Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SPORT Mittwoch, 29. Mai 2002 
25 i . «Es geht um Punkte und Geld» Rad: Rafael Bayer hat auf diese Saison hin ins Profilager gewechselt - Seine Erfahrungen Die Feude von Rafael Bayer war g oss, als er auf diese Sai­ son hii ein Angebot vom deut­ schen Team LTA-Quattro Logistk, einer GS3-Profimann- schaft erhielt. Im März hat der 23-jäl rige LRV-Radrennfahrer seine :rste Profisaison in An­ griff genommen. Heute zieht er und sagt: mittendrin 
eine «Derzeit 
rste Bilanz stehe ich zwischm Elite und Profi.» Wie ist Ihnen der Umstieg von der Elite zu Jen Profis bisher gelungen? Rafac Bayer: Es war hart, sehr hart sogar. B ihcr kann ich nicht unbedingt von Resiltaten sprechen, die ich er­ zielt hätsondern nur von Erfahrun­ gen, die ich gesammelt habe. Bei den Profis (cht es ausschliesslich iim Punkte nd Geld! Alles andere zählt hier niclt und an diese neue Gangart muss icljmich zuerst gewöhnen. Können 
Bei den Profis bin ich noch nicht ganz dabei. >ie einschätzen, wo Sie der­ zeit stelen? Ja, da: weiss ich eigentlich ziemlich genau um zwar stehe ich derzeit mit­ tendrin tischen Elite und Profi. Bei den Elitcennen kann ich gut mithal­ten, 
denn das bin ich mir aus dem Vor­ jahr gewohnt. Bei den Profis dagegen bin ich noch nicht ganz dabei. Diese Übergangsphase zu überstehen, ver­ fangt sehr viel Geduld und Ausdauer. • Ich weiss aber auch, dass nur dieser Weg ans Ziel fuhrt. Es ist mein Ziel, mich als Profi durchzusetzen. Wie überwinden Sie diese Zeit? Er­ halten Sie Unterstützung aus Ihrem Team? Auf jeden Fall! Wir sind alle im sel­ ben Boot, denn wenn einer von uns diese Phase schon überwunden hätte, wäre er nicht mehr in einer GS3-Profi- mannschaft, sondern bereits in einem höheren Team. Wir müssen uns raufar­ beiten und eines ist sicher: Wir dürfen nie aufhören zu kämpfen! Dann ist nämlich ganz Schiuss. Ist es die Herausforderung: «Top oder fIopp?> - die Sie reizt? Absolut! Ich bin mir bewusst, dass mir hier aufgezeigt wird, ob ich wirk­ lich für den Radsport geschaffen bin oder ob ich einen anderen Weg ein­ schlagen muss. Es ist mein Ziel, mit dem Radrennsport meinen Unterhalt zu verdienen und mich als Profi durchzusetzen. Um dieses Ziel aber realisieren zu können, muss ich Hür­ den wie diese überwinden. Rafael Bayer:«Derzeit stehe ich mittendrin zwischen Elite und Profi.» Sofortiger Ausschluss bei positiver A-Probe Rad: Berufsfahrer drängen auf intensivere Anti-Doping-Massnahmen Der Rat ler internationalen Radpro­ fis (CPA' hat an einer Zusammen­ kunft inMontegrotto Tcrme (It) be- schlossei, dass ein positiver Doping­ befund nskünftig den sofortigen Ausschliis eines Fahrers aus einer "Rundfaht zur Folge hat. in dieser mend al dass 
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Giro d'Italia war es zuneh- stossend empfunden worden, fsfahrer das Rennen fortset- en, bis das Resultat der Ge- e vorlag. Im Falle von Gil- oni kam es sogar zu einem eg. «Mit dieser Massnahme alle einverstanden erklärt. 
Es ist besser, ein Radprofi verzichtet freiwillig auf das Rennen, bis seine Po­ sition geklärt ist, als dass ihm unter Druck.die Aufgabe nahegelegt werden muss», sagte Francesco Moser, der der Profi-Vereinigung vorsteht. Lösungsvorschläge erarbeiten An der Versammlung des CPA hat­ ten am Montag 45 Radprofis teilge­ nommen; vertreten waren 19 der 22 an der Italien-Rundfahrt engagierten Sportgruppen. Der wichtigste andere Aspekt im Sechs-Punkte-Programm der Radprofis sind erschwerte Kriterien für den Übertritt in die höchste Kate-. 
