Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Donnerstag 6.Juni 2002 Fr. 1.20 Amtliches Publikationsorgän • 1 24. Jahrgang, Nr. 125 VERBUNDlSÖDOSTSCHWtlZ DONNERSTAG Air Switzerland will abheben BERN: Die neue Schweizer Charter-Fluglinie air Swit­ zerland - Initiiert wurde das Unternehmen vom Liech­ tensteiner Tourismusunter- nehmer Mario Ritter (Bild) - will den Flugbetrieb ab Belp bereits Mitte Juli aufneh­ men. Für 
den Betrieb will die neue Airline Flugzeuge der in Nachlassstundung stehenden Fluggesellschaft Swisswings 
leasen und 62 Mitarbeiter einstellen. Der Flugbetrieb ab 
Zürich soll wie geplant im Herbst auf­ genommen werden. Seite 17 Potenzial VQII ausschöpfen TENNIS: Liechtenstein nimmt kommende Woche in San Marino den Davis Cup in Angriff. FürTeamr Captain Daniel Kieber (Bild) steht dabei nicht unbedingt die Platzierung im Vorder­ grund. Vielmehr geht «s ihm darum, dass seine zum Teil sehr jungen Schützlin­ ge an ihre Leistungsgrenzen gehen und ihr Potenzial voll ausschöpfen. 
Weiters bietet der Auftritt in San Marion die Chance, viel in­ ternationale Erfahrung zu sammeln. Seite 25 CHINESISCHES . HGBQSKÖP Einmalig in Liechtenstein und in der Schweiz! Kuang C. Wang erstellt für Sie Ihr chinesisches Tageshoroskop. Tel. 0901 57 5988 Tarif 2.13/mln Nur ütxr Nstelnfttm von Orang«,- Sunrisa und Swlttcom mAglidi. 
Sorgen mit der Tochter Lie-Comtel in Finanznöten - LKW wollen Bürgschaft über 9,9 Mio. Franken eingehen Die Tochter bereitet der Mutter weiterhin viel Kopfzerbrechen: Nachdem die Lie-Comtel in Finanz­ nöten steckt, wollen die LKW nun * für ihre Tochtergesellschaft eine Bürgschaftsverpflichtung von 
9,9 Mio. Franken übernehmen. Damit sollen die kurzfristigen Voraus­ setzungen zur Weiter­ fuhrung der Geschäfte geschaffen werden. Manfred Ohri «Aufgrund der finanziellen Situation bei der Lie-Comtel AG ist unmittelbarer Hand­ lungsbedarf gegeben», teilte die Regierung gestern zu ihrem soeben verabschiedeten Bericht über die Finanzierung und stra­ tegische Ausrichtung der Lie- Comtel mit.'Der Landtag wird sich damit in der Juni-Sitzung befassen. Erheblicher Finanzbedarf Die Entwicklung der Lie- Comtel in den letzten 12 Mona­ ten zeigt danach mit aller Deut­ lichkeit auf, dass der (teure) Erwerb und Betrieb der ehemals gemeindeeigenen Kabelnetze und deren Ausbau zur vertrag­ lich verpflichteten Rückkanal­ fähigkeit sowie die vorge­ sehene Realisierung der Vision eines Full-Service-Providers im 
Weil der Lie-Comtel ein Liquiditütsengpass droht, möchten die LKW flr ihre Tochtergesellschaft eine Bürgschaftsverpflichtung - von 9*9 Mio. Franken übernehmen. Telekommunikationsbereich mit erheblichen Investitionen verbunden sind. Darüber hinaus müssen die im nicht ausgebau­ ten Zustand gekauften Kabel­ netze modernisiert werden, damit Radio- und Fernsehpro­ gramme in vollem Umfang angeboten und interaktive Kommunikation betrieben wer­ den 
können. Im letzten Jahr fuhr die Lie-Comtel einen Ver­ lust von 3,2 Mio. Franken ein. Aufgrund des erheblichen Fi­nanzbedarfs 
