Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

22 Mittwoch, 29. Mai 2002 
FUSSBALL-WM 2002 
Liechtensteiner VOLKSBLATT Eröffiiungsspiel definitiv ohne Zidane Der am linken Oberschenkel ver­ letzte Zinedine Zidane hofft auf eine schnelle Genesung, doch möglicher­ weise wird Frankreichs Regisseur nicht nur auf das WM-Eröffnungs­ spiel gegen den Senegal verzichten müssen. Teamarzt Jean-Marcel Fer- ret bestätigte am Dienstag, dass Zi­ dane am Freitag im WM-Startspiel der Franzosen zuschauen muss. Der Starspieler hatte sich die Muskelver­ letzung am Sonntag beim 3:2-Sieg im Testspiel gegen Südkorea zuge­ zogen. Zidane äusserte sich optimis­ tisch, am 6.. Juni im zweiten WM- Spiel der Franzosen (gegen Urugu­ ay) wieder dabei sein zu können. Doch Ferret schloss nicht aus, dass die Pause noch etwas länger dauern könnte. Wende im Fall Keane ; Das Theater Roy Keane geht weiter: In einem TV-Interview bat Irlands suspen­ dierter Captain um Begnadigung. Und nun besteht sogar wieder die Möglich­ keit, dass auch Trai­ ner Mick McCarthy einlenkt: «Wenn er sich entschuldigt und wenn die anderen Spieler ihn zurückhaben wollen, werde ich ihn zurückholen.» Südkorea schützt Stadien mit Raketen Die südkoreanischen Stadien sol­ len mit Boden-Luft-Raketen gegen Luftangriffe geschützt werden. Dies erklärte ein Sprecher des Verteidi­ gungsministeriums. Zudem werden auch Kampfflugzeuge zum Schutz eingesetzt. 
Ein Blick ins WM-Reglement Am Freitag geht es los, nach insgesamt 64 Spielen steht am 30. Juni der Weltmeister 2002 fest Die WM beginnt am Freitag mit den ersten Spielen der acht Gruppen, in denen es vorerst im Modus «jeder gegen jeden» um den Aufstieg in die zweite WM- Phase geht. Der Weg zum Titel ist lang und mit Hindernissen gespickt. In acht Vierer­ gruppen spielen vorerst 32 Mann­ schaften in Japan (Gruppen A bis D) und Südkorea (Gruppen E bis H) um den Einzug in das Achtelfinale. Nur die beiden erstplatzierten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für die nächs­ te Runde, nachdem zuvor nach dem Modus «jeder gegen jeden» die Punkte verteilt werden - seit der WM 1994 in den USA gibt es drei Zähler für einen Sieg, einen bei Unentschieden. Im Extremfall entscheidet Los Bei Punktegleichheit in den Vorrun­ dengruppen wird die Reihenfolge durch die Tordifferenz aus allen Spie­ len bestimmt. Sollten die Mannschaf­ ten auch darin gleichauf liegen, ent­ scheiden die erzielten Tore. Danach ge­ ben die Zähler aus den direkten Partien der punktgleichen Teams, die Tordiffe­ renz und letztlich die erzielten Tore den Ausschlag. Sollten sich auch daraus keine Unterschiede ergeben, entschei­ det das Los über die Platzierung. Maximal zweimal 15 Minuten • Verlängerung Achtel-, Viertel-, Halbfinale, die Ber gegnung um den dritten Platz und das Endspiel werden im Pokal-System ge­ spielt. Dabei folgt einem Remis nach regulärer Spielzeit eine maximal 2 x 15-minütige Verlängerung. Sollte da- ' .WlWipff iiinr i•" 
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im Finale jubeln will, muss einen 
langen und mit Hindernissen gespickten i bewältigen. 
bei ein «Golden Goal» fallen, ist die Partie sofort "beendet, ansonsten ent­ scheidet das Eirmeterschiessen, zu dem zuerst je fünf Spieler pro Team antre­ ten. Falls sich dabei keine Mannschaft durchsetzen kann, muss jeweils ein weiterer Spieler bis zur Entscheidung antreten. Je zwei Spieler zur Dopingprobe Zum ersten Mal werden bei der WM in Japan und Südkorea verschärfte Kontrollen zur Einnahme von Blutdo­ ping-Mitteln 
vorgenommen. Von vier in der Halbzeitpause ausgelosten Spie­ lern pro Mannschaft müssen die beiden ersten zur Untersuchung, die anderen stehen als Ersatz bereit. Im Falle einer positiven Doping-Probe obliegt der Or­ ganisations-Kommission des Interna­ tionalen Fußball-Verbandes (FIFA) die Entscheidung über das Strafmass. Ein Mann mehr im Kader Neu ist auch der 23-köpfige Kader, aus dem die Trainer aller Mannschäf­ ten schöpfen können. Bislang standen nur 22 Spieler zur Verfügung. Drei Auswechslungen sind pro Partie er­ laubt. Jeder Spieler trägt eine feste Nummer sowie zusätzlich auf dem Rücken seinen Namen. Nach der zwei­ ten Gelben Karte sowie einer gelb-ro­ ten Karte folgt ein Spiel Sperre, nach einer roten Karte muss der Akteur ebenfalls bei der nächsten Begegnung aussetzen. Die FIFA-Disziplinar-Kom- mission kann das Strafmass jedoch noch erhöhen. Mit Titelverteidiger Frankreich so­ wie den Veranstalter-Ländern Japan und Südkorea waren erstmalig in der 72-jährigen WM-Geschichte für die Endrunde drei Mannschaften gesetzt. Jeder zweite Spieler ist Legionär Das Bqsman-Urteü, vor sechsein­ halb Jahren gefällt, hat seine Wirkung nicht verfehlt: An der WM in Japan und Südkorea tragen 361 der von den 32 Nationalverbänden nominierten 736 Spieler - und damit mehr als je­ mals zuvor - den Legionärs-Status. Die Quote liegt bei 49,04 Prozent. Bei der letzten WM vor Aufhebung der Ausländer-Beschränkung 1994 in den . USA hatten 159 von 528 Aktiven (30,1 Prozent) ihren Arbeitgeber ausserhalb ihres Heimatlandes. Vor vier Jahren in Frankreich gab es bereits einen Anteil von 43,2 Prozent. Fussball 
