Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA Samstag, 1. Juni 
2002 
1 3 Biologische Uhr tickt schneller als angenommen Buchtipp: Die geheime IVIacht der Psyche Verlauf der Nervenkrankheit verlangsamt Neue Diagnosemethode bei Brustkrebs Studie: Auch bei Männern - Wissenschaftler nennen Ergebnisse aber «nicht dramatisch» LONDON: Auch die biolo­ gische Uhr bei -Männern tickt offenbar schneller als bisher angenommen. Das ist zumindest das Ergebnis einer in der Fachzeitschrift «Human Reproduction» veröffent­ lichten neuen Studie. Emma Ross / AP Ab 35 lässt die Zeugungsfähig­ keit demnach merklich nach - bislang gingen die Forscher davon aus, dass dies erst ab 40 oder 50 langsam der Fall sei. Auch bei Frauen machten die Wissenschaftler einen früheren Einbruch als vorherige Studien aus: im Alter von 27 Jahren. Bislang wurde weitgehend angenommen, dass die Frucht­ barkeit bei Frauen durchschnitt­ lich erst zwischen 30 und 35 deutlich nachlässt. Untersucht wurden in der jüngsten Studie 782 Paare aus ganz Europa. 433 Frauen wurden 
schwanger. Knick ab 35 Dabei war die Wahrscheinlich­ keit einer Schwangerschaft schon bei Frauen zwischen 27 und 29 geringer als bei jenen zwischen 19 und 26. Die .Schwanger­ schaftschancen nahmen bis 35 nicht weiter deutlich ab, dann verzeichneten die Wissenschaft­ ler aber wie erwartet einen Knick. Insgesamt stellten die Mediziner eine doppelt so hohe Schwariger- schaftswahrscheinlichkeit inner­ halb eines Monats bei Frauen un­ ter 26 gegenüber Frauen über 35 fest, wenn die Partner etwa gleich alt waren. Dies bedeute aber nicht, dass Frauen mit Ende 20 auf längere Sicht nicht ebenso 
Frauen von Anfang 20 sind fruchtbarer als Frauen mit Ende 20 oder Anfang 30. wahrscheinlich schwanger wür­ den, erklärte der Mediziner Da­ vid Dünson vom US-Institut für Umweltgesundheitsforschung. «Was wir gefunden haben, war eine geringere Wahrscheinlich­ keit, in einem Zyklus schwanger zu werden.» Dabei hingen die Chancen ei­ ner schnellen Schwangerschaft bei Frauen ab Mitte 30 stark vom Alter des Partners ab. Während eine 35-Jährige mit 
einem gleich alten Partner der Studie zufolge noch zu 29 Pro­ zent mit einer Schwangerschaft innerhalb einer Periode rechnen konnte, sank die Wahrschein­ lichkeit bei einem fünf Jahre äl­ teren Mann auf 18 Prozent ab. Das Alter der Männer schien je­ doch nur dann von Bedeutung zu -sein, wenn die Partnerin 35 oder älter war. Anlass zur Sorge böten die Ergebnisse der neuen Studie 
jedoch nicht, betonte 
Chris Ford von der University of Bristol in Grossbritannien. «Natürlich sind sehr junge Frauen von Anfang 20 frucht­ barer als Frauen mit Ende 20 oder Anfang 30», sagte er. ' Kein Grund zur Sorge Aber auch 30-Jährige hätten noch keinen Grund, sich Gedan­ ken zu machen, erklärte Ford, der.nicht an der jüngsten Unter­ suchung beteiligt war. 
(Bild: tvodicka) «Man kann die Ergebnisse kaum dazu hernehmen, um Männern im Alter von 35 Jahren zu empfehlen, Samenzellen ein­ frieren zu lassen»,, reagierte Svend Juul von der Universität Aarhus in Dänemark auf die Studie. Die Befunde seien nicht dramatisch, betonte er. Sie ge­ ben nur genauere Hinweise da­ rauf, wann die biologische Uhr zu ticken anfängt. http://humrep.oupjournals.org Schlank, fit und leistungsfähig Dank der richtigen Hormone «Eines schickt sich nicht für alle»: Dieses Goethe-Wort trifft auch auf die richtige Handhabung der Hormon-Er- satztherapie zu. Denn da wir alle Individuen sind, ist natür-.. lieh auch der Hormonbedarf von Frau zu Frau verschieden. So banal das klingt - leider bedeutet es noch lange nicht, dass dieser schlichte Grund­ satz tatsächlich überall beher­ zigt wird. Immer noch kommt es vor, dass Hormone nach der Methode: «Nun probieren wir erst mal dieses. Präparat, und wenn das nicht anschlägt, nehmen wir jenes!» verschrie^ ben werden. Kein Wunder, dass das Ergebnis dann ent­ täuschend ausfällt. Zuweilen stellt, die Patientin mit Schrecken fest, dass.sie, seit sie Hontione nimmt, immer mehr an Gewicht zulegt, und ver­ zichtet dann lieber ganz da­ rauf: «Nein danke, Hormoiie machen dick!» Ganz so verhält es 
sich aber nicht. Gewiss, Östrogen sorgt für eine bessere Wasserspeicherung und bügelt 
Dr. Aham, Frauenärztin ganz nebenbei so manches Hautfältchen aus. Doch zu­ gleich sorgt ein Übermass an Östrogen auch für üppige weibliche Formen, insbeson­ dere um Hüften und Gesäss. Zuweilen bilden sich solche Fettpolster in den Wechseljah­ ren von Natur aus, dann näm­ lich, wenn lediglich die Eizel­ len aufgebraucht sind, aus de­ nen normalerweise in jedem Zyklus von neuem Gestagene - die natürlichen Gegenspieler zum Östrogen - gebildet wur­ den. Gewichtszunahme durch 