war die Lie-Com­ tel in jüngster Vergangenheit immer wieder Gegenstand zahlreicher Diskussionen und Verhandlungen. Im Februar sprach der Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) schliesslich ein Macht­ wort: Die Lie-Comtel soll künf­ tig wieder schWerpunktmässig die Geschäftsbereiche Radio und Fernsehen, Internet und Mietleitungen bearbeiten. Der Strategieentscheid hatte umge­hend 
personelle Folgen: Heinz Büchel, VR-Präsident und «Va­ ter» der Lie-Comtel, und VR- Vizepräsident Hanno Konrad erklärten ihren Rücktritt. Die Regierung vertritt die Ansicht, dass die mit dem Er­ werb der Kabelnetze verbunde­ nen Konsequenzen und der da­ mit verbundene Gesamtfinan- zterungsbedarf bereits zu einem früheren Zeitpunkt bekannt waren und dass dies deshalb auch von den damaligen Ent­ scheidungsträgern vollständig hätte kommuniziert werden müssen. Dies sei aber nur teil­ weise geschehen. Mit ihrem Be- . rieht und Antrag wolle sie des­ halb Transparenz in die Situati­ on der Lie-Comtel bringen. Bürgschaft der LKW Nachdem die Lie-Comtel be­ reits per Ende Juni einen Liqui- ditätsengpass erwartet, besteht laut Regierung unmittelbarer Handlurigsbedarf. Für den wei­ teren Auf- und Ausbau der Ka­ belnetze und zur Erfüllung der verträglichen Verpflichtungen gegenüber den Gemeinden wird in diesem Jahr noch Kapi­ tal in Höhe von mindestens 8,9 Mio. Franken benötigt. Für die zur Finanzierung dieser Inves­ titionen zusätzlich erforderli­ chen Bankkredite möchten die LKW deshalb eine Bürgschaft über 9,9 Mio. Franken bei einer liechtensteinischen Bank ein­ gehen. Dafür ist zunächst die 
Zustimmung des Landtags ein­ zuholen. Alternative Finanzie­ rungsvarianten, z. B. eine Er­ höhung des Eigenkapitals oder ein Darlehen des Landes, sind nach Meinung der Regierung - auch vor dem Hintergrund der geplanten Umwandlung der LKW in'eine AG - nur mit zweiter Priorität zu verfolgen. Welche Strategie? Gemäss aktueller Planung wird für den restlichen Auf- und Ausbau der Netzinfra­ struktur bi$ ins Jahr 2006 ein . Investitionsbedarf von total 13,1 Mio. Franken benötigt. Die Finanzierung des Kapitalbe­ darfs von kumuliert 8 Mio. Franken in den Jahren 2003 und 2004 ist dabei abhängig von der zukünftigen Geschäfts­ strategie der Lie-Comtel. Sollte sie per Ende Jahr in die LKW integriert werden, so könnten die LKW das benötigte Fremd-, kapital aufnehmen und dem dann neuen Profit-Center zu einem marktüblichen Zinssatz zur Verfügung stellen. Sollte die Lie-Comtei eigenständig bleiben, müssten die möglichen Finanzierungsvarianten 
zu ge­ gebener Zeit noch einmal eva- luiert werden. Ob jedoch eine vollständige Amortisation des bisher einge­ setzten Kapitals jemals möglich sein wird, kann laut Regierung heute noch nicht abschliessend- beurteilt werden. «Nicht belastet» Interview mit deutschem Botschafter Trafen sich gestern in Vaduz: Aussenminister Ernst Walch, Rein­ hard Hilger, der deutsche Botschafter in Bern und Regierungschef Otmar Hasler. 70 diplomatische Vertreter aus rund 50 Ländern hatten sich gestern in Vaduz eingefunden. Darunter auch Reinhard Hilger, der deutsche Botschafter in Bern. Im Volksblatt-Iiüerview sprach der Diplomat über Liechtensteins Klage gegen Deutschland vor dem IGH. Hintergrund des «Diplomaten- treffens» war der von der Re­ gierung initiierte Informations­ tag für die in Liechtenstein ak­kreditierten 