gorie. Am Vorabend der am 18. Juni beginnenden Tour de Suisse soll eine weitere Versammlung der CPA statt­ finden. Dabei soll eine Kommission mit der Aufgabe gegründet werden, Lösungsvorschläge zu den Problemen im Profiradsport zu erarbeiten. Sofortiger Ausschluss Dem Antrag auf den sofortigen Aus­ schluss eines positiv getesteten Athle­ ten hat sich auch die Giro-Direktion angeschlossen. Die Veranstalter wollen überdies 
dem Rad-Weltvcrband UCI Vertragsänderungen unterbreiten, wo­ nach die Organisatoren einzelne Fah­rer 
oder gar Sportgruppen ablehnen können. Giro-Direktor Carmine Castel- lano weiter: «Amateure mit einer Do­ ping-Vergangenheit sind nicht würdig, Berufsfahrer zu werden. Wenn sie trotzdem von Sportgrup- peri verpflichtet werden, wollen wir uns das Recht vorbehalten, auf solche Mannschaften zu verzichten.» Castellana verlangt auch eine Modifi­ zierung der Zulassung von Teams zu den grossen Rundfahrten: «30 Sport- griippen der 1. Division sind eindeutig zu viel.» Die Ausweitung der 1. Divisi­ on war auf diese Saison eingeführt worden. «Sie haben ihre Haut teuer verkauft» Manuel Hermann und Tobias Walch zeigten am Bahn-Nationencup gute Leistungen Tobias Valch und Manuel Hermann verträte erstmals die Farben Liech­ tenstein am diesjährigen Nationen­ cup der Bahnfahrer; Dabei wussten die beid n LRV-Fahrer leistungsmäs- sig sehi zu überzeugen, auch wenn sich die: in den Resultaten nicht ganz so niedi-schlug. as Walch und Manuel Her- Nationencup in Amsterdam iahen, liess mich erhobenen aus der Halle laufen. Sie ha- iaut teuer verkauft.» Wer das ;s, wovon er spricht. Lange r Sigi Hermann selber ein er- r Bahnprofi und auch in sei- Rolle als Trainer überlässt er lern Zufall. Seine beiden ige waren denn auch gut vor- nach Holland gereist und sith vor der internationalen nz keineswegs fürchten. Le­ inen Preis für ihre fehlende mussten die beiden jungen in Amsterdam bezahlen. 
Tobias Walch und Manuel Hennann (Bild) können mit ihrer Leistung zufrieden sein. Vom f < ilenden Glück ... Fünf Disziplinen nahmen Manuel Herman und Tobias Walch in Ams­ terdam l Angriff. Den Auftakt mach­ te Mani:l Hermann mit dem Verfol- gungsre nen über 3000 m. Dabei 
nahm er erneut die £M/WM-Limite von 3.44.0 Minuten ins Visier. Auf Grund der tiefen Temperaturen in der Halle gelang ihm dieses Unterfangen mit 3.46.39 Minuten zwar nicht ganz, seine 
Trainingszeiten vermochte Ma­ nuel Hermann aber dennoch zu be­ stätigen. «Manuel hat 4em Wettkampf- i 
druck standgehalten und wenn man bedenkt, dass dies erst seine dritte Fahrt in dieser Disziplin war, darf er sicherlich zufrieden sein», so Vater und Trainer Sigi Hermann. Noch besser lief es Manuel Hermann im Punktefahren, wo er sich zwar lediglich einen Zähler gutschreiben iassen konnte, aber 
während des ganzen Rennens aggres­ siv fuhr und immer wieder auf sich aufmerksam machte. Mit dem nötigen Quäntchen Glück wäre sogar noch ein Rundengewinn und somit zehn Zu­ satzpunkte möglich gewesen. Damit wäre er zweifellos in der vorderen Ranglistenhälfte gewesen. ... und endlosem Pech Für Tobias Walch war das Punkte­ fahren der erste Einsatz im Rahmen des Nationencups gewesen. Noch kam er nicht äuf Touren und benutzte die­ sen Bewerb als schnelles Training. Dies sollte sich im Scrateh-Rennen über 50 Runden auszahlen. Der LRV-Athlet be­ hauptete sich bis zum Zielsprint im Feld der acht Fahrer und vermochte so um den Erfolg mitzusprinten, was ihm schliesslich Rang 7 einbrachte. In der abschliessenden Amerieaine wollten die beiden Liechtensteiner noch ein­ mal zeigen, wozu sie fähig sind. 100 Runden waren zu bewältigen, doch, schon bald sollten Manuel Hermann und Tobias Walch von einer Pechserie eingeholt werden: Zwei Fahrkoliissio- nen und schliesslich ein Sturz von Ma­ nuel Hermann bedeuteten das Aus für das FL-Team, das 