ist endgül­ tig zum Spiel ohne Grenzen geworden. Europa - nicht zuletzt durch die Champions League noch zahlungs­ kräftiger geworden - hat sich immer 
mehr zum grossen Schmelztiegel der Fussball-Kulturen entwickelt. Der Kicker-Kontinent Nummer 1 beschäf­ tigt 70 Prozent der WM-Spieler (insge­ samt 509) obwohl er nur knapp die Hälfte der WM-Teams (15) stellt. In Lohn und Brot bei europäischen Klubs stehen 86 Akteure der fünf afrikani­ schen Vertreter. 50 aus Süd-, 22 aus Mittel- und Nordamerika sowie acht asiatische Internationale. Im Gegen­ satz zu diesen 166 Weltenbummlern ging nur ein Akteur den umgekehrten Weg auf einen anderen Kontinent: Sloweniens Abwehrrecke Zeljko Mili- novic (32) zu JEF United/Japan. England mit 100-WM-Starter Die Akzente setzt das Fussball-Mut­ terland England mit 100 WM-Startern. 22 Profis der Premier League holte Coach Sven-Göran Eriksson- neben Owen Hargreaves (Bayern München) 
in den 23er-Kader, 78 weitere Eng­ land-Profis beorderten Nationaltrai- ner-Kollegen in die Aufgebote 21 an­ derer Länder. Italien (55) und Frank-, reich (51) nehmen in der Legionärs- Hitliste die nächsten Plätze ein. Zahlen und Daten Die meisten WM-Spieler: Intcr Mailand 13 (8 Legionäre). Bayer Leverkusen 11 (G), Ro­ ma 11 (6), Arsenal London 11 (7), Bayern München 10 (6). Real Madrid 10 (5), Milan 10 (6). WM-Legionäre in den europäischen Li­ gen: England 78, Italien 55, Frankreich 51, Deutschland 39, Spanien 35. WM-Teilnehmer mit den meisten Le­ gionären:. Kamerun 23 (8 Länder), Irland 23 (England), Senegal 22 (2), Dänemark 21 (8), Argentinien 21 (7), Nigeria 20(13), Schweden 20 (8), Kroatien 19 (5), Slowenien 18 (10, Frankreich 18 (4). WM-Teilnehmer mit den wenigsten Le­ gionären: Saudi-Arabien 0, England 1, Italien 1, Spanien 1, China 2, Deutschland 3, Costa Rica 3, Ekuador 3 Beckham ist wieder bereit Englands «Scharfschütze» hat den Wettlauf mit der Zeit gewonnen derheilung durch Handauflegen beizu­ tragen. Fast alle englischen Schuljun­ gen wissen nun, dass der Metatarsai- Knochen im Mittelfuss zu finden ist. Beckhams Club Manchester United betrachtet die schnellen Fortschritte derweil mit Argusaugen. Alex Fergu­ son, Trainer des entthronten engli­ schen Meisters, wäre es lieber gewe­ sen, wenn sein Star länger in der Ob­ hut der Vereinsärzte geblieben wäre. Ob Beckham ohne jede Wettkampf­ praxis den Engländern in ihren schwe­ ren Vorrundenspielen in der Gruppe F gegen Schweden, Argentinien und Ni­ geria tatsächlich die erhofften Impulse geben kann, bleibt ohnehin abzuwarten. Beckhams Genesung war am Diens­ tag nicht die einzige positive Nachricht aus dem zuletzt' von Verletzungen ge­ beutelten englischen Lager. Auch Mit­ telfeldspieler Nicky Butt meldete sich nach auskurierter Knieverletzung für das Schweden-Spiel einsatzbereit. So­ mit ist lediglich der ebenfalls am Knie verletzte Kieron Dyer noch fraglich. 
David Beckham hat den Wettlauf ge­ gen die Zeit offensichtlich gewonnen. 48 Tage nach dem Fussbruch des Mit­ telfeldspielers rechnet Englands Na­ tionalcoach Sven-Göran Eriksson fest mit 
einem Einsatz seines Captains. Die Nachricht erreichte England im Morgengrauen. David Beckham wird in der ersten WM-Partie am Sonntag in Saitama gegen Schweden spielen können. «Wir glauben, er ist bereit für das Spiel. Wir sind sehr optimistisch», sagte Eriksson am Dienstag im Trai-' ningsquartier auf der japanischen In­ sel Awaji. Beckham habe im Training alle Einheiten absolviert. «Wenn alles so weitergeht, wird er am Sonntag spielen», erklärte Eriksson. Eriksson geht davon aus, dass ein Einsatz des 27-Jährigen keine grösse­ ren Risiken mit sich bringt. Die ganze englische Nation hatte die Genesung verfolgt und auf ein Happy End in Re­ kordzeit gehofft. Königin Elizabeth II. und Premierminister Tony Blair drück-.. 
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* <»*>i ten medienwirksam die Daumen. Das Boulevardblatt «The Sun» präsentierte Beckhams nackten Fuss auf seinem Ti­ telblatt und bat seine Leser, zur 
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