er legt das amerikanische Eiscreme­ geschäft mit der US-Firma Dreyer's Grand Ice Cream zusammen. An der zusammengelegten Gesellschaft er­ hält Nestle eine Mehrheit von 67 Prozent. Der Transaktionswert be­ trägt 2,5 Milliarden Dollar. Gemäss dem gestern in Vevey ver­ öffentlichten Übereinkommen tritt Nestle die Aktivitäten ihrer US- Speiseeis-Firma Nestle Ice Cream Company LLC geg^n 55 Millionen Dreyer's-Aktien ab. Nach Abschluss der Transaktion hält Nestle 67 Pro­ zent des Aktienkapitals der vergrös- serten Gesellschaft mit Sitz in Oak- land (US-Bundesstaat Kalifornien). Nestle besitzt bereits 23 Prozent von Dreyer's. Weiter macht Dreyer's im Jahr 2006 ein Rückkaufsangebot für alle ausstehenden Minderheitsaktien zum Stückpreis von 83 Dollar, Presta: Neues Umwelt-Leitbild Zertifikat nach der Norm 14001 für ThyssenKrupp Presta AG in Eschen überreicht *Vermeiden geht vor Vermindern geht vor Wiederverwendung geht vor Ent­ sorgen». Nach diesem Leitbild setzte die ThyssenKrupp Presta AG unter Einbezug aller Unternehmensbereiche die international anerkannte Umwelt- Norm 
14001 in die Tat um. Ende Mai wurden die neuen Umweltschutz- Massnahmen von der Schwelzerischen Vereinigung für Qualitäts- und Mana­ gementsysteme (SQS) überprüft und inzwischen auch zertifiziert. Damit erfiillt die ThyssenKrupp Presta AG als eine der drei grössten Industrieun­ ternehmungen Liechtensteins auch weiterhin die derzeit anspruchsvolls­ ten 
Bedingungen in Bezug auf den Umweltschutz. Unser Bild zeigt: (v.l.) TK-Presta Qualitätschef Dr. Klaus Wolf, Um- weltverantwortlichen und Leiter des Umwelt-Kernteams in Eschen, Wolf­ gang Bächler, Luigi Arigoni von der SQS und Firmenchef Dietrich Zaps (v.l.) anlässlich der Überreichung des Zertifikates. (Bild: Brigitt Risch)
	        

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