sich nun bereits wie­ der auf ein Strassenrennen vom Sonn­ tag vorbereitet. » 
37. Internationale Schellenberg- Rundfahrt Nach intensiver Vorbereitung steht für den Velo-Club Ruggell am Sonn­ tag, 23. Juni 2002 das diesjährige Radsport-Grossereignis an. Der 
Vor­ mittag ist ausschliesslich dem Nach­ wuchs gewidmet. Ab 9.00 Uhr wer­ den 
die Rennen um die Metzgerei- Ospelt-Trophy und der 4-Länder Cup. um die Radsport-Zenter-Hermann- Trophy gestartet. Die sportlichen Höhepunkte folgen am frühen Nach­ mittag mit den Rennen der Kategorie Elite Herren und Damen. Beide Prü­ fungen gelten als Hauptprobe für die eine Woche später stattfindenden Schweizer Meisterschaften. Da das Rennen bei den Herren zudem als 7. Lauf zum «Pneuhaus-Frank-Cup» zählt, haben sich fast alle Elitefahrer aus den schweizerischen Sportgrup­ pen 
angemeldet. Konkurrenz wird ihnen vön Fahrern aus Österreich, Deutschland und Luxemburg gebo­ ten. Der Velo-Club Ruggell bittet al­ le am Radsport Interessierten, sich diesen Termin vorzumerken und freut sich auf einen zahlreichen Besuch. jPWf y ip t{ r» 1 * Casagrande ausgeschlossen Auch ohne neuen Dopingfall kommt der Giro d'Italia nicht zur Ruhe. Am Dienstagabend ist der Gesamtvierte Francesco Casagrande (It) von der Jury ausgeschlossen worden, weil er absichtlich den Sturz von John Fre- dy Garcia verursacht hatte. In der 15. Etappe war nach 21 km ein Bergpreis der 3. Kategorie angesetzt. Der kölumbische Meister John Fredy Gonzalez engagierte sich in der Auseinandersetzung um die Punkte für seinen Landsmann Joaquim Ca- stelblanco. Dabei wurde er von Bergpreis-Leader Casagrande gegen die Abschrankung gedrängt und stürzte. Garcia erlitt erhebliche Ge­ sichtsverletzungen und verlor sogar für einige Sekunden das Bewusst- seio. Untersuchungen in einem Spi­ tal in Padua schlössen glücklicher­ weise Knochenbrüche aus. Cipollini im Leerlauf zum Etappensieg So leicht ist Ma­ rio Cipollini (Bild) wohl noch kaum in seiner Laufbahn zum Erfolg in einem Massenspurt ge­ kommen. In Co- negliano siegte der Italiener mangels Gegner und dank guter Vorbereitung durch seine 
Hel­ fer im Leerlauf. Jens Heppner (De) blieb Leader. Resultate 85. Giro d'Italia. 15. Etappe, Abano Terme Conegliano (145,1 km): 1. Mario Cipollini (It) 3:42:49 (39,072 km/h), 12 Se­ kunden Bonifikation..2. baac Galvcz (Sp), 8 Sek. Bon. 3. Alessandrö Petacchi (It), 4 Sek. Bein. 4. Steven De Jongh (Ho). 5. Zoran Kle­ mense (Sin). 6. Reni Haselbacher (ö). 7. Massimo Strazzer (It). 8. Christophe D&illoux (Be). 9. Igor Astraloa (Sp). 10. Ma- thew Hayman (Au). II. Angelo Furlan (It). 12. Angel Vicioso (Sp). 13. Morcno Di Bia- sc (It). 14. Oscar Cavagnis (It). 15. Mariano Piccoli (it). 16. 
Enrico Degano(It). 17. 
Wo- lodimir Blick,v(Ukr). 18. Giovanni Lombar- di (It). 19. Matthias Buxhofer (Ö).. 20. Mat- teo Tösatto (It). - Ferner: 41. Jens Heppner (De). 95. Marco Pantani (ft). - Francesco Casagrande (It, 50.) von der Jury ausge­ schlossen, weil er absichtlich den Sturz ei­ nes anderen Fahrers (Garcia) herbeiführte. Gesamtklasscmeht: 1. Heppner 68:12:43. 2. Cadcl Evans (Au) 0:48.3. Tyler Hamilton (USA) 1:06. 4. Dario Frigo (It) 1:11. 5. Altor Gonzalez (Sp) 1:15. 6. Pietro Caucchioli (It) 1:20.7. Fernando Escartin (Sp) 1:40.8. Pao­ lo Savoldelli (It) 1:49.9. Rik Verbrugghe (Be) 2:13.10. Juan Manuel Garate (Sp) 2:17. -
	        

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