Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Mittwoch, 5. Juni 2002 
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Historischer Sieg für Südkorea Klose - ein zweiter Gerd lVlüller? Daniel Rinner fuhr ein tolles Rennen Minigolf: Vier Podestplätze für Liechtenstein «Finanzen in den Griff kriegen» Der FC Vaduz hat die Lizenz - Lugano, Sion und Lausanne in der NLB Die Verantwortlichen des FC Vaduz können durch­ atmen, die NLB-Lizenz für die kommende Saison wurde zugesprochen. Al­ lerdings ist dies mit der Auflage verknüpft, dass die Verschuldung den Be­ trag von 150 000 Franken nicht übersteigen darf. Rainer Ospel t ; «Wir dürfen keine Angst haben, eine Lizenz nicht zu erteilen», verkündete Eugen Mätzler, der -Lugano, Lausanne und Sion erhalten keine Lizenz fiir die am 6. Juli beginnende NLA- Saison. Aarau, Delömont und Luzern erben die drei frei ge­ wordenen Plätze. Die Rekurs­ kommission der Nationalliga hat mit ihren Entscheiden die verschärften Auflagen strikte umgesetzt. Lugano hatte noch vorher seinen Rekurs 
zurück­ gezogen,. Lausanne und Sion erfüllten die wirtschaftlichen Kriterien nicht. Neben Luzern erhielten auch Servette und Neuchätel Xamax die A-Li- zenz für die nächste Saison. Die beiden Westschweizer Ver­ eine konnten ihre Bilanzen gegenüber der erstinstanzli­ chen Rückstellung klar ver­ bessern und Sicherheiten vor­ weisen. Vaduz, Winterthur und das in die 1. Liga abge­ stiegene Locarno erhielten die 'NLB-Lizenz zugesprochen. «Winterthur schaffte den Cut durch eine Bankgarantie in letzter Minute», verriet Eugen Mätzler, der neue Präsident der Rekursinstanz. Die Nationalliga A wird also in der Saison 2002/2003 fol­ gende zwölf Klubs umfassen: Basel, Grasshoppers, Servette, St. Gallen, Zürich, Young Boys, Xamax, die sportlichen Aufsteiger Wil und Thun so­ wie die am «Grünen Tisch» 
neue Chef der Rekursinstanz bei seinem Amtsantritt, nach­ dem die Klubpräsidenten an ei­ ner ausserordentlichen Gene­ ralversammlung am 22. März das entsprechende Reglement in erstaunlicher Einigkeit ver­ schärft hatten. Und Mätzler zeigte nun effektiv keine Angst, die Rekurskommission hat die verschärften Auflagen strikte umgesetzt und erstmals NLA- Lizenzen verweigert. Neue Landkarte Mit Lugano, Lausanne und Sion werden drei renommierte promovierten Aarau, Del£- mont und Lufcern. Dieser Entscheid könnte nur die ausserordentliche- Präsi­ dentenkonferenz am 14. Juni noch umstossen, falls mindes­ tens 13 von 24 "Nationalliga- Vertretern die sofortige Re­ duktion der NLA auf zehn Mannschaften beschließen; diese ist für den Sommer 2003 ohnehin vorgesehen. Die nächste Saison ist eine Über­ gangsspielzeit, nach der die NLA ohnehin um zwei Klubs reduziert wird. Die Verweigerung der NLA- Lizenz ist für die betroffenen Vereine endgültig. Sollte einer der drei am «Grünen Tisch» promovierten Klubs freiwillig verzichten, würde der nächst­ klassierte Verein der vergan­ genen NLB-Spielzelt (Win­ terthur oder Yverdon) . nachrücken. Erstmals in der Geschichte des Schweizer Fussballs wur­ den Nationalliga-A-Vereine zwangsrelegiert. Zuvor hatte dieses Verdikt nur NLB-Klubs getroffen: .1995 wurden Bellinzona und G renchen zurückversetzt, 1992 der SC • Zug und Malley und ein Jahr zuvor Montreux. Der FC Wet­ tingen ging 1993 konkurs und startete, als Wettingen 93 in der 5. Liga einen Neubeginn. 