Hormone zeigt also an, dass die Ersatz-Therapie nicht ge­ nau an die individuellen Be­ dürfnisse angepasst wurde. Durch einen Hormonspiegel lässt ja sich exakt feststellen, was fehlt (und verordnet wer­ den müsste) und was noch (womöglich im Übermass) vor­ handen ist. Bei exakter Dosie­ rung der Hormone bilden sich dann auch die Fettpolster zurück - vorausgesetzt, die Pa­ tientin ernährt sich vernünftig: mit reichlich Vitalstoffen, aber wenig Zucker, gesättigten Fet­ ten und Auszugsmehl. Frau Dr. Alram hat besondere Erfah- rung in gynäkologischer Endo­ krinologie durch ihre Tätigkeit als 
niedergelassene Frauenärz­ tin in Lindau; Lesen Sie am 15. Juni auf der Gesundheitsseite: Dank Hormon-Ersatztherapie: Schö­ nes Haar bis ins hohe Alter. Information: Forum Gesundheit Bodensee . D - 88131 Lindau Badstrasse 8 • , Tel. 0049/8382/273 57 96 
Antibiotikum für Nervenkrankheit Erfolgreicher Tierversuch NEW YORK: Ein gebräuchli­ ches Antibiotikum hat im Tierversuch die Lou-Gehrig- Krankheit verzögern können, die zu Muskelschwund, Läh­ mung und nachlassendem Sprechvermögen führt. Die tägliche Injektion des Anti­ biotikums Minocycline konnte der Studie des Brigham and Women's Hospital in Boston zufolge bei Mäusen den Aus­ bruch und Verlauf der Krank­ heit verlangsamen und das Le­ ben der Tiere verlängern. Mäuse überlebten Die Wissenschaftler untersuch­ ten eine aus genetischen Muta­ tionen entstandene Variante der Amyothrophischen Late­ ralsklerose (ALS). Prominentes Opfer der ALS ist der Physiker Stephen Hawking, der auf ei­ nen besonderen Rollstuhl mit computerisierter Sprachausga­ be angewiesen ist. Mit dem An­ tibiotikum behandelte Mäuse überlebten der in der Wissen-schaftszeitschrjft 
«Nature» ver­ öffentlichten Studie zufolge 137 Tage, ohne Behandlung starben die Tiere durchschnitt­ lich mehr als zehn Tage früher. Minocycline wird bereits seit Jahrzehnten zur Antibiotika- Behandlung bei Menschen ein­ gesetzt. Zur Entwicklung guter Medikamente beitragen Die Wirkung auf ALS im Tierversuch habe jedoch nichts mit den antibiotischen Fähig­ keiten des Stoffes. zu tun, er­ klärte Autor Robert Friedlander. Vielmehr reduziere Minocycli­ ne offenbar die Produktion ei­ nes Proteins in den Nervenzel­ len, das die Zellen zum Abster­ ben bringen könne. Die Er­ kenntnisse könnten nun zur Entwicklung effektiverer Medi­ kamente für die Behandlung der ALS beim Menschen beitra­ gen, dabei könnte Minocycline möglicherweise künftig als Teil eines Medikamenten-Cocktails eingesetzt werden; 
BUCH-TIPP Macht der Psyche Es liegt in der Natur des Menschen, dass wir unser Leben mit Hilfe von subjek­ tiven Glaubensmomenten führen. Für uns sind die all­ gemeinen Glaubensinhalte körpereigenes «Wissen», al­ so unumstössliche Realität: Die Materie unseres Körpers verändert sich dabei. Wie funktioniert dieses Prinzip? Der Glaube ist Teil des uni­ versellen Geistes und ver­ wendet, die Psyche zur Rea­ lisierung. Glaube setzt sich zusammen aus Wille (indi­ viduelle Motivation) und Gefühl (archetypische Emo­ tion) und nutzt somit glei- chermassen Bewusstsein und Unterbewußtsein. Da­ durch entsteht eine enorme . Kraftwirkung zur Steuerung der Materie. Auf der Quan­ tenebene kollabiert die all­ gegenwärtige Wahrschein­ lichkeit. Die Glaubenskraft der Psyche ist die Manifes­ tation der Quantenbildung zwischen den Elektronen bestimmter 
Atome und Mo- jeküle. Sie wirkt als strate­ gischer Schalter zur Rea­ litätsbildung im leeren Raum («Vakuum») unseres Körpers. Wie können wir dieses Geschehen zu unse­ rem Vorteil optimieren? Welche Folgen hat dieser, quantenmechanische Vor­ gang für 
die Funktionen unseres Lebens und für un­ sere Gesundheit?. Populär Aeademic Verlags- Gesellschafl: »Die geheime Macht der Psyche - Quan- tenphilosophie - Die Re- : naissance der Urmedizin» van Ulrich Warnke. BRUSTKREBS Neue Diagnose­ methode WIESBADEN: Bei der Er­ kennung von Brustkrebs setzen. Radiologen auf eine neue Methode, die die Be­ schaffenheit des Brustdrü-^ sengewebes in einem Schnittbild dreidimensional ; sichtbar machen kann. Die so genannte Magnetreso- : nanz-Elastographie (MRE) : könne helfen, wenn Mam- ( mographie und Ultraschall keine eindeutige Diagnose : über die Beschaffenheit ei­ nes Knotens liefern könn- ; ten, erklärten Experten auf ; dem Deutschen Röntgen- kongress in Wiesbaden. Die MRE könne auch Verhär- ! tungen sichtbar machen, die £ nicht zu ertasten seien.
	        

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