Botschafter und diplomatischen Vertreter. Infor­ mationen 
über die aktuellsten Themen des Landes, die politi T sehen Zielsetzungen, die Be­ deutung des Wirtschaftsstand­ ortes Liechtenstein für die Regi­ on, die neuesten Entwicklun­ gen und Zukunftsperspektiven des Finanzplatzes sowie die aussenpolitischen Schwerpunk­ te standen im Mittelpunkt der sehr gut besuchten Veranstal­ tung. Seiten 2 + 3 
statt Fristenlösung in Liechtenstein breit diskutieren Auch in Liechtenstein sollte eine Lösung in Sachen Schwangerschaftsabbruch an­ gestrebt 
werden. Darüber sind sich Gisela Biedermann von der Schwangerschaftsbera­ tung Vaduz, Bernadette Ku- bik-Risch vom Gleichstel­ lungsbüro und Christa Eberle, Vorsitzende der Frauen der FBP einig. Allerdings muss ei­ ne Lösung breit diskutiert werden. Doris Meier Man soll sich Zeit lassen und nichts überstürzen, so die Devi­ se der Frauen. Auch in der Schweiz habe man neun Jahre lang über das Thema diskutiert, ehe eine Lösung gefunden wor­ den sei, betonte Christa Eberle. Auch Bernadette Kubik-Risch teilt diese Meinung, ist jedoch der Ansicht, dass es zu einer Entkriminalisierung der Abtrei­ bung kommen sollte. Nicht Tür und Tor öfftien Dieser Meinung ist auch Giseia Biedermann, allerdings lehnt sie die Schweizer Fristen- lösuhg vehement ab. «Tatsache ist, dass so Tür und Tor geöff­ net wird für eine Empfängnis­ regelung via Schwangerschaft»,. 
Baby unerwünscht! Abtreibung sollte nicht die Lösung sein. und das darflaut Gisela Bieder­ mann nicht sein. An der Schweizer Lösung stört es sie vor allem, dass eine Frau prak­ tisch ohne Beratung abtreiben könne. Dies sei bedenklich, denn die 15 Jahre Erfahrung in der Beratung von schwangeren Frauen hätten ihr gezeigt, dass die Probleme der Frauen am Anfang der Schwangerschaft am grössten sind. Nach einigen Beratungen würden aber viele Frauen wieder ein bisschen Distanz dazu bekommen und könnten ihre Lage anders betrachten. 
Ausserdem ist Gisela Bieder­ mann der Ansicht, dass es in einem wohlhabenden Land wie Liechtenstein eigentlich mög­ lich sein müsste, auch unter schwierigen Umständen ein Kind zu haben. Abtreibung sei oftmals die Folge.von gesell­ schaftlichen Normen und Vor­ stellungen. Wenn eine Frau noch keine Ausbildung oder vielleicht schon zwei drei Kin-, der habe, dann sähen sie oft­ mals keinen Ausweg mehr, ob­ wohl es vielfach durchaus noch einen geben würde. Aufklärung Wichtiger erscheint es Gisela Biedermann vor allem, junge Menschen richtig aufzuklären. Es sei wichtig, den jungen Menschen aufzuzeigen, dass sie für eigenes Tun und Handeln Verantwortung übernehmen müssen. Vielen Jugendlichen seien die Konsequenzen aus ihrem Sexualleben gar nicht richtig bewusst. Bei Umfragen an Schulen zum Thema, wie viele Jugendliche ungeschütz­ ten Geschlechtsverkehr betrei-" ben, würden vielen die Augen aufgehen, ist Gisela Bieder­ mann überzeugt. Es seien viele, die ganz einfach nicht Bescheid wüssten.
	        

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