Mit dem Zuspruch der NLB-Lizenz kann der FC Vaduz auch in der kommenden Saison in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse um die Lufthoheit kämpfen. (Bild: H. M.) Adressen im Schweizer Fussball in die Na'ti B zwangsrelegiert, was einem kleinen Erdbeben gleichkommt. Die Fussball- Landkarte wird völlig neu ge­ zeichnet, plötzlich tauchen Na­ men wie Wil, Thun und Dele- mont in der höchsten Spiel­klasse 
auf. Und der kriselnde FC Luzern ist auch wieder oben, obwohl der Klub noch immer im Nachlassverfahren steckt. Für die Kleinen in der Nati B wie zum Beispiel der FC Vaduz sind Gegner wie Lugano, Lausanne und Sion natürlich 
attraktiv und willkommen. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie gross der Aderlass bei die­ sen Teams aufgrund der Zwangsrelegation sein wird. Gläubigerverzicht Gemäss Stefan Dudli, Mit­ glied der Rekursinstanz, hat der FC Vaduz zum einen nachge­ wiesen, dass Saläre und Sozial­ leistungen 
ausgerichtet wur­ den und zum andern hatte die Kommission den Eindruck, dass der Verein über die wirtschaftli­ che Leistungsfähigkeit verfügt, um die kommende Saison erfol­ greich bestreiten zu können. -FCV-Kassier Emby "Schreiber zeigte sich eigentlich immer zu­ versichtlich in Sachen Lizenz.. Der Grossteil . der Schulden (270000 Franken) ist gemäss Jahresrechnung durch Bürg­ schaften abgesichert, sodass die Auflage (Schuldendach 150 000 Franken) erfüllt werden kann, wenn die Bürgen diese Schuld übernehmen. Andererseits wies gestern FCV-Präsident Marc Brogle daraufhin, dass der Ver­ ein «einen Haufen Geld braucht» und «das Finanzielle in den Griff kriegen» muss. Es ist ein offenes Geheimnis, dass für das Hörmann-Konzept noch längst nicht alle finanziellen Mittel gegeben sind. Es wird wohl nochmals gerechnet wer­ den müssen, wieviel Geld fiir . die kommende «Zwischensai­ son» eingesetzt werden soll. Vielleicht war auch deshalb trotz der freudigen Nachricht aus Bern gestern noch kein wei­ terer Transfer zu vermelden. Locarno-Rekurs Morgen müssen die Vaduzer Spieler Vaidotas Slekys und Daniela Polverino noch vor der ersten Trainingseinheit "nach Bern reisen. Um 14.00 Uhr tagt die NL-Disziplinarkommission, um in diesem Präzedenzfall zu entscheiden. Der FC Locarno behauptet bekanntlich, dass die beiden Spieler des FCV vom Konkurrenten FC Baden besto­ chen wurden. Hingis-Ersatz überrascht in Paris French Open; Fernandez fordert Capriati "und Williams-Sisters (Arg) Clarisa Fernandez rückte am French Open in Paris erst ins Hauptfeld nach, als Martina Hingis verletzungshalber absag­ te. Zwei Wochen später steht die 20-Jährige im Halbfinal - und fordert die Williams-Schwestern und Capriati heraus. Die Halbfinalqualifikation von Clarisa Fernandez zeigt, dass das Frauen-Tennis nicht nur an der Spitze Terrain im Vergleich zu den Männern gutgemacht hat. Dass die Nummer 87 der. Welt am French Open die Halb- finals erreichen kann, wäre noch vor kurzer Zeit undenkbar gewesen. Fernandez ist in Ro- land-Garros die erste argentini­ sche Halbflnalistin seit Gabrie-, la Sabatini 1992. •\i 
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Spielt stark: Clarisa Fernandez. In den ersten beiden "Runden profitierte sie noch von einer günstigen Auslosung (Bacheva und Kostanic), dann aber schockte sie die Vorjahresfina- listin Kim Clijsters mit 6:4, 6:0. 
Danach wurde das Siegen schwieriger: Aber sowohl ge­ gen Dementjewa im Achtelfinal wie gegen Suarez im Viertelfi­ nal setzte sich Fernandez nach Satzrückstand noch durch. Resultate Paris. Frcnch Öpcn. Grand-Slam- Turnlcr (11,7 Mio Dollar/Sand). Münncr-Einzel, Vjcrtclflnals: Albert Costa (Sp/20) s. Guillermb Cnnas (Arg/15) 7:5, 3:6, 6:7.(3:7), 6:4, GK). - Halbfinal-Tablcau (Freitag): Costa (20) - Pavel (22)/Corretja (18); Fcrre- ro (ll)/Agassi (4) - Grosjean (10)/Sa- fin (2). Frauen-Einzel, Viertclfinals: Jen­ nifer Capriati (USA/1) s. Jclena Dokic (Jug/7) G:4, 4:6, 6:1. Venus Williams (USA/2) s. Monlca Selcs (USA/6) 6:4, 6:3. Serena Williams (USA/3) s.-Mary. Pierce (Fr) 6:1, 6:1. Clarisa Fernandez (Arg) s. Paola "Suarez (Arg) 2:6, 7:6 (7:5), 6:1. - Halbfinal-Tablcau (Don­ nerstag): Capriati (1) - Serena Wil­ liams (3); Fernandez - Venus .Wil­ liams (2). 
Schallmauer geknackt Hilti über 1500 m unter vier Minuten Nachdem sich Florian Hilti (Bild) anfangs Saison mit der siebentbesten Zeit über 600 m mitten in der Schweizer Mit- telstrecken-EIite etablierte, schaffte er auch über 1500 m eine Spitzenleistung. Der Schaaner im Dress des LC Regensdorf Verbesserte seine persönliche Bestzeit über die Drei-Bahnrunden um nicht we­ niger als zehn Sekunden und durchbrach die Vier-Minuten­ grenze gleich deutlich. Die ge­ stoppten 3.58,67 bedeuten auch klar die Limite zur Teil­ nahme an den Kleinstaaten- spielen in Malta 2003. «Im neuen Verein habe ich ausgezeichnete Trainingsbe­ dingungen und vor allem star­ ke Trainingspartner. Das moti­ viert unheimlich und gibt ei­ nem die nötige Sicherheit. 
Auch die gut geplante Zusam­ menarbeit der Trainer ist opti­ mal», meinte Florian Hilti rück­ blickend. Nächsten Sonntag wird Flo­ rian Hilti versuchen, auch über 800 m eine Steigerung seiner persönlichen Bestleistung zu schaffen. Diese scheint nun äuch «reif» zu sein. 
SPORTINKURZE Zwangspause LEICHTATHLETIK: Halle Ge- brselassie muss nach seinem Sturz in Hengelo (Ho) zwei Wochen pausieren. Der äthiopische Weltrekordler zog sich 
einen Muskelfaser- riss zu. Die ursprünglich geplante-Teilnahme zum 10 
000-m-Rennen in Shef­ field Ende dieses Monats, wo der zweifache Olympiasie­ ger die WM-Norm für Paris 2003 unterbieten wollte, wurde bereits abgesagt. Ein allfälliger Start in Zürich . sollte nicht gefährdet sein. Tami neuer Lugano-Trainer FUSSBALL: Pierluigi Tami wird neuer Trainer des zwangsweise in die NLB re­ legierten FC Lugano. Der 40-Jährige unterschrieb für ein Jahr-und tritt die Nach­ folge von Roberto Morinini an, der vor wenigen Tagen zu Servette wechselte. Verhaftung FUSSBALL: Robert Hochstätt!, der Manager des österreichischen Meisters FC Tirol, ist am Dienstag unter dem Vorwurf des schweren Betruges verhaftet worden.  ( Gegen den früheren Präsi­ denten Martin Kerscher und den derzeitigen Amtsinhaber Othmar Bruckmüller hat die •Justiz ejne Voruntersuchung wegen ausstehender Zah- . lungen an die Krankenkasse fiir die Spieler eingeleitet. Zudem stehen beide unter dem Verdacht, nicht näher bezeichnete Gläubigerinte- . ressen verletzt zu 
haben. Hochstaffl soll dem Verein mittels fünf gefälschter Schecks umgerechnet 450 000 Franken entzogen haben. Ausserdem wird der Manager verdächtigt, den FC Tirol durch die Abzwei­ gung von Geldern in der Höhe von rund 6 Millionen . Franken geschädigt zu ha­ ben. Die Vorkommnisse in Innsbruck lassen für. den FC Tirol eine dunkle Zukunft erwarten. Die für die Lizenz­ erteilung erforderlichen Unterlagen sind von der zuständigen Abteilung des Bundesliga als nicht ausrei­ chend erachtet worden. Deutscher Goalie für FC Barcelona FUSSBALL: Der Torhüter Robert Enke wechselt auf die kommende Saison hin von Benfiea Lissbaon zum, FC Barcelona. Die Katalanen ei­ nigten 
sich mit dem 24- jährigen Deutschen auf ei­ nen Dreijahre-Vertrag. Fussball-Termine Liechtenstein Ul 5-Winterthur (Blumenau Triesen) Mi 15.30 Vorarlberg - Liechtenstein U13 (Herrcnried Hohenems) Mi i6.00 Vorarlberg - Liechtenstein U12 (Herrenried Hohenems) Mi 17.30 Junioren C • USV-Davos Mi 17.30 Junioren D9 USV - Sargans Mi 18.00 »
	        

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